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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Verfasst: So 17. Nov 2013, 09:50
von Mr. Nebbiolo
Hallo Nebbiolisti,

die letzten postings war ja immer wieder die Produttori del Barbaresco dabei und bei mir im Keller habe die Weine der PdB einen festen Platz ;) . Die Basisbarbaresco sind immer schön zu trinken und das in fast jedem Alter.

Der Trinkzeitpunkt ganz schwierig einzuschätzen ist für mich bei den Riservas. Ganz jung antrinken geht da ganz gut, so bald die ein paar wenige Jahre auf dem Buckel haben ist da alles dicht. Natürlich gibt es bei den 9 Lagen Unterschiede und bei den Jahrgängen noch mehr, aber für mich ist das ein schwarzes Loch :o .

Am Freitag habe ich diesen probiert, weil ich dachte nach 12 Jahren muss man das trinken können:

Barbaresco Riserva "Rabaja" 2001 - Produttori del Barbaresco

In der Nase kühler Stahl, Kirsche und Pflaume, Teer und Waldboden, alles noch ganz frisch und noch nicht so vielschichtig wie erwartet. Am Gaumen dann auch Pflaume, etwas Pilze, ein recht kräftiger Körper, eine sehr schön passende Säure und vieeeeel, hart wirkendes Tannin :o .

Ich kann mit Tannin eigentlich gut umgehen und zu einem Stück Fleisch vertrage ich da ziemlich viel davon, aber das ging einfach nicht. Wir haben zu zweit mehrfach probiert und probiert und uns dann entschieden die gut halbe Flasche zu schließen und einen anderen Wein zu öffnen.

Der Wein zeigt, dass er viel zu bieten hat, will es aber jetzt einfach noch nicht rauslassen.

Ich hatte dieses Jahr schon einen 88er und 89er PdB Riserva und beide machten so viel Spaß. Wenn die alle so lange brauchen werden ich auf meine 04, 05, 06, 07 und 08er Riservas noch etwas warten müssen :shock: ;). Ich werden die Bestände trotzdem noch etwas aufstocken ;)

Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Verfasst: So 17. Nov 2013, 10:02
von innauen
Apropos Genossenschaftswein und PdB. Wie schätzt Du den einfachen Langhe aus 2010 ein? Hast Du mit diesem oder anderen Jahrgängen Erfahrungen gemacht?

Grüße,

wolf

Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Verfasst: So 17. Nov 2013, 11:05
von Mr. Nebbiolo
Hallo Wolf,

ich habe den ein oder anderen Jahrgang vom Langhe der PdB getrunken, aber ich habe da immer Nebbiolos anderer Erzeuger, die mir mehr liegen, so dass ich den Langhe nicht kaufe. Bei PdB steige ich erst bei Barbaresco ein.

Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Verfasst: So 17. Nov 2013, 21:46
von innauen
verstehe. Hast Du dann ein paar Tipps für einfache Nebbiolo aus Barbaresco? Ich wollte aus gegebenen Anlass (ich bin ein Opfer der Werbung :oops: ) ohnehin ein paar Italiener bei einem namhaften Dresdner Händler ordern, um meine Italienkenntnisse auszubauen.

Grüße,

wolf

Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Verfasst: Di 19. Nov 2013, 19:07
von Mr. Nebbiolo
Hallo Wolf,

Nebbiolo aus Barbaresco ist so eine Sache, denn ich weiß nicht, wo der Nebbiolo für die Langhe Nebbiolo wächst :shock: ;)

Auch wenn der Winzer aus dem Barbaresco Gebiet stammt, können die Trauben z.B. aus dem Roero sein. Ich habe z.B. die Nebbiolo von Ca del Baio und auch von Adriano Vittorio im Keller und finde beide für unter 10,- € super Alltagsnebbiolos.

Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Verfasst: Di 26. Nov 2013, 12:12
von Moulis
Gestern Giacosa, Barbaresco, „Asili di Barbaresco” rosso 2008
Wahrscheinlich zu jung.
Zwar sehr gut trinken, aber mir fehlte etwas die Tiefe und Nachhaltigkeit.
Sicher ein guter Wein, aber für den Preis nichts besonderes.
93P
Habe ich auch aus Italien schon deutlich besseres gehabt.
Ist aber (noch) nicht meine Weinregion.

Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Verfasst: Di 26. Nov 2013, 16:38
von Mr. Nebbiolo
Moulis hat geschrieben: Wahrscheinlich zu jung.
Das sehe ich auch so ;) :P

Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Verfasst: Di 26. Nov 2013, 17:29
von Créot
innauen hat geschrieben:einfache Nebbiolo aus Barbaresco?
Sottimano wäre, zumindest nach der Galloni-Notiz, ein Nebbiolo aus Barbaresco (Basarin) (und könnte also eigentlich irgendwie sowieso ein Barbaresco sein). Bei Galloni bekommt der 2010er immerhin 91 Punkte.
Habe ich aber noch nicht aufgemacht. Ein Dolcetto vor einiger Zeit ist mir nicht sonderlich im Gedächtnis geblieben.

Grüße
Stefan

Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Verfasst: Mo 6. Jan 2014, 23:13
von m_arcon
Vor ein paar Tagen im Glas: Malvira - Langhe Nebbiolo 2006

Der erste Eindruck war viel versprechend. In der Nase die typischen Noten von roten Beeren, etwas Minze, Unterholz, getrocknete Blätter von Rosen und ein bischen Tabak. Am Gaumen hat mich die Säure schier erschlagen. Unglaublich sauer und null Balance. Ich bin normalerweise ein Verfechter von Weinen die eine höhere Säure aufweisen denn sie ist maßgeblich daran beteiligt wie der Wein daher kommt. Aber hier war es einfach zu viel des Guten. Ich ließ die Flasche offen ca. 2 Stunden offen stehen. Danach war die schöne Nase vom Anfang wie weggeblasen. Totaler Einbruch. Habe so etwas in dieser Form noch nie erlebt. Die Säure am Gaumen hatte sich etwas gelegt aber der Wein ist dennoch nicht mein Favorite geworden.

Einen durchaus lehrreiche Stunde für mich. :)

Cheers
Marc

Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Verfasst: Di 7. Jan 2014, 22:06
von Mr. Nebbiolo
Hallo Marc,

mich würde interessieren, wie du zu der Meinung kommst, das Elio Altare klassische Nebbiolos macht ? Getrunken und für klassisch befunden ? Wenn ja, welche Jahrgänge ?

Würde mich echt interessieren, denn für mich ist Elio Altare eines der Paradebeispiele für das Gegenteil von klassisch.