So, hier isse:
Die Testung des "Wunderwein".
Chateau Lafon la Tuillerie 2008
Im Insider Blogg stand am Dienstag, 28.04.2009 folgender Weinwisser Mitschnitt als "Grundinfo" zu lesen:
Weinwisser auf Insider Blogg
Dann kam der Wein in der letzten Woche und der Tag des ersten Plöp
Am vergangenen WE war es dann soweit. Die ½ Flasche aufgerissen, direkt ins Glas und Nase rein.
Eigentlich liebe ich diesen ersten Moment, kann er für mich doch sehr aufschlussreich über die Qualität der Aromen sein. Aber hier. Zu, die Nase war einfach zu, nicht meine, die des Weins. Keine Aromen

. Der war total zugeknöpft.

Ich war sehr verdutzt, habe ich doch mit einem Nasenwunder gerechnet.
Egal, man ist ja hart im Nehmen

. Etwas stehen gelassen, so ca. 10 Minuten. Zwischendurch immer mal das Glas bewegt. Zusätzlich den Wein etwas wärmer werden lassen. Aufgebohrt hatte ich den Wein bei Kellertemperatur von 13°C.
Okay, jetzt kam was, es kam (

)und es wurde deutlicher, deutlicher und überdeutlich: Der Wein verströmte eine wunderbar balsamische Note ja eine richtig gesalbte Note

nach sehr reifen Pflaumen, nach leicht gärenden Johannisbeeren, sehr kräftigen, reifen Blaubeeren, Vanille, Kräutern und Tiefe, Unergründbarkeit, vielleicht trüffelartig (

).
Und wieder Tiefe, Tiefe, Tiefe

, aristokratische Tiefe die etwas zeigt, ohne die Dimension zu offenbaren

.
Toll, sehr Froonkreisch eben
Dann der erste Schluck. Alter Falter, der Wein ist für mich eine Liebeserklärung

an meinen Gaumen

.
Nee, mal echt getz, ohne Flax. Die Lady kam sehr weich rüber, kaum zu glauben das die etliche Monate (16???) in neuen Barriquen gelegen hat.
Noch ein Schluck, einen größeren: Uff, ein sehr softer aber gewichtiger Auftritt mit viel Schmelz, wie eine "Diva" mit viel, naja, ihr wisst schon was
SEXAPPEAL
Über die Zunge rollende, noch sehr große Tannine (kann man das so sagen, versteht mich jemand???).
Es fühlt sich für mich im Mund an, als würden kleine Murmeln über die Zunge rollen. Geil, hatte ich so auch noch nie.
Die Frucht erschien mir noch sehr verhalten und gebunden aber dennoch ausdrucksstark. Erahnen ließen sich die üblichen Verdächtigen bei den 100%igen Merlot-Bomben dieser Art

:
konzentrierter, vielschichtiger, aromatischer und vor allem süßer Gaumen. Richtige Süße!!! Dicht mit cremiger, voller Struktur. Geschliffene Aromatik mit Mocca, viel blauen Beeren, pilzartig mit Waldboden und Lakritz, dann ein heftig erdiger, tanninhaltiger und langer und dicht-samtener Abgang mit ausgeprägten Rückaromen.
Unglaublich, so einen hatte ich unmittelbar nach der Ankunft noch nie im Glas. Ein Hammer, ein echter 2008er Hammer! Wenn der Rest, der noch kommt, auch so ist, dann ist 2008 der unterschätzte Jahrgang des letzten Jahrzehnt.
Vielleicht übertreibe ich, aber ich fand ihn wirklich großartig, insbesondere da ich erst sehr skeptisch war, auch wegen den 19 Punkten von RG.
Von mir bekommt er 93 MD Punkte mit der Option auf 95 MDP in ca. 10 - 12 Jahren. Ich werd die anderen ½ Flaschen im Jahresrhythmus genau beobachten!
Prost zusammen. Ein toller Wein wartet auf uns