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Re: Mittelburgenland

Verfasst: Sa 2. Feb 2019, 13:42
von austria_traveller
EThC hat geschrieben:brauchen auch ein bißchen Zeit, um ihre Qualitäten auszuspielen.
Da bei mir fast regelmäßig die letzte Flasche die Beste ist, schätze ich dass ich damit meine Probleme habe ...

Re: Mittelburgenland

Verfasst: Sa 2. Feb 2019, 17:57
von EThC
austria_traveller hat geschrieben:Da bei mir fast regelmäßig die letzte Flasche die Beste ist, schätze ich dass ich damit meine Probleme habe ...
...zum Glück hast Du ja noch andere Baustellen und weningerseits bleibt dann mehr für mich... ;)

Re: Mittelburgenland

Verfasst: Sa 2. Feb 2019, 21:11
von Ralf Gundlach
Für mich gab es letztes Jahr zwei Entdeckungen: Weninger und Eymail aus der Pfalz. Was mich bei Weninger noch mehr begeistert, sind die konstante Qualität. Alle getrunkenen Weine waren richtig gut. Bei Eymal kann ich mir in der Tat hier und da mal einen Ausreißer vorstellen. Bei Weninger mag ich die Grundstilistik: Die Weine wirken in der Nase durchaus wild. Am Gaumen auch etwas, aber fokussierter. Ich glaube, das Franz Weninger die Jahrgänge sehr gut begreift und sie dementsprechend ausbaut. Und Gerald: Ich kann sehr gut verstehen, das dich das esoterische "Gequatsche" von Franz Weninger genervt hat. Ich habe jahrelang in einem anthroposophischen KInderheim gearbeitet, mehrere Jahre als Leiter. Ich wäre niemals ein Rudolf Steiner-Jünger geworden und habe das auch klar kommuniziert. Aber was ich mag ist der Respekt vor der Natur und den Menschen. Ich mag Überzeugungstäter, wenn es um die Natur und Menschen geht.

Gruß

Ralf

Re: Mittelburgenland

Verfasst: Sa 2. Feb 2019, 23:21
von Bernd Schulz
Nach dem massiven Barbera d´Asti musste jetzt noch der Rotburger = Zweigelt aus dem Hause Weninger als absolutes Kontrastprogramm seinen Zapfen lassen:

Bild

Mir gefällt der Wein ähnlich gut wie Ralf, aber ich kann schon verstehen, wenn man mit diesem ebenso schlank wie völlig schminkefrei wirkenden Rotweinstil zunächst einige Probleme hat. In das gängige Parker-Punkteschema passt solch ein "Blauburger" fraglos überhaupt nicht.

Besonders loben muss ich noch einmal die konsumentenfreundliche Preispolitik des Hauses Weninger:
EThC hat geschrieben:Und ich bin vor allem immer wieder erstaunt, was für super Weine das Gut in der < 10 Euronen-Klasse im Programm hat, egal ob die nun von der österreichischen oder ungarischen Seite stammen.
Jau! :!:

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Mittelburgenland

Verfasst: So 3. Feb 2019, 21:55
von Bernd Schulz
Gerade vergnüge ich mich mit der zweiten Hälfte, die gestern von Weningers "Rotburger" übrig geblieben ist. Die Nase wirkt jetzt nicht mehr ganz so wild, aber immer noch intensiv würzig.

Ich bleibe dabei: Für gerade mal 9 Euronen kann dieser Wein richtig viel. Er zeigt eine in seiner Preisklasse sehr selten anzutreffende Kombination von aromatischer Dichte mit durchaus so etwas wie Eleganz. Insofern kann ich Gerhards Aussage
austria_traveller hat geschrieben:Ich bin jetzt wirklich kein Fan von öst. Rotweinen, aber der Weninger hat mich mehrere Male schwer entäuscht mit kargen, spröden Weinen um viel Geld. Um das Geld gibt es in Österreich besseres, allerdings mit weniger bekannten Namen.
erst einmal nicht ganz nachvollziehen. Mit Glück habe ich im einstelligen Preisbereich ab und an mal etwas vergleichbar Gutes (an Rotwein) gefunden, an der Ahr vielleicht oder in Württemberg - aber wirklich nur mit viel Glück....

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Mittelburgenland

Verfasst: Mo 4. Feb 2019, 08:35
von robertz
Das Ausgezeichnete ist der Tod vom Guten. :oops:

Ich kann somit die Aussagen von Gerhard nur bestätigen.

Bei diversen Burgenland-Verkostungen hatte ich immer wieder die Weine von Weninger im Glas, noch nie konnte mich eine Probe zum späteren Besuch und/oder Kauf überzeugen.

Ich muss aber auch zugeben, dass ich schon jahrelang keinen Wein aus dem Mittelburgenland gekauft habe. Wenn Rotwein aus Österreich, dann bekenne ich mich als Liebhaber vom Eisenberg, ansonst eventuell noch der eine oder andere vom Leithaberg/Spitzerberg.

LG
Robert aus Wien

P.S.: Bei der letzten DAC Burgenlandverkostung im Herbst 2018 hatten auch alle Winzer einen gereiften Wein (> 5 Jahre, viele etwa 10 Jahre alt) dabei. Es war schon sehr auffällig, dass die Weißen die Roten um Klassen deklassiert haben.

Re: Mittelburgenland

Verfasst: Mo 4. Feb 2019, 08:59
von weingeist
Wenn man hier die aktuelle Diskussion mitliest, muss man ja fast den Eindruck gewinnen, dass man um das Mittelburgenland, geht es um Weine, einen großen Bogen machen muss.

Und bitte die Kirche im Dorf lassen, Weninger ist nicht das gesamte Mittelburgenland. Wobei auch ich zugebe, die aktuellen Weine nicht zu kennen. Die früheren Cuvees "Veratina" (eine zweite gab es da auch noch, der Name fällt mir jetzt nicht ein, eventuell Tinavera) waren aber nie so schlecht.

Ich finde es auch irgendwie eigenartig, immer den Eisenberg ins Spiel zu bringen. Der hat mit dem Mittelburgenland nicht allzuviel gemeinsam.

Re: Mittelburgenland

Verfasst: Mo 4. Feb 2019, 09:11
von robertz
Hallo Weingeist

Wer macht hier das Mittelburgenland schlecht, es ist eine renommierte Rotweinregion und hat genug Liebhaber und Abnehmer für deren fruchtige meist dichte und kräftige Weine.
Ich wollte aber klarstellen, dass meine persönlichen Vorlieben die eher rotbeerigen würzig-mineralischen Weine sind, die ich vor allem am Eisenberg finde. Daneben habe ich auch eine besondere Vorliebe für Weine aus der Nebbiolo-Rebe, zumeist Barbarescos.
LG, Robert

Re: Mittelburgenland

Verfasst: Mo 4. Feb 2019, 09:23
von austria_traveller
weingeist hat geschrieben:Wenn man hier die aktuelle Diskussion mitliest, muss man ja fast den Eindruck gewinnen, dass man um das Mittelburgenland, geht es um Weine, einen großen Bogen machen muss.
Aber nein doch.
Ich meine einfach, dass ich im Mittelburgenland Rotweine finde, die mir besser als der Wieninger schmecken.
Der Wieninger hat mich einfach nie begeistert. Von "so schlecht" war nie die Rede ;)

Re: Mittelburgenland

Verfasst: Mo 4. Feb 2019, 09:42
von Gerald
Aber nein doch.
Ich meine einfach, dass ich im Mittelburgenland Rotweine finde, die mir besser als der Wieninger schmecken.
Der Wieninger hat mich einfach nie begeistert. Von "so schlecht" war nie die Rede ;)
ich schätze, du meinst Weninger, nicht Wieninger. ;)

Zum Thema Mittelburgenland vs. Eisenberg: merkwürdigerweise haben mich einige der probierten Weninger-BF ohnehin von der Frische und teilweise auch Aromatik eher an den Eisenberg (bzw. auch manche Leithaberg-BF) erinnert als an den "typischen" (wenn es das überhaupt gibt) Mittelburgenländer.

Grüße,
Gerald