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Re: Bordeaux 2018

Verfasst: Di 26. Jan 2021, 12:02
von harti
Die ersten Profi-Verkostungen kommen auf den Markt. Sehr detaillierte VKN liefert Panos Kakaviatos:

https://www.wineberserkers.com/forum/vi ... 081a463299

Auch wenn es wieder ein großer Jahrgang zu sein scheint, bin ich doch froh, dass ich 2018 weitgehend ausgelassen habe :) .

Grüße

Hartmut

Re: Bordeaux 2018

Verfasst: Mi 27. Jan 2021, 18:37
von pessac-léognan
Château de la Rivière Fronsac 2018 15%alc
84% M / 8% CS / 6% CF / 2% Malbec
P&P bei zunächst 13°, sich erwärmend auf 16, schließlich auf 18°

"Dichtes Rubin. Feinduftige Nase, florale Noten mischen sich mit Kirschen und Gräsern, dazu ein Hauch Leder. Der Gaumen leichtfüssig, frisch, knackige Frucht, etwas gar markantes Tannin, dieses jedoch von guter Qualität. Ein Wein mit Charakter, Eigensinn und Trinkfluss, endet angenehm langanhaltend und würzig. Ein sicherer Wert. 2026-2040+" (Verkostet auf der Presse-Degustation des Grand Cercle, am 30.3.2019) 18+ (90-92/100)
Auch Jeff Leve und Panos Kakaviatos bewerten den Wein en primeur zwischen 90 und 93.

Diese Verkostungsnotiz von Adrian Van Velsen vom Frühjahr 2019 würde ich momentan so modifizieren:
Dunkles, fast schwarzes Purpurrot, klassisch nach réglisse und Cassis riechend, dann auch Ribisl und, ja, sogar sehr reifen Walderdbeeren, dennoch in keiner Weise süß, im Floralen am ehesten Veilchen.
Gaumen: Der Alkohol ist bei kühler Temperatur zunächst so gut wie nicht spürbar, der Wein wirkt sehr frisch, auch hier Erdbeeren, gepaart mit einer gewissen, nicht unangenehmen Säure, milder, weißer Pfeffer, 'leichtfüßig' trifft das nicht schlecht, das Tannin ist in der Tat recht markant, wenn auch wohl weniger als damals direkt aus dem Fass. 'Charakter, Eigensinn und Trinkfluss' unterschreibe ich, im Abgang finde ich das Ganze hingegen weniger 'langanhaltend und würzig' als Adrian vor knapp 2 Jahren. Auch bei der Lagerfähigkeit bin ich skeptisch, besonders bezüglich des 2040+, wie bei manchen bis jetzt verkosteten (meist kleineren) Bdx 2018. Trinkt sich jetzt, insbesondere bei dem letzten Oktober im Leclerc bezahlten Preis von - soweit ich mich erinnere - 12.50€, ausserordentlich gut. Von mir bekommt der Wein aktuell durchaus 89+ Punkte!
Prosit
Jean

Re: Bordeaux 2018

Verfasst: Mi 27. Jan 2021, 19:51
von Judo
Kurze Frage an die Bdx-Profis: Nachdem die letzten Sub-Angebote auslaufen, gibt es noch Empfehlungen, was man kaufen sollte? Was sich evtl. in den Arrivage-Proben als Tipp darstellt? Die oben verlinkten Notizen hab ich mir schon angeschaut.

Re: Bordeaux 2018

Verfasst: Mi 27. Jan 2021, 20:04
von pessac-léognan
Judo hat geschrieben:Kurze Frage an die Bdx-Profis: Nachdem die letzten Sub-Angebote auslaufen, gibt es noch Empfehlungen, was man kaufen sollte? Was sich evtl. in den Arrivage-Proben als Tipp darstellt? Die oben verlinkten Notizen hab ich mir schon angeschaut.
Hallo Judo
Ich würde von den in Frage kommenden Weinen, die bereits im Markt sind, eine Flasche kaufen, in dieser Fruchtphase probieren und dann entscheiden, ob ein Nachkauf dem eigenen Geschmack entspricht. Soweit ich es überblicke, sind die Preise der 18er in der arrivage nicht oder kaum teurer als in der Sub. Bei großen Weinen, die erst auf den Markt gelangen, mag es anders aussehen.
Ansonsten: eher 19er subskribieren, dort wo das noch möglich ist. Die 19er scheinen insgesamt den 18ern das Wasser reichen zu können, eine Spur klassischer zu sein und vor allem: Sie sind meistens wesentlich preisgünstiger. Ergo: 19er vorkaufen und von den 18ern nur kaufen, was einem gefällt und was preislich akzeptabel ist...
Gruß
Jean

Re: Bordeaux 2018

Verfasst: Mi 27. Jan 2021, 20:27
von Judo
Super, danke für die schnelle Antwort!

Re: Bordeaux 2018

Verfasst: Do 28. Jan 2021, 15:44
von pessac-léognan
Wenige Monate vor der Auslieferung der 18er Bdx verschickt Gerstl an die 'Stammkunden' ein Mail mit dem Angebot, 18er zum Sub-Preis nachzubestellen, darunter auch hochkarätige wie Pichon Lalande, Pichon Baron, LLC, LP, Cheval Blanc, MissionHB, Conseillante, Haut-Bailly usw.. Ich sehe das nicht wie im Mail vermerkt als Vorzugsangebot, sondern als Zeichen dafür, dass angesichts der 19er Sub-Preise, wie ich schon lange vermutet hatte, auch die 18er Preise bei der Arrivage unter Druck kommen werden. Mit dem scheinbaren Vorzugsangebot möchte man gegen diese Entwicklung noch einige Kisten zum ursprünglich angepeilten Preis unter die Leute bringen, bevor der Markt zuschlägt.
Gruß
Jean

Re: Bordeaux 2018

Verfasst: Do 28. Jan 2021, 15:58
von Frankie Wilberforce
pessac-léognan hat geschrieben:Wenige Monate vor der Auslieferung der 18er Bdx verschickt Gerstl an die 'Stammkunden' ein Mail mit dem Angebot, 18er zum Sub-Preis nachzubestellen, darunter auch hochkarätige wie Pichon Lalande, Pichon Baron, LLC, LP, Cheval Blanc, MissionHB, Conseillante, Haut-Bailly usw.. Ich sehe das nicht wie im Mail vermerkt als Vorzugsangebot, sondern als Zeichen dafür, dass angesichts der 19er Sub-Preise, wie ich schon lange vermutet hatte, auch die 18er Preise bei der Arrivage unter Druck kommen werden. Mit dem scheinbaren Vorzugsangebot möchte man gegen diese Entwicklung noch einige Kisten zum ursprünglich angepeilten Preis unter die Leute bringen, bevor der Markt zuschlägt.
Gruß
Jean
Ja,so sehe ich es auch. Schau ich mir die Preise von 2018 im Vergleich zu 2019 an ist 2019 eindeutig der attraktivere Jahrgang.

Re: Bordeaux 2018

Verfasst: Do 28. Jan 2021, 19:31
von Olaf Nikolai
Dito.
Hab ich vor einiger Zeit schon einmal bemerkt und einen shit storm hier ausgelöst.
Scheint hier Einige zu geben die vom Weinverkauf leben und diesbezüglich empfindlich reagieren.
Aber die Preise für die 19er haben mittlerweile recht ordentlich angezogen. Ziel wird sein der Qualität entsprechend ein marktkompatibles Preisniveau zu finden. Und das wird sich im Niveau vom 16er und 18er einpendeln.
Die Aktion von Gerstl zeigt einmal mehr was mittlerweile Alle kapiert haben sollten. Das Subskriptionsgeschäft ist im Grunde tot und dient einzig allein zur Bindung der zahlungskräftigen Klientel.

Re: Bordeaux 2018

Verfasst: Do 28. Jan 2021, 19:43
von Sauternes
Olaf Nikolai hat geschrieben: Aber die Preise für die 19er haben mittlerweile recht ordentlich angezogen. Ziel wird sein der Qualität entsprechend ein marktkompatibles Preisniveau zu finden. Und das wird sich im Niveau vom 16er und 18er einpendeln.
Wenn dem so ist, wovon ich persönlich auch ausgehe, dann dürfen sich all diejenigen freuen, die den 19er Jahrgang zu Anfangssubpreisen geordert haben, mich eingeschlossen :D .
Mal sehen was dieses Jahr mit den Subpreisen des 20er Jahrgang passiert, aber nur aus Neugierde, Kaufgelüste halten sich sehr begrenzt, zuviel im Keller :roll: , aber irgendwas ist ja immer.

Re: Bordeaux 2018

Verfasst: Do 28. Jan 2021, 20:52
von Jochen R.
Olaf Nikolai hat geschrieben:Dito.
Hab ich vor einiger Zeit schon einmal bemerkt und einen shit storm hier ausgelöst.
Scheint hier Einige zu geben die vom Weinverkauf leben und diesbezüglich empfindlich reagieren.
Aber die Preise für die 19er haben mittlerweile recht ordentlich angezogen. Ziel wird sein der Qualität entsprechend ein marktkompatibles Preisniveau zu finden. Und das wird sich im Niveau vom 16er und 18er einpendeln.
Die Aktion von Gerstl zeigt einmal mehr was mittlerweile Alle kapiert haben sollten. Das Subskriptionsgeschäft ist im Grunde tot und dient einzig allein zur Bindung der zahlungskräftigen Klientel.
Man beachte, bei viel bla bla bla, vor allem (oben wie unten :lol: ) dem letzten Satz
Olaf Nikolai hat geschrieben:Hallo Nordmann
In dem Preislimit: Sociando Mallet 2016, Pressac 2016
Batailley ist den aktuellen Preis bei weitem nicht wert.....unabhängig davon was die honks hier empfehlen.....und sie werden das vehement empfehlen, lol.
Dringende Empfehlung: 2019 kaufen. In weiten Zügen zu 2016 vergleichbare Qualität bei aktuell noch guten Preisen. Alles was ich davon bislang probieren konnte war sehr! überzeugend. Einige Protagonisten hier, im Weinhandel involviert oder auch nicht, mögen das anders sehen.....aus nachvollziehbaren Gründen....ebenso 2017 meiden....soll trinken wer das verkaufen muss.
Die Preise für 2016 sind halt durch und im Sekundärmarkt, die Händler versuchen abschließend Kasse zu machen und abzuschöpfen was geht. Ergo: noch 2019, wenn möglich in der 1. Tranche kaufen.