Ach, was soll's! Es sind dreißig Grad und ich habe nun wirklich Hunger (und Durst
). Wie so oft, wenn ich Urlaub habe und zuhause bin, stärke ich mich mit Hilfe des besten Frankfurter Orient-Imbisses, der gerade mal einhundert Meter von mir seine wohltätigen Dienste verrichtet. Hier gibt es das beste Shawarma der Stadt und was könnte besser dazu passen, als ein eiskalter, vollmundiger Riesling.
Rüdesheimer Nonnenberg 2005, Weingut Breuer
Um es gleich vorweg zu sagen: Der Wein ist topfit, da stimme ich Andreas zu. Zumindest diese Flasche. Vielleicht gibt es ja tatsächlich eine Berliner Version
Nase: Genial. Röstnoten, Anklänge von Vanille, wunderbare Tiefe, kaum Reife, großes Volumen und Dichte.
Gaumen: süßlicher Extrakt, Opulenz (ein bisschen Wachau), langer mineralischer Nachklang, eingebettete Säure, die eine noble Zurückhaltung an den Tag legt, so dass der Wein insgesamt etwas wenig Kontur hat. Aber ein wunderschöner, nachhaltiger, harmonischer Auftritt.
Solche Weine sind perfekt zur orientalischen Küche und bei so einem Wetter eiskalt ein prächtiges Vergnügen. Der letzte Schluck ist Minuten her und noch immer hat sich Mineralität auf der Zunge festgebissen. Mit zunehmender Wärme gewinnt der Wein noch mehr an Tiefe.
Hat Potenzial aber wird wohl nicht mehr besser.
91-92
Leicht angetüddelt werde ich mich nun wieder meinen Aufgaben widmen.