Gerald hat geschrieben:Vorausgesetzt natürlich, dass diese Öffnung in vorherbarer Form geschieht (also nicht etwa die stärkere Einbindung von Weinhändlern sich so zeigt, dass das Forum zu einem verlängerten Onlineshop wird. )
Ich möchte kein "Verkaufsforum", sondern (altmodisch wie ich bin) ein Forum von Privaten und "Quasiprivaten" die sich über Wein austauschen. Ich möchte keine Anpreisungen von irgendwelchen Restposten usw.
Und übrigens: Alle anderen Medien wie Gezwitscher, Gesichtsbuch und Co. sind für mich unakzeptabel und damit ein "No go". Da mache ich aus gewissen Gründen nicht mit
Tja liebe Leute, genau dieses Gefühl, hier, weil Weinhändler, je länger je mehr deplaziert, resp. unerwünscht zu sein, hat dazu geführt, dass ich hier fast nur noch "Leser" bin.
ich zumindest hatte nie den Eindruck, dass du hier für deine Angebote Werbung machen möchtest. Wie dieses Gefühl bei dir entstanden ist, weiß ich nicht. Ich lese jedenfalls deine Kommentare zu Weinen (besonders natürlich österreichischen) sehr gerne.
Etwas anderes sind die gelegentlichen Neuanmeldungen, die schon im ersten (und meist letzten) Beitrag ihren neuen Webshop vorstellen und sich sonst nicht an den Diskussionen beteiligen. Das stößt - meiner Meinung nach zu Recht - auf Ablehnung ...
Moin,
zur Klarstellung: Ich habe nichts gegen Weinhändler, sind ja auch Menschen
Nein, im Ernst: Ich möchte nicht mit Eigenwerbung zugemüllt werden, auch nicht in einem Forum. Ein Verweis auf die eigene Homepage ist für mich OK, dann kann ich selbst entscheiden, ob ich klicke oder nicht.
LG
Andreas
_________________________________________________________________ Es soll keiner so wenig Wein trinken, dass er seiner Gesundheit schadet (Marc Aurel)
weinfidél hat geschrieben:Tja liebe Leute, genau dieses Gefühl, hier, weil Weinhändler, je länger je mehr deplaziert, resp. unerwünscht zu sein, hat dazu geführt, dass ich hier fast nur noch "Leser" bin.
Was ich persönlich sehr schade finde, da ich deine Beiträge gerne gelesen habe.
Sobald die Beiträge nicht vor Eigenwerbung überquillen wird auch niemand damit ein Problem haben, denke ich.
theater69 hat geschrieben:Ich möchte nicht mit Eigenwerbung zugemüllt werden
Jetztmal ehrlich - bist du das hier schon jemals ?
der Weinhändler, wie ich ihn mir vorstelle, hat etwas zu sagen, weil er mir gegenüber zu Weinen, Winzern, Jahrgängen etc. einen Informationsvorsprung haben sollte. Das ist bei vielen Händlern allerdings immer seltener der Fall, denn das Internet - und das schließt auch dieses Forum und seine Vorläufer mit ein - haben die Informationen, die wir über Wein brauchen demokratisiert. Jeder kann jetzt recherchieren, jeder sein kleiner Parker/Lobenberg etc. sein. Dafür braucht man ja nur Google. Dennoch gibt es einige Händler, denen ich mehr Weinkenntnis als mir selbst zutraue, allein weil sie mehr Erfahrung und eine bessere Zunge haben. Und von denen will ich etwas lesen. Es wäre schade, wenn ich diese Informationen nicht bekomme. Ich fände dann einen Hinweis über geschäftliche Beziehungen mit dem Weingut oder dem beschriebenen Wein hilfreich. Dann kann ich mir selbst ein Bild basteln, wie sehr ich der Information vertraue. Aber Händler nur wegen ihres Händlerseins auszuschließen, hieße sich von wichtigen Informationen abzuschneiden.
Grüße,
Wolf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
1. Warum sind in der Facebook Gruppe "Hauptsache Wein" mehr Winzer, Blogger, Weinjournalisten und Weinhändler aktiv als hier?
Ein Teil der Frage lässt sich sicher damit beantworten, dass die Gruppe von Dirk Würtz moderiert und bespielt wird. Dass er der Doyen der deutschen Weinblogger ist, wird kaum jemand bestreiten wollen. Und so ein Doyen hat Anziehungskraft. Zusätzlich hat ein Blogger kaum etwas davon, hier seinen Blogbeitrag zu verlinken. Mal gibt es eine Diskussion, aber das ist selten. Schaut man sich mal die Posts von Bloggern in der Facebook-Gruppe an, fällt auf, dass viele Kommentare selber von Bloggern oder von deren Entourage (Fans, usw.) stammen und es sich oft um Kommentare handelt, die früher eben in der Kommentarfunktion der Blogs gepostet worden wären.
Warum hier kaum Blogger aktiv sind, lässt sich m.E. damit erklären, dass so ein Forum ja wie ein Blog ist, nur eben weniger Ich-bezogen. Man kann sich das Design nicht aussuchen, man hat die eigenen Beiträge nicht auf einen Blick vorhanden. Wer sich entscheidet, einen eigenen Blog zu bespielen, der ist für dieses Forum (leider) größtenteils verloren. Nicht aber für Facebook, wo sich eben die Blogger tummeln, die die Beiträge anderer Blogger kommentieren und wo man deshalb mehr Chance auf Feedback hat.
Hinzu kommt, dass sich z.B. ein Winzer eher mal schnell auf dem Smartphone bei Facebook einloggt, schnell durchscrollt, was gibt es Neues und schnell einen Kommentar setzt. Für Beiträge hier muss man sich eher mal Zeit nehmen. Für die Winzer gilt im Übrigen dasselbe: in diesem Forum waren nie viele Winzer aktiv und es bedürfte schon ganz erheblicher Anstrengungen, die ggf. aber auch ergebnislos bleiben, bedürfen, um hier mehr Winzer als Mitglieder zu haben. Das ist einfach so.
2. Ist das Ergebnis zu 1. misslich?
Das ist sicher eine persönliche Geschmacksfrage. Aus meiner Sicht wird es für Leute, die im Internet über Wein diskutieren wollen, IMMER mehrere Alternativen geben. Denn nicht jeder Deckel passt zu jedem Topf. Dass das hier vielen zu spießig, altbacken, selbstreferenziell, o.ä. ist, ist verständlich und kann man niemandem übel nehmen. Auf der anderen Seite kommt es einigen Leuten eben entgegen. Manche wollen Wein und sonstiges Privatleben nicht vermischen und halten Facebook "weinfrei" (dazu gehöre auch ich überwiegend), manche mögen die Archivierungsfunktion dieses Forums, manche mögen es gerne etwas weniger schnell und vergänglich, manchen ist es bei Facebook zu viel Rumgepose ("wer hat die schönsten Flaschen auf dem Foto").
Und Martin, warte einfach mal ab. Die Facebook-Gruppe "Hauptsache Wein" wird sicher auch eine gewisse Entwicklung nehmen, in der einige auf der Strecke bleiben. Welche Entwicklung das ist, kann ich nicht vorhersagen, nur dass sie eine Entwicklung nehmen wird und dass einige auf der Strecke bleiben werden.
Um es auf den Punkt zu bringen: man kann es nicht jedem recht machen, deshalb gibt es mehrere Kanäle, die man bespielen kann. Und zu lange sollte man sich mit Selbstreflexion und "mal drüber reden" aus meiner Sicht auch nicht beschäftigen.
octopussy hat geschrieben:Und zu lange sollte man sich mit Selbstreflexion und "mal drüber reden" aus meiner Sicht auch nicht beschäftigen.
Das wäre jetzt der passende Zeitpunkt, wo ich aufstehen, in den Keller gehen und eine gute Flasche Wein raufholen würde. Leider sitze ich gerade im Büro, aber gedanklich mache ich das. Passt gerade
octopussy hat geschrieben:Schaut man sich mal die Posts von Bloggern in der Facebook-Gruppe an, fällt auf, dass viele Kommentare selber von Bloggern oder von deren Entourage (Fans, usw.) stammen und es sich oft um Kommentare handelt, die früher eben in der Kommentarfunktion der Blogs gepostet worden wären.
Falls das wirklich so ist, wie du schreibst, dann schafft es wohl keiner der blogger, eine hinreichend grosse Menge an Kommunikation (durch Eigenbeitraege oder Kommentare) zu generieren, um eine lebendige Diskussionsplattform zu etablieren. Stattdessen werden (muessen?) die Diskussionen zu einer anderen Plattform ausgelagert und gebuendelt werden. Also ziemlich genau das Gegenteil von Web 2.0. Zeigt das nicht, wie deutlich das Konzept gescheitert ist?
Wenn also offensichtlich moderierte und zentralisierte Plattformen mit einheitlicher Oberflaeche die Zukunft sind und nicht die bunte Vielfalt an anarchischen, unterschiedlichen Seifenkistchen... was ist dann der wirkliche Unterschied zwischen "denen" und "uns"?!
Oder kann man alles mit einer "dwf -App" fuer smartphonende Winzer totschlagen?
Cheers,
Ollie
Yeah, well, you know, that’s just like, uh, your opinion, man.
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard)
Da ja zahlreiche Rückmeldungen erwünscht waren, hier auch noch mein Senf:
Ich verstehe den Punkt nicht wirklich, auf den Martin hinauswill. Ich finde auch die Mischung seltsam, einerseits persönliche, für mich nicht überzeugend belegte Einschätzungen mit dem Brustton der Überzeugung ("Fakt ist ...") vorzutragen und so einen diffusen Eindruck von "Wir müssen hier was ändern oder zumindest intensiv über Veränderungen diskutieren, sonst wird das Forum untergehen" zu verbreiten, dann aber die konkreten Vorschläge unter der Decke zu halten bzw. nur anzudeuten.
Wohl nicht nur die Admins haben hier kein "strategisches Leitbild", auch die meisten Nutzer dürften so eine mehr oder weniger abstrakte Positionierungsdebatte eher fruchtlos finden.
Ebenfalls nicht nachvollziehen kann ich den Wunsch nach einer stärker "inklusiven" Ausrichtung; setzt das doch voraus, dass bislang hier eher exklusiv (also in irgendeiner Weise ausschließend) vorgegangen wurde. Ich finde ein Forum nach wie vor unerrericht, wenn es um die Chancen für einen wirklichen Dialog geht. In Blogs wird man immer ein Gefälle zwischen Ursprungsbeitrag und Kommentaren haben (primäre und sekundäre Funktionen), bei FB und Co eine tendenziell wesentlich flüchtigere und oberflächlichere Form der Auseinandersetzung. Ich glaube nicht, dass ich jemandem zu nahe trete, wenn ich vermute, dass Professionals aller Art (von Journalisten, mit Abstrichen, abgesehen) an Dialog, Diskussion etc. tendenziell weniger und seltener interessiert sind bzw. dafür auch schlicht häufig nicht die Zeit und Muße haben. Daher bevorzugen sie mutmaßlich Plattformen, die ihnen (monologisch) die Verbreitung von Inhalten aller Art (das will ich gar nicht werten, das muss längst nicht immer nur einfach "Werbung" sein) erlauben, ohne sich Gedanken zu machen, "ach je, wenn ich da erst mal anfange, gehen die Diskussionen schnell vom Hundertsten ins Tausendste." Schon die bloggenden oder sonstwie veröffentlichenden Winzer, Weinhändler etc. sind nach wie vor in der Minderheit - dann noch zu diskutieren, ist schon innerhalb der Nische dann etwas Exotisches.
Insofern, kleine Korrektur bzw. Präzisierung meiner Behauptung oben, möchte ich tatsächlich auch exkludieren - ich kann nämlich auf Beiträge verzichten, die monologisch-monolithisch eingestellt werden, ohne dass die Bereitschaft zu einem Dialog besteht.
Wenn es um Professionals geht, die offen sind, sehe ich überhaupt kein Problem. "Offen" dann eben sowohl in Bezug auf die Bereitschaft zum Dialog als auch bezüglich Offenlegung des eigenen Hintergrunds.
Schließlich möchte ich noch ausdrücklich Stephan zustimmen: Ich wünsche mir gar keine allumfassende Plattform. So lange es möglich ist, frei zu wählen zwischen Einbettungen von Links, VKN etc. und der Entscheidung, verschiedene Kanäle auch getrennt zu halten bzw. nicht auf jeder Hochzeit zu tanzen, graut mir vor Wollmichsäuen eher als dass ich sie für erstrebenswert halte.