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.... auch bei mir sind die letzten Soave-Erlebnisse einige Zeit her, nicht unbedingt Jahrzehnte, aber die letzten Verkostungsnotizen sind von 2011. Pieropan hatte ich in der zweiten Hälfte der 1990er, war auch selbst mal dort und habe gekauft, allerdings einen der Lagenweine. Die letzte Flasche wurde vor ca. 15 Jahren geleert, und ich kann mich nicht mehr an Eindrücke erinnern. So großartig waren die dann wohl auch nicht.

Highlight meiner Soaveerlebnisse war dieses:


Man beachte die Lagerfähigkeit. Der aktuelle gehandelte Jahrgang 2012 liegt bei 15 Euro - viel für einen Soave, aber wenig für einen Wein dieser Qualität (wenn er denn ähnlich gut wie 2004 geraten ist). Der große Bruder, Vigneto du Lot, kam, allerdings aus dem Hitzejahr 2003 stammend, zu breit und alkoholisch rüber - ein bisschen im Stil eines "buttery Californian white".

Link zum Weingut: http://www.inamaaziendaagricola.it/wines_menu/vini.html

Hallo Wolf, Hallo Michael,

@Wolf:

schade das dir der Soave Classico von Pieropan nicht so gefallen hat. Ich fand den 2013 schon ganz gut und sehr trink-animierend im positiven Sinn. Er war aber auch nicht mein Favorit bei den verkosteten einfachen Soave Classicos. Dafür verweilte er mir ein wenig zu sehr auf der (unkomplizierten) Fruchtseite, wirkte recht „geschliffen“ (im Vergleich vielen der anderen) und zeigte etwas zu wenig Würze und mineralische Prägung. Im Vergleich zu seinem Lagenwein La Rocca von 2012, auf den ich irgendwann nochmal zu sprechen komme, zeigte sich ein enormer Unterschied hinsichtlich Komplexität und Stil. Auf diesen würde der zitierte Werbetext ganz gut passen. Auf den einfachen Soave Classico 2013 passt so ein komplexes Beschreibungsbild meiner Ansicht ganz sicher nicht ...

@Michael:

die Reifefähigkeit so mancher Soave Superiores hat mich auch überrascht. Es gab aber auch Gegenbeispiele die entweder nach 18 Jahren (und mehr) schon recht ausgezehrt wirkten oder wie einige aus den späten 1990er Jahren sehr kräftig mit Holz bedacht wurden und das nicht verkraftet haben.

Das positive PLV bei vielen Weinen ist mir auch aufgefallen. Ich habe keinen trockenen Wein über 20 Euro gesehen oder verkostet. Der teuerste war der La Rocca von Pieropan für ca. 18 - 19 Euro. Das Gros bei einfachen Classicos lag aber bei unter 10 Euro und bei Superiores (und vergleichbaren Qualitäten) unter 15 Euro.

Besten Gruß

Chris

Hallo Chris, Hallo Michael,

vielen Dank für Euer Feedback. Das erhält bei mir das Interesse an Soaves aufrecht, sollte wieder einmal eine Flasche meinen Weg kreuzen. Selber auf den Weg werde ich mich nach dem eher verhaltenen Ereignis aber wohl erst mal nicht mehr machen. Für "Trial and Error" gebe ich schon im Burgund zu viel Geld aus

Grüße,

Wolf

Hallo Wolf und allerseits,

als kleine "Nachlese" habe ich mir fast eine handvoll Soave Weine gekauft um sie nach dem Motto ".... ob er auch zu Hause noch schmeckt" zu testen. Darunter auch den Soave Classico 2012 von Pieropan. Den exakten Jahrgang habe ich vor Ort, wie schon erwähnt, nicht getrunken. Nur den 2013. Doch deine Eindrücke zum 2012er kann ich schon recht gut nachvollziehen. Er kam mir schon eher ziemlich fruchtig und monoton vor. Spiel und Spannung wie bei 2013er waren auch etwas unterentwickelt. Der 2013er den ich vor Ort getrunken habe war wesentlich überzeugender. Möglicherweise dank dem kühleren Jahrgang ...

Was die anderen Weine meines Tests betrifft konnte ich keinen wirklichen Unterschied zwischen Verkostung vorort und Verkostung zu Hause festmachen.

Nun endlich bin ich heute mit meinem zweiten Teil zu meinem Soave Besuch fertig geworden. Dieses mal geht es auf ein paar Weingutsbesuche zu Filippo Filippi in Castelcerino, Sandro de Bruno in Montecchia und Le Battistelle in Brognoligo. Kurze Eindrücke und Fotos findet ihr hier:

http://wine-zeit.blogspot.de/2014/06/di ... isits.html

Besten Gruss

Chris

Danke für Deine Eindrücke Chris!

Grüsse,

Wolf

Hallo zusammen,

heute habe ich Zeit gehabt meine vorletzten Eindrücke aus Soave zusammenzuklimpert . Heute soll es nur noch um einen Wein gehen, den ich in einer ziemlich rustikalen Enoteca in Soave "Stadt" getrunken habe. Für mich war es hinsichtlich Wein das Highlight: La Rocca 2012 von Pieropan.

http://wine-zeit.blogspot.de/2014/07/di ... me-of.html

Besten Gruss

Chris

Hallo Chris,

freut mich ganz allgemein, dass dir die Soave geschmeckt haben - der Soave, bedingt durch dessen Ruf als Pizzeriagetränk, wird m.E. unterschätzt.
Interessant fand ich auch die Weine von Filippi, die anders als die meisten anderen Soave wirklich 2-3 Jahre weggelegt werden können um das Potential aus zu schöpfen - gilt auch für den Turbiana, vorallem aber für den Vigne della Brà. Die Filippi-Weine haben nur wenig mit dem üblichen Soave-Bild zu tun.

Hallo Ralf,

größtenteils haben mir die Soave Weine wirklich gut geschmeckt. Mit diesen Pizzaria-"Getränken", die ich leider auch kenne, hatten die Weine nix zu tun. Sogar die schwächsten Weine die ich probiert habe, hatten nicht das dominierende Aroma von Wasser .

Wie erwähnt fand ich Filippi auch wirklich super, wenn auch der Turbiana nicht so ganz meins war. Mag mit der Rebsorte Trebbiano (Valentini habe ich noch nie probiert ) und dem jugendlichen Alter zusammenhängen.

Den Vogel hat für mich aber wirklich der La Rocca abgeschossen . Mittlerweile habe ich zu Hause noch den anderen Cru Calvarino 2012 probieren können. Dieser fällt viel strenger, schlanker und etwas einseitig mineralische (nicht negativ gemeint) aus. Die Ausgewogenheit, Kraft und Tiefe vom La Rocca hatt er dieser für mich nicht wirklich. Trotzdem sicherlich ein guter (+)-(++) und noch sicherer komplett anderer Wein. Den Unterschied machen wohl die 30% Trebbiano und die vulkanischen Böden der Lage Calvarino (http://www.weinlagen-info.de/#lage_id=6896) aus.

Besten Gruss

Chris

La Rocca scheint, wenn ich das richtig verstehe, DER Standard für Soave zu sein. Was mich noch etwas zögern lässt, ist der Preis von knapp 20 Euro. Wer weiß, vielleicht schlage ich ja doch noch zu ....

Zunächst habe ich mir mal einen Sechserkarton Lagensoave von Inama bestellt, fünf Flaschen Foscarino 2012 und eine Flasche Lot 2011. Beide sind sicher noch zu jung und können drei bis fünf Jahre Lagerung vertragen. Aber die Neugier wird siegen, und ich werde berichten.

@innauen:

Vielleicht probieren wir Inama ja gemeinsam? Und vielleicht stößt noch jemand aus der Berliner scene dazu ....