Tour de France 2013 - die 100.

[Herr S.]

Hier geht es heute runter !!!

Puhh, die Abfahrt sieht allen Ernstes unglaublich gefährlich aus, schlechter Belag, ggf. Steinchen und Split, enge Kurven, massives Gefälle. Das wird meine Bremsen im August derbe belasten! Und meine Nerven auch. Wenn da ein Bremszug reißt ...

Viele Grüße,
Björn

[thvins]

Ich hoffe nur, in der 20er Zone steht keine Polizei zum Blitzen...

Sieht gut aus, ich hoffen nur, man hat vorher noch mal einen Besenwagen durchgeschickt, der die kleinen Felsen von der Straße rollt.

Björn, tröste dich, eine Steigerung gibt es noch, die meerseitige Abfahrt von der Sierra Nevada in Andakusien. Da startest du von über 3000 m und läßt lange nur auf unbefestigter "Straße" abrollen... - ich hatte damals drei Kreuze geschlagen und den Gipfelschrei nachträglich ausgestoßen, als endlich wieder Asphalt kam... Am Pass selbst war mich nicht nach Schreien zmute, als ich sah, auf was ich mich da eingelassen hatte...

Wenn du in der Ecke bist und nicht nur radeln willst, gibt da paar nette Klettersteige, u.a. an der Cascade de la Pisse ganz in der Nähe. Die Fotoserie vom letzten Jahr dazu hier: http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... er/?p=4300 und in den weiteren 5 Fortsetzungen...

[susa]

Oh Torsten, das sieht ja auch imposant aus, da bist Du runtergefahren???? Held!

Im Moment sieht das Wetter auf der Etappe nicht schlecht aus, trocken, leicht bewölkt, Straßen trocken.

lg
s

[Gerald]

Das Video ist tatsächlich recht eindrucksvoll. Erinnert ein bisschen an die Ruta de la muerte in Bolivien - nur mit dem Unterschied, dass dort die Straße nicht asphaltiert ist und besonders bei Regen immer wieder seitlich etwas wegbricht. Alle paar Minuten sieht man ein Kreuz, wo in der letzten Zeit wieder ein Unglück passiert ist

Warum gibt es bei der Tour kein "safety bike" wie bei der Formel 1?

Grüße,
Gerald

[thvins]

Oh Torsten, das sieht ja auch imposant aus, da bist Du runtergefahren???? Held!

lg
s

Gut, das ist etwa 20 Jahre her, ich war auf jedes erdenkliche Radabenteuer aus und hatte mir eine wunderbare Andalusien Rundtour von Malaga aus zusammengebastelt - damals konnte man noch fliegen, ohne Angst haben zu müssen, dass einem der Campingkocher konfisziert wird...

Über Ronda - Olvera - Ecija - Montila (wegen des Weines damals schon) - Lucena bin ich nach Granada gekommen. Ab dem Schild "Hier beginnt die höchste Bergstraße Europas gab es kein Halten mehr. Auf ca. 1500 m Höhe habe ich dann gezeltet und am nächsten Tag ging es die legendäre Straße hoch - ab ca. 2850 m Höhe mußte ich dabei immer wieder über Schneefelder schieben und konnte nur noch Teile davon radeln. Nach dem Pass blieb es ca. 8 km lang noch auf Höhen über 3000 m hier musste fast alles durch den Schnee geschoben werden, teilweise musste ich zu Fuß erst mal einen Pfad vortreten, damit es wegen der Glätte nicht vorzeitig irgendwohin abging, wo es hätte nicht hin gehen sollen. Für diese 8 km habe ich damals ca. 5 Stunden gebraucht und war heilfroh, dass niemand an meiner Seite gewesen ist (für den ich mich vielleicht hätte verantwortlich fühlen müssen) - da war ich definitiv überm Limit und alles ging nur noch wie im Trance - Zustand. Vor allem hatte ich zu wenig Lebensmittelreserven, von daher gab es nur ein Vorwärts, oder um es mit Keimzeit zu sagen: "Wir müssen weiter, immer weiter, was solls..." Abends, schon im Dunkeln erreichte ich Capileira - der Wirt spendierte mir eine Flasche besten alten Riojas, nachdem ich ihm mein Fahrtenheft gezeigt hatte, wo der letzte Stempel von der anderen Seite des Gebirges drin war. Er besorgte mir auch eine günstige Pension - in der Nacht hat es dann geregnet, das kam oben alles als neuer Schnee runter - einen Tag später wäre man wirklich nicht mehr da rüber gekommen...

War aber eines der Erlebnisse, bei denen man ganz am Ende sagen kann - allein dafür hätte es sich gelohnt, gelebt zu haben...

[susa]

So, für die Helden der Wade geht es heute weiter. Auch die heutige Etappe von Bourg-d'Oisans nach Le Grand-Bornand hat es in sich, fünf Berge, davon zwei in der Ehrenkategorie und in der Mitte die obligatorische Sprintwertung. Die Etappe führt durch Albertville, das hauptsächlich als Wintersportort bekannt ist, 1992 war es Austragungsort der olympischen Winterspiele. Angeblich ist das südliche von Albertville gelegene Trois Vallées das größte Skigebiet der Welt. Ich glaube, da gehen die Amis jetzt in Aspen aber noch mal ein bisschen nachmessen (oder anbauen ).

Ich habe mir die Clairette die Die für die heutige Etappe aufgespart, ist doch nett, das Wochenende mit etwas Prickelndem einzuleiten. Und Die liegt etwa 100 km südwestlich vom Startort Bourg d'Oisans.

Vive le tour mit der Cuvée Vielles Vignes der Domaine les Genêts http://www.domainelesgenets.fr/produits.php und eine Erklärung der Méthode ancestrale findet sich hier (dass wir auch wieder mal was lernen ) http://hauptsachewein.blogspot.de/2013/ ... -hier.html.

susa

[nougat]

Gestern seit Ewigkeiten mal wieder in die Tour gezappt und hängengeblieben. Hätte nicht gedacht, dass mich dermaßen die Begeisterung wieder packt. EUROSPORT hat wesentlich dazu beigetragen, indem man die letzte Werbeunterbrechung beim 1. Anstieg nach Alpe d'Huez setzte und den Zuschauer danach in Ruhe ließ. Für die Dramaturgie hätte sich ein Drehbuchschreiber schon viel einfallen lassen müssen. Dazu die kontrastierenden Bilder vom begleitendem Höllenlärm der fanatischen Zuschauer hinauf nach Alpe d'Huez und die Stille beim menschenleeren Anstieg zum Col de Sarenne.

Hungerast bei Froome oder Schauspiel? Vielleicht eine unverschämte Kritik von einem Tastaturhelden gegenüber einer schier unmenschlichen Quälerei, wenn die Glykogenspeicher aufgebraucht sind. Mal sehen, wie er heute drauf ist. Wenn man tatsächlich auf Reserve fährt, stellt der Körper bei dieser hohen Belastung nicht auf Fettverbrennung um, auch nicht bei solchen Top-Fahrern. Dann setzt die gfürchtete Glykogenolyse ein. Aber diese Sportler sind ja für ihre phänomenalen Regenerationsleistungen bekannt Würde mich nicht wundern, wenn Froome heute dennoch das Rennen wieder kontrolliert.

[susa]

Wie ich schon weiter oben schrieb, das Misstrauen ist ständiger Begleiter. Die Idee "Inszenierung" kam mir auch gleich, als ich das sah mit dem Glucosetübchen. Tja, wir glauben halt nur noch an das Schlechte im Menschen .

Trotzdem war es eine beeindruckende Etappe.

Und Eurosport hat wohl aus der Kritik gelernt, die nach der Mont Ventoux Etappe auf sie niederprasselte, als alle 6 Minuten (in Worten: sechs) ein 8 Minuten langer Werbeblock kam (also die 8 Minuten sind jetzt gefühlt, kann auch mehr gewesen sein ).

Irgendwie schon schade, dass am nächsten Sonntag wieder alles vorbei ist, war nachmittags immer nett, mal reinzuschauen.

lg
s

[Alas]

Hallo!

Heute 17.40 Uhr ARTE -> Die 50. Tour.

Gruß

Alas

[susa]

Heute wird fast so etwas wie ein Rundkurs gefahren von Annecy nach Semnoz. Annecy in den Savoyer Alpen, auch wegen seiner vielen Wasserläufe als Venedig Savoyens bzeichnet, gilt als die Stadt mit der besten Lebensqualität Frankreichs, sowohl im Gebirge als auch am Wasser gelegen (der See hat angeblich das sauberste Wasser Europas), nicht weit zur Schweiz und nach Italien, viele kulturelle Angebote, kulinarische sowieso, der berühmte Koch Marc Veyrat ist ein Sohn der Stadt, auch - um mal wieder zum eigentlichen Thema Radfahren zurück zu kommen - die erfolgreichste Radrennfahrerin aller Zeiten, Jeannie Longo.

Im Französischen ist es übrigens gar nicht so einfach, die Einwohner eines Ortes korrekt zu bezeichnen. Im Deutschen ist das ja einfach, man hängt an den Ortsnamen hinten ein -er oder -erin an, und schon hat man die Bezeichnungen für eine/n Bewohner/in eines Ort: Köln - Kölner/in; Leipzig - Leipziger/in; Saarbrücken - Saarbrückener/in usw. Ausnahmen gibt es keine.

Anders in Frankreich, da sind die Bewohnerbezeichnungen eigenständige Gebilde und es gibt keine Regel, nach der man ableiten könnte warum ein Einwohner der Hauptstadt ein Parsisien, einer aus Bordeaux ein Bordelais oder aus Cannes ein Cannois ist. Manche Namen sind übrigens noch abwegiger, wie zB die Einwohner von Draguignan, les Darcenois/es heißen, die von Laifour in den Ardennen Vautour(e)s oder die aus Tours die Tourangeaux/Tourangelles usw., und weil das kein Mensch alles wissen kann, steht es im Telefonbuch neben allgemeinen anderen Informationen wie zB Telefonnummer und Öffnungszeiten der Marie oder der öffentlichen Bibliothek.

Die Bewohner von Annecy heißen übrigens Annéciens bzw. Annéciennes, die Bewohner des etwa 3 km entfernten Annecy-le-Vieux hingegen Anciléviens/Anciléviennes.

Darauf einen Wein und weil die Schweiz nicht weit ist einen vom Genfer See; Domaine du Paradis, le Noir Divin (der göttliche Schwarze), eine Cuvée aus Gamaret (eine Schweizer Neuzüchtung aus den 70er Jahren, Kreuzung aus Gamay und Reichensteiner, der seinerseits eine Neuzüchtunge aus Müller-RThurgau und haufenweise anderen Rebsorten ist), Merlot und Garanoir (ebenfalls eine Neuzüchtung aus Gamay und Reichensteiner, aber trotzdem eine andere, eigenständige Rebsorte). http://www.domaine-du-paradis.ch

vive le tour
susa