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Rocketman hat geschrieben: Tempranillo 2009 (einfacher Landwein aus Kastilien)

Rocketman hat geschrieben:Der Tempranillo hatte übrigens einen von diesen Plastikkorken, das kann also in diesem Fall nicht die Ursache gewesen sein.

Wahrscheinlich taugt der Wein nicht für eine so Lange (eigentlich kurze) Lagerung.

Plastikkorken sind meist ein böses Indiz für schlimme Weine, die bald konsumiert werden sollten.

Nun ist es so, dass unser Keller wie gesagt feucht, zudem auch schimmlig und muffig ist. sollte dies die Ursache sein, dann müsste ja der Korken in kürzester Zeit von Schimmelmycel durchwachsen sein-sah jedenfalls nicht so aus.

Mit dem Schimmel in deinem Keller hat die generelle Korkproblematik nichts zu tun.

Der Apollonio ist zwar in der Tat mit Naturkork verschlossen, wirklich korkig schmeckte er allerdings nicht.

Korkschmecker können unterschiedlich stark ausgeprägt auftreten - vom kaum bemerkbaren "Schleicher" bis zum richtig heftigen Schimmelton.

Plastikkorken sind meist ein böses Indiz für schlimme Weine, die bald konsumiert werden sollten.

Plastikkorken sorgen auf jeden Fall häufig (nicht immer) nach ein paar Jahren Lagerung für Probleme. Ich zitiere aus dem Wein-Plus-Glossar:

"...Nach Untersuchungen im Weinbau-Institut Geisenheim geht die schweflige Säure (oder Schwefeldioxid) mit dem Kunststoff-Korken Reaktionen ein und wird relativ rasch innerhalb weniger Jahre abgebaut. Studien in Australien ergaben ebenfalls einen rascheren Schwefeldioxid-Abbau, sowie eine zu hohe Sauerstoff-Durchlässigkeit, was die Weine rascher altern lässt und zur Oxidation und Verderb führen kann...."

Viele Grüße

Bernd

Hallo!

Rocketman hat geschrieben:Nun ist es so, dass unser Keller wie gesagt feucht, zudem auch schimmlig und muffig ist.
Ist es dennoch denkbar, dass der Schimmel der Umgebung einen derartigen Einfluss hat?

Deine ersten beiden Wörter "feucht" und "schimmelig" stören mich noch überhaupt nicht, was mich stark stört ist das dritte Wort in Deiner Aufzählung - "muffig". Weine können solche Töne sehr rasch annehmen. Und das sicher in unterschiedlicher Ausprägung. In einer "gemischten" Landwirtschaft (Fruchtanbau und Weinbau) würde sich der Produzent (= Landwirt und Weinbauer) hüten, Weine im Kartoffelkeller zu lagern. Gleiches gilt, wenn Wein z. B. in einem geschlossenen Raum neben Lacken gelagert würde.

Gerade wenn der Wein mit einem Kunststoffkork verschlossen war, ist es relativ unwahrscheinlich, dass die feuchte / schimmlige Kellerumgebung sich darauf ausgewirkt hat. Ich würde eher mal darauf tippen, dass der Kork selbst das Problem ist: Kunststoff enthält immer Weichmacher - dieser kann leider über die Jahre in den Wein übergehen.

Weil man Weine liegend lagert, berührt der Kork den Wein und dieser Kontakt ist beim Kunststoffkork über Jahre nicht gerade das Beste. Diese Erfahrung haben bei uns leider auch viele Weingüter gemacht, die vor einigen Jahren die ganze Produktion auf Kunststoffkork umgestellt haben.

Ich muss mich da meinen Vorrednern leider anschließen: Ein Kunststoffkork ist nicht gerade ein Indiz für einen hochwertigen Wein mit langer Lagerfähigkeit.

Grüße,
Markus

"...Nach Untersuchungen im Weinbau-Institut Geisenheim geht die schweflige Säure (oder Schwefeldioxid) mit dem Kunststoff-Korken Reaktionen ein und wird relativ rasch innerhalb weniger Jahre abgebaut. Studien in Australien ergaben ebenfalls einen rascheren Schwefeldioxid-Abbau, sowie eine zu hohe Sauerstoff-Durchlässigkeit, was die Weine rascher altern lässt und zur Oxidation und Verderb führen kann...."

wobei man natürlich nicht vergessen sollte, dass es nicht nur eine Sorte Kunststoffkorken gibt. Verschiedene Materialien haben auch unterschiedliche Eigenschaften hinsichtlich Sauerstoffdurchlässigkeit und Alterungsbeständigkeit.

Vielleicht gibt es auch Kunststoffkorken, die qualitativ mit (guten!) Naturkorken und Schraubverschlüssen mithalten können. Nur ist das für den Konsumenten natürlich nicht zu erkennen, daher ist das Misstrauen gegenüber dieser Verschlussart völlig nachvollziehbar.

Grüße,
Gerald

Vielleicht gibt es auch Kunststoffkorken, die qualitativ mit (guten!) Naturkorken und Schraubverschlüssen mithalten können.

Die gibt es - und ich würde einen draufsetzen: nicht nur mithalten, sondern übertreffen.

Hallo Michael!

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MichaelWagner hat geschrieben: Die gibt es - und ich würde einen draufsetzen: nicht nur mithalten, sondern übertreffen.

Bitte konkretisiere das, es würde mich interessieren.

Gruß

Alas

Hi Alas,

na dann soll ich wohl Ross & Reiter nennen:

das ist mein persönlicher Favorit mit dem ich über mittlerweile 14 Jahre sehr gute Erfahrungen gesammelt habe:

Nomacorc Select Series. Seit diesem Jahr neu raus und bei mir in Verwendung: Nomacorc Select Bio

Informationen gibts auf der Nomacorc-Seite.

Wer Probleme mit Weichmachern etc hat, sollte vielleicht einige Cent mehr in die Hand nehmen. Im Übrigen unterscheidet sich die Kontaktfläche mit dem Wein bei Schrauber und Kunststoff nur unwesentlich. Beides ist Kunststoff...

Es gibt sicherlich auch gleichwertige Produkte von anderen Herstellern...

Gruß, Michael

Hallo Michael!

MichaelWagner hat geschrieben:das ist mein persönlicher Favorit mit dem ich über mittlerweile 14 Jahre sehr gute Erfahrungen gesammelt habe:

Seit 14 jahren schon!!!, ...da gehörst du wohl zu den Pionieren..., aber was genau sind denn die guten Erfahrungen..., außer dass die Flaschen dicht sind , ... dass diese Art von Flaschenverschluß besser macht, als ein Produkt aus Naturkork???

In Neugier..., mit bestem Gruß

Alas

Hallo Michael,

das ist mein persönlicher Favorit mit dem ich über mittlerweile 14 Jahre sehr gute Erfahrungen gesammelt habe:

Nomacorc Select Series. Seit diesem Jahr neu raus und bei mir in Verwendung: Nomacorc Select Bio

glaube ich dir sehr gerne. Nur steckt der Kunststoffkork irgendwie in einem Dilemma, wo er nicht mehr heraus kann:

Einerseits hat er nicht den "Nimbus" des Naturkork (traditionell, natürliches Material), andererseits hat der Schraubverschluss Vorteile bei der Handhabung (ohne Werkzeug zu öffnen, problemlos wiederverschließbar). Und nur gute Kunststoffkorken haben die Dichtheit der Schrauber - aber für den Konsumenten ist nicht sofort klar, ob eine mit Kunststoff verschlossene Flasche jetzt einen der guten oder einen der schlechten bis inferioren Vertreter hat. Da müsste Nomacorc noch sehr viel Geld investieren, um das an die Konsumenten heranzutragen ("Plastik ist nicht gleich Plastik"). Und die Winzer müssten auch noch auf das Etikett schreiben, dass man dieses Fabrikat verwendet.

Aus meiner persönlichen Sicht mache ich jedenfalls nach wie vor einen großen Bogen um Weine mit Kunststoffkorken, genauso wie um solche mit NK - soweit halt möglich.

Grüße,
Gerald