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Re: Gemeinsame Verkostung - Warum nicht mal ein Gutedel?
Verfasst: Di 7. Jan 2020, 08:27
von OsCor
In meiner Flasche (Nr. 1200 von 1248, ab Hof) sind noch etwa 2/3 drin. Ich habe mir gerade überlegt, ob ich nochmal schütteln müsste, wenn ich heute Abend weiter probiere - mit so einer Situation habe ich keine Erfahrung.
Die Flaschennummer lässt darauf schließen, dass man sich beim Nachkauf beeilen müsste
Gruß
Oswald
Re: Gemeinsame Verkostung - Warum nicht mal ein Gutedel?
Verfasst: Di 7. Jan 2020, 10:48
von Kle
OsCor hat geschrieben:Ich habe mir gerade überlegt, ob ich nochmal schütteln müsste, wenn ich heute Abend weiter probiere - mit so einer Situation habe ich keine Erfahrung.
Auf der Flasche steht nicht
vor dem Öffnen sondern
vor Genuss schütteln. Also mindestens vor jedem Einschenken ?? !

Weil ich nicht weiß, was
gut schütteln bedeutet, habe ich es recht intensiv gemacht. Geschadet hat es nicht, der Wein hat sich aromatisch rasch geöffnet.

Seinen Rest schüttel ich aber nicht mehr. Es geht mir irgendwie
gegen den Strich.
Gruß, Kle
Re: Gemeinsame Verkostung - Warum nicht mal ein Gutedel?
Verfasst: Di 7. Jan 2020, 11:11
von amateur des vins
Kle hat geschrieben:Weil ich nicht weiß, was gut schütteln bedeutet
Mit der richtigen Technik.
Kurse können direkt beim Weingut...
Also, wer keinen Trub vorfand, für den ist das weniger relevant. Ich werde aber schon darauf achten, daß der auch heute Abend homogen verteilt ist. Und das sieht man dann schon deutlich, wann das Schütteln "gut" war.

Re: Gemeinsame Verkostung - Warum nicht mal ein Gutedel?
Verfasst: Di 7. Jan 2020, 15:31
von Kle
...mich wunderte nur, warum ich vorher noch nie auf eine solche Empfehlung gestossen war. Auf meine Anfrage beim Weingut wurde bestätigt, was Josef bereits anmerkte: Ein wenig Hefe wurde zugesetzt, die sich an der Flasche absetzt, und zu schütteln braucht nur, wen dies stört.
Gruss, Kle
Re: Gemeinsame Verkostung - Warum nicht mal ein Gutedel?
Verfasst: Di 7. Jan 2020, 15:53
von OsCor
Naja, wer nicht schüttelt, der bekommt einen klaren Wein ins Glas (bei mir war das jedenfalls so). Ich stelle mir gerade vor, man verkostete gemeinsam, aber räumlich getrennt, und die einen schütteln, die anderen nicht - weil sie vielleicht den Hinweis auf der Rückseite überlesen haben, so wie ich bei der Lieferung der Weine. Und einen Unterschied habe ich schon bemerkt.
Es dürfte auch hier unter Weinkennern welche geben, die den klaren Wein mit Genuss tränken, den trüben aber misstrauisch beäugten
Gruß
Oswald
Re: Gemeinsame Verkostung - Warum nicht mal ein Gutedel?
Verfasst: Di 7. Jan 2020, 18:06
von amateur des vins
So richtig viel hat sich bei mir nicht abgesetzt. M.a.W., er ist immernoch ordentlich trüb, und ich habe erstmal nicht extra geschüttelt.
Für meinen Geschmack entwickelt er sich in Mikroschritten weiter in die richtige ("weinige") Richtung, aber daß er in einen Zustand gelangt, wo er mir gefällt, glaube ich nicht. Ich finde ihn zu dünn für die Struktur, zu mostig, und im Abgang auch erkennbar bitter. Das ist alles nicht "iih", aber auch bei weitem nicht "aah".
Schütteln trübt ihn wieder ein wenig mehr ein, ändert aber sonst wenig.
In der Tat funktioniert er mit Essen (Baguette mit luftgetrocknetem Duroc-Schinken) eine Spur besser. Das liegt in erster Linie daran, daß Adstringenz und Bitterkeit ein wenig gemildert werden. Am Urteil ändert es nichts.
Re: Gemeinsame Verkostung - Warum nicht mal ein Gutedel?
Verfasst: Di 7. Jan 2020, 18:40
von Bernd Schulz
OsCor hat geschrieben:Es dürfte auch hier unter Weinkennern welche geben, die den klaren Wein mit Genuss tränken, den trüben aber misstrauisch beäugten
Das mag sein, aber die Option der Trübung durch Schütteln gibt es ja nicht bei jeder Flasche....
Ich freue mich schon darauf, den Wein gleich nachzuverkosten (deutlich mehr als die Hälfte davon ist noch vorhanden), aber schütteln werde ich ihn heute auf keinen Fall. Bei mir hat das gestern nur zum (in meinen Augen eher negativ zu bewertenden) Schwund der Kohlensäure und zu sonst gar nichts geführt. Insofern taugt die "Bedienungsanleitung" auf dem Rückenetikett nicht für alle, die den L´Ambre gekauft haben.
Herzliche Grüße
Bernd
Re: Gemeinsame Verkostung - Warum nicht mal ein Gutedel?
Verfasst: Di 7. Jan 2020, 19:12
von bordeauxlover
Heute mal einen Teil aus der Kühlschrankflasche in eine Minikaraffe gefüllt und gut eine Stunde bei Zimmertemperatur stehen lassen. Nach den ersten Schlucken zwischen 18.45 Uhr und 19 Uhr kann ich mich Karstens heutigem Statement voll anschließen. Ich bin mal auf die weitere Entwicklung gespannt.
Re: Gemeinsame Verkostung - Warum nicht mal ein Gutedel?
Verfasst: Di 7. Jan 2020, 19:25
von stollinger
Für meine Empfindung hat sich der Wein seit gestern nur wenig geändert. Die Nase vielleicht etwas intensiver, rauchig-staubig-mineralisch. Weniger Apfel.
Im Mund eine schöne Textur, die Gerbstoffe gefallen mir gut. Aber gerade ist das aromatisch ziemlich übersichtlich.
Bernd Schulz hat geschrieben:Zwar trinke ich eher selten Gutedel, aber ich finde den L´Ambre in seiner zurückhaltenden Art schon typisch für die Sorte.
So sehe ich das auch, in dem Zusammenhang ist die übersichtliche Aromatik vielleicht auch keine besondere Überraschung.
Grüße, Josef
Re: Gemeinsame Verkostung - Warum nicht mal ein Gutedel?
Verfasst: Di 7. Jan 2020, 19:34
von stollinger
amateur des vins hat geschrieben:@stollinger Leicht malzig kann ich nachvollziehen, obwohl ich mit Malz sonst garnix zu tun habe. Hefenoten finde ich aber keine. Überraschenderweise, denn mich würde wundern, wenn der Trub nicht zu einem guten Teil daraus bestünde. Vielleicht ist mein brotig Dein hefig?
Schlecht geschrieben von mir, mit
reduktive Hefenoten meinte ich eigentlich nur reduktive Noten, dabei ging mir durch den Kopf, dass die Hefe reduzierend ist. Hefe habe ich da eigentlich nicht gerochen.