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Burgund 2013

Chablis, Auxerre und Umgebung, Côte de Nuits, Côte de Beaune, Châlonnais, Maconnais, Beaujolais und Lyonnais
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Ollie

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Re: Burgund 2013

BeitragFr 6. Feb 2015, 10:13

Philipp,

vielen herzlichen Dank fuer deine Artikel (und die Meldung hier)!

Fuer die Allgemeinheit: Hier ein link zu einem Artikel aus The World of Fine Wine ueber die 2013er einiger (Top-)Erzeuger:

http://www.worldoffinewine.com/features ... s-4487503/

Cheers,
Ollie
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argentum

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Re: Burgund 2013

BeitragMo 9. Feb 2015, 12:14

Moin Ollie

Anbei mal wieder ein kleines Update aus meiner Warte zu 2013. Könnte spannend sein, wenn Budi sich auch noch dazu äussert, erhat nach mir Mugneret besucht...

http://pinotphil.tumblr.com/post/110531 ... gneret-der
Gruss
Philipp

http://www.pinotphil.tumblr.com

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Budi

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Re: Burgund 2013

BeitragMo 9. Feb 2015, 13:40

Das werde ich in jedem Fall machen, sobald ich die Aufarbeitung meiner Burgundreise beginne!

Wird aber noch ein wenig dauern.

Liebe Grüße ins Forum
Markus
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sorgenbrecher

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Re: Burgund 2013

BeitragDo 26. Mär 2015, 09:18

mein zwischenfazit nach fast einem dutzend tastings vor ort fällt sehr positiv in bezug auf den jahrgang 2013 aus.

vor allem die roten der cote de nuits präsentieren sich unglaublich schön, mit klarer transparenter frucht, überwiegend rotfruchtig, spürbarer, aber sehr angenehmer säure und enorm präzise. es ist enorm erstaunlich, was hier trotz der teils katastrophalen witterungsbedingungen auf die flasche gebracht wurde und für meinen persönlichen geschmack sind die 2013er weine die besten seit 2010.
die winzer führen als vergleich teilweise 2008, aber mit deutlich weniger spitzer säure, 2010, aber mit weniger struktur, oder auch 1993 an. mir persönlich gefällt der vergleich mit den 2008ern aufgrund des vergleichbaren aromenprofils und der frische ganz gut, wobei meines erachtens 2013 der deutlich bessere jahrgang aufgrund der harmonischeren säurestruktur ist.
überzeugt haben mich auch die weißen der cote de beaune, vor allem die puligny's von jacques carillon sind außerordentlich gut gelungen, die meursault's von roulot erneut ganz weit vorn.

katastrophal waren natürlich erneut die mengen in 2013, durchschnittlich berichten die winzer von einbußen zwischen 50-60%, trotzdem sind erkennbar die ab-hof-preise nicht weiter nennenswert gestiegen, die meisten liegen auf dem (zugegeben enorm hohem) niveau der vorjahre. es scheint ein wenig das ende der fahnenstange erreicht zu sein und die meisten winzer sind alles andere als glücklich über den enormen anstieg der handelspreise im markt. bei den handelspreisen dürfte im sekundärmarkt aufgrund der enorm geringen mengen allerdings weiter ein teils enormer anstieg zu sehen sein, ich bin aber mal gespannt, ob sich diese preise auch durchsetzen lassen, oder viele dieser weine später mit drastischen reduzierungen in den abverkauf gehen. schließlich steht mit 2014 ein, zumindest an der cote de nuits, mengenmäßig gutes jahr vor der tür.
anders sieht es natürlich an der cote de beaune in den vom hagel verwüsteten lagen aus, hier war auch 2014 dramatisch, große teile von meursault haben erneut 50% weniger, in beaune, pommard wird es aus einigen lagen sogar keinen wein oder nur 20-30% geben.
Gruß, Marko.
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argentum

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Re: Burgund 2013

BeitragMo 30. Mär 2015, 07:05

Hi Marko

was die Klarheit und Brillanz angeht, bin ich komplett bei dir.

Ich habe noch die einen oder anderen Weine nochmals verkostet in der Zwischenzeit und war auch nochmals an der Trilogie de Cote de Nuits. Und an der Trilogie ist mir etwas aufgefallen, das ich aber nicht so recht zuzuordnen weiss.

Nämlich ob es dem Jahrgang geschuldet ist (Klimaverlauf, etc.) oder gewisse Winzer Probleme bei der Arbeit hatten (was aber auch wieder auf die jahrgangsbedingten Vorgaben zurückzuführen wäre). Für mich war es so, dass gewisse Weine im letzten Drittel staubige Tannine zum Ausdruck brachten, was für mich einen Vergleich mit dem nicht ganz so einfachen 1995 zuliesse...

Also trotz Brillanz, Eleganz und aller Digestibilität ein kleines Warnzeichen? Nur mal so als kleine Hypothese in den Raum gestellt. Freu mich auf anderen Input ;-)
Gruss
Philipp

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janosch65934

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Re: Burgund 2013

BeitragSo 12. Apr 2015, 12:44

Pascal Mugneret Verkostung Jahrgang 2013

Ein Wein-Terroir(ist) wie Pascal Mugneret live mit seinen Weinen erleben zu dürfen ist schon ein tolles Privileg. Und so hatte ich am letzten Samstag die tolle Möglichkeit seinen Wein-Jahrgang 2013 zu verkosten. Um es vorweg zu nehmen: es ist schlicht sensationell, was ein Winzer wie Pascal Mugneret auf die Flasche bringt. Bravo!

Folgende Weine durften wir bei Le Pinot Noir verkosten:

Bourgogne 2013
Nase: fruchtig und würzig
Mund: rote Früchte, mittlerer Körper, unterstützende Säure, Tannine gut integriert. Mittlere Länge. Echt klassisch.
Sehr sehr viel Wein für ein Bourgogne! Top-Bourgogne-Niveau.

Vosne-Romanee Village 2013
Nase: süßliche Frucht
Mund: würzig, trocken, kantig, mineralisch, pur. Ein Wein, der rumzickt, der uns echt fordert.
Hat Ecken und Kanten, definitv kein Schmeichler. Richtig klasse. Mit viel Terroir-Typizität.
Für mich extrem guter Village in 2013.

Vosne-Romanee 1er Cru Le Suchots 2013
Nase: viel Frucht
Mund: frisch, komplex, wiederum viel Frucht, rote Früchte, feines Tannin, langer Abgang. Toll. Leider viel zu wenige Flaschen in 2013.

Grand Cru Echezeaux 2013
Nase: dunkle Früchte
Mund: sehr mundfüllend, dicht, sehr komplex, wunderbare Tanninstruktur, frische unterstützende Säure, würzig, extrem langer Abgang.
Ein Hammer Wein!

Grand Cru Echezeaux 2006
Nase: sehr süß
Mund: auch hier die süße Frucht, Himbeere, Erdbeere, mittlerer Körper. Mittlerer Abgang. Ein mittelmäßiger Wein.

Vosne-Romanee 1er Cru Le Suchots 2000
Nase: Herbstlaub, Pilze, Waldboden, Orange
Mund: würzige gereifte Noten, Pilze, Waldboden, Herbstlaub, Orange, angenehme Säure, sehr aromatisch, sehr langer Abgang. Ein Burgunder der Old-School. Schlicht ergreifend.

Vosne-Romanee 1er Cru Le Suchots 1991 (Magnum)
Nase: Erdbeeren, Tabak, Orange
Mund: sehr würzig, sehr komplex, Orange, perfektes feinstes Tannin, extrem komplex und vielschichtig, ultra-langer Abgang. Mehrere Minuten bleibt der Wein im Mund.
Ein Wein zum Niederknien!!! Einer meiner besten Burgunder, die ich getrunken habe. Fabelhaft. PERFEKT! Absolutes Grand-Cru-Niveau.



Fazit:
Pascal hat es in 2013 geschafft, die Typizität und das Terroir Messer-scharf auf den jeweiligen Wein abzustimmen. Man kann den Jahrgang perfekt nachvollziehen. Eine grandiose Kollektion in 2013. Und wer weiß, wie schwierig 2013 war, der kann nachvollziehen, was Großes Pascal hier, wie so oft geleistet hat. Nun heißt es Geduld bewahren, bis die Weine ihre Trinkreife erreichen. Aber das warten wird belohnt, da 2013 aus meiner Sicht ein total unterschätzter Jahrgang ist. Aber nur bei den entsprechenden Winzern wie Pascal Mugneret.


Gruß Robert
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Weinbertl

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Re: Burgund 2013

BeitragMo 15. Jun 2015, 18:44

Mein erster 2013er war gestern ein Meursault von J.M. Boillot. Der Wein ist zwar noch sehr jung, aber er war keineswegs zu jung um nicht angetestest werden zu können. Er zeigt in der Nase bei aller Dezenz Mineralität, Rauch, feines Holz und verhalten gelbe Frucht. Am Gaumen hatte er in der Mitte zunächst ein Loch bzw. eine gewiße Holheit aber mit viel Luft wurde der Wein kompletter und zeigte trotz seiner Jugend bereits eine tolle Harmonie. Der Wein besitzt eine zarte Säure, die ihn wie selbstverständlich trägt. Abgang von guter Länge wenn auch noch nicht von Tiefe geprägt.

Ich denke im Vergleich zum 2010er hat er etwas das Nachsehen, aber viel dürfte da nicht fehlen. Die Zeit wird es zeigen. Ich werde den Wein das nächste Mal in frühestens 1-2 Jahren nochmals anfassen. 17+
Grüße
Robert
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MQuentel

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Re: Burgund 2013

BeitragMo 21. Sep 2015, 14:12

Kleiner Bericht Ankunftsverkostung Nicolas Rossignol 2013

http://weinwelt.blogg.de/2015/09/20/nicolas-rossignol-ankunftsverkostung/

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octopussy

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Re: Burgund 2013

BeitragDi 27. Okt 2015, 18:38

Letzte Woche gab es mal wieder ein kleines Ankunftstasting bei Burgunderhändler Norbert Müller, dieses mal mit den aktuellen Weinen von Francois Bertheau und Jean Tardy. Das Tasting zeigte mal wieder, wie unsinnig generelle Jahrgangseinschätzungen sind. Denn darin kommt ein Faktor nicht vor - wie sich ein Winzer entwickelt. So fand ich die Tardy Weine im ersten Jahr, in dem ich sie probiert habe (2010) teilweise noch ein bisschen schwierig - schon sehr gut, aber teils relativ holzbetont und bei dem ein oder anderen Wein ein bisschen sehr auf der Würze. Das Holz ist jetzt deutlich besser integriert und ich bin der Ansicht, dass die 2013er Tardys mit ein bis zwei Ausnahmen mindestens so gut sind wie die 2010er, obwohl 2010 an sich als besserer Jahrgang gilt. Am Start hatten wir:

2013 Hautes Côtes de Nuits Cuvée Maelie
2013 Fixin La Place
2013 Nuits St. Georges Bas de Combe
2013 Nuits St. Georges 1er Cru Aux Argillas
2013 Echézeaux Grand Cru


Die Cuvée Maelie ist aus 2013 für meinen Geschmack nicht sehr gelungen, er hat eine schöne Nase, ist im Mund aber sehr herb und kantig. Das muss man mögen, für mich darf es geschmeidiger sein. Der Fixin La Place ist aus 2013 für meinen Geschmack auch nicht ganz auf dem Niveau von 2010 bis 2012, es fehlt auch hier ein kleines bisschen an der Fluidität und Geschmeidigkeit der Vorgängerjahrgänge. Der Nuits St. Georges Bas de Combe zeigt da schon mehr Substanz, ist vielleicht etwas weniger gradlinig als der Fixin, dafür aber vielfältiger in der Aromatik. Richtig die Post ab geht mit dem NSG Aux Argillas, den ich etwas besser fand als in den Jahren davor. Von dem Wein bin ich langsam aber sicher im Portfolio von Tardy am meisten begeistert (wenn man den Echézeaux mal ausblendet). Den Echézeaux fand ich so gut wie den damals ganz hervorragenden 2010er und besser als 2011 und 2012. Viel Vosne-Würze paart sich mit einem sehr gelungen Holzeinsatz und klarer Frucht. Der wird ein paar Jahre brauchen, dürfte sich aber prächtig entwickeln.

Von Bertheau hatten wir:

2013 Chambolle-Musigny
2013 Chambolle-Musigny 1er Cru
2013 Chambolle-Musigny 1er Cru Charmes
2013 Chambolle-Musigny 1er Cru Les Amoureuses


Den Village fand ich etwas merkwürdig, er wirkte metallisch, leicht bitter und ziemlich unsauber. Da muss es ein Flaschenproblem gegeben haben. Ganz großartig und wirklich begeisternd fand ich den 1er Cru tout Court. Das ist das, was ich mir unter einem exzellenten Chambolle vorstelle - duftig, eher rotfruchtig, sehr elegant mit seidigem Mundgefühl. Den 1er Cru Charmes habe ich sogar einen Tick darunter gesehen - er hatte nicht diese Klarheit und Purheit. Der Amoureuses war natürlich schon eine Klasse für sich. Der Preis von fast 3 x dem Preis des 1er Cru ist dann nur was für Liebhaber, aber einen Chambolle Amoureuses gibt es von keinem Winzer günstig. Er hatte durchaus mehr Tiefe, Komplexität, Seidigkeit und Finesse als der 1er Cru, aber riesig war der Unterschied für mich nicht.

In jedem Fall war das mal wieder ein sehr spannendes Tasting mit der Erkenntnis, dass die Tardy Weine sich wirklich jedes Jahr verbessern und ich die Bertheau Weine für mich noch nicht so richtig ergründet habe. Mir fehlt das ein kleines bisschen Fleisch am Knochen, aber wenn man die pure und reine Leichtigkeit und Finesse will, dann dürfte es nur wenig bessere Adressen im Burgund geben.
Beste Grüße, Stephan
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Timo09

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Re: Burgund 2013

BeitragFr 6. Nov 2015, 22:05

St. Aubin 1er Cru "En Remilly" 2013
Sylvain Langoureau


Kaum im Zalto Burgunderglas motiviert mich der Wein augenblicklich eine VKN zu schreiben.
Eher helles und glänzendes grüngelb. Ganz, ganz leicht erhöhte Viskosität.
In der Nase sofort da. Grapefruit, Zitronensaft und -schale. Ganz wenig Hefe. Etwas ingwerartige Schärfe kombiniert mit einer knapp reifen Annanas. Holz wenn überhaupt kaum merkbar.
Ganz cremig im Mund mit leicht kandierten Zitrusfrüchten. Passende, resche, nachhaltige Säure, gibt dem Wein Länge. Ein bisschen scharf am Ende.

Macht schon Spaß, obwohl er noch etwas ungestüm wirkt.
Kann ruhig noch etwas liegen.
88p
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