Da ich heute den Kevin gebe (allein zuhaus'), spricht nichts gegen einen weiteren Riesling.
Obwohl - wenn Mme Amatrice jetzt auf den Geschmack kommt...
S-F, Felseneck GG 2013
Nase ungeheuer dicht und intensiv, ähnlich dem Stromberg, aber ohne dessen Rauchigkeit. Stattdessen eine fast pudrige oder plüschige Opulenz, die an Orchideen erinnert, dabei dennoch klar und konturiert. Natürlich auch steinig und reife Zitrone, auch Nektarine.
[+10'] Am Gaumen irre dicht, fast viskos, aber mit immensem Zug. Trotz dieser Intensität aromatisch feiner gewoben als der Stromberg, aber auch etwas komplexer.
Der Abgang scheint erst unauffällig, kommt dann aber geradezu brachial zurück mit reifer Grapefruit, Kräutern und Stein, und bleibt ewig.
[+45'] Die Mineralität nimmt noch zu und relativiert das Plüschige in der Nase.
Ich mag die ungestüme, wilde Art des Strombergs. Man kommt aber nicht umhin, zuzugestehen, daß das Felseneck - jedenfalls in 2013 -
Primus inter pares ist: Da passiert einfach noch ein bißchen mehr im Glas in puncto Komplexität.
2013 war erst der zweite Stromberg-Jahrgang (ich dachte sogar erst, der erste). Im fast direkten Vergleich merkt man auch, daß das ("erst") ein Riese im Werden ist. Aber ich finde, mit den Jahren hat sich der Abstand verringert.
Wie dem auch sei: Das hier ist ein großartiger Wein!