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Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

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octopussy

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Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragSo 11. Mär 2012, 11:29

Wir hatten gestern zur Tarte au Citron die 2008 Ungsteiner Herrenberg Scheurebe Auslese von Pfeffingen, einem der bekannteren Spezialisten in Deutschland für rest- und edelsüße Scheureben. Da wächst ein wirklich schöner Wein heran, der sich auch jetzt schon sehr gut trinkt, aber in ein paar Jahren wirklich aufblühen müsste. Zur Tarte passte er übrigens ganz hervorragend. Die solo zwar nicht total üppige, aber schon spürbare Süße wird herrlich durch die Zitronensäure im Kuchen abgepuffert und lässt den Wein einfach harmonisch schmecken, ohne dass man sich über Süße wirklich Gedanken machen würde.

Leider war das meine einzige Flasche. Davon würde ich gerne in 8-10 Jahren nochmal eine Flasche trinken.

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Beste Grüße, Stephan
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Ralf Gundlach

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Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragMi 11. Apr 2012, 21:07

Für mich grenzwertig kommt der 2009er Muskateller Von Karl Schaefer daher, er besitzt zwar die typischen Muskatelleraromen, aber durch die Schlankheit mit gerade mal 10,5 % Alkohol doch sehr schwach ausgeprägt, etwas mehr (obwohl ich ansonsten auf alkoholschschächere Weine stehe) bei durchaus trockener Tendenz (der Wein dürfte nicht viel Restzucker haben) würde dem Wein gut tun, 81 Punkte, als Sommerwein aber sehr brauchbar

Ralf
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weinaffe

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Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragFr 1. Feb 2013, 18:32

Hallo zusammen,

Pfälzer Riesling kann so herrlich schmecken und bestens reifen, so wie folgender Wein:


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Grüsse
Bodo
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Bernd Schulz

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Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragDo 18. Apr 2013, 22:03

Vor knapp zwei Jahren war ich bei meinem Besuch des im GM als "traditionsreich" bezeichneten und immerhin mit drei Trauben bedachten Spindlerschen Weinguts von der Qualität der Gastronomie des Gutsausschanks recht angetan, von den Weinen aber nur wenig begeistert. Dieser 2011er bestätigt leider meine damaligen Eindrücke:

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Wirklich schlecht ist dieses Ungeheuer nicht, aber eben auch nicht richtig gut. Mit seiner pseudotrockenen Art und seiner austauschbaren Reinzuchthefen-Gelbfrucht scheint es mir die aktuelle Problematik des deutschen Rieslings besonders exemplarisch abzubilden: Im eigentlichen Sinne trockener Charakter wird nur selten gewagt, und eine nette, aber mehr oder minder von der Stange kommende Süffigkeit ersetzt die individuellen Ecken und Kanten - die Weine bleiben am Ende gesichtslos. Klar, mir schmeckt ein solches Tröpfchen eingermaßen, ich fühle mich nicht bemüßigt, es von der Tischkante zu fegen. Aber Alkoholiker :oops: :mrgreen: bin und bleibe ich ganz gewiss nicht wegen solcher auf einen allgemeinen Lecker-Standard gebrachten Rieslinge!

Beste Grüße

Bernd
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Barrique-Haus

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Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragDi 30. Apr 2013, 10:33

Weingut Georg Mosbacher - Weißburgunder "sl" 2008

Leider hat dieser Wein, der nach "sur lie" zubereitet wurde, seinen Höhepunkt bereits überschritten. Aber einiges ist noch dran und er erzählt ein wenig aus seiner Jugend.

http://barriquehaus.de/2013/04/barrique ... ng-zum-23/
Viele Grüße
Das Barrique-Haus

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Barrique-Haus

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Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragDi 7. Mai 2013, 10:17

Georg Mosbacher - Riesling Kieselberg "Grosse Hohl" GG 2007

Ein wahrlich Großes Gewächs! Vereint in beispielhafter Weise saftige, reife Frucht und kühle, würzige Mineralität. Großartig. Präsentierte sich noch absolut jung, kann noch ein paar Jährchen.

http://barriquehaus.de/2013/05/barrique ... ng-zum-24/
Viele Grüße
Das Barrique-Haus

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Ralf Gundlach

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Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragDo 16. Mai 2013, 20:38

Die 2002er Deidesheimer Herrgottsacker Spätlese halbtrocken von Dr. Deinhard erinnert mich stark an eine gut erhaltene 76er Rheingau-Auslese, was nur bedingt für den Reifezustand spricht, Orangenbittermarmelade am Gaumen, voll aber etwas breit, der Alkohol zeigt sich leicht unangenehm im Abgang, insgesamt für einen 11 Jahre alten Riesling viel zu weit entwickelt, 81 Punkte

Gruß

Ralf
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UlliB

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Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragFr 31. Mai 2013, 17:13

Passt vielleicht nicht ganz hierher, aber bevor ich einen neuen Thread aufmache... gerade bei mittlerweile 20 Stunden anhaltendem Dauerregen im Glas:

2000er Gimmeldinger Mandelgarten Riesling Kabinett trocken (Müller-Catoir) 11,0%Vol. Ein trockener Kabinett mit lediglich 11% Alkohol aus einem sehr problematischen Jahr, im Alter von 12 Jahren? Das hört sich nach Ausguss an - aber nicht hier: leuchtendes Gelb. Zurückhaltende, superfeine Nase ohne jegliche Alterstöne, Pfirsich. Reifer Pfirsich findet sich auch im deutlich intensiveren Gaumen wieder, weich und elegant, mit dichter Frucht, wohl nicht ganz trocken, schönes Säurespiel, blitzsauber, recht langer Abgang. Wiederum ohne Alterstöne; für einen trockenen Kabinett in diesem Alter ist das schon ziemlich perfekt.

Eigentlich ist dieser Wein ein kleines Wunder, aber er stammt aus der Schlussphase von H.G. Schwarz, wo hier eigentlich alles gelungen ist. Rückblickend war das damals wahrscheinlich der beste Erzeuger in Deutschland, zumindest im trockenen Register; aus der Zeit stammen eine Fülle faszinierender Weine mit wirklich verblüffender Haltbarkeit. Das dürfte kaum der Qualität der Lagen geschuldet sein, sonderm dem Genie des Weinmachers.

Nur noch am Rande: ja, so etwas gab es mal bei Spitzenerzeugern in Deutschland - einen trockenen Kabinett mit viel Charakter und lediglich 11% Alkohol. Vorbei. Im Gefolge der Klassifizierung des VDP und dem damit verbundenen Wegfall der Prädikate bei trockenen Weinen ist alles, was dort heute produziert wird, am GG als Rollenmodell orientiert - selbst der Gutswein hat heute "anständige" 12,5%, häufig auch mehr, und eifert fleißig dem "großen" Vorbild nach. Alleine wegen dieses Kollateralschadens der Klassifizierung müsste man die komplett geschichts- und traditionsvergessenen Verantwortlichen beim VDP prügeln, bis sie quieken.

Gruß
Ulli
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dylan

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Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragFr 31. Mai 2013, 18:09

UlliB hat geschrieben:
Eigentlich ist dieser Wein ein kleines Wunder, aber er stammt aus der Schlussphase von H.G. Schwarz, wo hier eigentlich alles gelungen ist. Rückblickend war das damals wahrscheinlich der beste Erzeuger in Deutschland, zumindest im trockenen Register; aus der Zeit stammen eine Fülle faszinierender Weine mit wirklich verblüffender Haltbarkeit. Das dürfte kaum der Qualität der Lagen geschuldet sein, sonderm dem Genie des Weinmachers.



Hallo Ulli,

hast du schon einmal die Weine der "Villa Niederberger" probieren können? Falls deine Theorie zutrifft, so müßten die Niederberger - Weine ebenfalls aussergewöhnlich gut sein.

Gruß

dylan
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UlliB

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Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragFr 31. Mai 2013, 18:37

dylan hat geschrieben:hast du schon einmal die Weine der "Villa Niederberger" probieren können? Falls deine Theorie zutrifft, so müßten die Niederberger - Weine ebenfalls aussergewöhnlich gut sein.


Nein, die kenne ich nicht. Ist Schwarz denn da immer noch aktiv? Der müsste mittlerweile doch schon im hohen Rentenalter sein...

Gruß
Ulli
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