Im Abverkaufspaket von "Gute Weine" befand sich auch dieser Riesling: 2011 Riesling Hase trocken Ankermühle, das dies nicht nur ein einfacher Qba ist merkt man relativ schnell, intensive Nase mit leichter Botritisnote, am Gaumen reife Mirabellen, Aprikosen, etwas Quitte, erdig mineralisch, ganz dezente Boytritisnote( da hätte ich dem Geruch nach mehr erwartet)) , passende Säure, Spätlese-Typ, neigt eher zur kraftvollen Seite, durchaus gebietstypisch, nach solchen Rieslingen musste man vor 15 Jahren richtig suchen, dass hat nichts mit der damals vorherrschenden Rheingauer-Einheitsstilistik zu tun, erinnert mich von der Stilistik und Ernsthaftigkeit an "Von Racknitz von der Nahe", man spürt die Ambitionen, nicht einer unter vielen sein zu wollen
87 Punkte
Gruß
Ralf
Andere Winzer
Re: Andere Winzer
... der 2012er ganz klassisch, typisch "J"

eine sehr schöne trockene Spätlese, aber es fehlt etwas an Finesse und Eleganz

eine sehr schöne trockene Spätlese, aber es fehlt etwas an Finesse und Eleganz

Save water, drink riesling
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Re: Andere Winzer
Den "Hasen" von der Ankermühle hatte ich dank Ralf vorgestern auch im Glas:

Man spürt, dass hinter diesem Wein gewisse Ambitionen stecken, aber wirklich mein Fall ist das nicht. Möglicherweise hängt das auch mit dem tendenziell breiten Jahrgang zusammen (ich habe blind direkt auf 2011 getippt).
Herzliche Grüße
Bernd

Man spürt, dass hinter diesem Wein gewisse Ambitionen stecken, aber wirklich mein Fall ist das nicht. Möglicherweise hängt das auch mit dem tendenziell breiten Jahrgang zusammen (ich habe blind direkt auf 2011 getippt).
Herzliche Grüße
Bernd
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Re: Andere Winzer
Na dann lege ich doch gleich mal nach mit dem
2011 Ankermühle Riesling "Jesus"
Und ja, jessus....., was ist das denn für eine Nase!? Macht der Beschreibung auf dem Etikett alle Ehre: einzigartige Stilistik.
In der Nase primär getrocknete Früchte, wilde Kräuter, Kandis und Hefe, Hefe und nochmals Hefe.
Dicke Tropfen im Glas und gleiches Geschmacksbild wie schon in der Nase. An sich denkt man, dass der Wein etwas mehr Säure vertragen könnte, aber im Abgang ist sie dann recht präsent mit Mineralik und Kräutern. Interessante Stilistik aber nicht wirklich meins...!
Bin gespannt wie er sich am 2. Tag präsentieren wird. Vor allem dieser starke Hefe-Eindruck stört mich etwas....
87Punkte
2011 Ankermühle Riesling "Jesus"
Und ja, jessus....., was ist das denn für eine Nase!? Macht der Beschreibung auf dem Etikett alle Ehre: einzigartige Stilistik.
In der Nase primär getrocknete Früchte, wilde Kräuter, Kandis und Hefe, Hefe und nochmals Hefe.
Dicke Tropfen im Glas und gleiches Geschmacksbild wie schon in der Nase. An sich denkt man, dass der Wein etwas mehr Säure vertragen könnte, aber im Abgang ist sie dann recht präsent mit Mineralik und Kräutern. Interessante Stilistik aber nicht wirklich meins...!
Bin gespannt wie er sich am 2. Tag präsentieren wird. Vor allem dieser starke Hefe-Eindruck stört mich etwas....
87Punkte
Viele Grüße
Dirk
Dirk
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Re: Andere Winzer
Auch am 2. Tag gleiches Bild. irgendwie erinnert mich dieser Riesling an einen Pinot Gris Clos Jebsal, nur halt nicht in die süße Richtung gehend, sondern auf der trockenen Seite bleibend. Schon beeindruckend aber eben nicht mein Geschmacks-Fall.Bradetti hat geschrieben:Na dann lege ich doch gleich mal nach mit dem
2011 Ankermühle Riesling "Jesus"
Und ja, jessus....., was ist das denn für eine Nase!? Macht der Beschreibung auf dem Etikett alle Ehre: einzigartige Stilistik.
In der Nase primär getrocknete Früchte, wilde Kräuter, Kandis und Hefe, Hefe und nochmals Hefe.
Dicke Tropfen im Glas und gleiches Geschmacksbild wie schon in der Nase. An sich denkt man, dass der Wein etwas mehr Säure vertragen könnte, aber im Abgang ist sie dann recht präsent mit Mineralik und Kräutern. Interessante Stilistik aber nicht wirklich meins...!
Bin gespannt wie er sich am 2. Tag präsentieren wird. Vor allem dieser starke Hefe-Eindruck stört mich etwas....
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Viele Grüße
Dirk
Dirk
Re: Andere Winzer
Neulich im Glas:

Ich muss zugeben, dass mir die Existenz einer Rebsorte Roter Riesling zuvor gänzlich unbekannt war
Insgesamt ist das ein Wein, der mich überzeugt und den ich gerne getrunken habe. Die Verwandtschaft zum Riesling lässt sich nicht verleugnen, Fruchtaromen (Zitrus, Apfel) und Säurestruktur erinnern stark an den bekannteren großen Bruder. Konkret bei diesem Wein empfinde ich sowohl Frucht als auch Säure als weicher als beim klassischen Riesling, ob das ein typisches Charaktermerkmal des "Roten" ist, vermag ich mangels Erfahrung und Vergleich nicht zu sagen. Auf jeden Fall ein insgesamt schönes Trinkerlebnis. Weiß jemand mehr über diese Rebsorte?

Ich muss zugeben, dass mir die Existenz einer Rebsorte Roter Riesling zuvor gänzlich unbekannt war

Beste Grüße
Gaston
Gaston
Re: Andere Winzer
Hallo Gaston,
hast du sehr schön beschrieben
der Rote Riesling ist meist sehr kräftig und intensiv,
jedoch hatte ich noch keinen Roten mit großer Tiefe im Glas.
Allerdings sind die Rebstöcke ( 1991 Geisenheim ) noch sehr jung
Wird seit ca 2002 wieder im Rheingau angebaut,
gilt als Ur-form des Rieslings, was aber nicht bewiesen ist.
Gruß Adi
Sie sind hier: Archiv/2003 bis 2007/2006/Roter Riesling
Der Retter des Rieslings?
Oestrich-Winkel. Ulrich Allendorf sieht rot – wenn er an Riesling denkt. Schuld daran ist eine fast in Vergessenheit geratene Rebsorte: der rote Riesling.
Der Zufall kam dem Rheingauer Winzer bei seiner Entdeckung zu Hilfe. Während einer Weinprobe am Institut für Weinbau und Rebzüchtung der Forschungsanstalt Geisenheim fand die erste kurze Begegnung mit der Rebsorte statt. "Da hat es bei mir Klick gemacht", so Allendorf.
Der rote Riesling gilt als Urform des Rieslings und präsentiert sich kräftiger und voluminöser im Geschmack als sein weißer Bruder. Doch wenn sich niemand seiner annimmt und den Mut hat, ihn wieder auf größeren Flächen anzubauen, dann ist es aus mit ihm. Als Forschungs-Objekt lebt er zwar fort, doch lebendige Weingeschichte schreibt er nicht mehr.
Das rief Ulrich Allendorf auf den Plan. "Der Rheingau ist Riesling-Land. Und der rote Riesling ist ein Stück unserer Geschichte. Wir müssen uns für ihn stark machen, denn hier geht es um die Erhaltung genetischen Materials. So wie Regenwälder und weiße Nasshörner unseren Schutz verdienen, damit sie nicht verschwinden, so braucht auch der rote Riesling aktive Unterstützung", sagt Allendorf.
Inzwischen hat der engagierte Winzer gemeinsam mit Professor Ernst Rühl, Fachgebietsleiter Rebenzüchtung und Rebenveredlung, die Weichen für den Wiederanbau der neuen alten Rebsorte gestellt.
Zunächst jedoch waren zahlreiche formale Voraussetzungen zu erfüllen. Denn bis die Rebe auch kommerziell angebaut werden durfte, musste sie erst einmal von der Forschungsanstalt auf der Rebsorten-Rolle angemeldet werden.
Drei Jahre dauerte es dann noch bis aus den wenigen vorhandenen Rebstöcken eine ausreichende Anzahl an Klonen gezüchtet war. Im April 2006 kam endlich der große Augenblick: Auf 7.500m² pflanzten die Allendorfs 2.500 Reben der Sorte roter Riesling an. Heute steht fest, die Pflanzen fühlen sich wohl und man wartet nun gespannt auf die ersten Trauben. In 2008 wird es soweit sein. Das Team um Professor Rühl betreut das Projekt hochschulseitig und stellt so die enge Verzahnung von Wissenschaft und Praxis her.
Welchen Stellenwert die weinverrückte Familie Allendorf dem roten Riesling beimisst, das wird schon aus der Lage der Neunanpflanzung deutlich: Die Wahl fiel ganz bewusst auf eine wertvolle erste Gewächslage im Winkler Hasensprung. Und – auch wichtig zu wissen: Für Allendorf ist die rote Färbung der Beeren Garant dafür, dass der rote Riesling auch dann noch den sortentypischen Charakter des Rieslings bewart, wenn die Jahresdurchschnitts-Temperaturen weiter steigen.
Die Weichen sind gestellt. Jetzt muss die Rebe zeigen, welches Potential in ihr steckt. Ein neues Kapitel lebendige Weingeschichte mit einer alten Rebe beginnt.
Deutscher Wein - Wein aus Deutschland
Rebsorten Deutschland | Deutsche Weinanbaugebiete | Deutsche Winzer/Weingut
hast du sehr schön beschrieben

der Rote Riesling ist meist sehr kräftig und intensiv,
jedoch hatte ich noch keinen Roten mit großer Tiefe im Glas.
Allerdings sind die Rebstöcke ( 1991 Geisenheim ) noch sehr jung
Wird seit ca 2002 wieder im Rheingau angebaut,
gilt als Ur-form des Rieslings, was aber nicht bewiesen ist.
Gruß Adi
Sie sind hier: Archiv/2003 bis 2007/2006/Roter Riesling
Der Retter des Rieslings?
Oestrich-Winkel. Ulrich Allendorf sieht rot – wenn er an Riesling denkt. Schuld daran ist eine fast in Vergessenheit geratene Rebsorte: der rote Riesling.
Der Zufall kam dem Rheingauer Winzer bei seiner Entdeckung zu Hilfe. Während einer Weinprobe am Institut für Weinbau und Rebzüchtung der Forschungsanstalt Geisenheim fand die erste kurze Begegnung mit der Rebsorte statt. "Da hat es bei mir Klick gemacht", so Allendorf.
Der rote Riesling gilt als Urform des Rieslings und präsentiert sich kräftiger und voluminöser im Geschmack als sein weißer Bruder. Doch wenn sich niemand seiner annimmt und den Mut hat, ihn wieder auf größeren Flächen anzubauen, dann ist es aus mit ihm. Als Forschungs-Objekt lebt er zwar fort, doch lebendige Weingeschichte schreibt er nicht mehr.
Das rief Ulrich Allendorf auf den Plan. "Der Rheingau ist Riesling-Land. Und der rote Riesling ist ein Stück unserer Geschichte. Wir müssen uns für ihn stark machen, denn hier geht es um die Erhaltung genetischen Materials. So wie Regenwälder und weiße Nasshörner unseren Schutz verdienen, damit sie nicht verschwinden, so braucht auch der rote Riesling aktive Unterstützung", sagt Allendorf.
Inzwischen hat der engagierte Winzer gemeinsam mit Professor Ernst Rühl, Fachgebietsleiter Rebenzüchtung und Rebenveredlung, die Weichen für den Wiederanbau der neuen alten Rebsorte gestellt.
Zunächst jedoch waren zahlreiche formale Voraussetzungen zu erfüllen. Denn bis die Rebe auch kommerziell angebaut werden durfte, musste sie erst einmal von der Forschungsanstalt auf der Rebsorten-Rolle angemeldet werden.
Drei Jahre dauerte es dann noch bis aus den wenigen vorhandenen Rebstöcken eine ausreichende Anzahl an Klonen gezüchtet war. Im April 2006 kam endlich der große Augenblick: Auf 7.500m² pflanzten die Allendorfs 2.500 Reben der Sorte roter Riesling an. Heute steht fest, die Pflanzen fühlen sich wohl und man wartet nun gespannt auf die ersten Trauben. In 2008 wird es soweit sein. Das Team um Professor Rühl betreut das Projekt hochschulseitig und stellt so die enge Verzahnung von Wissenschaft und Praxis her.
Welchen Stellenwert die weinverrückte Familie Allendorf dem roten Riesling beimisst, das wird schon aus der Lage der Neunanpflanzung deutlich: Die Wahl fiel ganz bewusst auf eine wertvolle erste Gewächslage im Winkler Hasensprung. Und – auch wichtig zu wissen: Für Allendorf ist die rote Färbung der Beeren Garant dafür, dass der rote Riesling auch dann noch den sortentypischen Charakter des Rieslings bewart, wenn die Jahresdurchschnitts-Temperaturen weiter steigen.
Die Weichen sind gestellt. Jetzt muss die Rebe zeigen, welches Potential in ihr steckt. Ein neues Kapitel lebendige Weingeschichte mit einer alten Rebe beginnt.
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Re: Andere Winzer
Manche Weingüter sind mir aus letztlich irrationalen Gründen besonders sympathisch, andere sind mir aus vielleicht genauso irrationalen Gründen besonders unsympathisch (wobei es durchaus auch Betriebe gibt, die mir aus ziemlich rationalen Gründen sehr unsympathisch sind
).
Zu den Winzern, die ich weitestgehend aus dem Bauch heraus über längere Zeit hinweg nicht wirklich mochte, zählt Josef Leitz. Aber dieser 2015er Basisriesling ist ohne Frage gut gelungen und bietet zu einem Preis von knapp 8 Euro (als Vicampo-Sonderangebot) überdurchschnittlich viel:

Das ist keiner der zahlreichen pseudotrockenen Nimm2Frucht-Rieslinge mit austauschbarem Charakter, sondern ein durchaus "ernsthafter" Gutswein mit gewissen Ecken und Kanten. Chapeau!
Viele Grüße
Bernd

Zu den Winzern, die ich weitestgehend aus dem Bauch heraus über längere Zeit hinweg nicht wirklich mochte, zählt Josef Leitz. Aber dieser 2015er Basisriesling ist ohne Frage gut gelungen und bietet zu einem Preis von knapp 8 Euro (als Vicampo-Sonderangebot) überdurchschnittlich viel:

Das ist keiner der zahlreichen pseudotrockenen Nimm2Frucht-Rieslinge mit austauschbarem Charakter, sondern ein durchaus "ernsthafter" Gutswein mit gewissen Ecken und Kanten. Chapeau!
Viele Grüße
Bernd
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Re: Andere Winzer
Die letzten Tage im Glas:
1994 Peter Querbach Oestricher Doosberg Spätlese fruchtig
Schönes Strohgelb im Glas. Der Wein braucht eine halbe Stunde um aus sich heraus zu kommen. Dann aber sehr schön mit gelben Früchten, Würze, Mineralik und angenehmer Säure. Die Süße ist schön im Hintergrund.
Grundsätzlich ähnelt der Wein stilistisch gereiften Weinen von J.B. Becker. Nur dass bei Becker die Zitrusfrucht etwas präsenter ist, und auch die Weine trotz des Alters etwas frischer wirken.
Aber gerade auch mit dem Preis ab Weingut von 10,30€ ist das aus Preis-/Genuss-Aspekten ein sehr schönes Weinchen
88P
1994 Peter Querbach Oestricher Doosberg Spätlese fruchtig
Schönes Strohgelb im Glas. Der Wein braucht eine halbe Stunde um aus sich heraus zu kommen. Dann aber sehr schön mit gelben Früchten, Würze, Mineralik und angenehmer Säure. Die Süße ist schön im Hintergrund.
Grundsätzlich ähnelt der Wein stilistisch gereiften Weinen von J.B. Becker. Nur dass bei Becker die Zitrusfrucht etwas präsenter ist, und auch die Weine trotz des Alters etwas frischer wirken.
Aber gerade auch mit dem Preis ab Weingut von 10,30€ ist das aus Preis-/Genuss-Aspekten ein sehr schönes Weinchen

Viele Grüße
Dirk
Dirk
Re: Andere Winzer
Heute meine erste Flasche von Jörn Goziewski getrunken und bin sehr fasziniert. Das ist großer Charakterriesling auf dessen Entwicklung man gespannt sein darf. Könnte mir gut vorstellen, dass er mit 6 oder 7 Jahren Reife noch interessanter wird. Für mich ist der Wein ganz klar Rheingau, stilistisch eher in der Kühn-Ecke, mit gekonntem Holzeinsatz. Ich kann es nicht begründen, aber auch einer Koehler-Ruprecht-Assoziation kann ich mich nicht entziehen.

Das PGV ist aber schon ambitioniert. "Für die Punkte" würde ich das nicht noch einmal bezahlen wollen, für den Charakter und das Erlebnis aber sehr wohl, was zeigt, dass Punkte manchmal bedeutsam, manchmal aber auch völlig aussagelos sind.

Das PGV ist aber schon ambitioniert. "Für die Punkte" würde ich das nicht noch einmal bezahlen wollen, für den Charakter und das Erlebnis aber sehr wohl, was zeigt, dass Punkte manchmal bedeutsam, manchmal aber auch völlig aussagelos sind.
Viele Grüße
Michl
Michl