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Hallo Gerald,

das stimmt schon.
Aber wenn der SO2 Spiegel zu niedrig eingestellt wurde oder bei der Filtration bei Füllung durch Druckstösse der Pumpe die Poren des Filters beeinträchtigt werden und entsprechende Menge an Bakterien "durchrutschen" , kann so etwas in der Praxis immer wieder mal wieder vorkommen.
Die Häufigkeit ist da bei Rotweinen sogar eher größer, da man nach einem BSA glaubt mit weniger SO2 oder nicht entkeimender Filtration auszukommen zu können. Sind aber zu viele Bakterien im Wein verblieben oder der BSA - wie gesagt- nicht in Gänze vollzogen, so ergibt sich eben Gärpotenzial.

Wenn nur durch die Temperaturunterschiede Keller-Wohnung der Wein ausgetreten ist, so hat dies nicht sofort Auswirkungen auf den Geschmack des in der Flasche verbliebenen Weines. Erst wenn z.B. durch äussere Schimmelbildung auf dem Korken sich Mycel bildet, kann dies durch den Korken gelangen und Primär- und Sekundärfehler im Wein auslösen.

Alles ist möglich....

Torsten - weist der Wein leicht erhöhten Gehalt an Kohlensäure auf?

Gruss
Heri

Hallo allerseits,

nein - diese Kohlensäure entwickelnde Geschichte hatte ich bei einem anderen Rotwein (auch wie hier ein reifer Grenacheanteil, der eine ohnehin leichte Süße auch in trockenem Wein zeigen kann) schon mal und geschmacklich erinnerte das tatsächlich entfernt daran - nur hatte der andere halt wirklich leicht geperlt am Gaumen und dieser hier jetzt tut es nicht.

Schimmel am Korken konnte sich allerdings nicht entwickeln, der Korken war noch quietschnass - allerdings sieht der Korken, jetzt wo er getrocknet ist, auch wirklich übel aus, sehr porös, ja sogar regelrecht rissig... - würde mich da auch Geralds Vermutung anschliessen - der Kork scheint vielleicht der hauptsächliche Übeltäter zu sein...

Ich werd heute mal nach einer Konterflasche gucken und vielleicht auch diese ein paar Tage vor dem Öffnen stehen lassen? Der Temperaturunterschied ist nicht so extrem hoch, im Keller hat es etwa 10° und wo der Wein stand, waren es 18-19° warm. Ob das reicht, um Nachgärung anzukurbeln, weiß ich nicht, denke aber, dazu müßte die Temperatur höher sein, oder?

Geschwefelt wird hier aber wohl wirklich eher an der Untergrenze... (meines Wissens auch bei dem anderen Wein, der damals vom Winzer bestätigt, ein Nachgärungsproblem hatte)

ich hatte schon ein oder zweimal das Phänomen und habe es spontan genau wie Gerald erklärt. Mag an der gleichen Ausbildung liegen.

[quote="Gerald"]Hallo Torsten,

ich glaube ja nicht, dass du jetzt vom Wein- auf Devotionalienverkauf umsteigen musst wegen des in Kürze beginnenden Pilgerstroms zu deinem Marienwunder

Humor!

Hendrik

Hallo allerseits,

inzwischen habe ich auch Antwort von dem Winzer, der das Problem durchfeuchteter Korken bei genau diesem Wein schon kannte und es auf einen Abfüllfehler (irgendwas mit der Vakuumpumpe beim Verkorken?) zurückführte - die Flaschen, die ihm auffielen, waren jedoch trinkbar, bei mir ist aber wohl ein denkbar schlechter Korken das gewesen, was das Problem der vorzeitigen schnellen Oxydation letztlich ausgelöst hat. Es ist wohl eher ein Ausnahmefehler (bislang war ich der erste, der auf einen fehlerhaften Wein diesbezüglich hinwies) und hoffentlich nicht die Regel - auf jeden Fall steht er dafür ein und ersetzt die fehlerhafte Flasche.

Ich persönlich habe aber auch eine Konterflasche geöffnet (als ob ich nicht schon genug angefangene Weine hätte... ) und diese ist vom Korken und vom Wein her okay.

auf jeden Fall steht er dafür ein und ersetzt die fehlerhafte Flasche.

ich nehme an, du musst dafür deine defekte Flasche zurückschicken - und er baut für sie eine Kapelle und verdient an den Pilgerströmen. Das ist in Spanien ohnehin lukrativer als im ungläubigen Deutschland

Grüße,
Gerald