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Am Ostersamstag gab es bei uns zu einer - von meiner Frau wieder phantastisch zubereiteten Rinderlende in Rotweinsauce - zwei Lynch Bages' aus der Demi. Neben dem extrem interessanten Echo de Lynch Bages 2010 (siehe 2010er Thread) auch

Lynch Bages 2006:
Nach dem Öffnen vergleichsweise dezente, aber typische Nase. Erster Probierschluck mit viel Säure und Alkohol, daher erst mal für zwei Stunden ab in den Dekanter (nein, präziser: gleich in die großen Gläser). Um es vorweg zu nehmen: noch mehr Luft wäre vorteilhaft gewesen. Der Wein zeigte weiter eine eher verhaltene Nase, am Gaumen deutliche Cassis-Noten, dunkle Beeren und erst nach einiger Zeit an Nase und Gaumen mehr Typizität offenbarend, die letzten Schlückchen dann mit Bleistift, Zedernholz und deutlicher Cabernet-Nase. Jetzt 18 P., aber bestimmt lohnt es, den noch einige Jährchen liegen zu lassen (okay, das überrascht hier niemanden, Ihr hättet es mir alle vorhersagen können. Aber diese Neugierde!)

Österliche Grüße!

Hallo zusammen,

bin froh, dass ich seinerzeit den mir völlig unbekannten Clos du Jaugueyron, Haut Medoc, 2006 auf Empfehlung von weinfex gekauft hatte:



Wenn der noch 'nen Schuss mehr Säure hätte, dann könnte er erst richtig rocken. Für mich ein wahrlich sehr gutes PGV und ein weiterer Nachweis, BDX kann so preiswert sein.

Hallo,

2006 ist ein Schattenjahrgang zu 2005. Während nun aber nach und nach die ersten Erfahrungen mit dem großen Vorgänger gemacht werden, lese ich wenig bis gar nichts über 2006. Schade, denn der Jahrgang hat die erste Trinkreife, hat einige spannende Weine hervorgebracht und wenn man weder die Kohle noch die Muße hat 2011-2013 zu kaufen, wäre dieses Jahr eine mögliche Alternative für den gezielten Nachkauf.

Habt Ihr Empfehlungen aus 2006? Ich meine, selbst in dem schwächsten BDX-Jahrgang gibt es den Sleeper of the Vintage. Wer ist das in 2006 für Euch? Clos du Jaugueyron wäre ein Tipp von mir gewesen, nur, dass der Wein etwas wenig Abgang hat, wie ich finde.

Grüße,

Wolf

Ich finde Moulin Haut Laroque sehr schön. Flasche auf und Spaß im Glas

vanvelsen hat geschrieben:Ich finde Moulin Haut Laroque sehr schön. Flasche auf und Spaß im Glas

Das kann ich voll bestätigen mit der Einschränkung, dass ich ihn für meinen Geschmack noch einige Jahre von seiner optimalen Trinkreife entfernt finde. Das ist aber auch ein bißchen Geschmackssache. Derzeit bevorzuge ich den 90er MHL, den ich um Längen besser finde als in seiner Fruchtphase Mitte der 90er, während mir auch der tolle 2000er tendenziell noch etwas zu jung ist im Gegensatz zum 99er, den ich aktuell voll auf der Höhe finde.

Schöne Grüße

Einig. Der 20min ist grosse klasse! Und wenn wir schon off topic jg ausrufen... 2001 mal

Kann eine VKN zu einem Uderdog beisteuern:




Nach einigem Zögern hatte ich endlich den Versuch mit dem wohl preiswertesten Paullac gemacht - das sehr erfreuliche Resultat fördert nun einen stimmigen Spaßwein mit perfektem PGV zutage, der auf seinem Zenit steht.

Beste Grüße - Reiner

innauen hat geschrieben: Habt Ihr Empfehlungen aus 2006? Ich meine, selbst in dem schwächsten BDX-Jahrgang gibt es den Sleeper of the Vintage.

Sehr gut gefallen hat mir Phelan Segur 2006, insbesondere im direkten Vergleich zum Jahrgang 2004.

Vielversprechend erschien mir darüber hinaus der hier schon erwähnte Moulin Haut Laroque 2006

Besten Gruß,
janhenning

Ich habe leider erst jetzt die Fragen von bottlebinder und octopussy vom 4. Dezember '14 im gerade aktiven 1994er-Thread gesehen, und möchte diese an der korrekten Stelle beantworten:

Bottlebinder hat geschrieben:

UlliB hat geschrieben:
Meine akute Sorge gilt eher den 2006ern, die ich momentan für die legitimen wie leider ebenso unglücklichen Nachfolger der aus meiner Sicht gründlich vermurksten '94er halte.

Hast Du dafür konkrete eigene Verkostungsbeispiele, Ulli? Leider ist hier im Forum zum Jahrgang 2006 bisher kaum etwas zu finden. Die bisherigen VKN im 2006er Thread erscheinen ja nicht wirklich als Beleg für Deine Befürchtungen geeignet.

octopussy hat geschrieben: Hier würden mich auch mehr Details interessieren. Ich habe zwar nahezu keine 2006er im Keller (vielleicht sogar gar keine) und auch erst wenige getrunken. Ich habe auch kein Interesse an einem Nachkauf. Aber abstrakt gesehen interessieren mich mehr Details zu deiner Sorge auch. Wurde vielleicht 2006 insgesamt etwas zu stark extrahiert, weil die Châteaux nach 2005 nochmal so gehaltvolle und strukturierte Weine erzeugen wollten?

Seit der Arrivage der 2006er zieht sich durch meine Verkostungsnotizen, die ich noch finden konnte, ein bestimmtes Wort als roter Faden durch: uncharmant. Eher wenig Frucht, dafür umso mehr Tannin, dieses nicht gerade von der feinen Sorte, dazu gelegentlich auch noch ordentlich Säure. Ruppig, viel Struktur bei wenig Frucht, eher rustikale Erscheinung: eben alles Eigenschaften, die die 94er im gleichen Alter auch hatten - daher die Befürchtung, dass es sich beim 2006er um den Wiedergänger von 1994 handelt. Auch bei den 94ern stand und steht für mich das "Uncharmante" im Vordergrund und findet sich in vielen meiner Notizen. Nicht mein Fall. Mein Eindruck ist (wie von octopussy vermutet), dass bei beiden Jahrgängen forcierter extrahiert worden ist, als es den Weinen gutgetan hätte.

Derartige Notizen finde ich bei mir zu allen drei Léovilles, zu Calon Segur, Pichon Baron, Cos d'Estournel und Haut Bailly. Ok, alles vom linken Ufer. Mag sein, dass es rechts anders aussieht, ich habe da wohl nur wenig verkostet.

Im Moment habe ich den Jahrgang erstmal abgehakt und trinke anderes. Mag sein, dass ich mich täusche und sich der Jahrgang in ein paar Jahren fängt und zum strahlenden Schwan wird. Viel Hoffnung habe ich aber eher nicht.

Gruß
Ulli

Moin moin,

ich hatte zuletzt den 2006er d'Agassac im Glas. Der war nicht gerade uncharmant aber eben auch nur ein einfacher, deutlich als Bdx erkennbarer Wein. Nichtsdestotrotz, zum Essen passte er hervorragend.

Viele Grüße,
Björn