Neusiedlersee

[Zürcher]

Hallo zusammen,

Zu den Rindsplätzli à la minute und dem Nüsslisalat (=Feldsalat) gab's einen Zweigelt:

Judith Beck, Zweigelt, 2009, 12.5%

Schöne Kirschenfrucht, würzig, in der Nase als auch am Gaumen, ein wenig Säure, nicht zu viel, gepaart mit fester Tanninstruktur, wirkt muskulös und kompakt. Sehr süffig. Erstaunlich langer Nachhall. Je länger er offen rumsteht, desto zugänglicher und wärmer zeigt sich der Zweigelt. Ich mag ihn. Zweigelt ist wohl ein wenig schwierig zu verstehen, viel Charme hat er anfangs nicht. So zum Schluss bringt er es auf 88/100 Punkten. 1-2 Stunden vorher öffnen schadet bestimmt nicht.

Grüsse aus Adliswil,
Sacha

[austrianredwineblog]

Guten Abend zusammen,

das hier besprochene Weingut Judith Beck bekommt von mir eine absolute Empfehlung.

Mein Favorit ist der rote Pannobile 2008. Sehr blumig in der Nase und viel rote Beeren am Gaumen. Meine Empfehlung: Genießt den Wein pur (ohne Essen) an einem kalten Wintertag vorm eingeheizten Kamin.

Mein Besuch bei den Becks letztes Jahr war toll. Frau Beck senior war sehr freundlich, zeigte uns das Weingut und verkostete sich mit uns über 1 Stunde durch das ganze Sortiment. Das Weingut mit der passenden Adresse "in den Reben 1" ist neu wunderschön und neben dem erwähnten Pannobile gibt es viele weitere tolle Weine. Beispielsweise der Cuvee Judith oder auch der besonders gebietstypische Blaufränkisch Altenberg.
2 Daumen Hoch also für das einzig weibliche Mitglied der Pannobile Gruppe und eines der größten Talente in der österreichischen Weinwelt um Gols.

Liebe Grüße, Sebastian

[migy]

Guten Abend,

ich bin seit heute neu im Weinforum und möchte quasi zur Begrüßung eine kleine Lanze für das Weingut Scheiblhofer und insbesondere deren Weine brechen, die weiter oben doch etwas verhalten beschrieben wurden.

Wie schon erwähnt gibt es 2 Linien, die mit der Großtrappe am Etikett (Johann = Senior) und die moderen Linie des Junior Erich.
Bei den Weinen der Linie "John" ist besonders das Preis-Leistungs Verhältnis bemerkenswert, außer Big John (für mich übrigens der schwächste Wein der Linie "John") sind alle Weine deutlich unter 10 EUR erhältlich.
Der Ausbau in gebrauchten Barriques lässt die Frucht sehr schön im Vordergrund, wobei Tannin und Säure sehr balanciert eingebunden sind. Die Weine bereiten mir durchwegs schönes Trinkvergnügen für alle Tage.

Anders die Linie des Junior: Ausbau in neuen Barrique, tintenschwarz im Glas, dabei durchwegs nach der Abfüllung zugänglich. Preislich dann leider doch ein beachtlicher Sprung: mit Ausnahme des Einsteigers (Cuvee Andau um 10 EUR und dem für meinen Geschmack zu holzlastigen "Legends" um 13 EUR) kosten die Weine zwischen 21 und 26 EUR.
Wer den Stil schätzt wird den Preis gerne bezahlen. Kritiker mögen hier vielleicht von "Trinkmarmelade" sprechen, ich sehe das anders. Die Weine sind zwar von einer quasi bulldozerartigen Präsenz, dabei aber trotzdem immer trinkanimierend. Und am Samstagabend schaffe ich dann auch durchaus auch eine ganze Flasche im Alleingang ohne Schädelbrummen am nächsten Morgen.
Aus meiner Sicht besonders hervorzuheben sind der (nur auf Anfrage zu bekommende) 25 Years, der Merot und der Cabernet Sauvignon. Vorsicht beim Zeigelt Prädium und dem BF Jois, nicht unbedingt sortentypisch und daher nicht Jedermanns Geschmack.

Insgesamt: Empfehlung!

Beste Grüße, Michael

[Gerald]

Hallo Michael,

willkommen im Forum und vielen Dank für deine Tipps. Von der "John"-Serie kenne ich leider nur den "Big John", der aber - wie schon geschrieben - meiner Meinung nach ein gut gelungener "Powerwein" internationalen Stils ist. Bekommt man die anderen Weine irgendwo in Wien? Natürlich könnte ich mir sie vom Winzer schicken lassen, aber - streng nach Murphy's Law - kommt so eine Lieferung immer genau dann, wenn ich gerade weggegangen bin, und seien es nur 5 Minuten

der (nur auf Anfrage zu bekommende) 25 Years

eigenartig, auf der Webseite kann man den Wein direkt bestellen ...

Grüße,
Gerald

[migy]

Hallo Gerald,

danke für den Tip, habe mich sofort auf der Homepage von Scheiblhofer eingeloggt. Na da schau her: 25 years, ganz offiziell. Ich bin mir damals im Oktober fast wie beim Drogendeal vorgekommen Immerhin, gutes Marketing!

In Wien gibt es einige Weine der Palette in der Burgenland Vinothek, beim Wein und Co (aber eben auch zu Wein und Co Preisen ) und fallweise bei Berger & Wedl (gleich neben meinem Büro )

Aber das wirkliche Verkostungserlebnis gibts halt nur direkt vor Ort.


Beste Grüße, Michael

[Gerald]

Gestern/vorgestern im Glas:



Zwar nicht unbedingt typisch für das Burgenland, der Wein könnte eigentlich von überall kommen. Ansonsten aber eine wirklich sehr attraktive und perfekt gemachte Cuvée. Anders als bei so manchen hochgelobten Burgenländern beeindruckt der Wein nicht nur bei der Verkostung, sondern auch beim "wirklichen" Trinken. Soll heißen, keine Bitter- oder andere nicht ganz angenehme Noten im Abgang. Und auch die Trinkfreudigkeit ist trotz eher wenig Säure und viel Körper/Alkohol gegeben.

Den damaligen Preis weiß ich leider nicht, im Moment wird er allerdings um EUR 47 ab Weingut angeboten. Also leider kein Schnäppchen ...

Grüße,
Gerald

[moc]

Heute abend im Glas ....

...WENZEL Pinot Noir Kleiner Wald 2006

Der Wein hatte seit gestern Morgen Luft. Die hat er auch gebraucht. Zunächst mochte ich den Wein überhaupt nicht. Hart und verschlossen. Spontan hab ich gestern Abend in die Runde geäußert "deutscher Spätburgunder 10 EUR Klasse".

Ich habe dem Wein unrecht getan. Jetzt nicht übermäßig, aber 10 EUR Klasse ist er definitiv nicht. Heute Abend zeigt sich der Wein generöser, floraler, fruchtiger und mit einem schönen Veilchenton. Holz ist eher, im Gegensatz zu gestern, untergeordnet.

Aber Für einen Wein der irgendwo zwischen 25 und 30 EUR kostet habe ich mehr erwartet. Leider, leider...

[sociando]

hallo,

gestern im glas gehabt (für mich etwas ungewöhnlich da ich solche weine nich nicht kenne und es immer in richtung restsüsse, filigrane moselrieslinge oder schwere und süsse beerenauslesen vom neusiedlersee einordnen wollte. es war aber irgendwie eine eigene kategorie).



beste grüsse,
martin

[Erdener Prälat]

Ja, diese restsüße Spätlese vom Neusiedlersee hat mir auch sehr gut gefallen; so etwas könnte ich öfter trinken, gerne mit ein paar Jahren Reife.

Ob das besser zu "Prädikatsweine" paßt, sollen die Admins entscheiden und notfalls gerne verschieben.

[Mr. Tinte]

Am Weekend im Glas: Hannes Reeh Unplugged Zweigelt 2010

In der Nase sehr viel dunkle Würze und Erdigkeit, nach und nach immer mehr schwarze Kirschen und Cassis. Der Gaumen mit zähnebeschlagendem Tannin, wirkt sehr ungestüm, Säure tritt im Antrunk hervor, bindet sich aber mit der Zeit im Glas ein und gibt dem Wein eine schöne, gefühlte Viskosität. Mittlerer Abgang nach Pflaumen und Kirschen vermischt mit Thymian und geröstetem Rosmarin. Der Wein entwickelt sich aber sehr gut im Glas und zeigt mehr und mehr Frucht. Trinken 2014-1019

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