Weintemperierschrank befeuchten (Liebherr)?!

[Gerald]

Grundsätzlichn bin ich ganz bei Dir (Luftfeuchtigkeit, Lagerbedingungen, usw.), nur Etiketten, welche in einem Naturkeller nicht "leiden", die gibt es meiner Ansicht nach noch nicht.

Es gibt eigentlich Etiketten für alle denkbaren Anwendungsmöglichkeiten, sogar für noch viel "härtere" Bedingungen (starke UV-Belastung, Öl, Säuren, hohe/niedrige Temperaturen etc.). Nur werden sie halt bei Weinflaschen nicht verwendet (wären wahrscheinlich einige Cent teurer), da sich offenbar kein Konsument beschwert und statt dessen einen teuren Weinlagerschrank mit exakter Feuchtigkeitskontrolle kauft. Gleiches Thema wie bei der Baumrinde ...

Grüße,
Gerald

P.S. Wenn sich Höhlenmalereien in ähnlichen Bedingungen wie in einem Weinkeller (z.B. Lascaux oder Chauvet-Höhle) sich zigtausend Jahre halten, dann wird es doch wirklich kein Problem sein, dass ein Weinetikett 10 Jahre oder so beständig bleibt, oder?

[weingeist]

P.S. Wenn sich Höhlenmalereien in ähnlichen Bedingungen wie in einem Weinkeller (z.B. Lascaux oder Chauvet-Höhle) sich zigtausend Jahre halten, dann wird es doch wirklich kein Problem sein, dass ein Weinetikett 10 Jahre oder so beständig bleibt, oder?

Ähm....den Vergleich findest Du aber hoffentlich nicht so ganz gelungen, oder ?

Meine eigenen, aus Plastikfolie geschnittenen Anhänger, auf die ich mit wasserfesten Filzler die Weinnummer laut Weindatenbank schreibe, und mit Gummiringerl an der Weinflasche befestige, halten sich auch länger wie die Ewigkeit (und sind immer lesbar). Jedenfalls länger als jedes Papieretikett oder Etikett auf einer Tägerschicht.

Und die Höhlenmalereien sind ja auch direkt auf Stein aufgebracht. Dass sich die Farben so lange halten, ist allerdings schon faszinierend (auch z. B. im Freien am Newspaper-Rock in den USA, einer Art alten "Zeitung" der Indianer).

[Gerald]

Na ja, jeder Vergleich passt natürlich nur teilweise (sonst wäre es ja auch kein Vergleich).

Trotzdem gibt es wirklich gutes und unter schwierigen Bedingungen haltbares Etikettenmaterial, nur muss man es halt auch verwenden. Ich schätze, bei Wein sind Ästhetik (gibt schließlich genug Leute, die Weine hauptsächlich nach dem Etikett kaufen ) und Preis einfach wichtiger als die Haltbarkeit.

Bei einem größeren, von mir geschätzten Weinbaubetrieb an der Donau westlich von Wien wurde mit dem Jahrgang 2001 auf das noch derzeit verwendete, relativ schlichte Etikettendesign umgestellt. In den ersten Jahren war das offenbar ganz einfaches Papier, das sich schon nach wenigen Wochen in meinem (sehr feuchten) Keller abgelöst hat. Ich habe mich damals beschwert - und war bestimmt nicht der einzige, worauf das Material dann nach einiger Zeit geändert wurde und sich zumindest nicht mehr von selbst ablöst - aber nach einigen Jahren trotzdem immer schwerer lesbar wird. Da gibt es - auch bei Wein - sehr viel besser haltbare Etiketten. Nur scheint es die Konsumenten nicht wirklich zu stören, denn sonst hätte sich entsprechender Druck aufgebaut, da wirklich gute Etiketten zu verwenden. Wieder dasselbe wie beim Kork - fast jeder schimpft über Ausfälle, aber kauft trotzdem solche Weine ...

Grüße,
Gerald

[harti]

Da gibt es - auch bei Wein - sehr viel besser haltbare Etiketten. Nur scheint es die Konsumenten nicht wirklich zu stören, denn sonst hätte sich entsprechender Druck aufgebaut, da wirklich gute Etiketten zu verwenden. Wieder dasselbe wie beim Kork - fast jeder schimpft über Ausfälle, aber kauft trotzdem solche Weine ...

Ein paar (frei gegriffene) Zahlen dazu: 0,1 % aller Weinflaschen werden länger als 1 Jahr in einem Weinkeller gelagert. 1 % dieser Keller weisen Feuchtigkeitsgrade jenseits der 80 % auf (ab denen es für Etiketten problematisch wird). Warum in aller Welt sollten sich die Winzer um ein solches Minderheitenproblem kümmern .

Grüße

Hartmut

[olifant]

... Franz Haas (Südtirol) hat, bzw. verwendet noch selbstklebende Etiketten aus einer dünnen Kunststoffolie > absolut Feuchteresistent

[weingeist]

@ Hartmut - da hast Du schon irgendwo Recht, nur ...
@ Ralf - daran sieht man wieder, dass es vielleicht auch anders gehen könnte.