Château Palmer in Berlin und Frankfurt: 16-17 November

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
Benutzeravatar
innauen
Beiträge: 3514
Registriert: Mi 3. Nov 2010, 11:33
Wohnort: Berlin

Re: Château Palmer in Berlin und Frankfurt: 16-17 November

Beitrag von innauen »

Hi,

Na, ich starte dann mal eine Live Degustation :D

Champagner Charpentier. Reserve Brut. . Tja. Dummerweise habe ich wenig Champagnererfahrung. Obwohl kein Jahrgang schmeckt der Wein gereift. In der Nase frisches Brot, wie aus dem Ofen. Steinfrüchte, grüner Apfel und metallische Töne. Sehr guter Trinkfluss. Gewisse Süsse. Eine Dossage dürfte hinzugefügt worden sein. Feine Perlage. Reife Säure. 92 Punkte.

Alter Ego 2004

VKN im Detail: Der Wein kam am Tisch nicht sonderlich gut an. Zu Unrecht, was die Nase anbelangt. Sehr duftiges Bouquet, aber nicht verführerisch. Der Wein verbirgt noch viel. Sehr schöner Holzeinsatz. Entblättert sich mit der Zeit. Im Abgang noch etwas medizinal und tanninig. Aber die Zeit wird es verbessern. 89 Punkte.

Palmer 2004

VKN im Detail: Sofort nach dem Öffnen raffiniertes Toasting. Viel Kaffee. Aber dann macht der nicht dekantierte Wein promt zu. Am Gaumen volumenreich für einen Margaux. Feine, aber spürbare Säure. Langer Abgang. Süssholz und Espresso. Schon jetzt sehr zugänglich. Aber ein Wein, der vom sehr aufwendig gestalteten Holzeinsatz lebt. 93 Punkte

Palmer 1995

VKN im Detail: Klassischer BDX. Stallgeruch. Sattelleder. So wie man sich BdX wünscht. Am Gaumen mittelschwer. Erste Reife. Guter Angang. Trotz des hohen Merlotanteils wirkt der Wein Cabernetbetont. Mittlerer Körper. Man wünschte sich etwas mehr Gewicht. 91 Punkte

Dann aus einer anderen Flasche. Fokussierter, fleischiger. Auch am Gaumen zugänglicher. Jetzt viel mehr Merlot zu schmecken. Viel Säure, viel Tannin. Langer fruchtig tanniniger Abgang. Erinnert mehr an einen seriösen Paulliac, als einen ätherischen Margaux. Trotzdem gut.

Palmer 1998

VKN im Detail: Offen, voll. Saftig. In der Nase noch ein paar Kanten, aber das stört nicht. Dunkle Beeren. Am Gaumen dunkelste Früchte. Brombeere, Black Currant. Stark saftig und trotzdem ernsthaft. Langer hocharomatischer Abgang. Würde ich blind für einen rechtsufrigen Wein halten. Konzentrierter als 1995, denn es ist das erste Jahr, indem der Alter Ego abgefüllt wurde. 94 Punkte.


Tbc....
Zuletzt geändert von innauen am Do 17. Nov 2011, 10:17, insgesamt 2-mal geändert.
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
kristof
Beiträge: 901
Registriert: So 28. Nov 2010, 15:55
Wohnort: Berlin

Re: Château Palmer in Berlin und Frankfurt: 16-17 November

Beitrag von kristof »

Hallo Wolf, Teil II hat Dir den Atem verschlagen? Freue mich auf den Rest der Notizen.
Viele Grüße,

Christoph
Benutzeravatar
innauen
Beiträge: 3514
Registriert: Mi 3. Nov 2010, 11:33
Wohnort: Berlin

Re: Château Palmer in Berlin und Frankfurt: 16-17 November

Beitrag von innauen »

Nö. Ich bin schon bei 1998. Jetzt kommt nur noch 2000. Ich habe aber 1995 nachverkostet und ergänzt.
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
kristof
Beiträge: 901
Registriert: So 28. Nov 2010, 15:55
Wohnort: Berlin

Re: Château Palmer in Berlin und Frankfurt: 16-17 November

Beitrag von kristof »

Oops. Manche Beiträge also mehrmals lesen. Die leben.
Viele Grüße,

Christoph
Benutzeravatar
innauen
Beiträge: 3514
Registriert: Mi 3. Nov 2010, 11:33
Wohnort: Berlin

Re: Château Palmer in Berlin und Frankfurt: 16-17 November

Beitrag von innauen »

So jetzt der Schlusspunkt mit Palmer 2000


VKN im Detail: Mokka und Kaffe in der Nase. Feingliedrig. Kein Blockbuster. Erste Anzeichen von Reife. Insgesamt noch sehr jung. Dunkle Früchte, feine Säufe, kleine Tannine. Gekonnter Holzeinsatz. Äusserst balanciert. Trotz seiner Jugend schon trinkanimierend. 94-96. Aber eigentlich Babymord.
Zuletzt geändert von innauen am Do 17. Nov 2011, 10:15, insgesamt 1-mal geändert.
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Benutzeravatar
innauen
Beiträge: 3514
Registriert: Mi 3. Nov 2010, 11:33
Wohnort: Berlin

Re: Château Palmer in Berlin und Frankfurt: 16-17 November

Beitrag von innauen »

stimmt nicht, den wahren Schlusspunkt setzte sozusagen als "Absacker" zu vorgerückter Stunde ein generöses Geschenk des Hauses an die "Überlebenden"

Bild

Grüße,

wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Benutzeravatar
thvins
Administrator
Beiträge: 5109
Registriert: Mo 28. Jun 2010, 15:29
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Wohnort: Coswig /Anhalt, Sachsen-Anhalt
Kontaktdaten:

Re: Château Palmer in Berlin und Frankfurt: 16-17 November

Beitrag von thvins »

Hallo Wolf,

danke für deine Notizen, grad die zum 1995er (der einzige, der von den verkosteten Jahrgängen auch bei mir im Keller liegt).
Aber das klingt ja eigentlich eher enttäuschend. Da werd ich dann besser nicht mit Hoffnung auf einen großen Wein herangehen - vielleicht nehm ich ihn besser mal zum zelten mit... :lol: ;)
Beste Grüße

Torsten

http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com
jetzt mit richtiger Startseite...
Benutzeravatar
innauen
Beiträge: 3514
Registriert: Mi 3. Nov 2010, 11:33
Wohnort: Berlin

Re: Château Palmer in Berlin und Frankfurt: 16-17 November

Beitrag von innauen »

Hallo Thorsten,

der 95er zeigte sich als klassischer Bordeaux. Ich würde bei einem Wein wie Palmer halt etwas mehr Fett erwarten. Aber das hat er - vielleicht ja auch nur momentan - nicht. Solltest Du zufällig Pavillon Rouge 1995 haben, könnte das jedenfalls gegenwärtig der sympathischere Wein aus Margaux sein. Das sage ich nicht nur so, sondern weil es 1995 noch keinen echten Zweitwein auf Palmer gab. In einigen Jahren wurde zwar die Reserve General Palmer abgefüllt. aber das waren nur wenige Flaschen. MIt Alter Ego wandert sei 1998 fast stets die Hälfte der Ernte in den Zweitwein. Dieses Mehr an Körper war dem 1998er dann auch gleich anzumerken. Toller Wein, der sich aber erst spät so entwickelt gezeigt hat. Cabernet war 1998 nicht richtig ausgereift. Aber auch dort wo stark selektiert wurde, brauchte es einige Zeit, bis sich diese Mühe im Wein zeigte.

Apropos Selektion. Im Gespräch mit dem Verantwortlichen von Palmer kam dann noch die Rede auf den Jahrgang 2011. "Year of the sorting-table". Da werden wir nicht viel zu erwarten haben.

Grüße,

wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Benutzeravatar
thvins
Administrator
Beiträge: 5109
Registriert: Mo 28. Jun 2010, 15:29
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Wohnort: Coswig /Anhalt, Sachsen-Anhalt
Kontaktdaten:

Re: Château Palmer in Berlin und Frankfurt: 16-17 November

Beitrag von thvins »

Hallo Wholf.

ich hab beide - aber lasse beide dann wohl doch noch besser schlafen. Die Hoffnung stirbt zuletzt, spätestens mit dem Korkenzieher. ;)
Beste Grüße

Torsten

http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com
jetzt mit richtiger Startseite...
Benutzeravatar
Jochen R.
Beiträge: 2949
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 19:53
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Château Palmer in Berlin und Frankfurt: 16-17 November

Beitrag von Jochen R. »

Hallo Wolf,
auch von mir danke für die Notizen! Den 95er Palmer hatte ich erst kürzlich
in die engere Auswahl für Weihnachten genommen. Jetzt weiß ich auch nicht
so recht... :?

Viele Grüße,
Jochen

PS: Schade dass Panos´ Events (zumindest die letzten beiden) unter der Woche
stattfanden. Das vielleicht als kleine Anregung (@Panos), mal wieder was auf einen
Samstag zu legen :)
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
Antworten

Zurück zu „Aktuelle Themen“