Karthäuserhof

Lars Dragl
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Re: Karthäuserhof

Beitrag von Lars Dragl »

Hallo!

Die Auslese, von der ich nicht sicher weiß, ob ob sie aus 93 o. 95 ist, habe ich gerade im Glas und sie entspricht mehr den Faschen, die ich aus 95 hatte; eine schön ausgereifte, aber auch etwas behäbige Auslese mit deutlichem Aroma nach Mango. Dürfte rassiger sein, um den RZ-Überhang besser abzufangen. Trotzdem sehr gut, aber eben kein 93er :cry:
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Herzliche Grüße

Lars
Stephane Franc
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Re: Karthäuserhof

Beitrag von Stephane Franc »

2011 Riesling GG trocken

Trotz des Alters von 12 Jahren dominieren im Geruch immer noch Petrol/Autowerkstatt, mir gefällt das. Etwas pinke Grapefruit und Sahnenoten. Mehr kommt nicht.

Im Mund eher gelbe Grapefruit, ein bisschen Yuzu. Wenig Spiel bei jahrgangstypisch milder Säure. Gut trinkbar, hinterlässt aber keinen bleibenden Eindruck. Wenn im Keller, dann JETZT Korken ziehen. 89 Punkte ?

Gruß Stephane
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UlliB
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Re: Karthäuserhof

Beitrag von UlliB »

Stephane Franc hat geschrieben: Trotz des Alters von 12 Jahren dominieren im Geruch immer noch Petrol/Autowerkstatt, mir gefällt das.
Wieso denn "immer noch"? - Petroltöne sind Reifungs-/ Alterungsnoten (je nachdem, wie man sie betrachtet), in Jungweinen gibt es die nicht. Und wo sie vorhanden sind, verstärken sie sich typischerweise mit weiterer Lagerung. Ich würde zwar bei einem 12 Jahre alten Riesling nicht von "schon" reden, aber "immer noch" passt auch nicht - um endgültig in die Firne abzutauchen und dann die Petroltöne irgendwann tatsächlich verschwinden, ist der dann doch bei weitem nicht alt genug.

Gruß
Ulli
Stephane Franc
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Registriert: So 12. Jun 2016, 23:08

Re: Karthäuserhof

Beitrag von Stephane Franc »

Hallo lieber Ulli,

herzlichen Dank für Deinen Einwand/Hinweis !

Da muss ich mal ganz tief in mich gehen und über meine Begrifflichkeiten nachdenken. Nach einigem Nachdenken komme ich zum Schluss, dass ich reduktive Töne / Chinaböller empfunden habe, diese aber mit Petrol/Autowerkstatt sprachlich kommuniziert habe, und deshalb bei einem 12 Jahre alten Wein überrascht war. Leider ist die Flasche schon leer, um noch mal zu forschen...

Da sehe ich bei der Unterscheidung zwischen diesen beiden Eindrücken ein spannendes Forschungsprojekt bei mir für die nächsten Jahre ! Bin aktuell etwas verunsichert, kann aber gut damit leben und hoffe auf Sicherheit bei mir für die Zukunft. Dafür ist so ein Forum da.

Herzliche Grüße, Stefan
Je-Mi
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Re: Karthäuserhof

Beitrag von Je-Mi »

UlliB hat geschrieben:
Stephane Franc hat geschrieben: Trotz des Alters von 12 Jahren dominieren im Geruch immer noch Petrol/Autowerkstatt, mir gefällt das.
Wieso denn "immer noch"? - Petroltöne sind Reifungs-/ Alterungsnoten (je nachdem, wie man sie betrachtet), in Jungweinen gibt es die nicht. Und wo sie vorhanden sind, verstärken sie sich typischerweise mit weiterer Lagerung. Ich würde zwar bei einem 12 Jahre alten Riesling nicht von "schon" reden, aber "immer noch" passt auch nicht - um endgültig in die Firne abzutauchen und dann die Petroltöne irgendwann tatsächlich verschwinden, ist der dann doch bei weitem nicht alt genug.

Gruß
Ulli
Finde ich interessant und habe ich vorher auch schon öfter mal gehört. Dabei ist mir bei vielen Weinen von P.J. Kühn und bei einigen von Schloss Lieser aufgefallen, dass sie deutlich nach Tankstelle riechen und zwar (auch) als junge Weine. Ich das nachvollziehen, was Stephane beschreibt.
Gruß
Jens
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puschel
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Re: Karthäuserhof

Beitrag von puschel »

Hallo Zusammen,
Petrol Noten, da stimme ich Ulli zu!
Wenn In der Nase, frisch geöffnet,
Autowerkstatt oder vielleicht Hafenbecken
können Spontinoten sein….!
1.Tag Flasche öffnen, Pfütze raus, Korken wieder rein
Am 2. Tag sollten nach dem Öffnen diese Geruchsnoten verschwunden sein ;)

Gruß Adi
Save water, drink riesling
Ursula
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Re: Karthäuserhof

Beitrag von Ursula »

2010 Schieferkristall, Riesling KAB trocken, mit 11,5 Vol.% Alk.,45er Naturkork, Pr.Nr. 20/11

helles Grüngelb ( nach bald 14 Jahren ), würziges, feines und sauberes Rieslingbukett, keinerlei Altersnoten,rassig-jugendlich ( ist nicht übertrieben ), sehr ausgewogen. Die paar Gramm RZ stören überhaupt nicht. So liebe ich die Ruwer- Rieslinge.Sehr trinkig auf hohem Niveau, kristallklar.

Die Weinsteinkristalle in der Flasche zerkaue ich sehr gerne. Natürlicher Schmirgel gegen Zahnstein.
Mindestens 88 , nein 89 P. Für den Trinkspaß noch einen Extrapunkt.

Gruß Ursus

Der Wein durfte wie alle meine Weineinkäufe bei mir sich bei 9 Grad C. in aller Ruhe entwickeln und reifen.
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EThC
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Re: Karthäuserhof

Beitrag von EThC »

...dieser Weißburgunder von der Mosel ist leider kein Ruhmesblatt:

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Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Ursula
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Re: Karthäuserhof

Beitrag von Ursula »

2019 Schieferkristall Riesling KAB trocken mit 11,5 Vol.% Alk., 45er Naturkork, a.Pr.Nr.3 561 303 001/20

ist schon ein bißchen wie Achterbahnfahren mit den trockenen Weinen vom Karthäuserhof.
Der Schieferkristall aus 2010 gehörte zu unseren Lieblingsweinen, ganze 6o Flaschen davon haben wir bis vor wenigen Wochen davon genossen. Dieser Wein bildete auch und gerade nach mehr als 10 Jahren Lagerung für uns perfekt den einzigartigen Ruwerstil ab.

Erst ab Jahrgang 2019 konnte uns der Schieferkristall wieder überzeugen. Über die 8 Jahre davor möchte ich den Mantel des Schweigens ausbreiten.Zum 2019er :Da ist sie wieder, die klassische Ruwernase, feine Gesteinsnoten, schlank,knackig, der dezente RZ bestens verpackt,mundwässernd,jugendliche Frische, ein echter niveauvoller Spaßwein.

Darauf haben wir lange gewartet.

Gruß Ursus
Chrysostomus
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Re: Karthäuserhof

Beitrag von Chrysostomus »

Geburtstagsfeier - schöne Gelegenheit, um einige Weine als Miniverkostung gegeneinander antreten zu lassen...
Eine Magnum Hiedler, Riesling Maximum, Kamptal 2003 hatte es mit dem

Riesling Eitelsbacher Karthäuserhofberg Großes Gewächs 2015

zu tun.

Der GG hat noch viel Rasse in Form von Säure zu bieten. Etwas Petroleum, sehr schöne feine Ananas-Frucht in der Nase und auch am Gaumen überwiegt der gelbe Fruchteindruck. Mittlere Länge, bleibt immer frisch und leicht zu trinken, die Säure harmoniert mit der Frucht. Schöne Balance, wirkt in sich ruhend und ausgeglichen. Sehr schön! 92-93 Pkt. mit viel Potential! Werde versuchen, meine letzte Flasche in den nächsten 5 Jahren nicht zu öffnen.

Sieger dieses "Duells" war aber, wie zu erwarten, der im perfekten Trinkfenster angekommene Hiedler Maximum. Immer wieder ein Erlebnis, noch dazu aus der Magnum!
Schöne Grüße, Markus
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