Hallo zusammen,
letzte Woche gab es im Hause octo an zwei verschiedenen Abenden Koehler Ruprecht, nämlich
2009 Kallstadter Saumagen Kabinett Trocken und
2008 Kallstadter Saumagen Spätlese Trocken. Ich hatte zwar aus dem Hause Philippi schon Saumagen Rieslinge, die mir nicht gefallen haben, aber das generell anspruchsvolle, fordernde, anstrengende oder sprunghafte, das den Weinen nachgesagt wird, kann ich über die Breite mehrerer Flaschen hinweg nicht erkennen.
Die Weine verändern sich recht stark von Glas zu Glas und selbst innerhalb eines Glases, aber der Grundcharakter ist m.E. schon stets zu erkennen. Besonders schön bei dem Vergleich des 2009 Kabi tr. mit der 2008 Spätlese tr. fand ich den unterschiedlichen Jahrgangscharakter. 2009 (wie zu erwarten) eher auf der gelbfruchtig-sonnigen Seite mit relativ milder Säure, 2008 (wie zu erwarten) deutlich karger mit höherer Säure und mehr Zitrus- und Kräuternoten. Beide sind jetzt m.E. anzutrinken, aber Eile ist definitiv nicht angesagt, v.a. bei der 2008 Spätlese trocken nicht.
Verstehe ich es eigentlich richtig, dass die Bezeichnung mit den Prädikaten bei Koehler-Ruprecht letztlich irreführend ist und dass zwischen Kabinett, Spätlese und Auslese trocken in den Oechle-Graden gar keine Riesenunterschiede bestehen? Dass stattdessen die steigende Qualitätsleiter mehr mit einer höheren Qualität der Trauben einhergeht? Wenn man sich die Alkoholgradationen der Weine aus einem Jahrgang anschaut, steigen diese nicht unbedingt oder nicht signifikant mit den höheren Prädikaten, es gibt trockene Auslesen mit 12,5% Vol. Ich meine (muss nochmal aufs Etikett schauen), dass die 2008 Auslese Trocken "R" auch "nur" 12,5% Vol. hat, so wie schon die Spätlese trocken (ich meiner der Kabinett trocken hat 12% Vol.).
Weiß jemand näheres? Und darf ich zusätzlich nochmal die Frage platzieren nach der Dauer der Fasslagerung bei den "R" Weinen?
