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tastes like wine

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Gerald

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Re: tastes like wine

BeitragMi 13. Mai 2015, 17:09

OK, habe den Blog schon der Blogliste (Kasten rechts) hinzugefügt.

Grüße,
Gerald
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harti

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Re: tastes like wine

BeitragDo 21. Mai 2015, 14:04

Ein Kommentar zu einem Beitrag über einen neuartigen Weinverschluss:

http://www.tasteslikewine.de/2015/05/20 ... naturkork/

Hiernach wurde ein Korkersatz entwickelt, der aus Zuckerrohr hergestellt wird und damit laut Hersteller CO2-neutral sei. Zugleich wird herstellerseitig der Eindruck erweckt, das Produkt sei aus "Biokunststoff" erzeugt.

Letztere Aussage ist zwar wahr und trotzdem völliger Blödsinn. Beim Ausgangsprodukt handelt es sich um einen nachwachsenden Rohstoff, über das Zwischenprodukt Ethanol wird daraus aber Polyethylen gewonnen, das eindeutig einen Kunststoff darstellt und üblicherweise auf Erdölbasis hergestellt wird. Letztendlich ist es egal, welcher Stoff am Anfang der Prozesskette stand, das Endprodukt ist und bleibt Kunststoff.

Ob das Produkt CO2-neutral ist, müsste auch noch bewiesen werden, denn der Anbau und die Verarbeitung des Zuckerrohrs benötigt fossile Energie, desgleichen die Umwandlung des Ethanols in Polyethylen.

Aus Umweltgesichtspunkten ist der Naturkork dem Kunstprodukt daher immer noch eindeutig vorzuziehen.

Grüße

Hartmut
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Gerald

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Re: tastes like wine

BeitragDo 21. Mai 2015, 14:15

Hallo Harti,

Aus Umweltgesichtspunkten ist der Naturkork dem Kunstprodukt immer noch eindeutig vorzuziehen.


ich habe jetzt keine konkreten Zahlen vorliegen, glaube aber doch, dass die Unterschiede beim Energieverbrauch der verschiedenen Verschlussarten deutlich geringer sind als der Aufwand für die Produktion / Recycling von Einweg-Glasflaschen (vom Transport ganz abgesehen), wie es bei Wein ja nach wie vor üblich ist.

Hier wäre ein Pfandsystem (oder eine energiesparende Alternative zur Glasflasche) meiner Ansicht nach viel wichtiger. Vielleicht liegt die Lösung ja im Tetrapak. ;)

Grüße,
Gerald
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MichaelWagner

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Re: tastes like wine

BeitragDo 21. Mai 2015, 14:59

nunja, es ist ja nun nicht so, dass Naturkorken flaschenfertig am Baum wachsen und nur gepflückt und versendet werden müssen - es wird auch hier eine Menge Energie verbraucht, die erstmal produziert werden muss.

Zudem ist bspw. für den deutschen Markt die Transportkette für Naturkork um einiges länger (Portugal vs Belgien). Und die ist ziemlich CO2-unneutral...

Ich will hier keine Lanze für eine der beiden Seiten brechen, aber man kann nicht wirklich generalisieren, dass das eine "besser" als das andere ist (was die Umweltbilanz angeht).

Was Flaschenrecycling angeht machen wir es bspw so, dass wir den Kunden anbieten das Leergut zu sammeln. In der Gastronomie wird das sehr gut angenommen. Bei Lieferung wird das Leergut mit zurückgenommen - spart Kosten für Glascontainer etcpp...Bei Privatkunden ist es natürlich nur möglich wenn sie es selbst beim nächsten Besuch mitbringen. Das funktioniert nicht bei jedem, aber manche nehmen das gerne an...

Wie auch immer gilt es zu bedenken, dass die Flaschen dann trotzdem gespült werden müssen. Ich denke aber das die Umweltbelastung des Spülens weitaus geringer ist als bei Produktion einer neuen Flasche.

Zudem ist es bei Flaschen mit Schraubverschluss nicht machbar, da die kleinste nicht sichtbare Absplitterung im Verschlussbereich zu Undichtigkeiten führt. Hier muss dann jedes mal Neuglas verwendet werden.
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harti

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Re: tastes like wine

BeitragDo 21. Mai 2015, 16:32

Hallo Michael,

um die CO2-Bilanz ging es mir eigentlich weniger, wenngleich ich der Überzeugung bin, dass das Ernten, Aufbereiten und Transportieren einer Korkrinde deutlich weniger Energie verbraucht als die Herstellung eines "Biokunststoffs".

Ich finde es schlicht und ergreifend als Lüge, wenn ein Kunststoff als Bioprodukt verkauft wird. Die Grundidee bei der Erzeugung nachwachsender Rohstoffe wird dabei nicht erfüllt, nämlich die Verwendung des Rohstoffs im naturnahen Zustand (wie das z.B. bei Rapsöl als Dieselkraftstoffersatz der Fall ist).

Hier wird der Zucker aus dem Zuckerrohr erst zu Ethanol vergoren und gebrannt, dann zu Ethen dehydriert und anschließend polymerisiert. Mit Bio hat das nichts mehr zu tun und ist zudem nur durch die massive staatliche Förderung in Brasilien wirtschaftlich zu gestalten. Und dass für die Zuckerrohrplantagen massenhaft Regenwälder gerodet werden oder wurden wird gleich ganz verschwiegen.

Grüße

Hartmut
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MichaelWagner

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Re: tastes like wine

BeitragFr 22. Mai 2015, 09:17

Moin Hartmut,

ja, hatte Dich schon verstanden.

Wollte nur anmerken, dass Bio von der gesamten Umweltbilanz her nicht immer "besser" ist. Was die Regenwälder angeht weist der Hersteller darauf hin, dass für das verwendete Zuckerrohr keine Regenwälder gerodet wurden. Ob das dann alles stimmt kann von hier aus eh keiner beurteilen.

Die Bio-Kennzeichnung ist dabei zertifiziert, auch wenn es mit dem gesunden Menschenverstand beurteilt nicht wahnsinnig mehr/weniger "Bio" ist als andere Alternativen. Das Problem an Bio ist, dass die gesetzlichen Anforderungen meist nicht dem entsprechen, was der Konsument sich im ersten Moment von dem Label erwartet: umweltfreundlich, gesund, sprich: einfach besser für alle. Das gilt aber auch für andere Bio-Zertifizierungen. Wein....

Gruß! Michael
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theater69

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Re: tastes like wine

BeitragDo 17. Mai 2018, 14:47

Moin,
wie ich soeben aus anderer Quelle erfuhr, stellt "tlw" seinen Betrieb ein.
LG
Andreas

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Es soll keiner so wenig Wein trinken, dass er seiner Gesundheit schadet (Marc Aurel)
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Gerald

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Re: tastes like wine

BeitragDo 17. Mai 2018, 16:12

Ja, schade, aber kein Einzelfall - viele Weinblogs haben in den letzten Jahren dicht gemacht. Längere Texte schreiben entspricht eben nicht mehr dem Zeitgeist, lieber ein schnelles Handyfoto und max. eine Zeile Text dazu. Sieht man ja auch im Forum, dass die Anzahl aktiver Schreiber stetig zurückgeht.

Grüße,
Gerald
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austria_traveller

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Re: tastes like wine

BeitragDo 17. Mai 2018, 16:16

Gerald hat geschrieben:und max. eine Zeile Text dazu.

Geile Wein ... fällt mir dazu ein.
Sorry für den Seitenhieb :oops:
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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EThC

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Re: tastes like wine

BeitragSa 19. Mai 2018, 19:02

Ich stelle auch fest, daß viele Blogs weniger und weniger präsent sind. Auch Blog-Urgestein Würtz macht kaum noch was auf seinem eigentlichen Blog. Anscheinend tummeln sich die Leute immer mehr in der Fratzenbuch-Gruppe "Hauptsache Wein", aber als FB-Verweigerer muß ich da ja leider (oder zum Glück?) draußen bleiben. Da scheint -was ich so über Bekannte mitbekomme- ja auch ein etwas harscherer Umgangston im Stakkatomodus zu herrschen. Brauche ich persönlich nicht, da bleibe ich lieber im Weinforum. Und das Schreiben in meinem eigenen Blögchen macht mir nach wie vor Spaß, allerdings habe ich auch kein besonderes Sendungsbewußtsein und schreibe in erster Linie für mich selbst...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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