Bordeaux 2022

[Sauternes]

Der 2023 Jahrgang hilft natürlich extrem die Preise der 22er unter Druck zu setzen. Nur schon das es die 22er bei der Arrivage fast durchwegs zum Sub-Preis gibt, zeigt wie hochgegriffen diese sind.

Ich greife das nochmal auf, denn das die Subpreise zu hoch waren, findet ein Händler ganz und gar nicht, nein da wird noch 20-30% drauf gelegt , die Rede ist von LOB.
Da hat man wohl einfach beschlossen, Bordeaux aus 2022 nicht mehr verkaufen zu wollen , anders ist das nicht zu verstehen.
Schaut gerne mal im Shop nach, das muss man sehen um es zu glauben, hier mal der Link:https://www.gute-weine.de/frankreich/bo ... ear%3A2022 .

[Olaf Nikolai]

GELASSENHEIT
könnte helfen.
Der 22er wird wohl ein guter Jahrgang sein.
Tatsächlich aber aktuell einer von einigen in der letzten Dekade.
Der Markt wird den Preis dafür mittelfristig regeln.
Stilistisch interessieren mich 22 und 18 kaum.
Da bin ich tatsächlich mehr bei 19, 20 und 23.
Meines Erachtens habe ich damit besser und vor allem günstiger eingekauft, sogar von 19 und 20 primär sowie unlängst erneut auf/unter Subskriptionsniveau.
Was will man mehr.
Ich warte ab, schaue aufs Meer und die Wellen.

[Sauternes]

Gelassenheit ist bei mir auf jeden Fall vorhanden .
Ich beobachte nur gelegendlich die Marktlage und finde die Entwicklung bei LOB erstaunlich, nicht mehr und nicht weniger.
Bin froh aus 2019 und 2020 viel gekauft zu haben, ja aus 22 auch ein paar, da bin ich gespannt auf Chateau Lassegue, soll ja großartig geworden sein, schauen wir mal.

[Olaf Nikolai]

Die Entwicklung bei Lob entspricht in Rückschau der vergangenen Jahre dem üblichen Muster.
Zur Arrivage des entsprechend aktuellen Jahrgang werden die Preise angepasst.
Das handhaben viele Händler so, sogesehen keine Überraschung.
Die Lager dürften in der Breite recht voll sein da die Allokationen üppig und die Subkampagne ob der hohen Preise und des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes mehr als zäh verlaufen ist.
Da geht noch was in 2-3 Jahren für diejenigen die Interesse an der Stilistik haben.

[Jochen R.]

Na endlich! Nach den (für meinen Geschmack) bisher eher bescheidenen - ob der behäbigen und nicht sonderlich trinkanimierenden Auftritte - Eindrücke, ein erster Lichtblick ...
Belgrave 2022:
Tief dunkel, violette Reflexe. Ein Früchtekorb mit Kirschen, Heidelbeeren und Cassis. Dazu florale Noten, Leder, etwas Kaffee, eine Prise Minze + Pfeffer im Hintergrund. Mit Luft gesellt sich Tabak dazu.
Mittelgewichtig, hedonistische Cabernetfrucht (v. a. Cassis, Brombeeren, Kirschen), knackige Säure, würzig, Kaffee, trinkig ohne Ende, langer fruchtig/adstringierender Abgang.
Ganz hervorragend! Erinnert stark an den damals saulecker-hedonistischen 2009er, mit etwas Geduld und Luft gesellt sich auch irgendwann die frische Zitrone dazu. 91-92+ P.

Da bin ich jetzt doch mal auf den Lagrange und Branaire Ducru gespannt, selbstverständlich auch auf den Batailley.

Viele Grüße,
Jochen

[harti]

Hallo Jochen,

Galloni ist ebenfalls schwer begeistert von diesem Wein:

The 2022 Belgrave is deep and fleshy but also a bit reticent, which I see as a positive for its long-term prospects. lnky red fruit, blood orange, new leather and spice infuse the 2022 with considerable layers of nuance. This is such a gorgeous wine, but it needs time to really shine.
(93 P.)

Bei einem Preis von derzeit 27 € eine Nachkaufüberlegung wert.

Grüße

Hartmut

P.S. Neal Martin ist mit seinen Bewertungen für Donnerstag angekündigt.

[Jochen R.]

Hallo Hartmut,
danke für die Galloni Notiz! Was meint er denn zum Lagrange, Branaire Ducru und Batailley?

Und bitte auch wieder die NM-Eindrücke posten!

Viele Grüße,
Jochen

[harti]

Hallo Jochen,

wegen des weitreichenden Kopierschutzes bei Vinous - der auch PDF-Ausdrucke umfasst - sind mehrere Schritte notwendig, um VKN rauszuziehen. Insofern kann ich immer nur einzelne darstellen. Die Punkte von Neal Martin werde ich aber extrahieren. Nun zu Deinen Weinen:

The 2022 Lagrange is a gorgeous, classy wine. Crushed flowers, mint, cinnamon and lavender meld into a core of bright red-toned fruit. Lagrange handled the rigors of the growing season well. I especially admire its precision and nuance. Lively floral and citrus notes lift the finish beautifully. Tasted twice. (94 P.)

The 2022 Branaire- Ducru is a dense, plush wine, atypically so for a Saint­ Julien that is usually more reserved. Unctuous in feel, with superb balance, the 2022 Branaire- Ducru is quite the extrovert. Soft contours wrap around a core of dark cherry, plum, mocha, new leather, espresso and licorice. Yields were 33HL per hectare, lower than the historical norm here in the upper 30s/lower 40s because of stress on the vines. The 2022 spent 16 months in French oak, with 60% new wood. This is a decidedly exotic Branaire- Ducru. I can't wait to see how it ages. Tasted two times. (95 P.)

Batailley hat AG nicht verkostet. Der wird aber sicher viele Punkte von NM bekommen

Grüße

Hartmut

[Ollie]

Hallo harti,

vielen Dank für deine Mühen. Hat Galloni auch La Gaffelière verkostet?

Bei Lagrange machen mir seine "lively citrus notes" etwas Sorgen. Das letzte Mal hatte ich das bei, 2010er Poujeaux, und angenehme finde ich es nicht.

Aber daß Branaire als kleines Merlor-Bömbchen so gut bei ihm abschneidet, wundert mich nicht; er scheint ja auf derart expressive Weine zu stehen - insofern dürfte er Léoville Poyferré 97 gegeben haben?

Ha, hab gerade bei Zacchettis post nachgeschaut. Natürlich 97.

Cheers,
Ollie

[Löhlein]

Hallo Hartmut,

auch von mir vielen Dank dafür, dass du hier deine Einsichten teilst! Sehr interessant und wird gern gelesen!

Sonnige Grüße!