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Re: Friedrich Becker
Verfasst: Sa 3. Okt 2020, 22:32
von EThC
...jetzt also wieder einer der berühmt-berüchtigten Schwarzrieslinge:

Re: Friedrich Becker
Verfasst: Di 6. Okt 2020, 20:53
von amateur des vins
Heute spontan aufgeschraubt:
Friedrich Becker, Grauer Burgunder "Kalkmergel" 2017
Präsentiert und trinkt sich wie ein Rosé mit zartem Orangeweineinschlag.
Wirklich schöne,"kalkige" Nase. Zarte Himbeeraromen. Hin und wieder (Vexierbild!) wabert ein minimal muffiger Hauch durch, der an Brettanomyces erinnert - aber leicht genug, um nicht zu stören, sondern zur Spannung beizutragen.
Am Gaumen wieder zarte rote Aromen: Himbeere, Erdbeere und Blutorange. Wirklich schöne Säure; ziemlich trocken. Nicht besonders komplex oder tief, aber sehr stimmig.
Meine vorherige Notiz zu diesem Wein habe ich erst hinterher rausgekramt: Paßt scho'; auch Maracuja, wenngleich ich sie diesmal aktiv nicht fand.
Merkwürdigerweise habe ich Beckers Weine nach meinem Erstkontakt nicht weiterverfolgt. Anscheinend hatten sie mich ratlos zurückgelassen, überfordert, oder jedenfalls nicht angesprochen. Das kommt mir jetzt etwas merkwürdig vor, denn der Wein hat Charakter, Qualität und mit deutlich unter 20 € auch einen angemessenen und (für mich) attraktiven Preis.
Re: Friedrich Becker
Verfasst: Mi 7. Okt 2020, 05:24
von Lorne Malvo
...irgendwie ist das eigenartig.
Habe schon oft an Deinen Notizen festgestellt, dass wir häufig sehr ähnliche Flaschen/Weingüter im Keller haben.
Glaube, die einzige Flasche Grauburgunder, die im Moment bei mir rumliegt.
Ich habe frisch den 2019er eingelagert.
Traust Du dem 2017er eine weitere Entwicklung zu oder hälst Du den Reifegrad grad für optimal ?
Re: Friedrich Becker
Verfasst: Mi 7. Okt 2020, 09:09
von amateur des vins
Lorne Malvo hat geschrieben:...irgendwie ist das eigenartig.
Habe schon oft an Deinen Notizen festgestellt, dass wir häufig sehr ähnliche Flaschen/Weingüter im Keller haben.
Selektive Wahrnehmung?
Aber ist doch schön, haben wir was zum Austauschen!
Becker allerdings müßte ich erst kaufen: War die letzte Flasche.
Lorne Malvo hat geschrieben:Traust Du dem 2017er eine weitere Entwicklung zu oder hälst Du den Reifegrad grad für optimal ?
Ja!
Ich fand ihn schön zu trinken: prima Frische, harmonisch. Zu warten braucht man nicht, aber für mindestens 2 Jahre hätte ich auch keine Bedenken.
Re: Friedrich Becker
Verfasst: Mi 7. Okt 2020, 10:48
von Lorne Malvo
amateur des vins hat geschrieben:Lorne Malvo hat geschrieben:...irgendwie ist das eigenartig.
Habe schon oft an Deinen Notizen festgestellt, dass wir häufig sehr ähnliche Flaschen/Weingüter im Keller haben.
Selektive Wahrnehmung?

Aber ist doch schön, haben wir was zum Austauschen!
...zumindest hier bislang wohl die meisten Treffer.
Aber ja, ist immer schön von Flaschen zu lesen, die noch im Keller liegen oder schon der Bestimmung zugeführt wurden.
Ich fand ihn schön zu trinken: prima Frische, harmonisch. Zu warten braucht man nicht, aber für mindestens 2 Jahre hätte ich auch keine Bedenken.
Ja danke, einen Sommer Schlummerzeit bekommt er mindestens.
Habe auch nur noch eine Flasche 09er St. Paul und keine große "Becker-Expertise"
(was es gab, war zumeist mindestens gut...)
Auch ganz interessant, wenn man mehr übers Weingut wissen will,
auch wenn ich den Podcast sonst nicht besonders gelungen, den Namen sogar "muahhh" finde:
https://podcastd12d2e.podigee.io/19-friedrich-becker
Re: Friedrich Becker
Verfasst: Mo 16. Nov 2020, 20:03
von Michl
Georg R. hat geschrieben:
Die Gutsweine aus den doch warmen Jahren 18/19 waren hervorragend gelungen.
Den Weissburgunder, den Michel beschrieben hat, hätte ich wohl mitgenommen,
wäre da nicht der Grauburgunder 2018 gewesen.
Helles Orange, jedoch kein Orangewine, die Farbe erklärt sich durch eine viertägige Maischestandzeit.
13% alc, 6.8g Säure, 1.7g Rz.
Das ist so ein Wein, den stellt man auf den Tisch zu den anderen (höherwertigen) Flaschen,
und man kann darauf wetten, dass diese Flasche als erste leer sein wird.
Vielen Dank für diesen Tipp, Georg! Nachdem du den Wein beschrieben hattest, habe ich ein paar Flaschen aus 2018 blind gekauft. Mittlerweile hatte ich ihn mehrfach im Glas und bin ebenso begeistert wie du!
Grauburgunder hatte ich eigentlich etwas über, aber so ist das einfach saugut. In der Nase mürber Apfel und rotfruchtige Anklänge, im Mund dann ein wunderbarer Alltagswein, der mit seiner extraktsüßen Substanz, Balance und runden Säure zu vielen Speisen super passt. Am 3. Tag gefällt er mir erstaunlicherweise am besten, weil dann der Wein richtig Grip entfaltet und auch die Säure etwas deutlicher den Wein prägt. Zunächst 87, schließlich 88 P.
Deine Tipps, Georg, passen für mich immer!
Re: Friedrich Becker
Verfasst: Mi 18. Nov 2020, 16:40
von Georg R.
Michel,
mit soviel Übereinstimmung kann ich nur schlecht umgehen.
Darum mein folgender (Geheim)Tipp:
https://www.aldi-sued.de/de/p.weisswein ... 52202.html
Gruss
Georg
Re: Friedrich Becker
Verfasst: Mi 18. Nov 2020, 17:26
von Michl
Re: Friedrich Becker
Verfasst: Mo 23. Nov 2020, 19:45
von Lorne Malvo
Friedrich Becker-Sankt Paul 2009 GG
Transparentes rubinrot mit aufgehelltem Rand und bräunlichen Reflexen.
Mit etwas Luft enorm expressive Nase mit viel Rauch, Unterholz, auch leicht Zigarrenkiste, angereifte Erdbeeren und etwas kühle Mineralik
Am Gaumen schön ausgewogen mit hoher Dichte, dennoch fein strukturiert, mit gut integrierter Frucht. Weniger Tabak als in der Nase, (über)reife Erdbeer-Frucht und integrierte, recht schöne Säure. Schöne Länge auf Wacholder und Kakao und etwas Süßholz. Schon erstaunlich weit entwickelt.
Nach 24h zieht sich die Frucht fast gänzlich zurück und es bleiben nur mehr die Reifenoten, die sich auch weiter intensivieren.
Aus dem Süßholz wird holländisches Salzlakritz, aus leichtem Sous Bois wird ein abgeholzter Nadelwald.
für mich als nicht Uraltwein-Fan wird die Aromatik nun schon etwas zu morbide.
Gesamt 91-92P
Ein hervorragend gemachter, intensiver Spätburgunder, der mir persönlich etwas zu doll von Rauch und Tabak geprägt ist und dadurch etwas Terroircharakter einbüsst. Mein sehr Wein affiner Mittrinker fand es mit den rauchigen Holz- und Reifenoten gut. Bin da vielleicht etwas sensibel. Gefühlt ist der Wein auch in seinem letzten Lebensdrittel angekommen, was für einen GG von einem der besten Deutschen Erzeuger schon etwas überrascht.
Die innere Dichte und Intensität zeigt schon hohe Qualität.
Dennoch würde ich den zuletzt getrunkenen Trapet Ostrea aus selbigem Jahr vorziehen, da dieser trotz etwas weniger Dichte mehr Balance, Eleganz und Terroir zeigt und wesentlich lebendiger im Saft steht.
Re: Friedrich Becker
Verfasst: So 4. Apr 2021, 21:10
von EThC
...wieder mal sehr schöner Schaum aus der Südpfalz:
Vor allem die rosa Schäumer aus dem Hause Becker finden wir richtig gut, da wird regelmäßig mal wieder ein Fläschchen besorgt!