Ist halt immer die Crux von Pauschalaussagen. Da könnte man ja auch sagen, dass Basiswein x GG-Niveau hat, nur weil es den einen oder anderen GG-Wein gibt, der weniger gelungen ist. Das kann dann schon mal Antworten wie von Tony hervorrufen.Dionisos hat geschrieben:Nö... ist mein Ernst. Bisher hatte ich zwar keine "Flut", aber drei ältere Jahrgänge Potensac im Glas, zuletzt den 84er. Die haben mir alle gut gefallen und ich muß sagen, daß ich schon ältere Grand Crus im Glas hatte, die deutlich schlechter waren.Tony11 hat geschrieben: Das ist ein Scherz am Wochenende ? Grand Cru Niveau ???![]()
Bordeaux 2008
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Re: Bordeaux 2008
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Re: Bordeaux 2008
So ist meine Aussage auch gar nicht zu verstehen. Potensac (und das gilt nicht nur für Spitzenjahrgänge vs. schlechte Jahrgänge der Benchmark-Weine) spielt für mich in der gleichen Liga wie Cantemerle, Camensac und Latour Carnet. Nun sind das alle keine Spitzen-Grand-Crus, aber es sind Grand Crus und die Benchmark der Appellation Haut-Medoc.Oberpfälzer hat geschrieben:Da könnte man ja auch sagen, dass Basiswein x GG-Niveau hat, nur weil es den einen oder anderen GG-Wein gibt, der weniger gelungen ist. Das kann dann schon mal Antworten wie von Tony hervorrufen.
Das Leben ist zu kurz um schlechten Wein zu trinken.
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Re: Bordeaux 2008
Damit wird es für mich klarer und relativiert die Dinge wie ich sie sehe. Wenn auch faktisch falsch, betrachte ich die genannten nicht als GC-Massstab.
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Potensac - Grand Cru
Hallo,
ich kenne von Potensac zwar nur 1993 und 1996, die beide zu den gelobteren Potensac-Jahrgängen gehöreten/gehören. Aber Grand Cru Niveau? Nee, das war eher das, dass diese für mich das Maß richtig guter Cru Bourgeois repräsentierten... Ich hab irgendwann vor Jahren mal zu jemandem gesagt, "wenn du wissen willst, was 90/100 Th.-Punkte sind, dann trink Potensac 1996." Viel besser sehe ich den auch heute nicht. Aber eine ganze Reihe von Weinen, die mir mehr wert sind als 90/100 Th. in Bordeaux, wie auch außerhalb...
Neu kaufen würde ich Potensac nie mehr unprobiert...
Aber hier muss ich Tom verteidigen - es gibt auch etliche Weine, auf derem Etikett was von Grand Cru Classé en 1855 steht, die schlechter sind als Potensac 1996. Die würd ich aber nie ran zitieren, um meinen Massstab für Grand Cru Niveau zu definieren.
ich kenne von Potensac zwar nur 1993 und 1996, die beide zu den gelobteren Potensac-Jahrgängen gehöreten/gehören. Aber Grand Cru Niveau? Nee, das war eher das, dass diese für mich das Maß richtig guter Cru Bourgeois repräsentierten... Ich hab irgendwann vor Jahren mal zu jemandem gesagt, "wenn du wissen willst, was 90/100 Th.-Punkte sind, dann trink Potensac 1996." Viel besser sehe ich den auch heute nicht. Aber eine ganze Reihe von Weinen, die mir mehr wert sind als 90/100 Th. in Bordeaux, wie auch außerhalb...
Neu kaufen würde ich Potensac nie mehr unprobiert...
Aber hier muss ich Tom verteidigen - es gibt auch etliche Weine, auf derem Etikett was von Grand Cru Classé en 1855 steht, die schlechter sind als Potensac 1996. Die würd ich aber nie ran zitieren, um meinen Massstab für Grand Cru Niveau zu definieren.
Re: Potensac - Grand Cru
Hallo Torsten,thvins hat geschrieben: Aber hier muss ich Tom verteidigen - es gibt auch etliche Weine, auf derem Etikett was von Grand Cru Classé en 1855 steht, die schlechter sind als Potensac 1996. Die würd ich aber nie ran zitieren, um meinen Massstab für Grand Cru Niveau zu definieren.
was für Grand Crus würdest Du denn für die Appellation Haut-Medoc als Benchmark heranziehen

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Re: Bordeaux 2008
sorry, mal ganz was anderes und damit zurück zum Thema. Verkoster alanr findet bei der Bordeaux 2008 UGC Verkostung einen eher harten Jahrgang vor. Nun kenne ich den guten Mann nicht und deshalb ist das natürlich nicht repräsentativ und diese öffentlichen Tastings sind meist grauenvoll, die Weine zu warm, zu viel Parfürm im Raum, zu wenig Zeit - aber irgendwie muss man die Zeit bis Parkers Gensung ja irgendwie mit Spekulationen überbrücken
http://www.cellartracker.com/event.asp?iEvent=12986
Aber generell gefragt, kann es sein, dass sich dieser Jahrgang recht schnell verschließt? Könnte ich mir wegen des hohen Tanninanteils gut vorstellen.
Grüße,
wolf

http://www.cellartracker.com/event.asp?iEvent=12986
Aber generell gefragt, kann es sein, dass sich dieser Jahrgang recht schnell verschließt? Könnte ich mir wegen des hohen Tanninanteils gut vorstellen.
Grüße,
wolf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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Re: Cru Classé Haut Medoc
Hallo Tom,
so viele nach der Klassifizierung gibt es ja nicht wirklich dort. Und wirklich immer solide ist wohl eher keiner von denen. Belgrave hab ich noch nicht wirklich auf dem Niveau erlebt, das ich mir unter Grand Cru wünsche. Auch Camensac nicht. Cantemerle könnte mit einigen Jahrgängen dem nahe kommen, den 1990er hab ich als exzellenten Wein in Erinnerung. Bleiben noch La Lagune und La Tour Carnet, von beiden habe ich schon Weine getrunken, denen ich die Klasse der unteren Ränge zubilligen würde... Aber ob sie es in der überwiegenden Zahl der Jahrgänge schaffen, dazu kenne ich mich zu wenig aus. Von den Cru Bourgeois der AOC Haut Medoc und auch Medoc würde ich lediglich Sociando Mallet als "Aufsteiger" im Sinn haben, vielleicht noch Tour Haut Caussan aus dem Medoc, dass mich schon mit mehreren Jahrgängen sehr positiv überrascht hat. Dazu kommen hier und da einzelne Weine anderer Châteaux, wie z.B. der 2000er von Les Grands Chêne,die ich auf dem Niveau getrunken habe, dass ich von Classés erwarte.
so viele nach der Klassifizierung gibt es ja nicht wirklich dort. Und wirklich immer solide ist wohl eher keiner von denen. Belgrave hab ich noch nicht wirklich auf dem Niveau erlebt, das ich mir unter Grand Cru wünsche. Auch Camensac nicht. Cantemerle könnte mit einigen Jahrgängen dem nahe kommen, den 1990er hab ich als exzellenten Wein in Erinnerung. Bleiben noch La Lagune und La Tour Carnet, von beiden habe ich schon Weine getrunken, denen ich die Klasse der unteren Ränge zubilligen würde... Aber ob sie es in der überwiegenden Zahl der Jahrgänge schaffen, dazu kenne ich mich zu wenig aus. Von den Cru Bourgeois der AOC Haut Medoc und auch Medoc würde ich lediglich Sociando Mallet als "Aufsteiger" im Sinn haben, vielleicht noch Tour Haut Caussan aus dem Medoc, dass mich schon mit mehreren Jahrgängen sehr positiv überrascht hat. Dazu kommen hier und da einzelne Weine anderer Châteaux, wie z.B. der 2000er von Les Grands Chêne,die ich auf dem Niveau getrunken habe, dass ich von Classés erwarte.
Re: Cru Classé Haut Medoc
Hallo Torsten,thvins hat geschrieben:Hallo Tom,
so viele nach der Klassifizierung gibt es ja nicht wirklich dort. Und wirklich immer solide ist wohl eher keiner von denen. Belgrave hab ich noch nicht wirklich auf dem Niveau erlebt, das ich mir unter Grand Cru wünsche. Auch Camensac nicht. Cantemerle könnte mit einigen Jahrgängen dem nahe kommen, den 1990er hab ich als exzellenten Wein in Erinnerung. Bleiben noch La Lagune und La Tour Carnet, von beiden habe ich schon Weine getrunken, denen ich die Klasse der unteren Ränge zubilligen würde... Aber ob sie es in der überwiegenden Zahl der Jahrgänge schaffen, dazu kenne ich mich zu wenig aus. Von den Cru Bourgeois der AOC Haut Medoc und auch Medoc würde ich lediglich Sociando Mallet als "Aufsteiger" im Sinn haben, vielleicht noch Tour Haut Caussan aus dem Medoc, dass mich schon mit mehreren Jahrgängen sehr positiv überrascht hat.
dann hast Du aber ein grundsätzliches Problem mit Haut-Medoc-Weinen und nicht allein mit Potensac. Jedenfalls sind für mich die Grand Crus der Appellation Haut-Medoc die Benchmark, an denen ich die anderen Weine der Appellation messe und auf die sich der von mir gemachte Vergleich auch bezog und nicht etwa die Grand Crus aus Pauillac oder von anderswo. Alles andere wäre doch ein wenig Äpfel mit Birnen verglichen, oder?
Apropos La Lagune... davon habe ich ja auch noch einen 1984er rumzuliegen. Den müßte ich jetzt auch mal köpfen zum Vergleich mit dem 84er Potensac.

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Re: Bordeaux 2008
Hier noch weitere Einsichten zum Jahrgang - von Richard Jennings:
This year, 95 producers were represented at the San Francisco edition of the event, giving one the opportunity to taste 108 wines (including both the Blancs and Rouges from Graves and Pessac-Léognan producers). I was able to taste through everything in about a three and a half hour period. I had also bought a ticket for the K&L evening version of the event, that is open to the general public, so came back for about an hour of that, to taste back through my top scoring wines of the afternoon (it's always helpful to re-check impressions) and all the Sauternes again. My conclusion on the vintage from this tasting is that it is a relatively light vintage that favored the Left Bank, particularly St. Julien and Pauillac. There is less concentration in this vintage than average, and low acidities in many cases (including a number of the Sauternes). For those of us who prefer lighter, more food friendly Bordeaux, there are a number of attractive wines in this vintage that do have good acidity and balance that will afford good early drinking, and that will probably be showing up at pretty reasonable prices, compared to what we've been seeing from Bordeaux in recent years. For more detail by appellation, see the notes and summaries below. My favorite red of the tasting was the very distinctive Gruaud Larose, which I rated 93+ pts. My favorite white Bordeaux was a usual suspect, the regularly excellent Domaine de Chevalier Blanc. My favorite Sauternes was Château Guiraud.
Most of the wines in this tasting are already quite approachable, and should be good to go with another year or two of bottle age, with some exceptions as noted. I am presenting the notes below in basically the order in which I usually taste these wines, an order which is facilitated by the way the tables and tasting notebook is organized: Graves Blancs (I taste the Graves Reds at the end, but list them with the whites for the reader's convenience), Right Bank reds, rest of the Left Bank reds and then the Sauternes.
http://www.cellartracker.com/event.asp?iEvent=12988
Grüße
Hartmut
This year, 95 producers were represented at the San Francisco edition of the event, giving one the opportunity to taste 108 wines (including both the Blancs and Rouges from Graves and Pessac-Léognan producers). I was able to taste through everything in about a three and a half hour period. I had also bought a ticket for the K&L evening version of the event, that is open to the general public, so came back for about an hour of that, to taste back through my top scoring wines of the afternoon (it's always helpful to re-check impressions) and all the Sauternes again. My conclusion on the vintage from this tasting is that it is a relatively light vintage that favored the Left Bank, particularly St. Julien and Pauillac. There is less concentration in this vintage than average, and low acidities in many cases (including a number of the Sauternes). For those of us who prefer lighter, more food friendly Bordeaux, there are a number of attractive wines in this vintage that do have good acidity and balance that will afford good early drinking, and that will probably be showing up at pretty reasonable prices, compared to what we've been seeing from Bordeaux in recent years. For more detail by appellation, see the notes and summaries below. My favorite red of the tasting was the very distinctive Gruaud Larose, which I rated 93+ pts. My favorite white Bordeaux was a usual suspect, the regularly excellent Domaine de Chevalier Blanc. My favorite Sauternes was Château Guiraud.
Most of the wines in this tasting are already quite approachable, and should be good to go with another year or two of bottle age, with some exceptions as noted. I am presenting the notes below in basically the order in which I usually taste these wines, an order which is facilitated by the way the tables and tasting notebook is organized: Graves Blancs (I taste the Graves Reds at the end, but list them with the whites for the reader's convenience), Right Bank reds, rest of the Left Bank reds and then the Sauternes.
http://www.cellartracker.com/event.asp?iEvent=12988
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Klassifikationsprobleme
Hallo Hartmut,
vielleicht ist es nicht ein Problem mit den Weinen des Haut - Medoc (ich trink sie ja auch mal ganz gerne), sondern mit der eigentlich überholten Klassifikation von 1855, die ja aber auch nicht Haut Medoc von Pauillac trennt... -ich finde da jedenfalls einige Weingüter nicht auf dem hohen Niveau, welches ich mir heute unter einem großen klassifizierten Weingut vorstelle (sicher gibt es in Pauillac mehr passende als im Haut Medoc allgemein).
Vielleicht eröffnet dazu jemand mal ein Thema - "die aktuell 60 besten Weingüter des Medoc" (um einer derartige Größenordnung ging es ja 1855 in etwa) - sicher eine sowohl interessante Diskussion als auch eine Verschiebung hinsichtlich der Namen von damals zu heute...
vielleicht ist es nicht ein Problem mit den Weinen des Haut - Medoc (ich trink sie ja auch mal ganz gerne), sondern mit der eigentlich überholten Klassifikation von 1855, die ja aber auch nicht Haut Medoc von Pauillac trennt... -ich finde da jedenfalls einige Weingüter nicht auf dem hohen Niveau, welches ich mir heute unter einem großen klassifizierten Weingut vorstelle (sicher gibt es in Pauillac mehr passende als im Haut Medoc allgemein).
Vielleicht eröffnet dazu jemand mal ein Thema - "die aktuell 60 besten Weingüter des Medoc" (um einer derartige Größenordnung ging es ja 1855 in etwa) - sicher eine sowohl interessante Diskussion als auch eine Verschiebung hinsichtlich der Namen von damals zu heute...