Rhone 2010

nördliche Rhône (Côte Rôtie, Hermitage, Cornas und Co.) und südliche Rhône (Châteauneuf du Pape, Gigondas, Tavel und Co.), Ardeche, Vivarais, Vaucluse und Isere, Côstieres de Nîmes, Provence, Korsika
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octopussy
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Re: Rhone 2010

Beitrag von octopussy »

Kann es sein, dass die Freude, darüber, einen Wein gekauft zu haben, der später mit 100 Parker-Punkten "geadelt" (oder auch "entadelt") wird und der dann mehr kostet als vorher, größer ist, als die Vorfreude, den Wein tatsächlich zu trinken?
Beste Grüße, Stephan
Moulis
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Re: Rhone 2010

Beitrag von Moulis »

octopussy hat geschrieben:Kann es sein, dass die Freude, darüber, einen Wein gekauft zu haben, der später mit 100 Parker-Punkten "geadelt" (oder auch "entadelt") wird und der dann mehr kostet als vorher, größer ist, als die Vorfreude, den Wein tatsächlich zu trinken?

Ja, kann sein :oops:
Wenn man ihn nicht verkauft und dafür doppelt soviele andere gleichwertige Weine kauft.
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octopussy
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Re: Rhone 2010

Beitrag von octopussy »

Moulis hat geschrieben:
octopussy hat geschrieben:Kann es sein, dass die Freude, darüber, einen Wein gekauft zu haben, der später mit 100 Parker-Punkten "geadelt" (oder auch "entadelt") wird und der dann mehr kostet als vorher, größer ist, als die Vorfreude, den Wein tatsächlich zu trinken?
Ja, kann sein :oops:
Wenn man ihn nicht verkauft und dafür doppelt soviele andere gleichwertige Weine kauft.
Ich wollte mich ja nicht gleich als erster outen :oops: ;), aber mir ging es bei zwei Bordeaux 2009 so. Erstmal große Freude über 100 Parker Punkte in der Flasche, dann gefragt, woher eigentlich die große Freude kommt, und schließlich die Frage, wann wohl der richtige Trinkzeitpunkt sein wird.
Beste Grüße, Stephan
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VillaGemma
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Re: Rhone 2010

Beitrag von VillaGemma »

m_arcon hat geschrieben: Der Wein ist überall ausverkauft so weit ich das sehen kann.
Ich kenne noch eine Adresse 8-) ...wurde heute angeschrieben ;) ...149,- Euro
"wine is sunlight held together by water" (Galileo Galilei)

Auch eine Enttäuschung, wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet einen Schritt vorwärts. (Max Planck)
m_arcon
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Re: Rhone 2010

Beitrag von m_arcon »

VillaGemma hat geschrieben:
m_arcon hat geschrieben: Der Wein ist überall ausverkauft so weit ich das sehen kann.
Ich kenne noch eine Adresse 8-) ...wurde heute angeschrieben ;) ...149,- Euro

Das ist ja abartig...
Stefan Krimm
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Re: Rhone 2010

Beitrag von Stefan Krimm »

Rhône 2010 ist generell sehr empfehlenswert, wenn man nicht die "Blockbuster-Schiene" fährt und 'Vanille als Zusatz-Stoff braucht, um glücklich zu werden: Eleganz, Frische, ungekochte Dichte, gute Struktur - halt so, wie man Rotwein ohne Kopfschuss-Gefahr mag. Und in Gigondas hat es einige Weine gegeben, die sich hinter CdP absolut nicht zu verstecken brauchen. Eine kleine Übersicht erscheint demnächst im "Weinwisser".
Ein paar vorläufige Tipps:
http://www.weinkenner.de/2012/must-buy- ... hne-23675/
http://www.weinkenner.de/2012/2010-an-d ... ang-23299/
Das ist natürlich nicht kanonisch, aber nachdem ich die südliche Rhône seit 20 Jahren immer wieder mal umfänglicher verkostet und vorgestellt habe (Alles über Wein, Mondo, Weinwisser), möchte ich den Jahrgang dringend empfehlen.
Stefan Krimm
Grenache
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Re: Rhone 2010

Beitrag von Grenache »

2010 an der südlichen Rhône vorzustellen, ist empfehlenswert aber zwischen Gigondas und Châteauneuf du Pape einen unmittelbaren Vergleich zu ziehen, scheint nur bemerkenswert, wenn man berücksichtigt, was sich inzwischen an Weinjournalismus alles auf dem Markt tummelt, vielleicht nur Verkaufsphilosophie.
Da bestehen riesengroße Unterschiede in guten und in schlechten Jahren.
In guten Jahren, wie 2010, ist ein Ch9dP filigran, mit Spiel an Fruchtaromen, vollmundig, duftig. Man spürt seine Langlebigkeit. In schlechten Jahren ist ein Ch9dP immer noch fein annehmbar, ein Gigondas ein grobschlächtiger Geselle.
Die klassischen Gigondas sind fast ausgestorben, sie brauchen lange Zeit zur Reifung, sind aber auch ein Garant für ein langes Leben.
Stefan Krimm hat geschrieben: und 'Vanille als Zusatz-Stoff braucht,
Damit sollte wohl Barrique- Ausbau gemeint sein, wird aber wenig in Gigondas angewendet, Ausbau meist in fûts. Die "Cuvée Florence" von der Domaine Les Goubert wird in Barriques ausgebaut, phänomenal, Vanille als Zusatz-Stoff wurde nicht angestrebt, fehlt also leider.


Gruß, Grenache
Zuletzt geändert von Grenache am Do 22. Nov 2012, 11:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rhone 2010

Beitrag von olifant »

Hallo zusammen,

zunächst mal ein herzliches Willkommen an Stefan Krimm.
Ich begrüsse stets die Beteiligung von Mitgliedern der schreibenden Zunft, sofern diese sich nicht ausschliesslich auf das Generieren von traffic für die eigenen Publikationen erstreckt, sondern einen effektiven Mehrwert bietet - wovon ich im Positiven mal zunächst überzeugt bin.

@ Grenache:
Von deiner Kompetenz in Sachen Rhône bin ich überzeugt. Aber gegen was richtet sich deine Kritik - oder liest es sich nur wie Kritik?
Ich kann dies jetzt weder anhand der verlinkten Artikel, noch am Beitrag von Stefan nachvollziehen. Die 'Vanille-Geschichte' ist ja m.E. keine Verurteilung der Rhôneweine im allgemeinen, sondern lediglich ein Verweis darauf, dass es wohl auch in diesem Gebiet Produzenten gäbe, die in der genannten Art arbeiten - im Zweifel wäre dies zu belegen. Du kanzelst mit deinem Beitrag schon etwas extrem ab.
Grüsse

Ralf

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VillaGemma
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Re: Rhone 2010

Beitrag von VillaGemma »

olifant hat geschrieben: Aber gegen was richtet sich deine Kritik - oder liest es sich nur wie Kritik?
Ich kann dies jetzt weder anhand der verlinkten Artikel, noch am Beitrag von Stefan nachvollziehen. Die 'Vanille-Geschichte' ist ja m.E. keine Verurteilung der Rhôneweine im allgemeinen, sondern lediglich ein Verweis darauf, dass es wohl auch in diesem Gebiet Produzenten gäbe, die in der genannten Art arbeiten - im Zweifel wäre dies zu belegen. Du kanzelst mit deinem Beitrag schon etwas extrem ab.
Ich springe mal zur Seite, wenn ich auch noch nicht so "betrunken" bin wie Grenache im Rhone-Gebiet ...man sagt ja auch "belesen".

Es wird eine gewisse Verallgemeinerung impliziert, die auch nach meiner Meinung nicht zutrifft. Die Gigondas sind schon deutlich anders als die C9dP (wie auch die Cornas, wie die Rasteau) und Vanille ist in meiner Wahrnehmung bei meinen C9dP nicht stark enthalten. Nun setzen eben viele auch große Holzfuder ein und eben keine kleinen Eichefässer. Kann man bei Lobenberger auch so in den Berschreibungen finden. Im Vino Nobile findet man dann schon viel mehr Vanille weil eben andere Fässer (die kleinen neuen aus franz. Eiche) zum Einsatz kommen. Daher gilt diese Verallgemeinerung:"2010 Rhoneweine sind nett, wenn man Vanille mag" eben nicht...und das wurde auch nach meiner Lesart eben so dargestellt.

Ergänzung: Vielleicht ist der Satz auch einfach ein wenig unglücklich formuliert ...und das "nicht" bezieht sich eben auch auf die Vanille. Dann dieses Thema zum. korrekt wiedergegeben ;)
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Re: Rhone 2010

Beitrag von olifant »

Stefan Krimm hat geschrieben:Rhône 2010 ist generell sehr empfehlenswert, wenn man nicht die "Blockbuster-Schiene" fährt und 'Vanille als Zusatz-Stoff braucht, um glücklich zu werden: ...
M.M. lässt dieses Zitat zwei Interpretationen zu:
1. Rhône 2010 ist sehr empfehlenswert, ausser man steht grundsätzlich auf 'Blockbuster', oder
2. Rhône 2010 ist sehr empfehlenswert, ausser jenen Exemplaren, welche Vanille (Barriqueausbau) als Schminke besitzen. (- Diese Art Weine gibt es wohl weltweit, Appellations- und Länderübergreifend. Vllt. aber nicht an der Rhône? Dazu kenne ich mich hier leider gar nicht aus.)

Diese beiden Folgerungen (wobei ich inzwischen zu ersterer tendiere) könnte ich herauslesen. Zu anderen Schlüssen fehlt mir vllt. der Hintergrund.
Dass es auch mir möglich ist dieses Zitat unterschiedlich zu interpretieren beweist wohl, dass hier nicht eindeutig formuliert wurde, mehr aber auch nicht.

Mir ging es bei meinem Post jedoch wohl (auch) um die Art des Abkanzeln des Verfasseres des Beitrags, die ich anhand der Argumentation nicht nachvollziehen konnte.
Grenache hat geschrieben:...
Alles in allem eine Nullnummer, solchen Luschen begegne ich leider jeden Tag.
Grüsse

Ralf

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