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Re: Bordeaux 2016
Verfasst: Di 25. Apr 2017, 13:01
von harti
innauen hat geschrieben:Wenn man die Weine so wie Neuwagen vergleichen könnte, würde die Rechnung aufgehen. Allerdings weiß ich bei den Exemplaren, die seit zehn Jahren in meinem Keller liegen, wo ich sie gekauft habe, woher ich sie bekommen habe und dass inzwischen niemand die Weine gehandelt hat. Bei Weinen, die ich jetzt neu kaufe, erwerbe ich auch eine zehnjährige Geschichte mit, die nirgendwo dokumentiert ist. Es ist also eher der Vergleich von zwei Gebrauchtwagen, der eine scheckheftgepflegt, der andere bei einem mehr oder minder seriösen Verkäufer ohne Fahrzeugschein erworben. Das muss man in den Preis einkalkulieren. Wir schon einmal Reimporte gekauft hatte, die nicht so deklariert, aber so geschmeckt haben, weiß wovon ich rede.
Hallo Wolf,
da kann ich nur voll zustimmen. Gerade die Echtheitsgarantie und die kontrollierte Lagerung im eigenen Keller ist in heutigen Zeiten von nicht zu unterschätzendem Wert.
innauen hat geschrieben:
Ich finde die Subskription lohnt sich gerade bei diesen kleinen Weinen in großen Jahren. Schlecht sind die nie. In zwei Jahren kosten die aber 10 € mehr pro Flasche.
Da habe ich meine Zweifel, die guten Jahrgänge von MHL (2009, 2010, 2012) gibt es bei den einschlägigen Subskriptionsanbietern noch in ausreichender Menge zu Preisen um 20-22 €. Dramatische Preissteigerungen haben hier also nicht stattgefunden.
Grüße
Hartmut
Re: Bordeaux 2016
Verfasst: Di 25. Apr 2017, 13:21
von innauen
harti hat geschrieben:
innauen hat geschrieben:
Ich finde die Subskription lohnt sich gerade bei diesen kleinen Weinen in großen Jahren. Schlecht sind die nie. In zwei Jahren kosten die aber 10 € mehr pro Flasche.
Da habe ich meine Zweifel, die guten Jahrgänge von MHL (2009, 2010, 2012) gibt es bei den einschlägigen Subskriptionsanbietern noch in ausreichender Menge zu Preisen um 20-22 €. Dramatische Preissteigerungen haben hier also nicht stattgefunden.
Grüße
Hartmut
stimmt. Lass es mich präzisieren. 2009 ist ein Sonderfall. Da ist viel Wein auf den Mark geflossen. Das sieht man an der Zahl der Angebote für den MHL. Für den Jahrgang 2010 finden sich dagegen sehr viel weniger Angebote und diese sind dann auch teurer - die Chateaus haben in diesem Jahr die Abfüllanlagen langsamer laufen lassen. Zweite Sondersituation: Man hat in Deutschland bei bestimmten Shops lange Zeit eine gute Möglichkeit solche und andere Klassiker wie Senejac, Rollan de By etc noch zu günstigen Konditionen zu erwerben. Und. In großen Quantitäten liegt die Ware da meist nicht vor. Wenn aber Axel Buess und KaDeDe ausverkauft sind, steigt der Preis zB bei C und D auch schnell an. Die haben in Köln auch ein wine-Searcher Abo.
2012 Würde ich nicht zu den großen Jahren zahlen, auch wenn die rechtsufrigen Weine teilweise sehr gut geworden sind.
Grüße,
Wolf
Re: Bordeaux 2016
Verfasst: Di 25. Apr 2017, 13:48
von harti
innauen hat geschrieben:In großen Quantitäten liegt die Ware da meist nicht vor. Wenn aber Axel Buess und KaDeDe ausverkauft sind, steigt der Preis zB bei C und D auch schnell an. Die haben in Köln auch ein wine-Searcher Abo.
Axel, Klaus und auch die anderen kleineren Händler kaufen sicher nicht die großen Mengen, zumal mit diesem "Kleingemüse" zu den ausgelutschten Sub.-Preisen wirklich nichts zu verdienen ist. Sinn macht der Handel mit solchen Weinen eigentlich nur dann, wenn damit die Auslastung der Paletten verbessert wird. Und: Wer will sich schon das Lager mit schwer verkäuflicher Ware vollstopfen? Auch C&D agiert hier sicher nicht anders, wahrscheinlich stammen die zu höheren Preisen angebotenen Weine aus Negociant-Beständen und werden dann natürlich auch kostendeckend/gewinnbringend kalkuliert.
Grüße
Hartmut
Re: Bordeaux 2016
Verfasst: Di 25. Apr 2017, 20:43
von harti
Nun ist auch Galloni raus mit seinen Bewertungen. Die generelle Erkenntnis gleich vorweg: Die Bäume wachsen nicht in den Himmel.
Ich werde nach und nach die Punkte für die einzelnen Apellationen einstellen, angefangen mit Saint Estèphe und Pauillac:
(94-97) Calon Ségur
(93-96) Montrose
(92-95) Cos d'Estournel
(91-94) Lafon-Rochet
(91-94) Phélan Ségur
(90-93) Cos Labory
(90-93) Le Marquis de Calon Ségur
(90-93) Meyney
(90-93) Saint-Pierre de Corbian
(90-92) Capbern
(90-92) de Pez
(89-92) La Dame de Montrose
(89-92) Le Crock
(89-91) Haut-Beauséjour
(89-91) Le Boscq
(89-91) Ormes de Pez
(88-91) Haut-Marbuzet
(88-91) Lilian Ladouys
(88-91) Tronquoy-Lalande
(88-90) Les Pagodes de Cos
(87-89) Tour de Termes
(86-89) Tour de Pez
(86-88) Domeyne
(97-100) Latour
(97-100) Pichon-Longueville Comtesse de Lalande
(96-99) Pontet-Canet
(95-98+) Mouton Rothschild
(95-98) Lafite-Rothschild
(93-96) Grand-Puy-Lacoste
(93-96) Pichon Baron
(92-95) Les Forts de Latour
(92-95) Lynch-Bages
(91-94) Le Petit-Mouton
(90-93) Clerc Milon
(90-93) Pauillac
(90-93) Pédesclaux
(90-93) Réserve de la Comtesse
(90-92+) Les Griffons de Pichon Baron
(89-92) Carruades de Lafite
(89-92) Echo de Lynch Bages
(89-92) Fonbadet
(89-92) Haut-Bages Libéral
(89-92) Pauillac de Château Latour
(89-91) Aile d'Argent
(89-91) Duhart-Milon
(89-91) Les Tourelles de Longueville
(89-91) Pastourelle de Clerc Milon
(89-91) d'Armailhac
Grüße
Hartmut
Re: Bordeaux 2016
Verfasst: Di 25. Apr 2017, 20:48
von amateur des vins
Danke, Hartmut.
Die Comtesse ist 2mal gelistet: 97-100 und 90-93?
edit: jede Menge Mehrfachnennungen: Latour, Mouton, Baron, Lynch, Clerc
Re: Bordeaux 2016
Verfasst: Di 25. Apr 2017, 21:10
von harti
Sorry, mein Fehler. Hierbei handelt es sich um die Zweitweine. Ich ergänze das morgen.
Grüsse
Hartmut
Re: Bordeaux 2016
Verfasst: Di 25. Apr 2017, 21:36
von maha
Hm, Galloni hat die Comtesse vor dem Baron. Das hab ich bei vielen schon anders rum gesehen. Bin gespannt wie das weiter geht.
Bei der Comtesse juckt es mich schon stark in den Fingern...
Gruß Marko
Re: Bordeaux 2016
Verfasst: Mi 26. Apr 2017, 09:17
von Bottlebinder
Interessante, weil nicht durchgehend zwischen 96 und 100 liegende, Bewertungen von der mir bislang nicht bekannten Rebecca Gibb (für Winesearcher):
https://de.scribd.com/document/34548331 ... ial-Report
Bestnoten: 4 x 97, 6 x 96, 4 x 95, 9 x 94
Das erscheint realistischer als vieles bisher Gelesenes.
Kennt jemand Frau Gibb und was sollte man über sie und ihre Prioritäten wissen?
Re: Bordeaux 2016
Verfasst: Mi 26. Apr 2017, 09:36
von UlliB
Bottlebinder hat geschrieben:Interessante, weil nicht durchgehend zwischen 96 und 100 liegende, Bewertungen von der mir bislang nicht bekannten Rebecca Gibb (für Winesearcher):
Mitlesen tust Du hier nicht? Der erste Hinweis auf die Dame und ihre Bewertungen befindet sich bereits auf Seite 7, und ein Bild mit Badewanne

auf Seite 10.
Das erscheint realistischer als vieles bisher Gelesenes.
Wieso? Hast Du die 2016er selber verkostet und verfügst damit über eine eigene Einschätzung? Oder dürfen Jungweine nicht mit 100 Punkten bewertet werden? Oder sind durchweg hohe Bewertungen für einen Jahrgang grundsätzlich unrealistisch, weil bekanntlich nicht sein darf, was nicht sein kann?
Gruß
Ulli
Re: Bordeaux 2016
Verfasst: Mi 26. Apr 2017, 10:12
von harti
Zur Info: Die vorstehend geposteten Galloni-Bewertungen für Pauillac sind jetzt korrigiert.