November
November, schwarzer Monat Du
Kehrst stets wieder, gibst nicht Ruh'
Schickst uns neue dreißig Tage
Dunkeldüstergraue Plage. Bleichst fahle Blässe in die Wangen
Machst Gesichter traurig hangen
Pflanzt unzählig Depressionen
Sorgst für unbespielbar Boden
Brichst das Licht mit klebrig Nebel
Hebst mit eklig Regen Pegel
Läßt die Winde grausig tosen
In unseren langen Unterhosen.
Schleichst Dich schleimig an uns ran
Doch wir wissen deutlich wann
Deine Marter übel droht
Spätestens wenn Hundekot
Wässrig sich mit Baumlaub quetscht
Unter unsere Gummisohlen.
November, kannst uns nicht verkohlen
Zu bestialisch fault Dein Odem
Auf unserem teuren Teppichbodem.
November, alter Leichenschänder
Los! Sag an! Schmeißt Du ne Lage
Schnaps auf Deine Totentage?
Hast so viele wie kein zweiter
Kadaverfürst, vermaledeiter
Wirst hemmungslos uns wieder quälen
Mit Buß- und Bettag, Allerseelen
Und heuer, ach, es ist gar greißlig
Mit Todestag des starken Schutzwalls
Der am Neunten Deiner dreißig
Vor acht langer Jahre Frist
Viel zu früh verendet ist.
November, Sack, Du sollst verrecken!
Am besten mit dem Pack der Jecken
Die sich an Deinem Elften wecken
Mit Humba, Ententanz und Prost -
Vielleicht bringt ja Dezember Trost
Und richtet Euch mit starkem Frost.
Ich komm' zum Schluß mit dem Gedicht:
November, bist ein Ars..gesicht!
(Fritz Eckenga)
Fazit:
Wohl dem der ein gut gefüllten Keller mit gutem Rhonewein sein Eigen nennt!
Dabei mag ich den November in unserer hektischen Zeit sehr! Ein klein wenig Pause bevor der gnadenlose Weihnachtsstress einsetzt.
Gruß
Detlef
Novemberwein
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Re: Novemberwein
Detlef, rein sprachlich erreicht Eckengas Novembergedicht zwar nicht ganz
das Niveau von Hölderlins, Goethes oder Rilkes Lyrik, aber irgendwie gefällt es mir trotzdem richtig gut. Danke deshalb fürs Einstellen!
Für die Wahl zum schlimmsten Monat des Jahres wäre der November bei mir der mit Abstand heißeste Kandidat! In meinem komischen Beruf steht man da immer wieder ganz knapp vor dem Nervenzusammenbruch....und trinkt infolgedessen besonders viel Alkohol....
Beste Grüße
Bernd

Das mit der Pause kann man leider nicht verallgemeinern. Für mich war der November in den letzten Jahren eher noch stressiger als die erste Dezemberhälfte (wenn Weihnachten endlich mal erreicht ist, mache ich eh drei Kreuze).Dabei mag ich den November in unserer hektischen Zeit sehr! Ein klein wenig Pause bevor der gnadenlose Weihnachtsstress einsetzt.
Für die Wahl zum schlimmsten Monat des Jahres wäre der November bei mir der mit Abstand heißeste Kandidat! In meinem komischen Beruf steht man da immer wieder ganz knapp vor dem Nervenzusammenbruch....und trinkt infolgedessen besonders viel Alkohol....

Beste Grüße
Bernd
- chocolonia
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- Registriert: So 17. Nov 2013, 11:50
Re: Novemberwein
ich trinke gerade einen Peter Lauer-Riesling, Ayler Kupp 56 "Faß 18", 2011. Eingefangene Sonnenstrahlen lassen mich an vergangene Sommertage denken...eine Blumenwiese direkt neben der Streuobstplantage...ein Spaziergang im Weinberg - dann ein warmer Sommerregen und der Duft von nassen Steinen liegt in der Luft.
Hedonismus, Genusskultur und linkes Weltbild!? Definitiv kein Widerspruch...
Re: Novemberwein
wenn es so richtig uselig draußen ist, dann reicht manchmal der Rotwein nicht mehr und es tut der Griff zu einem guten Obstbrand, Mirabelle oder Himbeere. das wärmt herrliche!!! 
