Über die Feiertage hatte ich den 2009er vom Q1 im Glas, allerdings ohne Notizen. Der Wein war absolut solide, gut, löste aber keine Begeisterung aus, vor allem ein dann auf Dauer doch lästiges Zuckerschwänzchen drückte ein wenig auf die Trinkfreude. Punktemäßig bei mir so im 85er-Bereich. Der 2010 (!) ist aus meiner Sicht der ganz deutlich bessere Wein.Gaston hat geschrieben:Hallo,
Rheingau geht auch anders, nämlich viel besser, und zwar so:
Meine Erfahrungen mit Querbach sind eher punktueller Natur, das ist der erste Wein des Weinguts, der mich beeindruckt. Absolute Riesling-Klassik aus einem verschmähten Jahrgang. Mit etwa 14 Euro ab Weingut absolut korrekt bepreist. Ein Blick auf die aktuelle Preisliste lässt mich staunen: Es gibt nicht nur diesen Weine noch, sondern Rieslinge bis zum Jahrgang 2001. Mhm, da könnte man schwach werden![]()
Andere Winzer
Re: Andere Winzer
Beste Grüße
Gaston
Gaston
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Re: Andere Winzer
Wieder Querbach, 2009er Classic, ein Rheingauer der besseren Art, Orangen und Aprikosen am Gaumen, durchaus mineralisch, die Säure macht den Unterschied aus: fein und spielerisch, nicht wirklich trocken, aber spielt das eine Rolle, wenn die Restsüsse sich perfekt integriert??, das ist sicher kein Becker, aber Querbach verkörpert für mich die zweite Zugangsberechtigung zum Rheingau, ernsthaft aber zugänglich, keine Rheingauer Einheitsaromatik, die ich bei so vielen Weingütern Anfang der 2000er erlebt habe wie z.B. Nikolai ( wobei ich die Weine ab 2004 nicht mehr kenne), die Weine von Querbach sind schon besonders und anders aber nicht "quer", für den hier 87 Punkte
Gruß
Ralf
Gruß
Ralf
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Re: Andere Winzer
Ich bin ja auch durchaus als Querbach-Fan zu bezeichnen. Das PLV finde ich schon echt klasse. Meine Eltern sind mittlerweile auch überzeugte Querbach-Trinker (vor allem der 2006er fruchtig).
Auch die Ausreißer nach oben gibts bei Querbach, wenn ich an gereifte Doosberg-GG´s denke.
Da gibts für mich nur einen Negativ-Punkt: Einen wirklich trockenen Wein wird man im Querbach-Sortiment nicht finden.
Hat jemand Erfahrung mit August Eser? Nach den guten Bewertungen (z.B. Feinschmecker) würde ich mir bissel was in den Keller legen wollen, nur ist die Auswahl bei Eser ja riesengroß. Gibt es Empfehlungen?
Würde mir ein paar trockene und restsüße Kabinette sowie GG´s zulegen wollen - nur welcher Jahrgang und welche Lage...?
Danke schonmal im Voraus für Tipps.
Auch die Ausreißer nach oben gibts bei Querbach, wenn ich an gereifte Doosberg-GG´s denke.
Da gibts für mich nur einen Negativ-Punkt: Einen wirklich trockenen Wein wird man im Querbach-Sortiment nicht finden.
Hat jemand Erfahrung mit August Eser? Nach den guten Bewertungen (z.B. Feinschmecker) würde ich mir bissel was in den Keller legen wollen, nur ist die Auswahl bei Eser ja riesengroß. Gibt es Empfehlungen?
Würde mir ein paar trockene und restsüße Kabinette sowie GG´s zulegen wollen - nur welcher Jahrgang und welche Lage...?
Danke schonmal im Voraus für Tipps.
Viele Grüße
Dirk
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Re: Andere Winzer
Von einem befreundeten Weinhändler wurde ich kürzlich auf das mir bislang unbekannt gebliebene Rüdesheimer Weingut Jakob Christ hingewiesen, und der nämliche Händler hat mir auch dankenswerterweise diesen Riesling besorgt:

Der puristische, auf jedwede Form von Schminke verzichtende Stil erinnert mich gar nicht so wenig an die fränkischen Gewächse von Stephan Kraemer. Entgegendkommend ist anders - man muss einen solch herben, säurebetonten und vergleichsweise fruchtarmen Weißwein schon mögen. Ich mag ihn!
In Deutschland scheint sich in Richtung weg von der pseudotrockenen Einheitsfrucht momentan wirklich viel zu tun. Selbst im Rheingau....
Beste Grüße
Bernd

Der puristische, auf jedwede Form von Schminke verzichtende Stil erinnert mich gar nicht so wenig an die fränkischen Gewächse von Stephan Kraemer. Entgegendkommend ist anders - man muss einen solch herben, säurebetonten und vergleichsweise fruchtarmen Weißwein schon mögen. Ich mag ihn!
In Deutschland scheint sich in Richtung weg von der pseudotrockenen Einheitsfrucht momentan wirklich viel zu tun. Selbst im Rheingau....

Beste Grüße
Bernd
Re: Andere Winzer
Der G.H. von Mumm Riesling 2012 ist endlich mal ein Supermarktkauf, der mich überzeugt hat. Riecht ganz fein nach Quitte und Grapefruit. Der Wein schmeckte nach einer edlen Zitrone. Das war vornehm, subtil, kühl und aufgeräumt.
Grüße
Birte
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Birte
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Re: Andere Winzer
Dieser in der Rheingau-Flöte abgefüllte Ortswein, der ebenfalls aus dem ZEIT-Weinpaket stammt, überzeugt mich nicht so sonderlich:
Im beiliegenden ZEIT-Heftchen wird er zur Forelle empfohlen; für meinen Geschmack könnte die Kombination (je nach Zubereitung des Fischs latürnich) schon einigermaßen passen.
Trotzdem mag ich es weniger, wenn sensorisch halbtrocken wirkende Weine auf dem Etikett als trocken ausgewiesen werden. Und hier handelt es sich diesbezüglich um einen ziemlich krassen Fall. Das Zuckerschwänzchen geht schon eher in die Richtung eines ausgewachsenen Schweifs....
Herzliche Grüße
Bernd

Im beiliegenden ZEIT-Heftchen wird er zur Forelle empfohlen; für meinen Geschmack könnte die Kombination (je nach Zubereitung des Fischs latürnich) schon einigermaßen passen.
Trotzdem mag ich es weniger, wenn sensorisch halbtrocken wirkende Weine auf dem Etikett als trocken ausgewiesen werden. Und hier handelt es sich diesbezüglich um einen ziemlich krassen Fall. Das Zuckerschwänzchen geht schon eher in die Richtung eines ausgewachsenen Schweifs....
Herzliche Grüße
Bernd
Re: Andere Winzer
Meine erste Begegnung mit dem Weingut Eva Fricke:

Man hört ja recht Positives von dieser Winzerin, die zuvor bei J.B. Becker und dann als Betriebsleiterin bei Josef Leitz beschäftigt war. Dieser Gutsriesling ist ordentlich, aber nicht sonderlich aufregend. Am ersten Tag war ich doch eher enttäuscht, am zweiten Tag hat sich der Gesamteindruck verbessert. Bei Gelegenheit werde ich mal einen Riesling aus einer höheren Baureihe probieren.

Man hört ja recht Positives von dieser Winzerin, die zuvor bei J.B. Becker und dann als Betriebsleiterin bei Josef Leitz beschäftigt war. Dieser Gutsriesling ist ordentlich, aber nicht sonderlich aufregend. Am ersten Tag war ich doch eher enttäuscht, am zweiten Tag hat sich der Gesamteindruck verbessert. Bei Gelegenheit werde ich mal einen Riesling aus einer höheren Baureihe probieren.
Beste Grüße
Gaston
Gaston
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Re: Andere Winzer
Wieder sehr zufrieden, wieder Querbach hier ein 2012 Hallgarten Riesling, stoffiger, mit feinen mediterranen Kräuternoten auftrumpfender Rheingauer, dazu dezent Orange und Pfirsich, die Säure perfekt ins Gesamtbild integriert mit schönem Spiel, zeigt Anzeichen von "Wildheit", lässt sie aber nicht aus dem Käfig, nicht unbedingt sehr komplex, aber spannend ohne einen intellektuell den Kopf zu verdrehen ( siehe Koehler-Ruprecht-Syndrom oder:nach zwei Gläsern hört der Spaß auf
), wenn das so weitergeht könnte ich ein Querbach-Fan werden, das hier ist ein richtiger Rheingauer, der sich langsam öffnet, und der sich in einem Zeitraum von mindestens 10-15 Jahren mit Freude trinken lässt, 89 Punkte, kostet beim ortsansässigen Weinhändler (Divinum) 13,5 Euro und ist jeden Cent wert
Gruß
Ralf

Gruß
Ralf
Re: Andere Winzer
Langweilige Gefälligkeit, wie häufiger bei Weinen unter, bzw. deutlich unter 10 Euro, lässt sich dem Gutswein Riesling Steillage trocken 2012 vom Lorcher Weingut Friedrich Altenkirch nicht nachsagen: Die Aromatik ist „eigen“ und schwer einzuordnen. Eine Mitprobiererin sagt, „wie selbstgemacht“, aber sie meinte es nicht lobend.
Zuerst keine Fruchtimpulse, sondern kräutrige und erdige Noten. Es fallen nicht sofort Vergleiche ein und scheint eher so, als habe man einen neuen Geschmack entdeckt. Was wiederum zum schönen Verdacht verleitet, in sensorischer Fühlung mit etwas Authentischem aus dem Weinberg zu sein.
Daneben prägt sich bald eine deutliche Pfirsichnote aus. Während mich der erdige Ton neugierig nachschmecken lässt und auf positive Weise irritiert, erscheint mir die Fruchtnote zu plakativ und aufdringlich. Meine Distance zum Wein überwiegt, aber er ist interessant, hat mich noch lange beschäftigt und macht Lust, trinkerisch mehr herauszufinden über die Lorcher Terroirs.
Altenkirchs Riesling Grauschiefer trocken 2012 besitzt nach dem Öffnen für mich eine zu einnehmende Fruchtnote, die den Wein beherrscht und anderen Aromen wenig Raum lässt. Falsch wäre es aber, sie als zu dick, zu üppig oder plump zu bezeichnen. Sie wirkt wie ein stramm aufgezogenes Etwas, von dem man nicht weiß, wieviel Substanz darin steckt. Reminiszenzen an die Fruchtnote vom Riesling Steillage kommen auf, beim Grauschiefer schmeckt sie aber feiner und wird nach einigen Stunden auch durchlässiger. Der Wein bekommt mehr Relief, Schmelz und vermehrt steinige, schiefrige und andere nicht-fruchtige Noten. Die Frucht spielt mit ihnen und sorgt für gute Kontraste. Mit zunehmender Luftreife neigt der Wein zu einer saftigen Geschlossenheit, die ihn aber auch eindimensionaler macht.
Und noch ein kleiner Lorcher: Riesling Bodental-Steinberg trocken 2013 vom Weingut Weil. Beim ersten Probieren ein wenig überraschender, solider, straffer und und zitrusfrischer Wein. Trockener schmeckend als seine Werte von 10, 5 % Vol. bei einem Zucker-/Säuregehalt von 7,3 zu 8,0 vermuten lassen. Zarte Gelbfruchtimpulse beleben das geradlinige Geschmacksbild. Im Verlauf, und wenn sich der Wein erwärmt, setzt sich Süße deutlicher durch. Aber es bleibt ein Ringen mit säuregeprägter Frische.
Gruß, Kle
Zuerst keine Fruchtimpulse, sondern kräutrige und erdige Noten. Es fallen nicht sofort Vergleiche ein und scheint eher so, als habe man einen neuen Geschmack entdeckt. Was wiederum zum schönen Verdacht verleitet, in sensorischer Fühlung mit etwas Authentischem aus dem Weinberg zu sein.
Daneben prägt sich bald eine deutliche Pfirsichnote aus. Während mich der erdige Ton neugierig nachschmecken lässt und auf positive Weise irritiert, erscheint mir die Fruchtnote zu plakativ und aufdringlich. Meine Distance zum Wein überwiegt, aber er ist interessant, hat mich noch lange beschäftigt und macht Lust, trinkerisch mehr herauszufinden über die Lorcher Terroirs.
Altenkirchs Riesling Grauschiefer trocken 2012 besitzt nach dem Öffnen für mich eine zu einnehmende Fruchtnote, die den Wein beherrscht und anderen Aromen wenig Raum lässt. Falsch wäre es aber, sie als zu dick, zu üppig oder plump zu bezeichnen. Sie wirkt wie ein stramm aufgezogenes Etwas, von dem man nicht weiß, wieviel Substanz darin steckt. Reminiszenzen an die Fruchtnote vom Riesling Steillage kommen auf, beim Grauschiefer schmeckt sie aber feiner und wird nach einigen Stunden auch durchlässiger. Der Wein bekommt mehr Relief, Schmelz und vermehrt steinige, schiefrige und andere nicht-fruchtige Noten. Die Frucht spielt mit ihnen und sorgt für gute Kontraste. Mit zunehmender Luftreife neigt der Wein zu einer saftigen Geschlossenheit, die ihn aber auch eindimensionaler macht.
Und noch ein kleiner Lorcher: Riesling Bodental-Steinberg trocken 2013 vom Weingut Weil. Beim ersten Probieren ein wenig überraschender, solider, straffer und und zitrusfrischer Wein. Trockener schmeckend als seine Werte von 10, 5 % Vol. bei einem Zucker-/Säuregehalt von 7,3 zu 8,0 vermuten lassen. Zarte Gelbfruchtimpulse beleben das geradlinige Geschmacksbild. Im Verlauf, und wenn sich der Wein erwärmt, setzt sich Süße deutlicher durch. Aber es bleibt ein Ringen mit säuregeprägter Frische.
Gruß, Kle
Das Schema der Wirklichkeit ist das Dasein in einer bestimmten Zeit
Immanuel Kant, Elementarlehre
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