Wittmann

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EThC
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Re: Wittmann

Beitrag von EThC »

Ursula hat geschrieben:Auch wieder ganz ordentliche Sortimentsauffüller, nicht wahr Erich
...meine Einschätzung dazu bezieht sich auf den Gutswein, zuletzt den 18er probiert, der damals in Folge nach 16 und 17 eben reichlich belanglos war. Und wenn ich mir anschaue, daß sowas mittlerweile 16 Euronen kostet, na ich weiß nicht; aber das ist ja generell ein Problem mit den Basisweinen von Keller, jedenfalls aus meiner Sicht.

Die anderen kenne ich nicht und 94 bzw. 95 Punkte von Hofschuster sind natürlich schon eine Ansage! Aber ob man sich das noch leisten kann? Wäre aber schön, wenn das für die anderen Silvaner-Produzenten in Rheinhessen ein Ansporn sein könnte, hier generell qualitativ etwas aufzurüsten...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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Lars Dragl
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Re: Wittmann

Beitrag von Lars Dragl »

Hallo!

Wittmann vom Kalkstein Riesling trocken 2020

Mittleres Strohgelb und sehr viel Kohlensäure. Die Nase ist anfangs eher durch das CO2 verstellt, zeigt sich dann aber gelbfruchtig und leider mit deutlich dropsigem Einschlag. Die Kalkmineralik ist zweifelsfrei gut zu erkennen, die alleine reisst es aber auch nicht raus. Im Mund ebenfalls recht dürftig und die 10 €, die ich damals gezahlt habe, zumindest heute nicht wert. Vielleicht fängt der sich noch, aber es ist eigentlich schon die vierte Fl., die keinen Spaß macht und ich hake den jetzt als Fehlkauf ab. Der gleichteure bzw. günstigere Kabinettstück 2020 von Thomas Haag, der ebenfalls gerade auf ist, lässt ihm nicht einen Stich. Schade!

Herzliche Grüße

Lars
amateur des vins
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Re: Wittmann

Beitrag von amateur des vins »

Nicht allzu vielversprechend entwickelt hat sich leider der

Wittmann, Westhofener 2018

Im Wesentlichen finde ich eine ausgeprägte Karamellnote und eine ausgesprochen weiche, um nicht zu sagen: niedrige Säure. Das steht doch in sehr deutlichem, fast diametralen Widerspruch zu meinen Eindrücken vom Februar 2020.
Da ist eine tolle Würze, und der Wein zeigt auch eine schöne Komplexität und Tiefe. Insgesamt mangelt es ihm aber an Spannung. Als "Kuriosität" dennoch gut, aber in anbetracht der Entwicklung zwischen beiden Verkostungen habe ich doch erhebliche Zweifel, daß dieser Wein noch wesentlich länger durchhält.

Vielleicht war's ja die Flasche?
Besten Gruß, Karsten
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EThC
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Re: Wittmann

Beitrag von EThC »

amateur des vins hat geschrieben:Vielleicht war's ja die Flasche?
...wenn Du Glück hast (und noch was in petto), vielleicht ja, allerdings würde ich ausgehend von so manch anderer 18er-Erfahrung davon ausgehen, daß das Zeuch einfach keine Langläuferqualitäten hat...
Viele Grüße
Erich

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amateur des vins
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Re: Wittmann

Beitrag von amateur des vins »

EThC hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:Vielleicht war's ja die Flasche?
...wenn Du Glück hast (und noch was in petto), vielleicht ja, allerdings würde ich ausgehend von so manch anderer 18er-Erfahrung davon ausgehen, daß das Zeuch einfach keine Langläuferqualitäten hat...
Das wollte ich damit angedeutet haben.
Besten Gruß, Karsten
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UlliB
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Re: Wittmann

Beitrag von UlliB »

Ziemlich ratlos hinterließ mich

Westhofener Riesling 1G 2020 (Wittmann) 12,5%Vol. VDP.Aus Ersten Lagen. Für einen 20er recht dunkle Farbe, mittleres Gold.

Die Nase unauffällig, für einen 20er Riesling aus Rheinhessen völlig ok. Der Gaumen aber nicht: da erschien neben der zu erwartenden Aromatik ein deutlicher Fehlton, erst nach altem Bienenwachs, dann eindeutig nach Möbelpolitur. Ich dachte sofort an UTA, aber da passt die Farbe nicht; vom Gesamtbild würde eher Premox passen - aber gibt es das bei Riesling überhaupt?

Jedenfalls war der Wein bestimmt nicht so, wie er sein sollte. Ein Flaschenfehler ist natürlich immer möglich, aber ich wüsste nicht, was das für einer sein könnte. Der Korken war gut, er roch auch ok, und der Füllstand war hoch. Merkwürdig.

Gruß
Ulli
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Rieslingfan
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Re: Wittmann

Beitrag von Rieslingfan »

UlliB hat geschrieben:Der Gaumen aber nicht: da erschien ..... ein deutlicher Fehlton ....eindeutig nach Möbelpolitur.
Schließlich sind die Fässer auch eine Art von Möbel und müssen innen wie außen poliert werden. :D ;)

Spaß beiseite, ich kenne diesen Jahrgang nicht, kann mir aber nur vorstellen, dass hier ein Flaschenfehler vorgelegen hat.
Gruß Markus
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sorgenbrecher
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Re: Wittmann

Beitrag von sorgenbrecher »

UlliB hat geschrieben: Die Nase unauffällig, für einen 20er Riesling aus Rheinhessen völlig ok. Der Gaumen aber nicht: da erschien neben der zu erwartenden Aromatik ein deutlicher Fehlton, erst nach altem Bienenwachs, dann eindeutig nach Möbelpolitur. Ich dachte sofort an UTA, aber da passt die Farbe nicht; vom Gesamtbild würde eher Premox passen - aber gibt es das bei Riesling überhaupt?

Jedenfalls war der Wein bestimmt nicht so, wie er sein sollte. Ein Flaschenfehler ist natürlich immer möglich, aber ich wüsste nicht, was das für einer sein könnte. Der Korken war gut, er roch auch ok, und der Füllstand war hoch. Merkwürdig.

Gruß
Ulli
Ich hatte vor einigen Woche eine identische Begegnung mit 2015 Morstein, auch hier lässt sich natürlich ein Flaschenfehler nicht ausschließen, aber das war schon sehr enttäuschend und unerwartet.
Gruß, Marko.
weinaffe
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Re: Wittmann

Beitrag von weinaffe »

Hallo zusammen,

ich will jetzt kein Wittmann-Bashing betreiben, aber nach meinen -sicherlich nicht extrem umfangreichen- Erfahrungen speziell mit den GGs dieses Weinguts altern die Weine viel zu schnell. Direkt nach Freigabe präsentieren sich die Weine meist sehr schön und eigentlich trinkreif. Nach 5-6 Jahren waren die Weine dann aber schon müde und deutlich über den Punkt. Aus diesem Grunde ist mein Keller "wittmannfrei", aber nicht "kellerfrei" geblieben :lol:

LG
Bodo
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Rieslingfan
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Re: Wittmann

Beitrag von Rieslingfan »

Dann hast du diese Mängel doch sicherlich auch gegenüber dem Weingut erwähnt und welche Antwort erhalten?
Gruß Markus
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