Van Volxem

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Oberpfälzer
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Re: Van Volxem

Beitrag von Oberpfälzer »

Hallo Philipp,

schön, dass Dir das Zeugs auch so schmeckt. Ich habe keine Erfahrung mit dem Reifepotenzial von vV-Weinen. Bisher haben sie mir nach 5 Jahren reifen super geschmeckt. Andererseits ist vV schon etwas eigen. Es wird zwar gesagt, dass vV den klassischen Saar-Riesling - was immer das heissen mag - erreichen will, aber so richtig will das mir nicht einleuchten, da alles andere, das ich von der Saar getrunken habe, anders ist - weniger extraktreich, trockener, säureintensiver. :roll:

Ich fürchte, unser erstes Treffen wird intensiv :lol:
Servus
Wolfgang
argentum
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Re: Van Volxem

Beitrag von argentum »

Der älteste den ich getrunken habe ist/war ein 2005er Altenberg.

Eben auch die von dir genannten 5 Jahre ;-) Wenn ich aber die Aussagen von Niewo und rieslingaffinem Kolegenkreis trauen darf ist es so zu verstehen, dass Besitzer Niewo eben nach früheren Massstäben produzieren soll. Rebbergeigene Hefen, Fuder etc... Daher die Fülle und Breite der Weine, die sie so mächtig erscheinen lassen und so manchen Roten einfach wegwischen wie wenn nichts gewesen wäre...

Niewodnicsanski (ist das rihtig geschrieben?) hat sich ja zum Ziel gesetzt den Saarriesling dorthin zu führen, wo er 1910 oder so stand. An der Spitze jeder Preisliste. Da ist er ja schon auf gutem Wege, denn bei 32 Euro für eine Flasche Altenberg fange ich schon langsam an zu überlegen, wie lange das noch mitmachbar ist.. klar, im Vergleich zu den Preisen bei weissen Burgundern ennet der Grenze ist das ncohmals eine andere Geschichte... Aber eben, wer weiss wie schnell Niewo sein Ziel erreicht. Denn so toll der Wein auch sein mag, irgendwann kommt ne Schallgrenze. Noch nciht jetzt aber vielleicht bald?
Gruss
Philipp

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Oberpfälzer
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Re: Van Volxem

Beitrag von Oberpfälzer »

Hallo Philipp,

vV hat an der Preisschraube nicht so stark gedreht wie andere. Und vV bietet in der Mitte auch sehr viel. Für mich ist der Braunfels ein PGV-Kracher (wo gibt es soviel Klasse für etwa 16 CHF?). Aber auch Saar-Riesling, Alte Reben und Scharzhofberger sind preislich gut positioniert. Die Preisentwicklung hat mich nicht überrascht. Hatte nach einem Gespräch mit Niewo vor ein paar Jahren erfahren, dass es jährlich um etwa 5% nach oben gehen kann und (vielleicht) auch muss, da sein Aufwand schon sehr gross ist.

Uns beiden kommt ja derzeit noch eines zugute. Der Euro fällt und fällt und ... :roll:
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Wolfgang
argentum
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Re: Van Volxem

Beitrag von argentum »

Ja ok, gut möglich, dass ich das jetzt etwas überspitzt dargestellt habe. Aber ich meine, dass man Niewo den BWL'er halt schon auch anmerkt. Klar, jeder darf Marketing machen und wenn er es gut machen entsprechend dafür kassieren. Mir ist aber auch bewusst, dass insbesondere die Spitzenlagen von NIewo resp. Van Volxem halt in Gottes Namen Etremsteillagen sind, die nur von hand bearbeitet werden können. Ja, Handarbeit kostet mehr und muss auch entsprechend abgegolten werden...

Wahrscheinlich stimmt die Mitte und am Schluss wird sich ja dann erst zeigen wenns so ist wie es ist wie es kommen wird (hässlicher Satz...).

Auf jeden Fall kann ich zum jetzigen Zeitpunkt sagen, dass ich froh bin vom 2009er 6 Altenberg und 6 Pergentsknopp gebunkert zu haben. Ich muss aber lernen, dass dies spezielle weine sind und nicht einfach mal so aufgemacht werden dürfen... weil cih find auf dem ganzen Markt nix mehr zu gutem Preis, ausser du hast da noch einen Insidertipp... Ja auch die anderen Gewäcse sind schön. Ich muss aber sagen, dass ich statt des Saar Rieslings (z.b. uder 13 bei Möve) lieber den Basis Riesling von Schäfer kaufe und für weniger Geld subjektiv mehr erhalte. Aber eben, da ist subjektiv.

Im Gegensatz zu den weissen Burgundern bin ich aber ganz klar dass die vV Teile in der Banksprache zum jetzigen Zeitpunkt ein Strong-Buy sind. Vor allem da eben auch die preisliche Entwicklung in der Zukunft wirklcih ungewiss ist.

Was denkst du?
Gruss
Philipp

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Oberpfälzer
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Re: Van Volxem

Beitrag von Oberpfälzer »

argentum hat geschrieben:Im Gegensatz zu den weissen Burgundern bin ich aber ganz klar dass die vV Teile in der Banksprache zum jetzigen Zeitpunkt ein Strong-Buy sind. Vor allem da eben auch die preisliche Entwicklung in der Zukunft wirklcih ungewiss ist.

Was denkst du?
Hallo Philipp,

ich bin Wein-Geniesser und (vielleicht auch dummerweise) kein Wein-Investor. Die Preisentwicklung bei vV ist mir egal, bin ja nicht "verheiratet" damit. Wenn sie vernünftig bleibt, dann kaufe ich auch weiterhin (und das glaube ich). Wenn nicht, dann gibt es unabhängig davon jetzt schon eine Vielzahl an klasse Alternativen (u.a. Herrenberg). Aber nochmals: vV hat für mich klasse preiswerte Weine. Eine Übertreibung sehe ich derzeit nicht.
Servus
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argentum
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Re: Van Volxem

Beitrag von argentum »

Um Goteswillen

Missverstehe mich nicht. Ich bin auch Geniesser, aber am liebsten zu einem guten Preis... Der Strong-Buy war lediglich der Sprache entlehnt, nicht dem Investmentgedanken :mrgreen:
Gruss
Philipp

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Bernd Schulz
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Re: Van Volxem

Beitrag von Bernd Schulz »

Rebbergeigene Hefen, Fuder etc... Daher die Fülle und Breite der Weine, die sie so mächtig erscheinen lassen
Der konzentrierte und vielfach halt auch *breite* Stil hat meines Erachstens mit der Spontangärung und dem Ausbau im Fuder kaum etwas zu tun (im M-S-R-Gebiet gibt es einige Winzer, die ihre Rieslinge als Spontis im Holzfass vinifizieren und viel schlankere Weine erzeugen). Eher scheinen mir die sehr geringen Erträge in Verbindung mit biologischem Säuerabbau verantwortlich für das typische VV-Geschmacksbild zu sein.

Ob man die VV-Stilsitik besonders schätzt, ist natürlich eine Frage der persönlichen Vorlieben. Mir sind die Weine oft zu massig und schwerfällig, was vor allem für gereiftere Exemplare gilt. Die 01er und 02er - einige wenige Flaschen davon habe ich noch im Keller - präsentierten sich zuletzt eher behäbig-filzpantoffelig und ließen die für mich *saartypische Rassigkeit* vermissen. Die besonderen Stärken der Spitzenrieslinge von der Mosel oder Saar suche ich weniger in der Kraft und Konzentration, mehr in der Feinheit, Eleganz und spielerischen Leichtigkeit. Aber da geht es wirklich um subjektive Vorstellungen - *objektiv* stehen die VV-Weine schon auf einem hohen Qualitätslevel.

Beste Grüße

Bernd
argentum
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Re: Van Volxem

Beitrag von argentum »

Hallo Bernd

Was die Ertragsreduktion und das Geschmacksbild angeht, kann ich deiner Argumentation gut folgen. Auf der anderen Seite ist die Geschichte um den Aufbau von vV schon per se auch interessant und eben vielleicht mit Einfluss auf den Inhalt. Niewo, der erst recherchiert wies früher war, die alten karten abgeht, um die besten Lagen zu finden (er kann sichs ja leisten ;-)) und und und...

Vielleicht ist es ja doch auch der Mix aus reaktiviertem alten Handwerk (Die Kellerarbeit hat sich ja wirklich gewandelt bis heute...), intensiver Rebarbeit und zusätzlich halt noch dem Zukauf exklusiver Steillagen (Terroirgedanke)?
Gruss
Philipp

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weinaffe
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Re: Van Volxem

Beitrag von weinaffe »

Hallo zusammen,

die vV-Weine sind sicherlich ambitioniert gemacht, aber entsprechen nicht so sehr meinen Vorstellungen von einem trinkigen Riesling. Für mich fehlt bei diesen Weinen aufgrund der meist ausgeprägten Süsse (häufig um die 20 g RZ oder mehr) und der dafür viel zu niedrigen Säure die innere Spannung und Struktur, sodass sie für mich breit und plüschig wirken (O-Ton Bernd: behäbig-filzpantoffelig :lol: ,sehr schön ausgedrückt). Wenn dann noch häufig honigartige Bortrytisnoten sich dazugesellen, tendiert der Trinkfluss bei mir schon gegen Null. Mehr als ein winziges Gläschen hiervon möchte ich dann wirklich nicht. Dasselbe Problem habe ich im übrigen mit den Weinen von Heymann-Löwenstein, aber das ist jetzt Off-Topic.
Das alles ist keine Frage der Qualität, sondern der Stilistik und des persönlichen Geschmacks. Und so bleibt für die Fans der vV-Weine doch mehr "Stoff" zum Kaufen übrig. :D


Grüsse
Bodo
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dylan
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Re: Van Volxem

Beitrag von dylan »

Danke Bodo, ich dachte schon, ich sei der einzige, der mit diesen Weinen nicht zurechtkommt.
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