für die augenscheinlichen Aufsteiger der letzten Jahre lege ich mal ein eigenes Thema an. Und gehe gleich mal in Vorleistung, denn: Am vergangenen Wochenende gab es wieder die Rotweinverkostung auf dem Ring'schen Hof in Freinsheim. Whta's new? Der Platz wird knapp, man nutzt jede frei Ecke für befüllte Fässer und trebt einen Neubau an, der diese Probleme lösen soll. Die Problematik entsteht auch dadurch, daß z.B. Weine wie das kleine Kreuz mit üblicherweise 12 Monaten Fassruhe zukünftig für 24 Monate mit dem Holz vermählt werden sollen. Des weiteren wird das Portfolio weiter verfeinert, man eifert dem burgundischen Schema nach: "Regionalwein", Dorfwein, 1er Cru, Grand Cru. Am Beispiel des Spätburgunder lässt sich dies gut zeigen: Der Saumagen als auch der Gottesacker stellen die höchste Stufe dar. Zudem wird es zukünftig einen Wein aus dem Kallstadter Steinacker als 1er Cru geben. Dahinter folgen dann der Freinsheimer und der einfache Spätburgunder. Genug der Theorie, wie schemckt das Ganze? Hervorragend! Der Steinacker Spätburgunder war als Fassprobe aus 2011 antrinkbar, zeigt sich elegant-feingliedrig, keine Überextraktion, feine Beerenfrucht und natürlcih noch deutlich vom Holz geprägt. Ein Wein den es u beobachten gilt. Der Gottesacker aus 2010 ist kantiger, wuchtiger und ungestümer. Wird seine Zeit brauchen (der 2011 als Fassprobe schmeckt gut, ist aber zu jung und fassgeprägt um ihn zu bewerten). Der Saumagen 2010 zeigt dann ganz klar, warum er Grand Cru ist. Dichte Frucht, feines Aromenspiel mit Animalik, Rauch und Gewürzen gepaart mit famoser Eleganz. Großes Kino!
Als Fassprobe gab es außerdem noch den Syrah 2011 (in 2010 gab es keinen Syrah). Diesen trinke ich immer zuletzt denn das Zeug krallt sich in die Mundschleimhaut und bleibt dort. Pfeffer dominiert, mächtige Tannine fordern ihren Tribut, Muskeln zeigend. Dahinter aber ist eine ausgewogene Fruchtigkeit verborgen. Wenn der Wein einmal ausreift dürfte dies ein toller aber beileibe kein einfacher Wein sein. Was mit dem 2010er Syrah passiert sein kann zeigt das Kreuz aus 2010. Diese ist pfeffriger geraten als in den Vorjahren, ebenfalls noch mit Ecken und Kanten. Aber auch hier zeigt sich hinter der passenden Röstaromatik eine gut situierte Frucht. Dieser Wein wird ebefalls Zeit brauchen, aber dann ...! Seit einiger Zeit schleiche ich schon um die Kreuz 2005 Magnum in meinem Keller rum, mir fehlt nur der Anlass *hüstel*

Fazit: Nicht wirklich überraschend: Eine wieder mal überzeugende Kollektion mit absoluten Charakterköpfen und hohem Wiedererkennungswert. So lobe ich mir das!
In diesem Sinn,
Björn