Hallo Zusammen,
mal ein paar Eindrücke von mir zu bisher gekosteten GG.
Insgesamt ist 2016 breiter gestreut als 2015. Das betrifft sowohl die Qualität, als auch die Offenheit der Weine. Manche GG sind jetzt quasi schon in bestem Trinkstadium (2015 waren zu diesem Zeitpunkt die meisten Weine noch etwas „überdreht“), andere GG sind zu und lassen bestenfalls erahnen, was da schlummert.
Zur zweiten Kategorie gehört für mich der Altenberg von Othegraven. Ich bin mir sicher, dass das ziemlich gut wird, wenn die Komponenten dann mal zusammenfinden.
Bei Lauer sieht das mit allen drei GG (Feils, Schonfels Kupp) schon anders aus. Hier sind alle drei (und auch die gesamte sonstige Kollektion echte Empfehlungen und bereits offen wie ein Scheunentor.
Bei PJK ist der (2015er) St. Nikolaus – sicher auch durch hohen Restzucker – sehr zugänglich und ganz anders als der 2014er. Sehr gut, aber kommt an den Überflieger im letzten Jahr nicht ran. Der 2015er Doosberg ist etwas verschlossener und in diesem Jahr vielleicht der komplexere der beiden.
Die Weingüter an der Nahe scheinen mit den etwas schwierigeren Verhältnissen in 2016 besonders gut klar gekommen zu sein. An der Basis, wie an der Spitze.
Mein bisheriger Favorit hier der Halenberg von Emrich-Schönleber, dicht gefolgt vom Hermannshöhle von Dönnhoff und Goldloch von Diel.
In eine ähnliche Kategorie wie der Altenberg von Othegraven fällt für mich der 2016er Felseneck von Schäfer Fröhlich. Absolut verschlossen, wird aber bestimmt hervorragend!
In Franken ist der 2015er Echterberg Riesling von Wirsching eine Granate. Kein Leichtgewicht, nichts für Freunde der zarten Aromen – für mich aber Frankenriesling vom feinsten.
Bei den Silvanern rechne ich 2016 auch mit einigen hervorragenden Weinen. Bisher hatte ich nur den Am Lumpen 1655 von Horst Sauer (wahrscheinlich auf der gleichen Weinprobe eines Frankfurter Händlers wie Graves) – und der war einer der besten Silvaner, die ich bisher verkostet habe.
Auch schön der 2016er Heerkretz von Wagner-Stempel
Bei den Spätburgundern ist 2015 an der Ahr gut geworden.
Mein Favorit bisher der Rosenthal von Adeneuer. Mit etwas Abstand dann Sonnenberg von Meyer-Näkel, Sonnenberg von Kreuzberg (hier hat mir 2014 schon sehr gut gefallen und auch insgesamt eine feine Kollektion) und der Herrenberg von Stodden.
Ich glaube aber, dass das mit den 2015er Spätburgundern nicht überall so schön werden wird. Ein Beispiel: Mit dem Centgrafenberg von Fürst – immerhin meine Lieblings-Spätburgunderlage – komme ich nicht so ganz klar. Der feine und unaufgeregte Stil des Hauses geht doch etwas in der Reife und Kraft des Jahrgangs unter - da bin ich mal gespannt was Pfalz und Baden so bieten werden.
Gruß
Andreas
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