Seite 11 von 17

Re: Weinbeschreibungen vs. Werbetexte

Verfasst: Fr 25. Okt 2013, 07:31
von mixalhs
Blaufränkisch hat geschrieben:Ich bin ja eh da, habe meine erntebedingt kurze Onlinezeit zuletzt aber vor allem anderswo Weinjournalisten-Charakterstudien gewidmet ;-)
Das wäre auch mal ein feiner Thread. ;)

Re: Weinbeschreibungen vs. Werbetexte

Verfasst: Fr 25. Okt 2013, 07:50
von Gerald
Ich bin ja eh da, habe meine erntebedingt kurze Onlinezeit zuletzt aber vor allem anderswo Weinjournalisten-Charakterstudien gewidmet ;-)
wenn es um diesen "Weinjournalisten" geht, den ich vermute: das Motto ist ganz einfach, nämlich ein Maximum an öffentlicher Aufmerksamkeit (insb. durch Provokation) mit einem Minimum an Aufwand. Und das macht er eigentlich ziemlich gut. Ob die Beiträge dann sachlich korrekt sind oder nicht, interessiert ohnehin niemand. ;)

Dumm nur, dass es doch Leser gibt, die das dann für bare Münze halten. :o

Grüße,
Gerald

Re: Weinbeschreibungen vs. Werbetexte

Verfasst: Fr 25. Okt 2013, 07:57
von mixalhs
Wer ist hier gemeint? Ich hatte das eigentlich als Plural verstanden, so dass es nicht um eine Person, sondern um die Zunft mit ihren verschiedenen Charakterköpfen geht?

Re: Weinbeschreibungen vs. Werbetexte

Verfasst: Fr 25. Okt 2013, 08:02
von Gerald
Ich vermute, dass Bernhard auf eine recht frustrierende Diskussion in einer facebook-Weingruppe anspielt, als der genannte Schreiber (dessen "Künstlername" an ein mit aggressiven Chemikalien behandeltes Naturprodukt erinnert, das schon viele Flaschen Wein ruiniert hat ;) ) einen schlampig recherchierten und mit Provokationen (insb. auch der Nazikeule) gespickten Artikel veröffentlicht hat und auf sachliche Kritik bzw. Richtigstellung durch Bernhard und andere einfach nicht eingehen wollte.

Grüße,
Gerald

Re: Weinbeschreibungen vs. Werbetexte

Verfasst: Fr 25. Okt 2013, 08:33
von weingollum33
Ich habe dieses „heiß diskutierte“ Thema von Seite 1 bis 11 verfolgt und möchte vor allem als begeisteter Leser des Forums einige Anmerkungen machen:

Ich befürworte sehr, dass Gerald als Moderator im Sinne des Forums auf die strikte Trennung von geschäftlichen Interessen bei der Veröffentlichung von VKN hinweist. M.E. lebt ein Forum von der Unabhängigkeit der Teilnehmer. Diese gewährt eben eine von wirtschaftlichen Interessen unbeeinflusste tatsächliche Meinungs- und Geschmacksvielfalt. Dies ist in meinen Augen auch ein wesentlicher Grund dafür, dass das Forum einen entsprechenden Zuspruch in der Weinszene erfährt.

Es hat schon mancher Weinhändler und Winzer versucht auf seiner Webseite ein „öffentliches“ Forum einzurichten. Mir persönlich ist jedoch keines bekannt, welches wirklich angenommen und gelebt wird, so wie beispielsweise das Weinforum hier. Vor diesem Hintergrund fände ich es schade, wenn sich der entscheidende „Kern“ dieses Forums maßgeblich ändern würde. Letzteres wäre nach meiner Auffassung jedoch zu befürchten, wenn die Zahl der Weinhändler, die primär über ihre „eigenen“ Weine hier berichten, deutlich zu nehmen würde.

Das heißt keineswegs, dass auch ich nicht durch „gewerbliche“ Weininformationen Anregungen erhalte. Ich persönlich wünsche mir diese nur nicht unbedingt übermäßig in einem Forum und schon gar nicht, wenn das wirtschaftliche Interesse nicht deutlich gekennzeichnet wird. Grundsätzlich lese ich entsprechende gewerbliche VKN oder Artikel (wenn ich sie im Forum überhaupt lese!) mit anderen Augen und sie haben keinesfalls den gleichen Stellenwert, wie entsprechende Beurteilungen „unabhängiger“ Personen. Eine Ausnahme besteht nur dann, wenn ich diese Person persönlich kenne oder ein diesbezügliches Vertrauensverhältnis (z.B. durch zahlreiche „unabhängige“ Forumsbeiträge) bereits besteht.

Ich will auch gar nicht bezweifeln, dass Diskussionen und informative Beiträge von fachkundigen Händlern das Forum bereichern können. Im Gegenteil - dies bedarf jedoch der Voraussetzung, dass entsprechende Personen nicht als Weinhändler hier fungieren, sondern primär als Forumsteilnehmer und nur sekundär ihre wirtschaftlichen Interessen hier vertreten. (Dies wäre in meinen Augen auch noch immer die geschickteste und nachhaltigste Werbung, da man sich als aktiver Forumsteilnehmer eine Wertschätzung als „Fachmann“ erwerben kann und sich so auch ggf. ein gewisses Vertrauensverhältnis entwickeln kann.)

In diesem Sinnen würde ich mich freuen, wenn dieses Weinforum auch weiterhin im Wesentlichen von Weinfreaks belebt wird. Auch Händler- und Winzerbeiträge empfinde ich nach wie vor als bereichernd – aber nur dann, wenn sie im Wesentlichen als Forumteilnehmer agieren und kein primäres wirtschaftliches Interesse verfolgen.

Just my 2 cents.

Tobias

Re: Weinbeschreibungen vs. Werbetexte

Verfasst: Fr 25. Okt 2013, 09:26
von Gerald
Die Frage, warum sich Profis (insb. Winzer und Weinhändler) nur selten im Forum betätigen, ist ja nicht neu, die gab es schon in taw-Zeiten ganz am Anfang (also bald 10 Jahre her).

Wie schon zuvor geschrieben glaube ich, dass Profis, die ohnehin den ganzen Tag beruflich mit Wein zu tun haben, naturgemäß weniger motiviert sind, in ihrer Freizeit auch noch in Foren etwas zu schreiben. Zumindest wenn es ihnen keinen direkten Vorteil für ihre berufliche Tätigkeit bringt.

Viele Winzer (interessanterweise durchaus auch aus der jüngeren Generation) scheinen für Online-Aktivitäten auch wenig Zeit (oder Interesse?) zu haben, es wird oft nicht einmal die eigene Homepage regelmäßig aktualisiert.

Und manche Weinhändler (besonders Neugründungen) registrieren sich öfters im Forum, stellen als ersten Beitrag eine Werbung für ihre Weine ein, bekommen negative Rückmeldungen aus dem Forum und lassen es in Zukunft.

Ich glaube, wenn man mehr Winzer und Weinhändler für das Forum begeistern möchte, dann muss man ihnen eine Bühne für Eigenwerbung geben und sie auch (über die Moderation) gegenüber ablehnenden Rückmeldungen abschirmen. Ob sie sich dann in der Folge auch allgemein an der Forendiskussion beteiligen oder ob es nur bei Werbungen bleibt, das ist schwer vorauszusehen. Stellt sich die Frage, ob so ein Modell tatsächlich von der Mehrheit im Forum gewünscht ist.

Mein Fazit: das Forum ist in der gegenwärtigen Form für Winzer und Weinhändler nicht allzu attraktiv. Wenn man die Regeln aber so ändert, dass die genannten Gruppen sich hier wohl fühlen, dann könnte es wiederum die Attraktivität für die Mehrheit (private Weinfreunde) reduzieren. Und das wäre meiner Meinung nach auch keine gute Lösung.

Irgendwie fehlt ein bisschen der "Stein der Weisen" in dieser Angelegenheit. :D Aber vielleicht findet ja jemand ein geniales Konzept zur Lösung?

Grüße,
Gerald

Re: Weinbeschreibungen vs. Werbetexte

Verfasst: Fr 25. Okt 2013, 10:27
von Birte
Gerald hat geschrieben: Mein Fazit: das Forum ist in der gegenwärtigen Form für Winzer und Weinhändler nicht allzu attraktiv. Wenn man die Regeln aber so ändert, dass die genannten Gruppen sich hier wohl fühlen, dann könnte es wiederum die Attraktivität für die Mehrheit (private Weinfreunde) reduzieren. Und das wäre meiner Meinung nach auch keine gute Lösung.

Irgendwie fehlt ein bisschen der "Stein der Weisen" in dieser Angelegenheit. :D Aber vielleicht findet ja jemand ein geniales Konzept zur Lösung?
Ich habe zu diesem Thema bestimmt auch nicht "die Weisheit mit Löffeln gefressen", zumal mir ja auch die langjährige Erfahrung fehlt. Was man aber vielleicht mal probieren könnte, ist eine Online Verkostung durchzuführen und den Winzer persönlich zur Diskussion einzuladen. Mit Surk-ki Schrade, die sich als Händlerin an der Naturwein Diskussion beteiligt hat, ging das ja schon einmal ein wenig in die Richtung.

Re: Weinbeschreibungen vs. Werbetexte

Verfasst: Fr 25. Okt 2013, 10:37
von Gerald
Mit Surk-ki Schrade, die sich als Händlerin an der Naturwein Diskussion beteiligt hat, ging das ja schon einmal ein wenig in die Richtung.
ja, war aber leider auch nur ein sehr kurzes Intermezzo. :( Wie man Händler/Winzer dauerhaft zur Teilnahme motivieren kann, ohne den Charakter des Forums komplett zu ändern (z.B. als de facto kostenloser Werbeplatz) weiß ich leider auch nicht. :?

Grüße,
Gerald

Re: Weinbeschreibungen vs. Werbetexte

Verfasst: Fr 25. Okt 2013, 10:45
von Birte
Ich finde gar nicht, dass man direkt den Anspruch haben muss, Winzer und Händler dauerhaft zu binden. Aber Winzer zu bestimmten Diskussionen einzuladen, vielleicht auch wenn es um "das Weinmachen" geht, halte ich für eine unverfängliche und bereichernde Angelegenheit.

Re: Weinbeschreibungen vs. Werbetexte

Verfasst: Fr 25. Okt 2013, 10:57
von Ollie
Wieso meint ihr eigentlich, wir haetten zu wenige Haendler oder Winzer? Zeigt doch mal die Defizite dieses Forums auf, die ihr seht, ursaechlich weil diese beiden Gruppen hier nicht so zahlreich vertreten sind wie Konsumenten (von denen es naturgemaess viel mehr gibt als Haendler und Winzer zusammen, also auch mal den Proporz nicht aus den Augen verlieren).

If it ain't broken, don't fix it, oder nicht?

Cheers,
Ollie