Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Hallo,
da würde mir zum herantasten als erstes der La Dame de Montrose einfallen...
Ein Cdp als Vergleich ginge für mich jetzt irgendwie gar nicht! Ich schätze den Les Quartz durchaus, ist aber eine komplett andere Stilrichtung.
Montrose und ähnliche "Dickschiffe" sind für mich seit einigen Jahren angetreten, um die entstandene Lücke hinter den preislich entrückten Premiers zu schließen. Der 2016er Montrose war für etwa 140,- zu haben, der sehr gute 2001er kostete noch 40,-....
Gruß Segla
Ich bin völlig bei Dir, Chateau Montrose ist auf Premier Cru Niveau. Wer sich einen Chateau Latour nicht mehr leisten will, kann und sollte hier zugreifen! Nachdem ich eben einen 2016er Rauzan Segla probiert habe, bin ich da noch etwas sicherer. Sicherlich ist der Rauzan Segla sehr gut, der Montrose liegt aber klar drüber. Wahrscheinlich bin ich denn auch mit den 95+ Pkten viel zu konservativ. Muss mehr Bdx trinken
Ich hab grad völlig spontan 12 Flaschen davon für 13,80 pro Flasche versandkostenfrei nach Österreich bestellt.
Deine Beschreibung hat mich voll angesprochen, danke, weiter so!
Lg,
Michael
Jochen R. hat geschrieben:D´Escurac 2016:
Fast schwarz. Geniale, mittelkräftige bis fast intensive, Nase: floral/würzig,
wunderbare Frucht, v. a. Brombeeren, Cassis, nasses Leder, Milchkaffee,
Tabak, dahinter ein Hauch Minze.
Mittelgewichtig, Cassis, Zitronen, herb/würzig, floral, ewig lang.
Toll, toll, toll - für immer noch unter 15 EUR erhältlich. Hervorragende,
91(-92 P)
Viele Grüße,
Jochen
Puh, eccht so gut? Den solltest Du zu unserer Arrivage Probe mitbringen!
Cool Michael, jetzt fühle ich aber gescheichelt!
Ich hoffe, jetzt entsteht hier nicht eine online-Verkostung
(vergleichbar mit dem Keller im anderen Thread) - worauf
ich anschließend in die Einzelteile zerlegt werde ...
Viele Grüße und viel Spaß damit
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
Jochen R. hat geschrieben:D´Escurac 2016:
Fast schwarz. Geniale, mittelkräftige bis fast intensive, Nase: floral/würzig,
wunderbare Frucht, v. a. Brombeeren, Cassis, nasses Leder, Milchkaffee,
Tabak, dahinter ein Hauch Minze.
Mittelgewichtig, Cassis, Zitronen, herb/würzig, floral, ewig lang.
Toll, toll, toll - für immer noch unter 15 EUR erhältlich. Hervorragende,
91(-92 P)
Viele Grüße,
Jochen
Puh, eccht so gut? Den solltest Du zu unserer Arrivage Probe mitbringen!
Hallo Marko,
ja! Aber wir bleiben bei der Vorgabe ca. 30-80 EUR p. P. würde
ich sagen.
Gerne bringe ich auf Wunsch ergänzend eine Magnum D´Escurac
als Tischwein mit.
Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
Mittelgewichtig, ewig lang und eine schöne lebendige Frucht sind für mich Qualitätsindikatoren, außerdem hat er zumindest 50 % Cabernet Anteil ? und das bei dem Preis. Falls ich das anders sehe musst halt ein paar Hasstiraden über dich ergehen lassen
Ich bin schon gespannt.
Endlich sind vor 2 Tagen meiner ersten 2016er angekommen. Die Stichprobe, alle pop and pour und am Tag 2 aus der Flasche nachverkostet:
Capbern 2016:
Meine erste Begegnung mit diesem Wein. In der Nase Cassis, trockenes Herbstlaub, Schwarzkirsche, Veilchen, gewachstes Leder (was ich immer unheimlich gei.... ähm genussvoll finde), floral, fein, rund. Im Mund schon auch St. Estėphe-typische Kernigkeit, aber trotzdem unheimlich elegant eingebunden ins Gesamtpaket. Ein Hauch Paprika bringt Frische. Elegante kühle Frucht. Ein leichtes Bitterl im Abgang gibt die nötige Struktur. Am 2. Tag elegant, floral, feine Tannine, eine gewisse Kernigkeit liefert tolle Würze. Unschlagbares PLV. Wunderbar.
Batailley 2016:
In der Nase Kohle, leicht säuerliches Gemüse (Sellerie?), Kardamon, Zimt, reife Pflaume, auch hier leicht Bohnerwachs ( wer erinnert sich noch an den gei... Duft von frisch gebohnerten Holzfußböden?), ein Hauch Überreife. Im Mund eher wenig Frucht, mehr Struktur und Terroir, Tabak und Säure im Abgang. Auch etwas grüne Noten, die mich Anfangs etwas ratlos zurücklassen , sich am Tag 2 aber eher in frische Minztöne verwandeln. Sicher kein großer Wein, für Pauillac nicht hochpreisig, aber auch kein großer Nachkaufreflex.
d'Armailhac 2016
In der Nase süße Vanille, Toasting. Sauerkirsche und Tabak. Im Mund eher leicht- bis mitteldicht. Eher wenig Frucht, etwas Sauerkirsche. Im Abgang leicht bitter mit Röstaromen. Am 2. Tag weiterhin leicht rustikale Tannine. Die Lobeshymnen diverser Verkoster kann ich nicht vollumfänglich nachvollziehen. Vielleicht in 8 Jahren besser zu beurteilen.
Clerc Milon 2016
In der Nase schöne Schwarzkirsche, Zimt, minimal Lakritze, Cassis, Aprikose. Im Mund eher rote Früchte, rote Johannisbeere, viel Sauerkirsche. Am 2. Tag Brombeere und Sauerkirsche. Hat viel Potential, auf jeden Fall mehr als der aus dem gleichen Haus stammende d'Armailhac.
Domaine de Chevalier 2016:
Meine erste Begegnung mit diesem Wein seit dem 2000er (der war aus meiner Erinnerung nicht so aufregend). Der schönste Wein der Verkostung. In der Nase Pflaume, Brombeere, Schwarzkirsche, eine tiefgreifende runde Würzigkeit. Im Mund sehr feine, geschliffene Tannine, feine Würzigkeit. Hier sind Frucht und auf der anderen Seite Struktur/Terroir/Tannine im schönsten Gleichgewicht. Pflaumenmuß, aber in keinster Weise marmeladig. Ein komplexer hedonistischer Schmeichler mit Tiefgang. Aber auch zum Glück nicht Neue Welt-Habitus. Natürlich preislich auch schon eigentlich über der Grenze.
Mein vorläufiges Fazit zu Bordeaux 2016:
Ich schließe mich den vielen Elogen an. 2016 ist ein wunderbarer Jahrgang, der nicht so überdicht wie 2005, 2009 und 2015 daherkommt, sonder eher die Finesse und eine schöne Frucht betont. Endlich ist die Überextraktion vorbei.
Was mich an Bdx immer wieder fasziniert, dass man trotz der doch recht unterschiedlichen Stile der Chateaux und Apellationen den Jahrgangscharakter ziemlich konsistent erkennt.