Am 4. Okt. wird im Rahmen unserer Bordeaux-Runde in Frankfurt eine 2004er Probe stattfinden: 10 years after
Es sind 5 Flights für die Appellationen St. Emilion, St. Julien, Pauillac, Margaux und Pessac-Leognan geplant. Voraussichtlich werden 10-12 Weine verkostet.
Bislang haben wir 8 Anmeldungen. Bei Interesse PN bis spätestens 21. Sept. für weitere Details.
Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants Ffm.
Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F
Frankfurter Bordeaux-Runde 13. September 2014: Lynch Bages 1989 bis 1999
(Teil I einer geplanten Trilogie von Lynch Bages-Vertikalen)
Gestern abend haben wir die Sommerpause endlich für beendet erklärt und uns - kulinarisch u.a. mit einer sehr schönen, geschmorten Lammschulter verwöhnt von Döpfners im Frankfurter Maingau-Hotel - auf neun Weine von Ch. Lynch Bages gestürzt. Das Weingut ist eine meiner ersten Bordeaux-Lieben gewesen und bestimmt sind alle meine Beurteilungen erbarmunglos positiv gebiast. Die schwachen Jahrgänge 1991 und 1997 hatten wir weggelassen. 1995 und 1996 wurden vorurteilsbedingt (pragmatisch) zu Beginn des Abends karaffiert, die anderen Weine nur entkorkt.
Um es vorwegzunehmen: Der 1990er wurde von den meisten Teilnehmern als Wine of the Night erkoren.
Im einzelnen:
1. Flight 1992 vs. 1993
1992: recht helle Färbung, rotbeerige Nase, am Gaumen dann Himbeeren, etwas dünn, klassischer, feiner Claret. Für mich angesichts bescheidener Erwartungshaltung eine der Positivüberraschungen des Abends mit 17+ P., allerdings sicherlich bald auszutrinken (baute im Glas spürbar ab).
1993: etwas kräftigere Farbe, an Nase und Gaumen seltsam undefiniert. Zum Essen wirklich schön zu trinken, als Solist hätte er kaum getaugt. 17 P.
2. Flight 1994 vs. 1995:
1994: recht helles Rot. Schöne dezente Kirschnase, am Gaumen überraschend opulent. Das war fast wie Schwarzwälder Kirschtorte, da sowohl massive Schwarzkirsche als auch Schokoaromen den Mund regelrecht ausfüllten. Nach einigen Minuten kamen dann noch Eisen/Blut dazu. Klasse Zeugs, 18 P.
1995: erfüllte die Vorurteile ganz gut. Dichte Farbe, Nase: Banane, am Gaumen dicht und konzentriert, massiv wirkend, rote Paprika, mit der Zeit Kirscharomen zeigend. Säure, Süße, alles da, aber alles irgendwie noch gedämpft und sehr jung wirkend. Spannend. 18-19 P.
3. Flight 1989 vs. 1990 vs. 1996:
Erwartungsgemäß das Highlight der Probe. Begeisternd!
1989: immer noch kräftiges Dunkelrot. Der typischen Lakritz-/Bleistift-/Cabernet-Nase folgt am Gaumen dann ein samtweicher, sehr harmonischer Bordeaux-Genuß. Erst rote Johannisbeere, dann ein komplexes Aromenwechselspiel, sagenhaft schön - keine Spur von der Enttäuschung, die ich vor wenigen Jahren mal mit meinem ersten 89er LyBa erfahren hatte. Ein etwas pfeffriger, langer Abgang. Phantastische 19-20 P.
1990: etwas heller als der 89er. Schnell sind Cassis und eine schöne, marzipanige Süße zu riechen, die auch am Gaumen wiedergefunden wird. Dunkle Beeren, Cabernet, Pauillac-Würzigkeit, eine Droge! Noch einen Tick begeisternder als der 89er, also praktisch 19+ bis 20 P.
1996: dunkle Farbe. In der Nase noch sehr jung, kräftig, wieder etwas Banane und noch recht alkoholisch. Die Banane zeigt sich auch am Gaumen. Ein unglaublich weicher, schöner und archetypischer Lynch Bages mit Cassis und Bleistift und etwas Würze, der im Abgang kaum Unterscheide zum 89er zeigt. Ein großer Wein und ich bin glücklich, dass davon noch Reserven im Keller schlummern. 19-20 P.
4. Flight: 1998 vs. 1999:
1998: granatrot. Die Nase gibt außer Alkohol wenig her. Am Gaumen schmeicherlerisch, weich, rote Beeren, aber einfach weit weniger imposant. Natürlich in der Reihenfolge auch undankbar plaziert. 17-18 P.
1999: etwas dunkleres Rot und eine sehr reizvolle, etwas buttrige/karamellige Nase, auch mit Korinthen, Früchtebrot und dunklen Beeren. Was zum Schnüffeln! Am Gaumen dann elegant, Himbeeren und Walderdbeeren. Auch erstaunlich schön. 18 P.
Wie gesagt, bestimmt bin ich bei dem Wein grundsätzlich positiv gebiast. Aber es war schon beeindruckend, wie homogen gut sich der Wein auch in nominell schwächeren Jahrgängen präsentierte. Gefreut hat mich auch, dass der 89er und 90er "liefern konnten" und dass der 96er, den ich über lange Jahre schon etliche Male probieren konnte, nun richtig aufgemacht hat. Würde gerne hören, was die hiesige Expertenschar von der These hält, dass der Wein genauso groß ist wie der 89er und der 90er.
Übrigens wird die Vertikale im kommenden Jahr fortgesetzt, entweder erst mit den Altweinen (etwa neun oder zehn Jahrgänge ab 1959 sind geplant) oder den Weinen ab 2000 (ohne 2007).
(Teil I einer geplanten Trilogie von Lynch Bages-Vertikalen)
Gestern abend haben wir die Sommerpause endlich für beendet erklärt und uns - kulinarisch u.a. mit einer sehr schönen, geschmorten Lammschulter verwöhnt von Döpfners im Frankfurter Maingau-Hotel - auf neun Weine von Ch. Lynch Bages gestürzt. Das Weingut ist eine meiner ersten Bordeaux-Lieben gewesen und bestimmt sind alle meine Beurteilungen erbarmunglos positiv gebiast. Die schwachen Jahrgänge 1991 und 1997 hatten wir weggelassen. 1995 und 1996 wurden vorurteilsbedingt (pragmatisch) zu Beginn des Abends karaffiert, die anderen Weine nur entkorkt.
Um es vorwegzunehmen: Der 1990er wurde von den meisten Teilnehmern als Wine of the Night erkoren.
Im einzelnen:
1. Flight 1992 vs. 1993
1992: recht helle Färbung, rotbeerige Nase, am Gaumen dann Himbeeren, etwas dünn, klassischer, feiner Claret. Für mich angesichts bescheidener Erwartungshaltung eine der Positivüberraschungen des Abends mit 17+ P., allerdings sicherlich bald auszutrinken (baute im Glas spürbar ab).
1993: etwas kräftigere Farbe, an Nase und Gaumen seltsam undefiniert. Zum Essen wirklich schön zu trinken, als Solist hätte er kaum getaugt. 17 P.
2. Flight 1994 vs. 1995:
1994: recht helles Rot. Schöne dezente Kirschnase, am Gaumen überraschend opulent. Das war fast wie Schwarzwälder Kirschtorte, da sowohl massive Schwarzkirsche als auch Schokoaromen den Mund regelrecht ausfüllten. Nach einigen Minuten kamen dann noch Eisen/Blut dazu. Klasse Zeugs, 18 P.
1995: erfüllte die Vorurteile ganz gut. Dichte Farbe, Nase: Banane, am Gaumen dicht und konzentriert, massiv wirkend, rote Paprika, mit der Zeit Kirscharomen zeigend. Säure, Süße, alles da, aber alles irgendwie noch gedämpft und sehr jung wirkend. Spannend. 18-19 P.
3. Flight 1989 vs. 1990 vs. 1996:
Erwartungsgemäß das Highlight der Probe. Begeisternd!
1989: immer noch kräftiges Dunkelrot. Der typischen Lakritz-/Bleistift-/Cabernet-Nase folgt am Gaumen dann ein samtweicher, sehr harmonischer Bordeaux-Genuß. Erst rote Johannisbeere, dann ein komplexes Aromenwechselspiel, sagenhaft schön - keine Spur von der Enttäuschung, die ich vor wenigen Jahren mal mit meinem ersten 89er LyBa erfahren hatte. Ein etwas pfeffriger, langer Abgang. Phantastische 19-20 P.
1990: etwas heller als der 89er. Schnell sind Cassis und eine schöne, marzipanige Süße zu riechen, die auch am Gaumen wiedergefunden wird. Dunkle Beeren, Cabernet, Pauillac-Würzigkeit, eine Droge! Noch einen Tick begeisternder als der 89er, also praktisch 19+ bis 20 P.
1996: dunkle Farbe. In der Nase noch sehr jung, kräftig, wieder etwas Banane und noch recht alkoholisch. Die Banane zeigt sich auch am Gaumen. Ein unglaublich weicher, schöner und archetypischer Lynch Bages mit Cassis und Bleistift und etwas Würze, der im Abgang kaum Unterscheide zum 89er zeigt. Ein großer Wein und ich bin glücklich, dass davon noch Reserven im Keller schlummern. 19-20 P.
4. Flight: 1998 vs. 1999:
1998: granatrot. Die Nase gibt außer Alkohol wenig her. Am Gaumen schmeicherlerisch, weich, rote Beeren, aber einfach weit weniger imposant. Natürlich in der Reihenfolge auch undankbar plaziert. 17-18 P.
1999: etwas dunkleres Rot und eine sehr reizvolle, etwas buttrige/karamellige Nase, auch mit Korinthen, Früchtebrot und dunklen Beeren. Was zum Schnüffeln! Am Gaumen dann elegant, Himbeeren und Walderdbeeren. Auch erstaunlich schön. 18 P.
Wie gesagt, bestimmt bin ich bei dem Wein grundsätzlich positiv gebiast. Aber es war schon beeindruckend, wie homogen gut sich der Wein auch in nominell schwächeren Jahrgängen präsentierte. Gefreut hat mich auch, dass der 89er und 90er "liefern konnten" und dass der 96er, den ich über lange Jahre schon etliche Male probieren konnte, nun richtig aufgemacht hat. Würde gerne hören, was die hiesige Expertenschar von der These hält, dass der Wein genauso groß ist wie der 89er und der 90er.
Übrigens wird die Vertikale im kommenden Jahr fortgesetzt, entweder erst mit den Altweinen (etwa neun oder zehn Jahrgänge ab 1959 sind geplant) oder den Weinen ab 2000 (ohne 2007).
Uli
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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F
Dass der 90er Lynch Bages der Star des Abends war, wundert mich nicht. Als ich den vor ein paar Jahren einmal blind ins Glas bekommen habe, war mein erster Eindruck, "das muss ein 1er cru sein". Nun, nicht ganz getroffen, aber Parker liegt mit seinen 2011 vergebenen 99 Punkten sicher nicht daneben. Ein großer Bdx, keine Frage.
Dass mit dem der 96er irgendwann einmal mithalten kann, bezweifele ich - wie ich mittlerweile den ganzen Jahrgang 96 für überschätzt halte. Dass das aber immer noch ein sehr schöner Wein ist, ist davon unbenommen.
Gruß
Ulli
Dass mit dem der 96er irgendwann einmal mithalten kann, bezweifele ich - wie ich mittlerweile den ganzen Jahrgang 96 für überschätzt halte. Dass das aber immer noch ein sehr schöner Wein ist, ist davon unbenommen.
Gruß
Ulli
Re: 10 years after: Bordeaux 2004er Probe am 4. Okt.
Gestern war es nun endlich so weit und Henning hatte eine wirklich schöne Probe zusammengestellt. Dass 2004 in dieser "Breite" dermaßen lecker sein würde, habe ich nicht erwartet. Alle Weine wurden vor der Probe entkorkt, aber nicht dekantiert.
Auch meine Erkältung hatte sich passgenau wenigstens weitgehend zurückgezogen, sensorisch war ich so einigermaßen auf der Höhe. Meine Eindrücke im einzelnen:
1. Flight: Margaux
Ch. Lascombes 2004:
Dunkel. Etwas pfeffrige und laktische Nase, Keller. Am Gaumen fiel dann ein leicht bitterer Ton auf. Der Wein ist massiv und modern und gewiss noch zu jung. Anfangs 17 P., später beim Nachverkosten dann ein halbes Pünktchen mehr.
Ch. Giscours 2004:
Mittleres Rot. Ungewöhnliches Bukett, Würzmischung (provenc.), Kirschbonbon. Im Mund dann viel Sauerkirsch und Cassis. Wesentlich klassischerer Margaux, der mit Luft deutlich zulegte und mir wirklich sehr gut gefiel. 18-19 P.
2. Flight: Graves/Pessac
Ch. Haut-Bailly 2004:
Leuchtendes Granatrot. Was für eine Nase! Betörend, etwas Würze, Frucht, Süße, Leder - boah! Am Gaumen dann wunderbar elegant, rote Beeren und eine wundervolle Süße. Für mich fast Wine of the Night mit 19 P. und ein klarer Nachkaufkandidat (obwohl im Keller ja kein Platz mehr ist).
Dom. de Chevalier (rouge) 2004:
Mittlere Farbe. Aus dem Glas steigen Cassis, Veilchen, Backpflaumen und etwas Lakritz empor, dann noch etwas Himbeer-Sahne-Bonbons. Letztere finden sich dann auch geschmacklich wieder, ein sehr ausgewogener und schöner Wein, 18-19 P.
3. Flight: St. Emilion
Ch. Monbousquet 2004:
Mitteldunkel. Schöne und sehr interessante Nase von Pumpernickel, Kaffee, Eukalyptus, Holz- und Röstaromen. Am Gaumen dominierten letztere dann, außerdem zu alkoholisch und sauer. Meine ferner, dass der Wein im Glas zusehends abbaute - jetzt schon...? 17 P.
Ch. Pavie-Macquin 2004:
Mitteldunkel, genau wie sein Pendant, aber mit gänzlich unterschiedlicher Nase von reifen, roten Beeren. Im Mund dann eher etwas saure rote Beeren, etwas Süße und leider auch vordergründig zu alkoholisch. Nicht wirklich schlecht, aber mehr eben auch nicht. 17 P. Ob die beiden Weine als schwächste des Abends repräsentativ für St. Emilion in diesem Jahrgang sind?
4. Flight: Pauillac
Ch. Pichon Baron 2004:
Mitteldunkel. Geile, maskuline Nase mit Röstaromen. Zeigt sich dann aber am Gaumen viel weicher und eleganter, habe mir "wie ein dicker Samtvorhang" notiert. Knappe 19 oder eben "19-" P.
Ch. Pichon Lalande 2004:
Wine of the Night für mich. Ebenfalls mitteldunkle Farbe. Eine ganz weiche Nase, verrückterweise erkenne nicht nur ich darin reifen Pfirsich (oder Nektarine?), nach kräftigem Schwenken auch Banane. Am Gaumen schwer in seine Komponenten zu "zerlegen", Banane, Himbeere. Ein extrem harmonischer und weicher Wein mit ganz langem Abgang, sehr beeindruckend. 19 P. und schade, daß er eben auch der teuerste Wein im Teilnehmerfeld ist.
5. Flight: St. Julien
Ch. Leoville Barton 2004:
Langsam läßt meine sensorische Konzentration nach. Mitteldunkle Farbe, eine elegant wirkende, schöne Nase, aber auch hier wäre mehr Luft hilfreich. Im Mund rote Beeren, sehr harmonisch. 18 P.
Ch. Leoville Poyferre 2004:
Dunkler als der Barton und ebenfalls eine beeindruckende Nase, ich meine aber am Gaumen schwerer zugänglich. Ob's an dem Wein im derzeitigen Stadium liegt oder an mir, sei dahin gestellt - jedenfalls keine Bewertung.
Das Ganze hat großen Spaß gemacht und, wie gesagt, mich positiv überrascht, zumal die 2004er ja immer recht günstig zu haben waren (sind?).
Auch meine Erkältung hatte sich passgenau wenigstens weitgehend zurückgezogen, sensorisch war ich so einigermaßen auf der Höhe. Meine Eindrücke im einzelnen:
1. Flight: Margaux
Ch. Lascombes 2004:
Dunkel. Etwas pfeffrige und laktische Nase, Keller. Am Gaumen fiel dann ein leicht bitterer Ton auf. Der Wein ist massiv und modern und gewiss noch zu jung. Anfangs 17 P., später beim Nachverkosten dann ein halbes Pünktchen mehr.
Ch. Giscours 2004:
Mittleres Rot. Ungewöhnliches Bukett, Würzmischung (provenc.), Kirschbonbon. Im Mund dann viel Sauerkirsch und Cassis. Wesentlich klassischerer Margaux, der mit Luft deutlich zulegte und mir wirklich sehr gut gefiel. 18-19 P.
2. Flight: Graves/Pessac
Ch. Haut-Bailly 2004:
Leuchtendes Granatrot. Was für eine Nase! Betörend, etwas Würze, Frucht, Süße, Leder - boah! Am Gaumen dann wunderbar elegant, rote Beeren und eine wundervolle Süße. Für mich fast Wine of the Night mit 19 P. und ein klarer Nachkaufkandidat (obwohl im Keller ja kein Platz mehr ist).
Dom. de Chevalier (rouge) 2004:
Mittlere Farbe. Aus dem Glas steigen Cassis, Veilchen, Backpflaumen und etwas Lakritz empor, dann noch etwas Himbeer-Sahne-Bonbons. Letztere finden sich dann auch geschmacklich wieder, ein sehr ausgewogener und schöner Wein, 18-19 P.
3. Flight: St. Emilion
Ch. Monbousquet 2004:
Mitteldunkel. Schöne und sehr interessante Nase von Pumpernickel, Kaffee, Eukalyptus, Holz- und Röstaromen. Am Gaumen dominierten letztere dann, außerdem zu alkoholisch und sauer. Meine ferner, dass der Wein im Glas zusehends abbaute - jetzt schon...? 17 P.
Ch. Pavie-Macquin 2004:
Mitteldunkel, genau wie sein Pendant, aber mit gänzlich unterschiedlicher Nase von reifen, roten Beeren. Im Mund dann eher etwas saure rote Beeren, etwas Süße und leider auch vordergründig zu alkoholisch. Nicht wirklich schlecht, aber mehr eben auch nicht. 17 P. Ob die beiden Weine als schwächste des Abends repräsentativ für St. Emilion in diesem Jahrgang sind?
4. Flight: Pauillac
Ch. Pichon Baron 2004:
Mitteldunkel. Geile, maskuline Nase mit Röstaromen. Zeigt sich dann aber am Gaumen viel weicher und eleganter, habe mir "wie ein dicker Samtvorhang" notiert. Knappe 19 oder eben "19-" P.
Ch. Pichon Lalande 2004:
Wine of the Night für mich. Ebenfalls mitteldunkle Farbe. Eine ganz weiche Nase, verrückterweise erkenne nicht nur ich darin reifen Pfirsich (oder Nektarine?), nach kräftigem Schwenken auch Banane. Am Gaumen schwer in seine Komponenten zu "zerlegen", Banane, Himbeere. Ein extrem harmonischer und weicher Wein mit ganz langem Abgang, sehr beeindruckend. 19 P. und schade, daß er eben auch der teuerste Wein im Teilnehmerfeld ist.
5. Flight: St. Julien
Ch. Leoville Barton 2004:
Langsam läßt meine sensorische Konzentration nach. Mitteldunkle Farbe, eine elegant wirkende, schöne Nase, aber auch hier wäre mehr Luft hilfreich. Im Mund rote Beeren, sehr harmonisch. 18 P.
Ch. Leoville Poyferre 2004:
Dunkler als der Barton und ebenfalls eine beeindruckende Nase, ich meine aber am Gaumen schwerer zugänglich. Ob's an dem Wein im derzeitigen Stadium liegt oder an mir, sei dahin gestellt - jedenfalls keine Bewertung.
Das Ganze hat großen Spaß gemacht und, wie gesagt, mich positiv überrascht, zumal die 2004er ja immer recht günstig zu haben waren (sind?).
Uli
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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F
Große 1986er-Probe am 29.11.14
Unsere Frankfurter Bordeaux-Runde trifft sich am 29.11. zu einer potentiell spektakulären Verkostung großer 1986er-Bordeaux-Weine. Wir haben noch ein oder zwei Plätzchen frei. Das Ganze findet in einem guten Frankfurter Hotel-Restaurant statt, wo wir auch schon mehrere Tastings veranstaltet haben. Der Jahreszeit angemessen lassen wir uns ein Vier-Gänge-Gänse-Menü servieren.
Je nach Teilnehmerzahl liegt der Kostenbeitrag pro Nase bei ca. 250 bis 300 Euro für die Weine, das Restaurant nimmt für Essen, Korkgeld, Wasser und Kaffee 85 Euro.
Klar, ein teurer Spaß. Dafür sieht der Line Up die drei 100 PP/20 WW-Weine Lafite, Mouton und Leoville Las Cases vor. Ferner noch Cos d'Estournel, Montrose, Grand Puy Lacoste, Lynch Bages, PIchon Lalande, Talbot und Gruaud Larose (beide 96 PP, schau' mer mal!) und Lagrange (St. Julien). Sofern die Teilnehmerzahl das hergibt, kommt noch Rausan Segla (94 PP/19 WW) mit dazu.
Unsere Runde ist nicht-kommerziell, den Kostenbeitrag errechnen wir auf Basis von günstigsten dt. Marktpreisen seriöser Quellen (winesearcher).
Nähere Infos gerne per PN!
Gruß
Unsere Frankfurter Bordeaux-Runde trifft sich am 29.11. zu einer potentiell spektakulären Verkostung großer 1986er-Bordeaux-Weine. Wir haben noch ein oder zwei Plätzchen frei. Das Ganze findet in einem guten Frankfurter Hotel-Restaurant statt, wo wir auch schon mehrere Tastings veranstaltet haben. Der Jahreszeit angemessen lassen wir uns ein Vier-Gänge-Gänse-Menü servieren.
Je nach Teilnehmerzahl liegt der Kostenbeitrag pro Nase bei ca. 250 bis 300 Euro für die Weine, das Restaurant nimmt für Essen, Korkgeld, Wasser und Kaffee 85 Euro.
Klar, ein teurer Spaß. Dafür sieht der Line Up die drei 100 PP/20 WW-Weine Lafite, Mouton und Leoville Las Cases vor. Ferner noch Cos d'Estournel, Montrose, Grand Puy Lacoste, Lynch Bages, PIchon Lalande, Talbot und Gruaud Larose (beide 96 PP, schau' mer mal!) und Lagrange (St. Julien). Sofern die Teilnehmerzahl das hergibt, kommt noch Rausan Segla (94 PP/19 WW) mit dazu.
Unsere Runde ist nicht-kommerziell, den Kostenbeitrag errechnen wir auf Basis von günstigsten dt. Marktpreisen seriöser Quellen (winesearcher).
Nähere Infos gerne per PN!
Gruß
Uli
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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F
Nach langem Schreibrückstand (insbesondere ist noch von der 86er-Probe zu berichten, demnächst dann...) zumindest ein Kurzbericht von unserer gestrigen kleinen Neujahrsprobe.
Leider waren wir, bedingt durch Krankheit, Urlaub und erwartete Niederkunft, am Ende nur noch zu dritt. Die Vorgabe war ganz neutral das Mitbringen einer schönen Flasche Wein, auf Drängen anderer Mitglieder der Runde ohne Eingrenzung auf Bordeaux. Kurzfristig haben wir uns dann noch dazu entschieden, blind zu verkosten.
In gewohnt freundlicher und schöner Atmosphäre im Hessischen Hof haben wir dann schließlich doch ganz zufällig einen reinrassigen Bordeaux-Abend mit drei schönen Rotweinen verbracht (nach der kurzfristigen Absage des Vierten im Bunde hatte ich ja kurz noch überlegt, statt meiner geplanten Flasche zwecks mehr Vielfalt zwei oder drei Demis mitzubringen, das aber wieder verworfen).
Mit einem klassischem und schön gereiften d'Armaiihac 1990 ging es auch gut los. Noch kein "Altwein", aber eben wirklich schön gereift, harmonisch, am Gaumen vor allem Himbeeren und Walderdbeeren. Baute im Glas aber dann eher etwas ab (17-18 P.). Hatte hier auf einen noch fünf Jahre älteren, linksufrigen Bordeaux getippt. Weiter ging es dann mit Clinet 1995, der war wesentlich druckvoller und eher voller Kirsche. Wirkte noch etwas jünger und Berichte über einen frühen Tod des Weins konnten wir weiß Gott nicht bestätigen und waren somit klar auf der Seite des US-Großdegustators als bei Gabriel, der den Wein nach letzter Verkostung 2005 mit "vorbei, - 2007" bewertet hatte. Legte im Glas sogar eher noch zu (18-19 P.). Der dritte Proband, Les Angelots de Gracia 2001, sorgte dafür, dass wir mit den drei Weinen stilistisch dann wirklich schon ein ganz ordentliches Bordeaux-Spektrum abgedeckt hatten - sehr üppig, modern/Neue Welt-artig, so dass wir beim Erraten auch nur etwas unsicher Richtung Bordeaux tippten, dann aber rechtes Ufer und vor allem eher an 2005, 2009 oder 2010 dachten. Schoko-/Mokka-Noten und mir persönlich etwas zu dick auftragend, aber dennoch lecker zu trinken (17+ P. - vielleicht hätte ich ihn solo etwas höher bewertet).
Weiter geht es in unserer Runde, die grundsätzlich auch noch offen ist für Interessierte, im Februar und März dann mit "kleinen" 2005er-Weinen, auf die ich schon sehr gespannt bin.
Allen Mitforisten und -lesern ein gutes Neues Jahr mit Glück, Gesundheit und Genuss!
Leider waren wir, bedingt durch Krankheit, Urlaub und erwartete Niederkunft, am Ende nur noch zu dritt. Die Vorgabe war ganz neutral das Mitbringen einer schönen Flasche Wein, auf Drängen anderer Mitglieder der Runde ohne Eingrenzung auf Bordeaux. Kurzfristig haben wir uns dann noch dazu entschieden, blind zu verkosten.
In gewohnt freundlicher und schöner Atmosphäre im Hessischen Hof haben wir dann schließlich doch ganz zufällig einen reinrassigen Bordeaux-Abend mit drei schönen Rotweinen verbracht (nach der kurzfristigen Absage des Vierten im Bunde hatte ich ja kurz noch überlegt, statt meiner geplanten Flasche zwecks mehr Vielfalt zwei oder drei Demis mitzubringen, das aber wieder verworfen).
Mit einem klassischem und schön gereiften d'Armaiihac 1990 ging es auch gut los. Noch kein "Altwein", aber eben wirklich schön gereift, harmonisch, am Gaumen vor allem Himbeeren und Walderdbeeren. Baute im Glas aber dann eher etwas ab (17-18 P.). Hatte hier auf einen noch fünf Jahre älteren, linksufrigen Bordeaux getippt. Weiter ging es dann mit Clinet 1995, der war wesentlich druckvoller und eher voller Kirsche. Wirkte noch etwas jünger und Berichte über einen frühen Tod des Weins konnten wir weiß Gott nicht bestätigen und waren somit klar auf der Seite des US-Großdegustators als bei Gabriel, der den Wein nach letzter Verkostung 2005 mit "vorbei, - 2007" bewertet hatte. Legte im Glas sogar eher noch zu (18-19 P.). Der dritte Proband, Les Angelots de Gracia 2001, sorgte dafür, dass wir mit den drei Weinen stilistisch dann wirklich schon ein ganz ordentliches Bordeaux-Spektrum abgedeckt hatten - sehr üppig, modern/Neue Welt-artig, so dass wir beim Erraten auch nur etwas unsicher Richtung Bordeaux tippten, dann aber rechtes Ufer und vor allem eher an 2005, 2009 oder 2010 dachten. Schoko-/Mokka-Noten und mir persönlich etwas zu dick auftragend, aber dennoch lecker zu trinken (17+ P. - vielleicht hätte ich ihn solo etwas höher bewertet).
Weiter geht es in unserer Runde, die grundsätzlich auch noch offen ist für Interessierte, im Februar und März dann mit "kleinen" 2005er-Weinen, auf die ich schon sehr gespannt bin.
Allen Mitforisten und -lesern ein gutes Neues Jahr mit Glück, Gesundheit und Genuss!
Uli
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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F
Lynch Bages-Probe am 28.03.15 in Frankfurt
Unsere Frankfurter Bx-Runde veranstaltet am 28.03.15 in Frankfurt in einem Sachsenhäuser Restaurant eine Vertikale mit gereiften Jahrgängen von Lynch Bages (Planung: 1959, 1961, 1962, 1970, 1982, 1983, 1985, 1986, 1988).
Wir hätten noch zwei Plätze frei. Der Spaß soll im Vordergrund stehen und wir veranstalten das auf Cost Sharing-Basis/nicht-kommerziell. Alte Weine sind naturgemäß mit erhöhten Risiken verbunden. Wir hoffen auf eine Teilnehmerzahl von acht Personen, wobei halbe Plätze/Glasteilen auf Anfrage möglich sind. Kosten je nach Teilnehmerzahl um 190 bis 250 Euro pro Nase für die Weine (bei erstmaligen Probenteilnehmern verbindliche Anmeldung/Vorkasse, sorry) sowie im Restaurant zu zahlen ca. 80 bis 85 Euro für ein Vier-Gang-Menü inkl. Wasser, Korkgeld und Kaffee.
Anfragen bitte per PN!
Gruß
Unsere Frankfurter Bx-Runde veranstaltet am 28.03.15 in Frankfurt in einem Sachsenhäuser Restaurant eine Vertikale mit gereiften Jahrgängen von Lynch Bages (Planung: 1959, 1961, 1962, 1970, 1982, 1983, 1985, 1986, 1988).
Wir hätten noch zwei Plätze frei. Der Spaß soll im Vordergrund stehen und wir veranstalten das auf Cost Sharing-Basis/nicht-kommerziell. Alte Weine sind naturgemäß mit erhöhten Risiken verbunden. Wir hoffen auf eine Teilnehmerzahl von acht Personen, wobei halbe Plätze/Glasteilen auf Anfrage möglich sind. Kosten je nach Teilnehmerzahl um 190 bis 250 Euro pro Nase für die Weine (bei erstmaligen Probenteilnehmern verbindliche Anmeldung/Vorkasse, sorry) sowie im Restaurant zu zahlen ca. 80 bis 85 Euro für ein Vier-Gang-Menü inkl. Wasser, Korkgeld und Kaffee.
Anfragen bitte per PN!
Gruß
Uli
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Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants Ffm.
Bx-Runde Ffm.: Programmplanung 2016
Harte Arbeit für unseren "harten Kern" beim Zusammenstellen des Themenkalenders für das erste Halbjahr 2016 - galt es nicht nur aus den vielen verschiedenen Vorschlägen ein schönes Programm zu erstellen, sondern daneben auch die vier im Foto abgebildeten "maskierten" Weine zu (er)schmecken.
Tatsächlich handelte es sich um einen Phelan Segur 1998 (von mir 18 P.), um einen Leoville Barton 1995 (18 + P.), den wirklich großartigen Sociando Mallet 1990 (18-19 P.) sowie als WOTN unter der 82er-Mouton-Maske steckend Leoville Poyferre 1989 (19+ P. – der hatte mich vor drei Wochen bei unserer 1989/1990 Bx-Probe noch mehr begeistert und sich in meinen Augen als „perfekter“ Wein gezeigt). Letzterer kurz beschrieben: in der Nase Zimt-/pflaumenkompott, Cabernet-Paprika, Erdbeer-Sahne-Karamell. Am Gaumen laktisch, sehr komplex und harmonisch und im Glas immer weiter zulegend. Die Bewertungen fielen übrigens recht einheitlich aus, zumindest bzgl. der Rangfolge der Weine.
Klasse war übrigens auch der Einstieg (nicht blind) mit einem wahnsinnig schmelzigen und langen Schäfer-Fröhlich 2009er GG Halenberg.
Und das Ergebnis, sprich unser Programm für die erste Jahreshälfte 2016? Sieht u.a. Vertikalen von Sociando Mallet (hoffentlich wieder mit dem 90er an Bord, den ich zum ersten Mal probiert habe), Pichon Baron und als Doppel-Vertikale Leoville Barton vs. Leoville Poyferre vor. Interessenten aus dem Frankfurter Raum können sich gerne melden!
Harte Arbeit für unseren "harten Kern" beim Zusammenstellen des Themenkalenders für das erste Halbjahr 2016 - galt es nicht nur aus den vielen verschiedenen Vorschlägen ein schönes Programm zu erstellen, sondern daneben auch die vier im Foto abgebildeten "maskierten" Weine zu (er)schmecken.
Tatsächlich handelte es sich um einen Phelan Segur 1998 (von mir 18 P.), um einen Leoville Barton 1995 (18 + P.), den wirklich großartigen Sociando Mallet 1990 (18-19 P.) sowie als WOTN unter der 82er-Mouton-Maske steckend Leoville Poyferre 1989 (19+ P. – der hatte mich vor drei Wochen bei unserer 1989/1990 Bx-Probe noch mehr begeistert und sich in meinen Augen als „perfekter“ Wein gezeigt). Letzterer kurz beschrieben: in der Nase Zimt-/pflaumenkompott, Cabernet-Paprika, Erdbeer-Sahne-Karamell. Am Gaumen laktisch, sehr komplex und harmonisch und im Glas immer weiter zulegend. Die Bewertungen fielen übrigens recht einheitlich aus, zumindest bzgl. der Rangfolge der Weine.
Klasse war übrigens auch der Einstieg (nicht blind) mit einem wahnsinnig schmelzigen und langen Schäfer-Fröhlich 2009er GG Halenberg.
Und das Ergebnis, sprich unser Programm für die erste Jahreshälfte 2016? Sieht u.a. Vertikalen von Sociando Mallet (hoffentlich wieder mit dem 90er an Bord, den ich zum ersten Mal probiert habe), Pichon Baron und als Doppel-Vertikale Leoville Barton vs. Leoville Poyferre vor. Interessenten aus dem Frankfurter Raum können sich gerne melden!
Uli
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We're just two lost souls swimming in a fishbowl year after year
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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F
Demi-Runde gestern im Hessischen Hof
Gestern fand wieder einmal unser Demi-Runde in kleinem Kreise statt, traditionell wieder im "Hessischen Hof" in Frankfurt, wo wir wie stets sehr freundlich behandelt wurden. Thematisch herrscht in dieser Runde grundsätzlich Freistil, solange es sich um roten Bordeaux handelt (Aperitiv/Dessertwein natürlich abweichend).
Da es mit der Beschaffung von Halbflaschen nicht immer so ganz einfach ist, haben wir das etwas liberalisiert. Daher war neben den Demis diesmal auch eine Eintel Figeac 1989 mit am Start.
Leider werde ich mit meinen Notizen immer fauler, aber vielleicht interessiert es ja doch den Einen oder Anderen, der die Weine besitzt oder mit dem Gedanken spielt, sie sich zuzulegen.
Erster Flight:
Ch. Puygueraud 2000: tolle Schwarzkirschnase, am Gaumen WICK-Kirschbonbon, Schokolade, leichte Chilinoten, 18 P. und damit ein klasse PLV!
Ch. Giscours 2007: den hatte ich bei einer Reise nach China schon einmal vorgesetzt bekommen, heute aus der Demi gefiel er mir deutlich besser. Nase von Lakritz, Veilchen, Kirsch, am Gaumen sehr samtig, aber auch ziemlich üppige Säure und blind hätte ich ihn auf älter als den Puygueraud, der bestimmt noch etliche Jahre "kann", geschätzt! 17 P.
Zweiter Flight:
Gruaud Larose 2006: Schöne Kirschnase, am Gaumen aber noch ziemlich. Rote Beeren, mehr ist da kaum. Da half auch das Glasschwanken wenig. Naja, war eine Testmöglichkeit für die 2006er, lässt man sicherlich auch lieber noch die Finger davon. 17-18 P.
Phelan Segur 2004: In der Nase Salmiak und ein bisschen rote Kirsche, die auch am Gaumen zu schmecken ist. Etwas Teer und eine angenehme Säure, mit Luft wird die Sache zusehends besser und der Wein auch länger im Abgang. 17-18 P.
Dritter Flight:
St. Pierre 2005: schon in der Nase völlig verschlossen, am Gaumen mit viel Holz, Veilchen, massiv wirkend. Wahrscheinlich gutes Potential, aber im Moment völlige Verschwendung. Auch hier half das Belüften nicht wirklich weiter. Jung war das ein so geiles Zeug! Mit Hoffnung auf später mal 18-19 P.
La Tour Figeac 2005: Zwar eine schöne Nase, erst schwarze, später auch hellere Beerenfrucht, massive konzentriert, aber am Gaumen eher Trinkstress als Vergnügen. Derzeit ein adstringierendes Tanninmonster, ebenfalls Hoffnungswertung 18-19 P.
Zum Abschluß:
Ch. Figeac 1989 (Eintel): Das war Balsam! Nach den anstrengenden "jungen Dingern" schon in der Nase gereifter, komplexer, helle Beerenfrucht und Würzigkeit. Am Gaumen samtweich und harmonischer, klassischer Bordeaux. 19 P.
War trotz der etwas verschwendeten jungen Topfen ein sehr, sehr schöner Abend, der Puygueraud hat positiv überrascht und der Figeac war fraglos das Highlight unserer kleinen Probe. 2005 ist selbst aus Demis derzeit noch ein recht hoffnungsloser Fall!
In drei Wochen geht es dann mit unserer traditionellen "Gänseprobe" weiter - St. Julien 2000, das wird bestimmt spektakulär!
Gruß
Gestern fand wieder einmal unser Demi-Runde in kleinem Kreise statt, traditionell wieder im "Hessischen Hof" in Frankfurt, wo wir wie stets sehr freundlich behandelt wurden. Thematisch herrscht in dieser Runde grundsätzlich Freistil, solange es sich um roten Bordeaux handelt (Aperitiv/Dessertwein natürlich abweichend).
Da es mit der Beschaffung von Halbflaschen nicht immer so ganz einfach ist, haben wir das etwas liberalisiert. Daher war neben den Demis diesmal auch eine Eintel Figeac 1989 mit am Start.
Leider werde ich mit meinen Notizen immer fauler, aber vielleicht interessiert es ja doch den Einen oder Anderen, der die Weine besitzt oder mit dem Gedanken spielt, sie sich zuzulegen.
Erster Flight:
Ch. Puygueraud 2000: tolle Schwarzkirschnase, am Gaumen WICK-Kirschbonbon, Schokolade, leichte Chilinoten, 18 P. und damit ein klasse PLV!
Ch. Giscours 2007: den hatte ich bei einer Reise nach China schon einmal vorgesetzt bekommen, heute aus der Demi gefiel er mir deutlich besser. Nase von Lakritz, Veilchen, Kirsch, am Gaumen sehr samtig, aber auch ziemlich üppige Säure und blind hätte ich ihn auf älter als den Puygueraud, der bestimmt noch etliche Jahre "kann", geschätzt! 17 P.
Zweiter Flight:
Gruaud Larose 2006: Schöne Kirschnase, am Gaumen aber noch ziemlich. Rote Beeren, mehr ist da kaum. Da half auch das Glasschwanken wenig. Naja, war eine Testmöglichkeit für die 2006er, lässt man sicherlich auch lieber noch die Finger davon. 17-18 P.
Phelan Segur 2004: In der Nase Salmiak und ein bisschen rote Kirsche, die auch am Gaumen zu schmecken ist. Etwas Teer und eine angenehme Säure, mit Luft wird die Sache zusehends besser und der Wein auch länger im Abgang. 17-18 P.
Dritter Flight:
St. Pierre 2005: schon in der Nase völlig verschlossen, am Gaumen mit viel Holz, Veilchen, massiv wirkend. Wahrscheinlich gutes Potential, aber im Moment völlige Verschwendung. Auch hier half das Belüften nicht wirklich weiter. Jung war das ein so geiles Zeug! Mit Hoffnung auf später mal 18-19 P.
La Tour Figeac 2005: Zwar eine schöne Nase, erst schwarze, später auch hellere Beerenfrucht, massive konzentriert, aber am Gaumen eher Trinkstress als Vergnügen. Derzeit ein adstringierendes Tanninmonster, ebenfalls Hoffnungswertung 18-19 P.
Zum Abschluß:
Ch. Figeac 1989 (Eintel): Das war Balsam! Nach den anstrengenden "jungen Dingern" schon in der Nase gereifter, komplexer, helle Beerenfrucht und Würzigkeit. Am Gaumen samtweich und harmonischer, klassischer Bordeaux. 19 P.
War trotz der etwas verschwendeten jungen Topfen ein sehr, sehr schöner Abend, der Puygueraud hat positiv überrascht und der Figeac war fraglos das Highlight unserer kleinen Probe. 2005 ist selbst aus Demis derzeit noch ein recht hoffnungsloser Fall!
In drei Wochen geht es dann mit unserer traditionellen "Gänseprobe" weiter - St. Julien 2000, das wird bestimmt spektakulär!
Gruß
Uli
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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F
St. Julien 2000 gestern bei Döpfners im Maingau zur Gans:
Unseren mittlerweile traditionellen Jahresabschluss bildet die Probe zum Gänseessen bei Döpfners im Maingau. Und was wurden wir gestern abend dort wieder verwöhnt! Gleichermaßen mit Herz und Herzhaftem! Allein die Vorspeise (Duett von der Gänseleber mit Zinfandel-Roségelee und Apfelragout) war schon einfach wunderbar...
Etwas erkältet war ich zwar sensorisch leicht eingeschränkt, es hätte aber zu dieser Jahreszeit auch schlimmer kommen können!
An den Start gingen (in dieser Reihenfolge): Talbot vs. Clos du Marquis, Langoa Barton vs. Lagrange, Leoville Barton vs. Leoville Poyferre, Ducru Beaucaillou vs. Leoville Las Cases, Branaire Ducru vs. Gruaud Larose.
Große Überraschungen gab es dabei nicht, abgesehen von einem leichten Korkstinker beim eigens für diese Probe noch kurzfristig angeschafften Talbot und der Freude über das auch sehr gute Abschneiden der eher "kleineren" Weine (kann man die bei den heute aufgerufenen Preisen dafür noch so nennen?) Clos du Marquis (sehr harmonisch und klassisch) und Langoa Barton. Der Leoville Las Cases war selbst nach Stunden in der Karaffe noch extrem vernagelt. Für mich war der Ducru Beaucaillou (von dem hatte mir in unserer Runde schon der 01er mal sehr, sehr gut gefallen) mit seiner laktischen Note "Wine of the Night" (19+ P.), gefolgt von Leoville Barton und knapp dahinter Leoville Poyferre (beide 19 P.).
Sensorische Einschränkung hin oder her: das war interessanterweise auch das finale Abstimmungsergebnis bei der Frage nach dem Wine of the Night.
Gruß
Unseren mittlerweile traditionellen Jahresabschluss bildet die Probe zum Gänseessen bei Döpfners im Maingau. Und was wurden wir gestern abend dort wieder verwöhnt! Gleichermaßen mit Herz und Herzhaftem! Allein die Vorspeise (Duett von der Gänseleber mit Zinfandel-Roségelee und Apfelragout) war schon einfach wunderbar...
Etwas erkältet war ich zwar sensorisch leicht eingeschränkt, es hätte aber zu dieser Jahreszeit auch schlimmer kommen können!
An den Start gingen (in dieser Reihenfolge): Talbot vs. Clos du Marquis, Langoa Barton vs. Lagrange, Leoville Barton vs. Leoville Poyferre, Ducru Beaucaillou vs. Leoville Las Cases, Branaire Ducru vs. Gruaud Larose.
Große Überraschungen gab es dabei nicht, abgesehen von einem leichten Korkstinker beim eigens für diese Probe noch kurzfristig angeschafften Talbot und der Freude über das auch sehr gute Abschneiden der eher "kleineren" Weine (kann man die bei den heute aufgerufenen Preisen dafür noch so nennen?) Clos du Marquis (sehr harmonisch und klassisch) und Langoa Barton. Der Leoville Las Cases war selbst nach Stunden in der Karaffe noch extrem vernagelt. Für mich war der Ducru Beaucaillou (von dem hatte mir in unserer Runde schon der 01er mal sehr, sehr gut gefallen) mit seiner laktischen Note "Wine of the Night" (19+ P.), gefolgt von Leoville Barton und knapp dahinter Leoville Poyferre (beide 19 P.).
Sensorische Einschränkung hin oder her: das war interessanterweise auch das finale Abstimmungsergebnis bei der Frage nach dem Wine of the Night.
Gruß
Uli
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