Hallo,
schon Ende 2018 bin ich bei einer Präsentation der
Ethos-Winzer auf das
Weingut Ruppert in Hammelburg aufmerksam geworden. Damals hatte ich unter anderem den Spätburgunder aus 2016 probiert, der ging mir im Anschluss nicht aus dem Sinn, so dass ich ihn mir etwas später ab Weingut bestellt habe.
Der Hammelburger Heroldsberg ist teil des
UNESCO-Biosphärenreservats Rhön und besitzt Steillagen mit 40 - 45% Steigung. Das Weingut Ruppert verzichtet auf den Einsatz von Herbiziden.
Bei der Ethos-Veranstaltung Ende 2019 hatte das Weingut dann wieder den Spätburgunder aus 2016 mitgebracht. Sie haben erzählt, dass er sich etwas überraschend schnell entwickelt hat. Die Frucht wahr schon ziemlich reif geworden, insg. hatte der Wein eine eher wärmere Tönung.
Ich habe dann etwas später mal eine Flasche bei mir geöffnet, die schnelle Entwicklung muss wohl ein Flaschenphänomen gewesen sein. Meine Flasche präsentierte sich noch immer recht jung und auch frisch.
Weingut Ruppert - Hammelburger Heroldsberg - Spätburgunder Spätlese trocken 2016:
Es handelt sich um eine lockerbeerige Spätburgunder-Variante aus dem Badischen, 2003 gepflanzt. Es gibt noch eine ältere Spätburgunder-Anlage, die in den Spätburgunder-Qualitätswein geht. Bei ausgeprägter Reife gibt es bei dieser Pflanzung aber wohl die Gefahr der Fäulnis, es kommt nicht gut Luft an die Beeren in der Traube. Die lockerbeerige Variante hingegen kann auch die Reife für eine Spätlese erreichen. Der Wein wird im Barrique ausgebaut, neue und gebrauchte Fässer, und unfiltriert abgefüllt. Etwas Luft nach oben wäre noch, in Punkto Feinheit, Noblesse und Eleganz. Das Holz kann sich auch noch besser einbinden. Aber insgesamt ist das schon ziemlich gut,auf hohem Niveau, besonders gemessen am Preis.
Weingut Ruppert - Hammelburger Heroldsberg - Silvaner Spätlese trocken 2016:
Den Silvaner empfinde ich als ziemlich klassisch, ohne moderne Frucht. Ich finde, der Wein ist ein angenehmer Gegenpol zum
Streben nach dem Besten. Der ist nicht besonders komplex, aber es fehlt dem Wein trotzdem nichts. Ganz unaufgeregt, angenehm und schön zu trinken. Und das für unter 11€.
Beider Weine sind kräftig und voll, mit guter Struktur, vielleicht schon etwas sättigend. Filigran ist die Stilistik nicht. Authentisch und mit Understatement.
Grüße, Josef