Seite 131 von 235
Re: Bordeaux 2016
Verfasst: Di 19. Mär 2019, 17:59
von stollinger
Hallo Hartmut,
kannst du anhand der verkosteten Weinen einen Unterschied linkes Ufer, rechtes Ufer sehen? Oder beide gleich gut

.
Grüße, Josef
Re: Bordeaux 2016
Verfasst: Di 19. Mär 2019, 18:12
von harti
Hallo Josef,
kann ich leider nicht beantworten, aus St. Emilion und Pomerol habe ich exakt 6 Weine getestet

. Mein Schwerpunkt lag beim linken Ufer und hier bei Margaux, Pessac-Léognan, Pauillac und St. Julien. Ich hätte gerne noch mehr probiert, aber es war in dem Raum einfach nicht mehr auszuhalten. Wenn man schon kämpfen muss, um an den Spucknapf zu gelangen, dann macht das Verkosten keinen Sinn mehr.
Grüße
Hartmut
Re: Bordeaux 2016
Verfasst: Di 19. Mär 2019, 18:58
von Ollie
Hi Harti,
danke fuer die Eindruecke, hattest du auch GPL im Glas? Und echt, Léoville Barton hat dir gefallen?
Cheers,
Ollie
Re: Bordeaux 2016
Verfasst: Di 19. Mär 2019, 19:00
von brownelephant204
Danke für die Einschätzung der Prowein Weine!
Am WE hatte ich einen kleinen Bordeaux aus
Cote de Bourg "Chateau Les Elfes" 2016, der ganz groß aufgespielt hat. Für gerade mal 9€ aus dem Carrefour (
https://jereservemafoireauxvins.carrefo ... elfes-2016)
Merlot betonte samtige Nase, dunkle Beeren, gut eingebundenes Holz, wirkt erstaunlich komplex. Am Gaumen recht füllend und schon etwas fordernd mit straffen Tanninen und langem Abgang. Hätte ich blind auf min. 15-20€ getippt!
2016 macht mir extrem viel Spaß

Re: Bordeaux 2016
Verfasst: Di 19. Mär 2019, 19:15
von harti
Ollie hat geschrieben:Hi Harti,
danke fuer die Eindruecke, hattest du auch GPL im Glas? Und echt, Léoville Barton hat dir gefallen?
Cheers,
Ollie
Hallo Ollie,
ja, eigentlich verwunderlich

Im Ernst: Barton scheint in den letzten Jahren von der Asche weggekommen zu sein. Es sind immer noch kernig strukturierte Weine, aber die Frucht hält jetzt dagegen. Ich bin deswegen stolzer Besitzer von ein paar Flaschen aus 14 und 15

, jeweils nach der ProWein gekauft.
GPL ist bei den UGC-Ankunfts-Verkostungen auf der ProWein leider nie (oder schon lange nicht mehr) dabei

.
Noch zwei Empfehlungen aus Pauillac: Batailley und Clerc-Milon, großartige Vertreter des Jahrgangs. Ich glaube, ich habe noch nie bessere Weine aus diesen Châteaux getrunken, äh gespuckt

.
Grüße
Hartmut
Re: Bordeaux 2016
Verfasst: Di 19. Mär 2019, 19:50
von Ollie
Hallo Harti,
na zumindest der 2015er hat noch gut kalten Aschenbecher gehabt. In meiner VKN hatte ich extra fuer dich das "(!)" gesetzt.
Schade, dass GPL nicht dabei war, aber Danke fuer die beiden Pauillac-Tips. Clerc-Milon, echt?! Wow. Was kommt als naechstes, ein guter d'Armailhac?
Cheers,
Ollie
Re: Bordeaux 2016
Verfasst: Di 19. Mär 2019, 20:33
von amateur des vins
It's the vintage, stupid! Da ist
alles toll!

Re: Bordeaux 2016
Verfasst: Di 19. Mär 2019, 21:45
von port_ellen
n'abend zusammen,
harti, danke für die eindrücke !
aber sag mal, dein abschliessender kommentar weiter oben:
"Ich freue mich schon riesig auf die Ankunftsverkostung, dann hoffentlich auch mit dem einen oder anderen Wein aus der Dickschiff-Liga"
bedeutet doch nicht, dass die vorher genannten NICHT dickschiffe sind, oder ?
ich komme bei bordeaux nicht mehr mit (habe mir genau 2 flaschen genau eines der genannten weine - poyferre - geleistet und würde dafür prügel beziehen, wenn ich das in familie und bekanntenkreis kundtun würde...).
ich lese eindrücke und notizen SEHR gerne, frage mich aber, wer bei den preisen noch mit kann und will.
ich bin jetzt über 50, und wenn die dickschiffe in 20 jahren langsam trinkbar werden, würde ich hoffen, überhaupt noch was zu schmecken. die beiden poyferres, 2 brane cantenac und 2 GPL habe ich gesubst, um sie dann wenigstens einmal im leben getrunken zu haben.
wie seht ihr die entwicklung in bordeaux ? seid ihr in 2016 dabei ?
gruss, matthias
Re: Bordeaux 2016
Verfasst: Di 19. Mär 2019, 23:32
von Ollie
amateur des vins hat geschrieben:It's the vintage, stupid! Da ist alles toll!

port_ellen hat geschrieben:wie seht ihr die entwicklung in bordeaux ? seid ihr in 2016 dabei ?
Ja, gerade noch. Mein Planungshorizont geht bis 2051. Weine, die ich jetzt kaufe, muessen solange trinkbar sein bzw. spaetestens 2041 in die Trinkreife kommen. Alles (Wein oder ich), was nach 2051 noch lebt, ist "bonus track". Bei Bordeaux-Dickschiffen (also Weinen, die 20 Jahre Flaschenreife benoetigen, um den finanziellen Aufwand zu rechtfertigen) komme ich nach diesem Schema ab Jahrgang 2021 in die Saturation, waehrend die "last orders" wohl um 2031 erteilt werden - so Vishnubacchus will.
Und ganz ohne Zynismus: Wenn ich unbedingt mal einen reifen GPL oder Montrose oder sowas getrunken haben wollte, wuerde ich mich entsprechende Jahrgaenge
jetzt reif kaufen (1989/90/96), um zu sehen, was ueberhaupt so geht. Das spart eine Menge Geld, und noch kann ich es schmecken und einordnen. Das sieht in 20 Jahren vielleicht ganz anders aus, also warum warten?
Cheers,
Ollie
Re: Bordeaux 2016
Verfasst: Mi 20. Mär 2019, 10:48
von harti
port_ellen hat geschrieben:n'abend zusammen,
harti, danke für die eindrücke !
aber sag mal, dein abschliessender kommentar weiter oben:
"Ich freue mich schon riesig auf die Ankunftsverkostung, dann hoffentlich auch mit dem einen oder anderen Wein aus der Dickschiff-Liga"
bedeutet doch nicht, dass die vorher genannten NICHT dickschiffe sind, oder ?
ich komme bei bordeaux nicht mehr mit (habe mir genau 2 flaschen genau eines der genannten weine - poyferre - geleistet und würde dafür prügel beziehen, wenn ich das in familie und bekanntenkreis kundtun würde...).
ich lese eindrücke und notizen SEHR gerne, frage mich aber, wer bei den preisen noch mit kann und will.
ich bin jetzt über 50, und wenn die dickschiffe in 20 jahren langsam trinkbar werden, würde ich hoffen, überhaupt noch was zu schmecken. die beiden poyferres, 2 brane cantenac und 2 GPL habe ich gesubst, um sie dann wenigstens einmal im leben getrunken zu haben.
wie seht ihr die entwicklung in bordeaux ? seid ihr in 2016 dabei ?
gruss, matthias
Hallo Matthias,
ohne Ausnahme trinke ich große Weine nicht alleine, sondern teile sie mit Freunden. Bei Ankunftsverkostungen werden nicht nur die Flaschen, sondern auch die Kosten geteilt, daher können auch teurere Weine aufgezogen werden, ohne der völligen Verarmung anheim zu fallen.
Über meine Lebenserwartung mache ich mir keine Gedanken (und auch keine Illusionen), wenn ich morgen sterbe, werden meine Erben schon einen Käufer für meine Weinsammlung finden. Daher plane ich auch nicht wie Ollie meinen Weinkeller bis zum Sankt Nimmerleinstag, sondern ich handele bei meinen Einkäufen spontan. Allerdings achte ich in letzter Zeit vermehrt darauf, dass für die Weine auch ein Sekundärmarkt vorhanden ist

.
Ich bin bei den 2016ern in hohem Maße engagiert und bin froh drum. Die Weine liegen mir einfach und es ist ein gutes Gefühl, sie im Keller liegen zu haben

.
Grüße
Hartmut
P.S. Mit Dickschiffen meinte ich Montrose, Comtesse & Co.