Na endlich ist mal wieder so richtig was los hier, schön!
...und ich habe es erst jetzt gemerkt...
Da muss ich dann doch auch noch meinen Senf dazu geben:
amateur des vins hat geschrieben:... aufgrund einer Fehllieferung ergab sich nun die Gelegenheit, gleich zwei Weine gegeneinander zu probieren: ... Van Volxem, Goldberg GG 2022 + Van Volxem, Scharzhofberger GG 2022
Ach witzig... Auch mir wurde der Goldberg statt dem Scharzhofberger geliefert. Da ich den Goldberg schon hatte, habe ich ihn zurückgehen lassen und die haben den Scharzhofberger geschickt. Der Absender war dann nicht Kapff sondern "B+S GmbH", das Klebeband war von "Club of Spirits. Kapff hat wohl sein Lager und den Wein an einen Logistikdienstleister ausgelagert, der noch mehr Kunden bedient und dort war wahrscheinlich der Goldberg unter der Nummer des Scharzhofbergers eingelagert... Nun ja... Kann ja mal passieren. Zumindest ging der Umtausch schnell und problemlos.
amateur des vins hat geschrieben: Wahrscheinlich bin ich einfach ungeeignet für Saar ... Punkt auf der ToDo-Liste abgehakt zu haben.
Ollie hat geschrieben: Nö. Die Saar selber ist super. Nur hat VV halt nicht viel mit der Saar zu tun.
EThC hat geschrieben:...da sind sie wieder, die unerbittlichen Typizitätsfetischisten! Wehe, einer macht was, was die anderen in einer Ecke nicht machen! ...
Also Typizität hin oder her, ich mag die Weine von VV und würde sie auch eindeutig in den Bereich Mosel/Saar/Ruwer einordnen. Aber eigentlich ist mir das egal! Hautsache, sie schmecken mir...
Daher will ich nun doch meine persönliche Meinung und Erfahrung mit den VV-Weinen wiedergeben, so dass wir von Goethe, Schiller, Wagner und Schloss Saarstein wieder zum Thema zurückkommen
Wie bereits gesagt, mag ich die Weine von VV sehr, muss allerdings sagen, dass ich mich vom Schiefer Riesling und dieser neuen VV Serie fern halte. Den Saar Riesling habe ich früher sehr gemocht, bin aber irgendwann (muss so um 2017 gewesen sein) abgesprungen, weil sich Qualität und Dichte nach unten bewegt haben. Aber den Wiltinger und den Kanzemer finde ich weiterhin sehr gut. Wahrscheinlich werden mittlerweile einfach zu viel gute Lagen einzeln abgefüllt, so dass nicht mehr genug Substanz beim Saar-Riesling verbleibt.
Bei den GGen ist der Scharzhofberger mein Favorit. Ich mag diese salzige, karge aber trotzdem vielschichtige Mineralität, die trotzdem Platz für Zitrusaromen, Akazienhonig, manchmal Pfeffer oder eine ganze Kräuterwiese lässt. Allerdings darf man den nicht zu früh öffnen. Jung schmeckt er mir garnicht, weshalb ich den immer in den Keller lege und mindestens 10-12 Jahre warte. Meine Kritik zum 2012er habe ich übrigens einige Seiten vorher gepostet.
Auch den Goldberg mag ich sehr und der ist bereits früher zugänglich. Ob das jetzt ein GG oder vielleicht nur eine Erste Lage sein sollte, ist mir egal. Er schmeckt mir und ist im Gegensatz zum Scharzhofberger meistens mit irgendwelchen Gutscheinen noch um die 25 Eur zu bekommen. Der ist (in meinen Augen) auch schon etwas früher trinkreif, aber 6-8 Jahre sollte man ihm (in meinen Augen) durchaus geben. In guten Jahrgängen gehen auch 10-12 Jahre. Den Goldberg finde ich etwas "saftiger" und "cremiger". Er ist nicht ganz so mineralisch. Aber trotzdem hat er "Biss und Gripp". Ich habe letztes Jahr meine letzte Flasche 2013er getrunken. Ein Traum! Unter den jüngeren Jahrgängen kann man den 2018er zurzeit ganz gut trinken (was aber wohl am Jahrgang hängt). Den 2016er hatte ich letztes Jahr probiert und das war viel zu früh.
Fazit: Meine 2022er Goldberg+Scharzhofberger habe ich im Keller verstaut und werde sie die nächsten Jahre nicht anrühren.
Eine Sache muss ich allerdings noch anbringen: Meine Erfahrungen stammen alle von Weinen bei denen Dominik Völk Kellermeister war und der ist ja vor ein paar Jahren zum Karthäuserhof abgewandert. Wie die Weine heute reifen, kann ich nicht sagen.
Was mir auf jeden Fall aufgefallen ist, ist dass mir der 2021er und 2022er Saar Riesling (jung) wieder geschmeckt hat, auch wenn er etwas anders war als früher. Er ist nun etwas runder und süffiger. Begeistert war ich dieses Jahr vom Weißburgunder. Auch das habe ich einige Seiten vorher gepostet. Beides schöne Sommerweine, aber nicht mit den o.g. GGen zu vergleichen. Die haben eine ganz andere Typizität
