BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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dazino
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von dazino »

Hoi Martin

Danke. Ich warte mal auf die Kommentare von Parker und Vinum. Ausserdem hoffe ich, dass der Wein bei der Primeurdegu am 5. Mai in Lausanne auch angeboten wird und ich mir ein eigenes Bild machen kann.

Gruss
David
Ingo
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von Ingo »

Ich habs an anderer Stelle schon mal geschrieben: Noch nie habe ich einen Batailley getrunken (alle großen Jahrgänge seit 1990 bis 2005), der nicht rustikal und, wie sagt man so schön, "traditionell vinifiziert" gewesen wäre. Bei direkten Vergleichen mit von Parker gleich bewerteten Weinen, z. B. Talbot, schnitt er noch schlechter ab. Es handelt sich für meinen Gaumen und einen Wein, der derb und breitbeinig daher kommt, spröden Charme versprüht und auch im Alter nichts von seiner Rauheit verliert. So in etwa ein Verschnitt von von Greta Garbo und John Wayne. Ich mag kaum glauben, dass das jetzt anders sein soll.
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Der Fränkie
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von Der Fränkie »

Ingo hat geschrieben:Ich habs an anderer Stelle schon mal geschrieben: Noch nie habe ich einen Batailley getrunken (alle großen Jahrgänge seit 1990 bis 2005), der nicht rustikal und, wie sagt man so schön, "traditionell vinifiziert" gewesen wäre.
Hallo Ingo,

da wurde bereits auch an anderer Stelle und von anderer Seite widersprochen - ich mach es trotzdem nochmal: seit 2008 ist Batailley wie ausgewechselt. Die Tannine sind absolut fein und ausgereift.

Übrigens ist Batailley nicht der einzige Cru, der Stil und Qualität in der letzten Jahrzehnten verändert hat.

LG
Der Fränkie
Ingo
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von Ingo »

Der Fränkie hat geschrieben:da wurde bereits auch an anderer Stelle und von anderer Seite widersprochen - ich mach es trotzdem nochmal: seit 2008 ist Batailley wie ausgewechselt. Die Tannine sind absolut fein und ausgereift.
Das würde mich ja freuen, ich hab nichts gegen das Gut. Werde bei Gelegenheit dann mal einen 2008er aufziehen.
weinfex
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von weinfex »

Hallo Ingo,

was Batailley betrifft, es gibt seit 2003/2004 mit Arnaud Durand
einen neuen Kellermeister (von allen Weingütern der Familie Casteja),
Denis Dubourdieu ist schon länger externer beratender Önologe.
Mit seinem Eintritt veränderte sich Batailley stilistisch jedes Jahr ein wenig,
besonders auffallend in den Jahren 2005 auf 2006, dass bei
letzterem die Tanninstruktur deutlich besser war. Der Jahrgang 2008
ist nochmals ein Stück gelungener, 2009 und 2010 sind für
mich die bisher besten je produzierten Jahrgänge. Die Fortschritte dürften
in den nächsten Jahren nicht mehr so "extrem gross" ausfallen wie in
den vergangenen 5 Jahrgängen...
Grüsse weinfex
Frankie Wilberforce
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von Frankie Wilberforce »

Hallo,
wenn ich mir die Bewertungen der international bekannten Größen, wie JR, NM und JS so anschaue, frage ich mich, welche Appellaion in diesem Jahr besonders herrausragend war. Ich habe gelegentlich gelesen, dass Pessac Leognan bsonders klasse war. Meine Frage an die Forumianer, die vor Ort waren und verkostet hatten, könnt ihr bestätigen, dass Pessac Leognan überdurchschnittlich profitiert hat?
Grüße Armin

Sie fragen mich nach den besten Wein, den ich getrunken habe? Der ist wahrscheinlich im nächsten Glas ...
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Riesaux
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von Riesaux »

Ganz interessant zu beobachten was sich im frühen Stadium der Kampagne bei den kleinen Weinen tut, z. B. Chateau Du Retout. Wird der Wein in diesem Jahr nicht nur von den üblichen Verdächtigen (Gabriel, Lobenberg, Gerstl) gut bewertet, sondern auch von WS, JR, Decanter und JS mit ordentlichen Noten versehen.

Direkt nach Release gab es den Wein für 9,90 bzw. 9,95 Euro bei Bacchus und C&D zu kaufen, während Gute Weine ihn direkt bei 11,80 Euro hatte, also den Anschluss an die anderen "kleinen" Cru Bourgeois herstellen will. Bei Bacchus (zwischenzeitlich auch auf 11,80 erhöht) und C & D ist er offenbar mittlerweile ausverkauft, bzw. nicht mehr auf der Liste. Na ja, gebe es zu 24 Flaschen werden auch in meinen Keller wandern. Für unter 10 Euro sicher kein schlechter Kauf.

Gruß

Holger
Holger Bromm
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harti
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von harti »

Frankie Wilberforce hat geschrieben:Hallo,
wenn ich mir die Bewertungen der international bekannten Größen, wie JR, NM und JS so anschaue, frage ich mich, welche Appellaion in diesem Jahr besonders herrausragend war. Ich habe gelegentlich gelesen, dass Pessac Leognan bsonders klasse war. Meine Frage an die Forumianer, die vor Ort waren und verkostet hatten, könnt ihr bestätigen, dass Pessac Leognan überdurchschnittlich profitiert hat?
Hallo Armin,

mir persönlich fällt es schwer, eine Appellation besonders herauszuheben. Wenn ich mich aber entscheiden müsste, fiele mein Wahl wohl wieder auf Pauillac. Pessac-Léognan (rot) fand ich dieses Jahr nicht ganz so stark wie 2009.

Grüße

Hartmut
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innauen
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von innauen »

Retout fand ich 2005 recht überzeugend, mittlerweile ist der aber im Tiefschlaf, 2006 so lala und 2007 nur grauenvoll. Ein 2001er im letzten Jahr zeigte, dass der Wein reifen kann, aber ein Charmbolzen war dieser rustikale Tropfen nicht. Dass Lobenberg den Wein so lobt, erklärt sich mit einem blick in sein Angebot schnell. LOB lobt die eigenen Weine recht rücksichtslos. Beispiel Charmail 2006 umd 2007.
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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Riesaux
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von Riesaux »

innauen hat geschrieben:Retout fand ich 2005 recht überzeugend, mittlerweile ist der aber im Tiefschlaf, 2006 so lala und 2007 nur grauenvoll. Ein 2001er im letzten Jahr zeigte, dass der Wein reifen kann, aber ein Charmbolzen war dieser rustikale Tropfen nicht. Dass Lobenberg den Wein so lobt, erklärt sich mit einem blick in sein Angebot schnell. LOB lobt die eigenen Weine recht rücksichtslos. Beispiel Charmail 2006 umd 2007.
Hallo Wolf,

was den 2006er und 2007er betrifft kann ich nur zustimmen. Hatte beide jeweils auf den Mövenpick-Ankunftsproben in Hanover und fand die nicht überzeugend. Vom 2005er lagert ein größeres Kontingent in meinem Keller. War zuletzt sehr verschlossen und ich mache sicher die nächsten 3 Jahre keine mehr auf. Ich hoffe einfach mal, dass der 2010er mindestens wieder auf 2005-Niveau ist, was die breitere Anerkennung über LOB hinaus ja durchaus hoffen lässt. ;)

Gruß

Holger
Holger Bromm
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