Heymann Löwenstein

amateur des vins
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Re: Heymann Löwenstein

Beitrag von amateur des vins »

Ollie hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 17:11 Hihi, ja, stimmt, die Hefen hatten immer bei um die 25 Gramm Restzucker Feierabend gemacht, jedes Mal und in jedem Fass. Bestimmt wurde ihnen der hohe Alkohol zum Verhängnis. :lol:
Möchtest Du damit zu verstehen geben, das wären alles heimlich (mint)grüne Kapseln gewesen, aber mit mehr Drehmoment?
Besten Gruß, Karsten
Ollie
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Re: Heymann Löwenstein

Beitrag von Ollie »

UlliB hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 17:22 Bei den Genannten aus dem Elsass hat man sich von dem früheren "barocken" Elsässer Stil abgewendet und erzeugt jetzt wesentlich klarere, straffere Weine, die nunmehr im Kontrast zu denen von H-L stehen.
Ja, die Neue Deutsche Welle ist auch den Elsässern nicht verborgen geblieben. Aber ich glaube, H-L macht jetzt wohl trockenere Sachen als die Elsässer..?
amateur des vins hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 17:52 Möchtest Du damit zu verstehen geben, das wären alles heimlich (mint)grüne Kapseln gewesen, aber mit mehr Drehmoment?
Meinst du Molitor oder die Sachen, die man im Berghain bekommt? Im ersteren Fall wahrscheinlich (haben die Grünkapseln auch so viel Zucker? Ich dachte immer, die seien unter 18 g/l - und sie haben bestimmt mehr Säure), im zweiteren weiß ich nicht, wovon du sprichst. :cool:

Cheers,
Ollie
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Re: Heymann Löwenstein

Beitrag von Bernd Schulz »

UlliB hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 16:25 Ansosten hatte ich vor einigen Jahren geschrieben:
UlliB hat geschrieben: ↑Di 12. Sep 2017, 15:55
Ich habe nie verstanden, wieso die plumpen, trägen und häufig brandig-bitteren Weine dieses Erzeugers, die stilistisch viel eher ins Elsass als an die Mosel gehören, eine so treue Anhängerschaft haben. Aber Geschmäcker sind halt verschieden...
Ich habe die Löwenstein-Rieslinge kurz vor der Jahrtausendwende kennengelernt, erst den "Schieferterrassen", später auch diverse Lagenweine. Und ich muss gestehen, dass mich der barocke Stil Löwensteins damals sehr beeindruckt hat; zum Beispiel der auch von Pigott hoch bepunktete 2000er Uhlen hatte es mir mit seiner fulminanten Mineralität ganz schwer angetan. 2003 war ich dann zusammen mit Norbert Kreutzer im Weingut und habe Löwenstein, der sich viel Zeit für uns nahm, persönlich kennengelernt (in der Folgezeit gab es dann auch einen kürzeren Schriftwechsel zwischen dem Winzer und mir). In größerem Stil ab Gut gekauft habe ich dann noch bis zum Jahrgang 2005 einschließlich; danach liefen die Preise für mich zu sehr aus dem Ruder, und zudem verlor ich zunehmend meine Sympathie für Reinhard Löwenstein.

Ja, die Weine waren breit und säurearm, aber als plump und brandig habe ich sie seinerzeit nicht empfunden. Ob sie mir in ihrer überaus eigenwilligen Stilistik heute immer noch so sehr gefallen würden wie früher, vermag ich nicht zu sagen, aber komplett ausschließen kann ich das nicht. Dass ich mich irgendwann konsequent von ihnen abgewendet habe, hatte jedenfalls keine sensorischen Gründe....

Herzliche Grüße

Bernd
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UlliB
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Re: Heymann Löwenstein

Beitrag von UlliB »

Ollie hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 18:21
UlliB hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 17:22 Bei den Genannten aus dem Elsass hat man sich von dem früheren "barocken" Elsässer Stil abgewendet und erzeugt jetzt wesentlich klarere, straffere Weine, die nunmehr im Kontrast zu denen von H-L stehen.
Ja, die Neue Deutsche Welle ist auch den Elsässern nicht verborgen geblieben. Aber ich glaube, H-L macht jetzt wohl trockenere Sachen als die Elsässer..?
Nun, die Elsässer [Winzer] gibt es als homogene Kategorie genauso wenig wie die Deutschen...

Der Riesling Clos Windsbuhl 2022 von Zind-Humbrecht, der mich vor Kurzem ziemlich begeistert hat, enthält 2,6 g/L Restzucker. Schaut man sich die anderen Rieslinge des Hauses an, liegen die meisten davon noch darunter, manche unter einem Gramm. Da werden die Weine von H-L wohl ziemlich sicher nicht wesentlich trockener sein.

Aber klar, andere spielen da immer noch mit ordentlich Restzucker. Nur gibt es aus dem Elsass heute eben auch wirlich knalltrockene Weine. Und man muss nicht mehr wie noch vor ein paar Jahren länger danach suchen.

Gruß
Ulli
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