Falls Dein Verdacht richtig ist, nimmt diese "Mode" ja immer absurdere Formen an. Ich schätze Sponti Töne ja wirklich sehr. Sollte ich aber demnächst künstlich erzeugte Dinge dieser Art vorgesetzt bekommen und das in Kombination mit affektierten Groupies, oh je.Mein Verdacht ist, dass bei von von von von Winning neben dem Holzton als USP auch ein hübscher Schwefelböckser als Stilmittel eingesetzt werden sollte, ohne es bereits wirklich zu können. Auch ein gemachter Sponti-Ton ist eine Kunst![]()
Mainzer Weinbörse 2012
Re: Mainzer Weinbörse 2012
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Re: Mainzer Weinbörse 2012
Die 2 Flaschen 2011 WinWin hatten in Berlin einen heftigen Sauerkraut-Muffton. Fehlerhaft!
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
Re: Mainzer Weinbörse 2012
Eine komplette Runde in Berlin fand zwei Flaschen ungenießbar. Markus bekam es in Mainz fast nicht runter. Warum bringt ein Winzer so etwas überhaupt auf den Markt? Fügt er sich mit dem Ausguss nicht weniger wirtschaftlichen Schaden zu? Dazu kommt, dass Ihr alle mit heftigeren Noten in Wein vertraut seid. Der durchschnittliche Weintrinker muss doch erst recht schreiend davonlaufen. Ich sehe Schlimmes auf mich zu kommen. Ich werde wohl eine Flasche kaufen müssen, um dem Grauen auf den Grund zu gehen.
- Markus Vahlefeld
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Re: Mainzer Weinbörse 2012
In Mainz war der Win-Win nicht fehlerhaft, sondern einfach nur schlecht. Es kann verschiedene Füllungen geben oder der Sauerkraut-Ton geht mit etwas Luft flöten... who knows?
Und von Winning ist ein ambitioniertes Projekt, das sicherlich genug Händler hat, die weniger auf die Qualität eines Weins als vielmehr auf die Verkäuflichkeit achten. Und da mag der Win-Win vielleicht gehen.
Trotzdem möchte ich die Qualität eines Weinguts nicht allein an dem Basiswein festmachen. In 2010 hatte von Winning einen sehr gelungenen Holzeinsatz, was vor allem die GGs ziemlich eigen machte. Man erkannte sie blind und schlecht waren sie nicht. Trotzdem kommt es mir im nachhinein so vor, als wären die Weine Kopfgeburten im Sinne von: geplant und am Reißbrett ausgetüftelt. Wie bekomme ich einen unverkennlichen Stil hin? Und da musste bei den Weinen, die kein neues Holz gesehen hatten, halt ein USP gefunden werden. Das ist mit 2011 der Sponti-Ton, der jedoch vollkommen nach hinten losgeht. Da ist irgendetwas schief gelaufen und es kann sein, dass von Winning den Stil eines der Shooting-Stars der letzten Jahre, nämlich Schäfer-Fröhlich, nachmachen wollte. Nur soooooo einfach ist das nicht...
Und von Winning ist ein ambitioniertes Projekt, das sicherlich genug Händler hat, die weniger auf die Qualität eines Weins als vielmehr auf die Verkäuflichkeit achten. Und da mag der Win-Win vielleicht gehen.
Trotzdem möchte ich die Qualität eines Weinguts nicht allein an dem Basiswein festmachen. In 2010 hatte von Winning einen sehr gelungenen Holzeinsatz, was vor allem die GGs ziemlich eigen machte. Man erkannte sie blind und schlecht waren sie nicht. Trotzdem kommt es mir im nachhinein so vor, als wären die Weine Kopfgeburten im Sinne von: geplant und am Reißbrett ausgetüftelt. Wie bekomme ich einen unverkennlichen Stil hin? Und da musste bei den Weinen, die kein neues Holz gesehen hatten, halt ein USP gefunden werden. Das ist mit 2011 der Sponti-Ton, der jedoch vollkommen nach hinten losgeht. Da ist irgendetwas schief gelaufen und es kann sein, dass von Winning den Stil eines der Shooting-Stars der letzten Jahre, nämlich Schäfer-Fröhlich, nachmachen wollte. Nur soooooo einfach ist das nicht...
Re: Mainzer Weinbörse 2012
ganz kurz meine Highlights (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
beste Kollektion(en): PJ Kühn, Bürklin-Wolf, Christmann, Wittmann
überragende Silvaner bei Paul Weltner, vom einfachen Rödelseer bis zur Schwanleite AR
positive Überraschung: Gut Hermannsberg, das ich anfangs sehr kritisch gesehen hab'
bester Wein: Riesling Oppenheim Kühling-Gillot (man merkt das überragende GG-würdige Ausgangsmaterial) und Riesling Schiefergestein Schäfer-Fröhlich (aus dem Felseneck)
beste no show: KP Keller, wie so oft
Meinen besten Gutswein mag ich nicht küren, zu groß war die Auswahl der Kandidaten, die es verdient hätten.
Ciao
Peter
beste Kollektion(en): PJ Kühn, Bürklin-Wolf, Christmann, Wittmann
überragende Silvaner bei Paul Weltner, vom einfachen Rödelseer bis zur Schwanleite AR
positive Überraschung: Gut Hermannsberg, das ich anfangs sehr kritisch gesehen hab'
bester Wein: Riesling Oppenheim Kühling-Gillot (man merkt das überragende GG-würdige Ausgangsmaterial) und Riesling Schiefergestein Schäfer-Fröhlich (aus dem Felseneck)
beste no show: KP Keller, wie so oft
Meinen besten Gutswein mag ich nicht küren, zu groß war die Auswahl der Kandidaten, die es verdient hätten.
Ciao
Peter
Re: Mainzer Weinbörse 2012
Ich erinnere mich noch gut, wie ein GG von Schäfer-Fröhlich im Frühstadium mit Auszeichnungen wie faulen Äpfeln und Käse bedacht wurde. Ich konnte sie nicht wahrnehmen. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es jemand darauf anlegt, erst recht nicht bei einem Gutsriesling. Aber ich höre jetzt auf, mich da theoretisch reinzusteigern, sondern schaue wie ich auf dem schnellsten Weg an eine Flasche komme.Da ist irgendetwas schief gelaufen und es kann sein, dass von Winning den Stil eines der Shooting-Stars der letzten Jahre, nämlich Schäfer-Fröhlich, nachmachen wollte. Nur soooooo einfach ist das nicht...
Re: Mainzer Weinbörse 2012
Hi there,
kurz zu von Winning: es ist total schwierig, diese komplett anderen Weine in einem Panel mineralischer, glasklarer Rieslinge zu sehen. Den Spontiton möchte ich in diesem Stadium nicht überbewerten, der kann auch wieder verschwinden. Ich kann mir auch schwer vorstellen, dass Stephan Attmann nach überwältigendem Start mit seinen 08ern nun einen kompletten Jahrgang in den Sand gesetzt haben soll.
Den WinWin könnte ich ich als Alternative aus D zu Übersee-Rieslingen auf den anglikanischen (und vielleicht sogar ostasiatischen) Märkten sehen. Fehlerhaft sah ich ihn nicht, aber komplett langweilig im Konzert so vieler eigenständiger Gutsweine. Wobei das durchaus gewollt sein kann! Man muss diesen Wein nicht mögen, er hat jedoch seine Berechtigung,
Ciao
Peter
kurz zu von Winning: es ist total schwierig, diese komplett anderen Weine in einem Panel mineralischer, glasklarer Rieslinge zu sehen. Den Spontiton möchte ich in diesem Stadium nicht überbewerten, der kann auch wieder verschwinden. Ich kann mir auch schwer vorstellen, dass Stephan Attmann nach überwältigendem Start mit seinen 08ern nun einen kompletten Jahrgang in den Sand gesetzt haben soll.
Den WinWin könnte ich ich als Alternative aus D zu Übersee-Rieslingen auf den anglikanischen (und vielleicht sogar ostasiatischen) Märkten sehen. Fehlerhaft sah ich ihn nicht, aber komplett langweilig im Konzert so vieler eigenständiger Gutsweine. Wobei das durchaus gewollt sein kann! Man muss diesen Wein nicht mögen, er hat jedoch seine Berechtigung,
Ciao
Peter
Re: Mainzer Weinbörse 2012
Pivu, kannst Du mir noch etwas zum Bürklin-Wolf Gutsriesling sagen? Innauens VKN liegt mir noch schwer im Magen, aber ich kann jetzt nicht jede Woche Bürklin-Wolf trinken.
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Re: Mainzer Weinbörse 2012
2 namhafte Winzer, Rheingau&Weinviertel, haben mir gesagt der Sauerkraut-Stinker geht nicht mehr weg. Und beide sprachen von biologischer Säureabbau.
Zuletzt geändert von BerlinKitchen am Mi 2. Mai 2012, 08:50, insgesamt 1-mal geändert.
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
- Markus Vahlefeld
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Re: Mainzer Weinbörse 2012
Hi Peter,pivu hat geschrieben:Hi there,
kurz zu von Winning: es ist total schwierig, diese komplett anderen Weine in einem Panel mineralischer, glasklarer Rieslinge zu sehen.
wie meinst Du das? Ist es einfacher, die von Winning-Weine zu verkosten, wenn sie in einem Panel von mastig-diffusen Rieslingen stünden?
Was soll den an ihnen so anders sein, ausser dass sie schlecht sind?