Adeneuer

amateur des vins
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Re: Adeneuer

Beitrag von amateur des vins »

Bernd, ich meinte das ein bißchen anders:

Auch Riesling gibt es ja für verschiedene Budgets, mit und ohne VDP-Siegel. Dennoch ist rieslingbezogen wesentlich mehr Betrieb im Forum, und zwar nach meiner Wahrnehmung quer über alle Ausprägungen.

Also kann es am VDP nicht liegen. Bei Dir persönlich ja, forenweit eher nicht.
Besten Gruß, Karsten
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Udo2009
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Re: Adeneuer

Beitrag von Udo2009 »

Bernd Schulz hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:Du meinst, so wie bei den Riesling-GGs?
Nicht ganz genauso, aber so ähnlich..... :twisted:

...Spätburgunder bis zu einem Preis von ca. 15 Euro ziehe ich den kleineren Weinen aus dem Hause Adeneuer deutlich vor, ...
Nun, bei den Steillagen an der Ahr und alles Handarbeit, ist es mit 15 € schon sportlich. Aber es gibt auch VDP Winzer, die Weine deutlich günstiger anbieten können, weil sie keine Steillagen haben und viel (außer der Lese) mit Maschinen machen können.

Weingut Graf von Bentzel-Sturmfeder ist so ein Weingut, VDP und "Spottpreise"...
Ralf Gundlach
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Re: Adeneuer

Beitrag von Ralf Gundlach »

Bernd hat einfach eine VDP Allergie. Sobald der Adler in die Nähe kommt, dann kriegt er inneren Ausschlag :( . Aber mir geht es auch nicht wirklich so anders. Der VDP verköpert halt so ein gewisses "Elitedenken". Das schreckt Musiker und Sozialfuzzies irgendwie ab.

Ralf
Ralf Gundlach
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Re: Adeneuer

Beitrag von Ralf Gundlach »

Aber ....Adeneuer gefällt mir stilistisch auch, unser bester Weinhändler hat ihn im Sortiment. Und ab und zu gönne ich mir eine Pulle.
Bernd Schulz
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Re: Adeneuer

Beitrag von Bernd Schulz »

Ralf Gundlach hat geschrieben:Der VDP verköpert halt so ein gewisses "Elitedenken"....
Um mal ganz ehrlich zu sein: Ich habe eigentlich gar nichts gegen ein gewisses Elitedenken. Die richtig guten Winzer (oder Musiker oder .....) sind in meinen Augen durchaus berechtigt, sich für gut zu halten. Nicht jeder kann gleich viel, und der, der mehr kann, darf auch wissen und (in vernünftigen Grenzen) zeigen, dass er mehr kann.

Meine Probleme mit dem VDP sind anders gelagert. Sie betreffen ein mittlerweile zunächst sehr restriktives (aber in der Praxis dann wieder inkonsequent gehandhabtes) Konzept der Qualitäts- und damit Preisabstufungen, welches nicht nur schwer durchschaubar, sondern auch überhaupt nicht historisch gewachsen ist. Und sie betreffen die Tatsache, dass die bloße Mitgliedschaft im Verein oft (seltene Ausnahmen bestätigen die Regel) dazu führt, dass vergleichsweise hohe Preise verlangt werden. Gerade die Ahr ist dafür ein schönes Beispiel, denn die guten Ahrburgunder, die auch ich mir leisten kann, finde ich weit eher bei Weingütern, die sich nicht im VDP befinden. In aller Regel berappe ich beim VDP-Erzeuger einfach nur des Geiers wegen erst einmal einen Aufschlag.
Udo2009 hat geschrieben:Weingut Graf von Bentzel-Sturmfeder ist so ein Weingut, VDP und "Spottpreise"...
Der Betrieb war mir offen gestanden bislang überhaupt kein Begriff! :oops: Muss man den kennen? Sollte man mal einen von ihm produzierten Wein getrunken haben (beide Fragen sind ernst gemeint!)?

Herzliche Grüße

Bernd
Ralf Gundlach
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Re: Adeneuer

Beitrag von Ralf Gundlach »

Bernd Schulz hat geschrieben:
Ralf Gundlach hat geschrieben:Der VDP verköpert halt so ein gewisses "Elitedenken"....
Um mal ganz ehrlich zu sein: Ich habe eigentlich gar nichts gegen ein gewisses Elitedenken. Die richtig guten Winzer (oder Musiker oder .....) sind in meinen Augen durchaus berechtigt, sich für gut zu halten. Nicht jeder kann gleich viel, und der, der mehr kann, darf auch wissen und (in vernünftigen Grenzen) zeigen, dass er mehr kann.

Meine Probleme mit dem VDP sind anders gelagert. Sie betreffen ein mittlerweile zunächst sehr restriktives (aber in der Praxis dann wieder inkonsequent gehandhabtes) Konzept der Qualitäts- und damit Preisabstufungen, welches nicht nur schwer durchschaubar, sondern auch überhaupt nicht historisch gewachsen ist. Und sie betreffen die Tatsache, dass die bloße Mitgliedschaft im Verein oft (seltene Ausnahmen bestätigen die Regel) dazu führt, dass vergleichsweise hohe Preise verlangt werden. Gerade die Ahr ist dafür ein schönes Beispiel, denn die guten Ahrburgunder, die auch ich mir leisten kann, finde ich weit eher bei Weingütern, die sich nicht im VDP befinden. In aller Regel berappe ich beim VDP-Erzeuger einfach nur des Geiers wegen erst einmal einen Aufschlag.
Udo2009 hat geschrieben:Weingut Graf von Bentzel-Sturmfeder ist so ein Weingut, VDP und "Spottpreise"...
Der Betrieb war mir offen gestanden bislang überhaupt kein Begriff! :oops: Muss man den kennen? Sollte man mal einen von ihm produzierten Wein getrunken haben (beide Fragen sind ernst gemeint!)?

Herzliche Grüße

Bernd
Na gut, dann beziehe ich das nur auf den Sozialfuzzie. Ich habe anscheinend eine Allergie gegen das Wort "Elite". Da bekomme ich Ausschlag.

Ralf
Ralf Gundlach
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Re: Adeneuer

Beitrag von Ralf Gundlach »

Ich glaube, ich bin da auch speziell. Das Wort "Elite" schreckt mich reinfach ab.
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Udo2009
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Re: Adeneuer

Beitrag von Udo2009 »

Bernd Schulz hat geschrieben:
Udo2009 hat geschrieben:Weingut Graf von Bentzel-Sturmfeder ist so ein Weingut, VDP und "Spottpreise"...
Der Betrieb war mir offen gestanden bislang überhaupt kein Begriff! :oops: Muss man den kennen? Sollte man mal einen von ihm produzierten Wein getrunken haben (beide Fragen sind ernst gemeint!)?
Das Weingut Graf von Bentzel-Sturmfeder ist aus Württemberg.
Kennengelernt habe ich das Weingut über das monatliche Probepaket des VDP (Einmal im Monat bekommt man 6 Flaschen eines VDP Weinguts zum Vorzugspreis. Kann man auch abbestellen, muss also nicht jeden Monat ein Paket nehmen)
Zu Corona-Zeiten habe ich versucht unseren Weinkurs "am Leben" zu halten und online Weinproben veranstaltet. Graf von Bentzel-Sturmfeder konnte ich dazu überreden, bei der online Weinprobe etwas zu den Weinen zu erzählen, die wir da im Glas hatten. Aus einer vereinbarten halben Stunde sind dann zwei Stunden geworden, die er so richtig aus dem Nähkästchen des Winzers geplaudert hat. Schloß dann mit dem Statement, dass das seine erste online Weinprobe war und er das garantiert wieder machen würde.
Die Weine kamen bei allen Teilnehmern gut an, vor allem sein Samtrot und der Acolon wurden hoch gelobt.
Ich habe noch eine 2014er Cuvée aus Spätburgunder und Samtrot im Keller, die auch nicht zu verachten ist. Weiterhin noch einen 2016er Lemberger und einen 2015er Samtrot. Alle top.
Bernd Schulz
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Re: Adeneuer

Beitrag von Bernd Schulz »

Udo2009 hat geschrieben:Zu Corona-Zeiten habe ich versucht unseren Weinkurs "am Leben" zu halten und online Weinproben veranstaltet. Graf von Bentzel-Sturmfeder konnte ich dazu überreden, bei der online Weinprobe etwas zu den Weinen zu erzählen, die wir da im Glas hatten. Aus einer vereinbarten halben Stunde sind dann zwei Stunden geworden, die er so richtig aus dem Nähkästchen des Winzers geplaudert hat. Schloß dann mit dem Statement, dass das seine erste online Weinprobe war und er das garantiert wieder machen würde.
Das klingt ja zunächst mal alles andere als unsympathisch!

Ich bin gerade auf die Website des Grafen gegangen - grundsätzlich hätte ich schon einige Lust, ein paar der dort angebotenen Wein zu testen! Aber so günstig finde ich die Kurse, die ich im Shop sehe, dann auch wieder nicht. Für einen "Ortswein" werden locker mal gute 15 Euronen verlangt, u.a. auch für den "Ortsriesling", während ich bei diversen Non-VDPlern zu diesem Preis alles andere als üble Lagenrieslinge (mit der entsprechenden Lagentypizität, insofern eine solche überhaupt auszumachen ist) erhalten kann....

...wie auch immer: Das Schnäppchenparadies an sich sieht für meine Begriffe zunächst anders aus. Kennst du denn den einen oder anderen Gutswein des Hauses, den du empfehlen könntest?

Offtopische Grüße

Bernd
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EThC
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Re: Adeneuer

Beitrag von EThC »

Bernd Schulz hat geschrieben:In aller Regel berappe ich beim VDP-Erzeuger einfach nur des Geiers wegen erst einmal einen Aufschlag.
...na ja, ist doch logisch. Irgendwo muß das ganze Geld ja herkommen, das die VDP-Mühle am Laufen hält. Auch ist der Aufwand für Präsentationen etc. für die Winzer selbst in der Regel deutlich höher, sowohl zeitlich als auch materiell, prozentual nicht wenig -insbesondere von den höheren Qualitäten- verschwindet für lau in den Schlünden der unzähligen Profiverkoster und dann will man ja auch noch das Versprechen wahr machen, daß man als VDPler am Ende mehr verdient als die anderen. Also quasi eine klassische WinWin-Situation für Winzer und VDP. Für den Verbraucher von der preislichen Seite her eher nicht, von nix kommt halt nix.
Dennoch habe ich grundsätzlich nichts gegen den VDP oder generell gegen solche Dachorganisationen. Ich finde halt nur dieses völlig inkonsequente und kaum mehr durchschaubare Regelwerk total daneben. Da mußte ich mich schon wieder aufregen, als ich zuletzt bei Schmitt's Kindern so ein paar Geschichten erzählt bekam... :evil:
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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