Bemerkenswerte Bewertungen von Herrn Hofschuster. Insbesondere vor dem Hintergrund, daß er sich dauernd über die hohen Bewertungen mokiert.
WEINWISSER vergibt 17,5 Punkte und Sascha Speicher/Meininger Verlag hat den 2016 IDIG noch nicht mal in seinen Top 20 des Jahrgangs erwähnt.
Ich kenne über 12-13 Idig Jahrgänge und ich hatte nie das Gefühl, daß der Idig überhaupt jemals in den 98-Punkte-Bereich vordringen kann. Das gibt der Weinberg einfach nicht her.
Grüße,
Martin Zwick
Große Gewächse 2016
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Re: Große Gewächse 2016
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
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Re: Große Gewächse 2016
Das sieht doch mal interessant aus
https://www.vicampo.de/6-fl-grosse-gewa ... 0-18_BKL_W
Gruß,
Daniel

https://www.vicampo.de/6-fl-grosse-gewa ... 0-18_BKL_W
Gruß,
Daniel
Re: Große Gewächse 2016
Zum GG EMT vom WG Wagner Stempel:
Das EMT ist eine kleine Parzelle innerhalb des Heerkretz. Hier stehen die ältesten Reben, der Weinberg mit der besten Balance und dem hochwertigsten Lesegut. Ausgebaut wird nur im Stahltank. Das normale GG des Heerkretz dagegen gemischt und auch in (alten) Holz.
Aufgrund des Ausbaus im Stahltank ist der EMT puristisch, ein klarer und sehr reiner Riesling. Der EMT gilt als Quintessens des Heerkretz, einer generell kühleren Lage. 400 Flaschen.
Christian
Das EMT ist eine kleine Parzelle innerhalb des Heerkretz. Hier stehen die ältesten Reben, der Weinberg mit der besten Balance und dem hochwertigsten Lesegut. Ausgebaut wird nur im Stahltank. Das normale GG des Heerkretz dagegen gemischt und auch in (alten) Holz.
Aufgrund des Ausbaus im Stahltank ist der EMT puristisch, ein klarer und sehr reiner Riesling. Der EMT gilt als Quintessens des Heerkretz, einer generell kühleren Lage. 400 Flaschen.
Christian
Re: Große Gewächse 2016
Moin,
gestern Abend im kleinen Rahmen verkostet (alle blind)
Ohne Notizen aus dem Kopf:
Als Apero die Comtesse 2014 aus der Demi (vielen Dank an Uli)
Herrlich primärfruchtig, wunderschöne Nase, Cabernet lastig, blaufruchtig duftend. Am Gaumen erwartet jung und voll auf der Cabernetfrucht. Nicht so wuchtig am Gaumen wie in der Nase, dennoch schön. Mittlerer Körper, griffige Tannine und mit mehr Luft spitzt sich die Säure etwas zu. Es fehlt mir etwas das Pauillac Parfum und der Bleistift. Ich hatte Ihn blind nach St. Julien gesteckt und war nach dem aufdecken doch überrascht dass es sich um eine Comtesse handelt.
Die Lobeshymnen von u.a. Rene Gabriel kann ich (noch) nicht ganz teilen, aber vielleicht beginnt sich die Dame auch schon zu verschließen.
Dann kamen 3 Riesling GGs aus 2016 und ein 2015er dran.
Von Winning – Pechstein
Wagner Stempel – Scharlachberg
Wittmann – Kirchspiel
Und aus 2015, PJK – Doosberg
Pechstein:
Sehr filigran und zurückhaltend in der Nase und auch am Gaumen. Der schwächste Wein in der Runde, der leider gegenüber den anderen etwas unter ging. Sehr karg, wenig Frucht, kommt mit Luft etwas besser aus den Puschen, aber die Handbremse wird den ganzen Abend über nicht gelöst. Auch leider etwas kurz und stumpf hinten raus. Ob sich das entwickelt die nächsten Jahre? Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Aber etwas Enttäuschung schwang schon mit.
Scharlachberg:
Zeigte die schönste Entwicklung über den Abend hinweg. Viel Weinbergpfirsich in der Nase, Zuckerwatte und nasse Steine. Druckvoll am Gaumen, komplex und voluminös. Nicht ganz so würzig wie der Wittmann, aber schön ausgewogen. Legt, wie gesagt, im Laufe des Abends ständig zu und wandelt sich immer wieder. Lag am Anfang noch leicht hinter dem Kirchspiel, konnte sich dann aber zum Schluss behaupten. Der längste im Abgang
Kirchspiel:
Springt einem förmlich in die Nase. Dunkle Früchte, Kräuter, Türkischer Honig. Auch er legt los wie die Feuerwehr, nimmt mit Luft sogar noch an Fahrt auf. Am Gaumen auch voll und würzig. Anfangs überrollt er die anderen, „beruhigt“ sich dann aber und fließt kraftstrotzend weiter. Liefert sich mit dem Wagner-Stempel ein schönes Battle. Ich sehe die beiden nah beieinander, bin aber bei Uli und fand dass der Scharlachberg zum Schluss leicht die Nase vorn hatte.
Der Doosberg wurde erst etwas später in den Ring geschickt und hatte erst mal etwas aufzuholen, da die anderen 3 sich schon etwas im Glas breit machen durften.
In der Nase zuerst eine ganz fiese Terpentin / Lösungsmittel Note die nach einer Zeit abnimmt, aber nie ganz verschwindet. Wie schon der 2014er St. Nikolaus (letztes Jahr) ist das hier nicht mit den anderen drei zu vergleichen. Das ist eigenständig und ein bisschen crazy, wenn auch nicht ganz so abgefahren wie der St. Nikolaus damals. Zunächst dachte ich es wäre gar kein Riesling. Aber mit mehr Luft zeigt er doch seine Riesling Gene. Weiter petrolig in der Nase und auch am Gaumen. Heftige Säure, tropische Frucht, mineralisch und leicht kräuterwürzig. Das ist schon sehr abgefahren und speziell, aber keinesfalls uninteressant. Sicher ein GG das polarisiert und weg möchte vom „Mainstream“. Das ist in etwa als würde man als Klassik Fan einem Konzert von Apocalyptica beiwohnen. Es handelt sich um Streichmusiker, aber das ganze rockt!
Für mich hat zum Schluss der Scharlachberg leicht die Nase vor dem Kirchspiel. Von Winning fällt leider etwas zurück und der Doosberg spielt, ja nicht gerade in einer anderen Liga, aber kämpft mit anderen Waffen.
Einen Vergleich zu 2015 möchte ich gar nicht anstellen. Die Weine sind anders, definitiv, aber für mich nicht schlechter oder besser. Time will tell
Vielen Dank an Uli und Dirk für den genialen Abend!
Lieben Gruss
Marko
gestern Abend im kleinen Rahmen verkostet (alle blind)
Ohne Notizen aus dem Kopf:
Als Apero die Comtesse 2014 aus der Demi (vielen Dank an Uli)
Herrlich primärfruchtig, wunderschöne Nase, Cabernet lastig, blaufruchtig duftend. Am Gaumen erwartet jung und voll auf der Cabernetfrucht. Nicht so wuchtig am Gaumen wie in der Nase, dennoch schön. Mittlerer Körper, griffige Tannine und mit mehr Luft spitzt sich die Säure etwas zu. Es fehlt mir etwas das Pauillac Parfum und der Bleistift. Ich hatte Ihn blind nach St. Julien gesteckt und war nach dem aufdecken doch überrascht dass es sich um eine Comtesse handelt.
Die Lobeshymnen von u.a. Rene Gabriel kann ich (noch) nicht ganz teilen, aber vielleicht beginnt sich die Dame auch schon zu verschließen.
Dann kamen 3 Riesling GGs aus 2016 und ein 2015er dran.
Von Winning – Pechstein
Wagner Stempel – Scharlachberg
Wittmann – Kirchspiel
Und aus 2015, PJK – Doosberg
Pechstein:
Sehr filigran und zurückhaltend in der Nase und auch am Gaumen. Der schwächste Wein in der Runde, der leider gegenüber den anderen etwas unter ging. Sehr karg, wenig Frucht, kommt mit Luft etwas besser aus den Puschen, aber die Handbremse wird den ganzen Abend über nicht gelöst. Auch leider etwas kurz und stumpf hinten raus. Ob sich das entwickelt die nächsten Jahre? Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Aber etwas Enttäuschung schwang schon mit.
Scharlachberg:
Zeigte die schönste Entwicklung über den Abend hinweg. Viel Weinbergpfirsich in der Nase, Zuckerwatte und nasse Steine. Druckvoll am Gaumen, komplex und voluminös. Nicht ganz so würzig wie der Wittmann, aber schön ausgewogen. Legt, wie gesagt, im Laufe des Abends ständig zu und wandelt sich immer wieder. Lag am Anfang noch leicht hinter dem Kirchspiel, konnte sich dann aber zum Schluss behaupten. Der längste im Abgang
Kirchspiel:
Springt einem förmlich in die Nase. Dunkle Früchte, Kräuter, Türkischer Honig. Auch er legt los wie die Feuerwehr, nimmt mit Luft sogar noch an Fahrt auf. Am Gaumen auch voll und würzig. Anfangs überrollt er die anderen, „beruhigt“ sich dann aber und fließt kraftstrotzend weiter. Liefert sich mit dem Wagner-Stempel ein schönes Battle. Ich sehe die beiden nah beieinander, bin aber bei Uli und fand dass der Scharlachberg zum Schluss leicht die Nase vorn hatte.
Der Doosberg wurde erst etwas später in den Ring geschickt und hatte erst mal etwas aufzuholen, da die anderen 3 sich schon etwas im Glas breit machen durften.
In der Nase zuerst eine ganz fiese Terpentin / Lösungsmittel Note die nach einer Zeit abnimmt, aber nie ganz verschwindet. Wie schon der 2014er St. Nikolaus (letztes Jahr) ist das hier nicht mit den anderen drei zu vergleichen. Das ist eigenständig und ein bisschen crazy, wenn auch nicht ganz so abgefahren wie der St. Nikolaus damals. Zunächst dachte ich es wäre gar kein Riesling. Aber mit mehr Luft zeigt er doch seine Riesling Gene. Weiter petrolig in der Nase und auch am Gaumen. Heftige Säure, tropische Frucht, mineralisch und leicht kräuterwürzig. Das ist schon sehr abgefahren und speziell, aber keinesfalls uninteressant. Sicher ein GG das polarisiert und weg möchte vom „Mainstream“. Das ist in etwa als würde man als Klassik Fan einem Konzert von Apocalyptica beiwohnen. Es handelt sich um Streichmusiker, aber das ganze rockt!
Für mich hat zum Schluss der Scharlachberg leicht die Nase vor dem Kirchspiel. Von Winning fällt leider etwas zurück und der Doosberg spielt, ja nicht gerade in einer anderen Liga, aber kämpft mit anderen Waffen.
Einen Vergleich zu 2015 möchte ich gar nicht anstellen. Die Weine sind anders, definitiv, aber für mich nicht schlechter oder besser. Time will tell

Vielen Dank an Uli und Dirk für den genialen Abend!
Lieben Gruss
Marko
Der schönste Sport ist der Weintransport!
- Jochen R.
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Re: Große Gewächse 2016
Hallo Marko,maha hat geschrieben:...
Pechstein:
Sehr filigran und zurückhaltend in der Nase und auch am Gaumen. ... Sehr karg, wenig Frucht, kommt mit Luft etwas besser aus den Puschen, aber die Handbremse wird den ganzen Abend über nicht gelöst. Auch leider etwas kurz und stumpf hinten raus. ...
danke für die Notizen! Was du hier über den Pechstein schreibst, deckt sich
mit meinen (Kurz)Eindrücken durch die Bank, die ich kürzlich in der Pfalz über
2016 sammeln konnte. Aber man liest ja auch viel positives, und
will ich doch hoffen, denn Christmann´s Idig 2016 habe ich (ohne probiert zumaha hat geschrieben: ...Ob sich das entwickelt die nächsten Jahre? ...
haben) gekauft.
Nächste Woche wieder vor Ort, plane ich einen Besuch bei R. von Buhl, mich
interessieren aber in erster Linie die Blubbler. Wünsche euch morgen viel Spaß
bei der Priorat-Probe, bitte berichten.
Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
Re: Große Gewächse 2016
Hallo Jochen,
Wenn du bei v. Buhl den Pechstein in die Finger bekommst, berichte doch bitte auch darüber. Den hab ich nämlich blind gekauft
Über die Prioratos gibt es sicher einen Bericht
Gruß Marko
Wenn du bei v. Buhl den Pechstein in die Finger bekommst, berichte doch bitte auch darüber. Den hab ich nämlich blind gekauft

Über die Prioratos gibt es sicher einen Bericht
Gruß Marko
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Re: Große Gewächse 2016
Marko, danke für die schöne Zusammenfassung! Den Scharlachberg fand ich (PJK "außen vor" gelassen) auch am schönsten, obwohl der anfänglich im Glas sehr enttäuschend war. Hat definitiv am meisten von mehr Luft profitiert!
Beruhigend auch, dass die Gräfin sich schön gezeigt hat (bin aber bei Dir - die 20 P von Gabriel sind da in weiter Ferne).
Gruß
Beruhigend auch, dass die Gräfin sich schön gezeigt hat (bin aber bei Dir - die 20 P von Gabriel sind da in weiter Ferne).
Gruß
Uli
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We're just two lost souls swimming in a fishbowl year after year
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- Jochen R.
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Re: Große Gewächse 2016
Hallo Marko,maha hat geschrieben:Hallo Jochen,
Wenn du bei v. Buhl den Pechstein in die Finger bekommst, berichte doch bitte auch darüber. Den hab ich nämlich blind gekauft
Über die Prioratos gibt es sicher einen Bericht
Gruß Marko
der von Buhl´sche Pechstein war ausverkauft, wie fast alle 2016er GGs
bis auf den Kieselberg.
Dafür konnte ich den 2015er Reiterpfad "Hofstück" GG probieren, der jetzt
erst in den Verkauf kam, weil 1 Jahr länger auf der Hefe. Phantastisch mit
wunderbarer Frucht, Druck und Länge - ich glaube der könnte dir gefallen

Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
Re: Große Gewächse 2016
Das stimmt Jochen, mir hat er auch gut gefallen. Ganz anders als der Reiterpfad "in der Hohl". Ein anderes "Late Release" des Weinguts von Buhl, das 2015er Freundstück, hat mich sogar noch mehr begeistert, da etwas funkier. Wirklich hervorragend.Jochen R. hat geschrieben: Dafür konnte ich den 2015er Reiterpfad "Hofstück" GG probieren, der jetzt
erst in den Verkauf kam, weil 1 Jahr länger auf der Hefe. Phantastisch mit
wunderbarer Frucht, Druck und Länge - ich glaube der könnte dir gefallen![]()
Blind gekauft habe ich den auch erst vor kurzem in den Verkauf gegebenen 2015er Herrgottsacker. Kein GG, sondern "nur erste Lage". Laut Lobenberg Ertrag von 35hl/ha und 14 Monate auf der Vollhefe. Für Kurse von ca. 16 bis 18 EUR ist das verlockend, wenn man den von Buhl-Stil mag....
- Jochen R.
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Re: Große Gewächse 2016
Jan-Henning,graves hat geschrieben:... Ein anderes "Late Release" des Weinguts von Buhl, das 2015er Freundstück, hat mich sogar noch mehr begeistert, da etwas funkier. Wirklich hervorragend.
...
danke, das wollte ich hören, denn ich grüble schon den ganzen Abend und jetzt
sofort bestellt

Hab ich vor Ort probiert. Hm, na ja ...graves hat geschrieben:...
Blind gekauft habe ich den auch erst vor kurzem in den Verkauf gegebenen 2015er Herrgottsacker. Kein GG, sondern "nur erste Lage". Laut Lobenberg Ertrag von 35hl/ha und 14 Monate auf der Vollhefe. Für Kurse von ca. 16 bis 18 EUR ist das verlockend, wenn man den von Buhl-Stil mag....
Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)