Re: Weingut Rings
Verfasst: Di 3. Dez 2013, 10:19
Hallo zusammen,
am letzten Wochenende fanden auf dem Weingut Rings die Rotweintage statt. Wie immer eine runde Veranstaltung, der neue Verkostungsraum ist ansehnlich (mich fesseln immer wieder die leeren Bouteillen bereits getrunkener Werke), es gab Parmesan und Brot, zudem stellte ein lokaler Chocolatier aus (und der versteht sein Handwerk mindestens genauso gut wie die Gebrüder Rings das Ihre!). Notizen habe ich mir diesmal keine gemacht, ich war mit der kompletten Mischpoke anwesend um nachher noch eine Runde um Freinsheim zu laufen und wollte kurz probieren, meine Vorbestellungen abholen und wieder von dannen ziehen.
Ein wunderbare Idee war die Vertikale vom Kreus aus den Jahrgängen 2005, 2007, 2008, 2009 und 2010. Den 05er hatte ich Anfang des Jahresaus der Magnum und ahbe ihn daher ausgelassen. Die Folgejahrgänge waren allesamt wunderbar aber auch samt und sonders mit Potential für weitere Jahre ausgestattet. Für mich, der jeden dieser Jahrgänge im Keller hat, war die Gelegenheit natürlich günstig um zu schauen, was wann getrunken werden kann. Fazit: Keine Eile!
Aus dem Jahrgang 2011 fand ich -erwartungsgemäß - den filigran-eleganten Spätburgunder aus dem Saumagen klasse, feine Frucht unterlegt mit dezenter Animalik und einem Touch vom Holz, vollreife Tannine geben Grip, der Wein lässt sich jetzt schon sehr gut trinken, sollte aber ind 2-3 Jahren richtig aufblühen. Ganz insgesamt fand ich die Tannine der 11er Rotweine weicher, reifer und zugänglicher als in den Vorjahren. Das Kreuz 2011 hat ebendiese Tannine, dazu eine feine Beerenfrucht, Anklänge von Gewürzen und Lorbeerstrauch, dazu etwas schwarze Olive und Tee. Das alles ist so fein tariert, daß schon jetzt kein Aspekt den anderen erdrückt, absolute Balance. Der Syrah 2011 ist wie immer etwas abweisend in der Jugend (die nördliche Rhone lässt grüßen). Auch hier tolle Tannine, Unmengen frisch gemahlenen Pfeffers, etwas Kaffee und dann kommt eine vollreife Beerenfrucht ohne jeden Anflug von Marmelade daher. Ganz groß aber auch ganz schön jung und ungestüm aber mit beeindruckenden Anlagen.
Zum Schluss habe ich noch den Saumagen Riesling aus 2012 sowie den 2012er Sauvignon blanc Reserve probiert. Der Saumagen Riesling war aus gerade geöffneter Flasche klasse, momenatn dominieren Aromen von Zitrusfrüchten, die Säure ist sehr präsent und hinten raus zeigt sich eine schöne Bitternote. Das wird mal was, allerdings erst in 4-5 Jahren. Der Sauvignon blanc Reserve hingegen ist ein ganz anderes Kaliber, er riecht und schmecht nach frisch geernteter Feige, ist dazu cremig aber doch noch mit fein-frischer Säure ausgestattet, das Holz zeigt sich nur dezent im Hintergrund. Es dürfte interessant sein, die Entwicklung dieses Weines zu verfolgen. Und das gilt synonym für das ganze Weingut.
Viele Grüße,
Björn
am letzten Wochenende fanden auf dem Weingut Rings die Rotweintage statt. Wie immer eine runde Veranstaltung, der neue Verkostungsraum ist ansehnlich (mich fesseln immer wieder die leeren Bouteillen bereits getrunkener Werke), es gab Parmesan und Brot, zudem stellte ein lokaler Chocolatier aus (und der versteht sein Handwerk mindestens genauso gut wie die Gebrüder Rings das Ihre!). Notizen habe ich mir diesmal keine gemacht, ich war mit der kompletten Mischpoke anwesend um nachher noch eine Runde um Freinsheim zu laufen und wollte kurz probieren, meine Vorbestellungen abholen und wieder von dannen ziehen.
Ein wunderbare Idee war die Vertikale vom Kreus aus den Jahrgängen 2005, 2007, 2008, 2009 und 2010. Den 05er hatte ich Anfang des Jahresaus der Magnum und ahbe ihn daher ausgelassen. Die Folgejahrgänge waren allesamt wunderbar aber auch samt und sonders mit Potential für weitere Jahre ausgestattet. Für mich, der jeden dieser Jahrgänge im Keller hat, war die Gelegenheit natürlich günstig um zu schauen, was wann getrunken werden kann. Fazit: Keine Eile!
Aus dem Jahrgang 2011 fand ich -erwartungsgemäß - den filigran-eleganten Spätburgunder aus dem Saumagen klasse, feine Frucht unterlegt mit dezenter Animalik und einem Touch vom Holz, vollreife Tannine geben Grip, der Wein lässt sich jetzt schon sehr gut trinken, sollte aber ind 2-3 Jahren richtig aufblühen. Ganz insgesamt fand ich die Tannine der 11er Rotweine weicher, reifer und zugänglicher als in den Vorjahren. Das Kreuz 2011 hat ebendiese Tannine, dazu eine feine Beerenfrucht, Anklänge von Gewürzen und Lorbeerstrauch, dazu etwas schwarze Olive und Tee. Das alles ist so fein tariert, daß schon jetzt kein Aspekt den anderen erdrückt, absolute Balance. Der Syrah 2011 ist wie immer etwas abweisend in der Jugend (die nördliche Rhone lässt grüßen). Auch hier tolle Tannine, Unmengen frisch gemahlenen Pfeffers, etwas Kaffee und dann kommt eine vollreife Beerenfrucht ohne jeden Anflug von Marmelade daher. Ganz groß aber auch ganz schön jung und ungestüm aber mit beeindruckenden Anlagen.
Zum Schluss habe ich noch den Saumagen Riesling aus 2012 sowie den 2012er Sauvignon blanc Reserve probiert. Der Saumagen Riesling war aus gerade geöffneter Flasche klasse, momenatn dominieren Aromen von Zitrusfrüchten, die Säure ist sehr präsent und hinten raus zeigt sich eine schöne Bitternote. Das wird mal was, allerdings erst in 4-5 Jahren. Der Sauvignon blanc Reserve hingegen ist ein ganz anderes Kaliber, er riecht und schmecht nach frisch geernteter Feige, ist dazu cremig aber doch noch mit fein-frischer Säure ausgestattet, das Holz zeigt sich nur dezent im Hintergrund. Es dürfte interessant sein, die Entwicklung dieses Weines zu verfolgen. Und das gilt synonym für das ganze Weingut.
Viele Grüße,
Björn