wie jedes Jahr luden die 5 Trias-Weingüter ( Fürst, Fürst Löwenstein, Ruck, Schmitts Kinder und Störrlein) zur jährlichen Weinverkostung ein, die letzten Montag in Randersacker als Freiluftveranstaltung stattfand. Das lauwarme, aber trockene Wetter war ideal zum Weinverkosten und daher war der Andrang auch entsprechend gross. Trotzdem konnte aufgrund der guten Organisation unter sehr guten Bedingungen probiert werden.
Hier die zu verkostenden Weine, die in 4 Kathegorien eingeteilt waren:
Weine für jeden Tag
2011er CF Silvaner tr. Gutswein (Fürst Löwenstein)
sehr sauber, angenehm, klare Frucht, leichtes Bitterl, nur 12 Vol%, idealer Sommerwein.
2011er Homburger Kallmuth Silvaner Kabinett tr. (Fürst Löwenstein)
ähnlich dem Gutswein,etwas reifere Birne, sehr ordentlich, auch nur 12,5 Vol%.
2011er Homburger Kallmuth Riesling Kabinett tr. (Fürst Löwenstein)
sehr direkte und klare Grapefruit- und Steinobstnote, sehr straight, knackige Säure, dieses Mittelgewicht macht sehr viel Spass.
2011er Silvaner tr. Gutswein (Ruck
leicht rauchige Zündholz-Sponti-Nase, schlanker, aber nicht magerer Körper, die knappe Reife macht sich im vegetabilen Geschmack (grüne Paprika und Erbsen) bemerkbar, ein Hauch Kräuter, fehlt etwas Struktur, trotzdem ein ordentlicher Wein zur Brotzeit.
2011er Grauburgunder tr. Gutswein (Ruck)
etwas Kakao und Melone in der Nase, recht schlank mit weicher Säure, etwas Gerbstoff für die Struktur, besser zum Essen als solo
2011 Randersackerer Sonnenstuhl Silvaner tr. (Schmitts Kinder
moderner, einfach gestrickter Mainstream-Silvaner, sauber und angenehm, mehr nicht. Für mich der schwächste Wein in dieser Kathegorie.
2011er Randersackerer Marsberg Weisser Burgunder "Tradition" tr. (Störrlein)
auffallende, sehr exotische Grapefruitnase, gute, frische Frucht und Säure, durchaus dicht für diese Klasse, sehr gelungen, wenn auch vielleicht nicht extrem sortentypisch.
Die Trias-Silvaner
2010er Homburger Kallmuth Silvaner GG "Asphodill" (Fürst Löwenstein
erschreckend gereifte Noten schon in der Nase, ein Mischung aus nicht ganz klarer Bortrytis, Honig und etwas Petrol, setzt sich im Mund fort, zerrissen, spitze Säure, kurzer Abgang.Ich würde jedenfalls nicht darauf wetten, dass dieses GG noch positiv reifen wird. 2010 war sicherlich kein einfacher Jahrgang, aber von einem (teuren) GG muss man einfach mehr erwarten.
2011er Iphöfer Julius-Echter-Berg Silvaner (Ruck)
ein typ. Ruck-Wein, etwas weicher Antrunk, schlanke Frucht mit leicht grünen Nuancen, dezente Frucht, leicht bitterer Abgang, bei dem sich auch der Alkohol etwas bemerkbar macht. Ganz o.k., löst aber keinerlei Kaufreflexe aus.
2011er Randersackerer Pfülben Silvaner tr. (Schmitts Kinder)
etwas verwaschene, unklare Frucht, leicht bitter, der Alkohol drückt hier deutlich durch. Nicht mein Favorit.
2011er Randersackerer Sonnenstuhl Silvaner tr. (Störrlein)
mein Mitprobierer und ich schauten uns fragend an: diese exotische Grapefruitnase hatten wir doch schon beim Weissburgunder "Tradition" gehabt? Sehr verblüffend und nicht gerade sehr silvanertypisch in der Nase, aber zugegebenermassen nicht unattraktiv. Auch auf der Zunge Grapefruit, die aber durch silvanertypische Melonen- und Kräuternoten ergänzt wird. Sehr klar und sauber, gute Fruchtdichte, die Säure macht den Wein sehr trinkig, Alkohol in keiner Weise spürbar. Sehr schöner Wein, aber nichts für Silvaner-Puristen. Armin Störrlein hat auf unsere berechtigte Nachfrage Stein und Bein geschworen, nur die übliche Neutralhefe genommen zu haben. Ich glaube mal an das Gute im Menschen


Fortsetzung mit den Trias-Rieslingen und den weißen und roten Burgundern folgt !!
Grüsse
Bodo