Da sind wir nicht weit auseinander.jessesmaria hat geschrieben:Naja, vielleicht keine allzu animierende BigBand-Mukke.
Grundsätzlich finde ich Weintrinken eher einen besinnliche Akt, ich persönlich würde deshalb nicht zu allzu "aufputschender" Musik greifen.
Wein und Musik
Re: Wein und Musik
-
- Beiträge: 4385
- Registriert: Sa 10. Mär 2012, 22:47
- Wohnort: Berlin
Re: Wein und Musik
Haha,wenn schon elitär, dann richtig!jessesmaria hat geschrieben:Naja, vielleicht keine allzu animierende BigBand-Mukke.OsCor hat geschrieben:Gediegener Jazz, aha. Was verstehst du denn unter nicht gediegenem Jazz?jessesmaria hat geschrieben:Gediegenen Jazz kann ich mir auch gut vorstellen.
Grundsätzlich finde ich Weintrinken eher einen besinnliche Akt, ich persönlich würde deshalb nicht zu allzu "aufputschender" Musik greifen.
Für mich selber nicht das richtige Thema. Erstens höre ich garnicht so viel Musik, und zweitens kann ich mir auch nicht vorstellen, wie ich beidem gleichzeitig angemessene Aufmerksamkeit zukommen lassen könnte. Aber ich kann mich ja auch bei der Arbeit nicht beschallen lassen. Also, ich kann schon, nur kommt dann bei der Arbeit nicht viel raus. Wäre ich Handwerker, wär' das wohl anders.
Soso, tut man das nicht? Ich hab's auch schon genau anders gehört: einfaches Essen, komplexer Wein, und umgekehrt - damit sie sich nicht in die quere kommen.jessesmaria hat geschrieben:Aber man empfiehlt ja auch keinen allzu komplexen Wein zu einem einfachen Essen
Womit wir wieder bei der Allgemeingültigkeit simpler Regeln wären...
Besten Gruß, Karsten
-
OnlineGerald
- Administrator
- Beiträge: 7578
- Registriert: Do 24. Jun 2010, 08:45
- Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
- Wohnort: Wien
Re: Wein und Musik
Meine persönliche Meinung dazu ist auch, dass man bei einer "Reizüberflutung" gar nichts mehr richtig würdigen kann. Ein toller Wein, ein großartiges Essen, einzigartige Musik auf einer Terrasse mit grandiosem Ausblick zusammen mit einer Person, die man immer schon treffen wollte Nein, meine Sache wäre das nicht.
Einen beeindruckenden Wein kann man meiner Ansicht nach dann am besten genießen bzw. mit den Sinnen erfassen, wenn es keinerlei Ablenkung gibt. Also kein (oder nur ein einfaches) Essen dazu, keine Musik, Gespräche nur über den Wein etc.
Aber - wie es so schön heißt - chacun à son goût ...
Grüße
Gerald
Einen beeindruckenden Wein kann man meiner Ansicht nach dann am besten genießen bzw. mit den Sinnen erfassen, wenn es keinerlei Ablenkung gibt. Also kein (oder nur ein einfaches) Essen dazu, keine Musik, Gespräche nur über den Wein etc.
Aber - wie es so schön heißt - chacun à son goût ...
Grüße
Gerald
Re: Wein und Musik
Ich weiß nicht, ob man immer von superlativen Gelegenheiten reden muss. Man kann doch sich abends zum Musikhören zurückziehen und dabei Wein trinken. Ich will da nicht gerade von etwas Alltäglichem sprechen, aber von etwas, was durchaus häufiger vorkommt.Gerald hat geschrieben:Ein toller Wein, ein großartiges Essen, einzigartige Musik auf einer Terrasse mit grandiosem Ausblick zusammen mit einer Person, die man immer schon treffen wollte Nein, meine Sache wäre das nicht.
Ich für mein Teil bin nicht auf der Suche nach etwas Ultimativem, unter anderem natürlich auch deswegen, weil die Weine, die ich mir leisten will, bestimmt keine Komplexitätsmonster sind und schon deshalb vielleicht kein Zielkonflikt entsteht…
Darüber hinaus ist denkbar, dass diese meine Einstellung sind noch ändert.
Gruß
Oswald
- Wolfgang Kärcher
- Beiträge: 95
- Registriert: Di 22. Dez 2020, 00:22
Re: Wein und Musik
Hallo
Natürlich hat dieser Versuch, Beziehungen zwischen Wein und Musik herzustellen, etwas Schmunzelndes. Es soll auch niemand davon überzeugt werden, dass er zum Wein Musik hören soll. Dennoch kann es Spaß machen, solche Bezüge zu suchen und vielleicht auch zu testen.
So wurde in dem Thread, der Ausgang für diese Diskussion hier war, auch angesprochen, welcher Wein zu Bruckner oder Brahms passen könne.
Dabei kam mir der Gedanke, das Ganze aufzugreifen. Denn zu meiner Lieblingssinfonie von Brahms, der 2ten (am liebsten in Bernstein-Einspielung), würde ich mir einen qualitativ hochwertigen Spätburgunder von der Ahr oder vom Kaiserstuhl wählen. Nicht allzu trocken. Aber das empfindet wohl jeder anders.
So könnte ich mir zu dem Friuliano Friuli Colli Orientali 2014, den ich gerade im Glas habe, die Shéhérazade von Maurice Ravel sehr gut vorstellen. Na ja, der Weg vom Orient zu 2001er Nacht ist ja auch nicht weit
Gruß
Wolfgang
Natürlich hat dieser Versuch, Beziehungen zwischen Wein und Musik herzustellen, etwas Schmunzelndes. Es soll auch niemand davon überzeugt werden, dass er zum Wein Musik hören soll. Dennoch kann es Spaß machen, solche Bezüge zu suchen und vielleicht auch zu testen.
So wurde in dem Thread, der Ausgang für diese Diskussion hier war, auch angesprochen, welcher Wein zu Bruckner oder Brahms passen könne.
Dabei kam mir der Gedanke, das Ganze aufzugreifen. Denn zu meiner Lieblingssinfonie von Brahms, der 2ten (am liebsten in Bernstein-Einspielung), würde ich mir einen qualitativ hochwertigen Spätburgunder von der Ahr oder vom Kaiserstuhl wählen. Nicht allzu trocken. Aber das empfindet wohl jeder anders.
So könnte ich mir zu dem Friuliano Friuli Colli Orientali 2014, den ich gerade im Glas habe, die Shéhérazade von Maurice Ravel sehr gut vorstellen. Na ja, der Weg vom Orient zu 2001er Nacht ist ja auch nicht weit
Gruß
Wolfgang
Zuletzt geändert von Wolfgang Kärcher am Mi 13. Jan 2021, 19:24, insgesamt 1-mal geändert.
- EThC
- Beiträge: 8411
- Registriert: Fr 27. Feb 2015, 17:17
- Wohnort: ...mal hier, mal dort...
- Kontaktdaten:
Re: Wein und Musik
Gerald hat geschrieben:Also kein (oder nur ein einfaches) Essen dazu, keine Musik, Gespräche nur über den Wein etc.
...Wein und Essen bring ich mühelos zusammen ohne daß da was auf der Strecke bleibt, egal wie komplex Wein und / oder Essen sind...
OsCor hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob man immer von superlativen Gelegenheiten reden muss. Man kann doch sich abends zum Musikhören zurückziehen und dabei Wein trinken.
...kann man natürlich, nur bei mir läuft dann automatisch die Weinanalysemaschine an. Vielleicht wenn ich was Hyperbanales im Glas hätte, aber dann macht's auch keinen Spaß...
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
-
- Beiträge: 441
- Registriert: Mi 23. Jan 2013, 20:31
- Wohnort: Bonn
Re: Wein und Musik
Gerald hat geschrieben:Meine persönliche Meinung dazu ist auch, dass man bei einer "Reizüberflutung" gar nichts mehr richtig würdigen kann. Ein toller Wein, ein großartiges Essen, einzigartige Musik auf einer Terrasse mit grandiosem Ausblick zusammen mit einer Person, die man immer schon treffen wollte Nein, meine Sache wäre das nicht.
Einen beeindruckenden Wein kann man meiner Ansicht nach dann am besten genießen bzw. mit den Sinnen erfassen, wenn es keinerlei Ablenkung gibt. Also kein (oder nur ein einfaches) Essen dazu, keine Musik, Gespräche nur über den Wein etc.
Aber - wie es so schön heißt - chacun à son goût ...
Grüße
Gerald
Lieber Gerald,
Dein Alptraum ist mein Traum - nach dem Motto: mit allen Sinnen genießen! Ich kann mir nichts Großartigeres vorstellen, als die von Dir beschriebene Szenerie - vorausgesetzt alles ergibt ein harmonisches Ganzes, das mehr ist, als die Summe seiner Einzelteile. Diesen neuen Thread finde ich übrigens großartig - regt ungemein die Phantasie an.
Wein- und musikfreundliche Grüße
Armin
- Lorne Malvo
- Beiträge: 279
- Registriert: So 27. Okt 2019, 00:43
- Wohnort: NRW
Re: Wein und Musik
...dieser Thread zeigt auf jeden Fall schön die unterschiedlichen Gewohnheiten.
Ich zum Beispiel höre abendlich sehr oft Musik zum Wein. So rum
Is richtig.
Während normalerweise meine Leidenschaft eher „krassere“ Gitarrenmusik ist,
ist abends zum Ausklang des Tages häufig Singer/Songwriter
wie Meldody Gardot, Leonhard Cohen, Lizz Wright, Ben Harper, Amos Lee und ähnliches angesagt.
Ab und an aber auch mal gern ein „Blauer“, seltener Klassik.
Ich konzentriere mich dabei vermehrt auf den Wein.
Das geht bei mir sehr gut mit komplexen Sachen und lässt mich richtig abschalten.
Wenn aber Details in der Musik interessant sind oder mir ein Song besonder gefällt, stelle ich mal 2-3 Min. das Glas zur Seite.
Anders bei Filmen und Wein. Da muss ich meine Frau häufig fragen was in den letzten 10 Min. passiert ist.
Da wir mittags mit der ganzen Familie warm essen trinke ich abends gern Sachen die gut zum Abendbrot passen.
Vielleicht auch deshalb sehr gern Pinot. Das passt für mich oft gut zu gereiftem Käse oder kräftigen Belägen auf Sauerteigbrot.
Gerade bei Weihnachtsessen die besten Pullen rauszuholen, macht irgendwie bei meiner Familie, aber in großer Gesellschaft auch aufgrund der Beiläufigkeit bei mir wenig Sinn.
Da trinken wir eher was vielen schmeckt und nicht zu kompliziert ist.
Da stehen die Gespräche im Mittelpunkt.
Musik läuft dabei aber auch.
Ich zum Beispiel höre abendlich sehr oft Musik zum Wein. So rum
Is richtig.
Während normalerweise meine Leidenschaft eher „krassere“ Gitarrenmusik ist,
ist abends zum Ausklang des Tages häufig Singer/Songwriter
wie Meldody Gardot, Leonhard Cohen, Lizz Wright, Ben Harper, Amos Lee und ähnliches angesagt.
Ab und an aber auch mal gern ein „Blauer“, seltener Klassik.
Ich konzentriere mich dabei vermehrt auf den Wein.
Das geht bei mir sehr gut mit komplexen Sachen und lässt mich richtig abschalten.
Wenn aber Details in der Musik interessant sind oder mir ein Song besonder gefällt, stelle ich mal 2-3 Min. das Glas zur Seite.
Anders bei Filmen und Wein. Da muss ich meine Frau häufig fragen was in den letzten 10 Min. passiert ist.
Da wir mittags mit der ganzen Familie warm essen trinke ich abends gern Sachen die gut zum Abendbrot passen.
Vielleicht auch deshalb sehr gern Pinot. Das passt für mich oft gut zu gereiftem Käse oder kräftigen Belägen auf Sauerteigbrot.
Gerade bei Weihnachtsessen die besten Pullen rauszuholen, macht irgendwie bei meiner Familie, aber in großer Gesellschaft auch aufgrund der Beiläufigkeit bei mir wenig Sinn.
Da trinken wir eher was vielen schmeckt und nicht zu kompliziert ist.
Da stehen die Gespräche im Mittelpunkt.
Musik läuft dabei aber auch.
„Weine nicht, weil es vorbei ist, sondern lächle, weil es schön war.“
- Wolfgang Kärcher
- Beiträge: 95
- Registriert: Di 22. Dez 2020, 00:22
Re: Wein und Musik
OsCor hat geschrieben:Nachdem ich mich ein bisschen in die oben erwähnten Danze antiche eingehört habe, würde es mich interessieren, welchen Jahrgang von dem erwähnten friulanischen Wein Wolfgang getrunken hat und vielleicht eine kurze VKN.
Gruß
Oswald
Hier mein Eintrag bei "Welchen Wein habt Ihr gerade im Glas?":
Wolfgang Kärcher hat geschrieben:Hallo
Ursprünglich kaufte ich drei Flaschen des Sharis von Livio Felluga. Als "Beigabe" - allerdings preislich deutlich drüber - bestellte ich eine Flasche des Pinot Grigio dazu, den ich vor Kurzem angesprochen habe.
Das wird jetzt zum Nachteil für den Sharis, den ich gerade im Glas habe. Er hat zwar eine ähnliche Fülle, ebenfalls diese leichte mineralische Note und schmeckt fruchtig.
Für die Preisklasse von stark 10 € ein wirklich schöner Wein.
Die Ausgewogenheit des Pinot Grigio ist jedoch deutlich höher.
Ein schöner Wein dieser Sharis, der es im Gegensatz zum Pinot Grigio allerdings zum festen Bestandteil meines Kellers bringen wird.
Gruß
Wolfgang
Re: Wein und Musik
Gerade stelle ich mir vor wie es wäre, den billigstens Scheixx im Supermarkt zu besorgen,
und dann zusammen mit der Carmina Burana zu "geniessen".
Würde die Musik den Wein erhöhen...oder würde sie ihn noch schlechter aussehen lassen?
Andersrum wäre auch möglich:
Die 82er Comtesse (ich wünschte ich hätte noch eine Flasche) im Duett mit den Wildecker Herzbuben.
Da bin ich mir ziemlich sicher, dass der Wein leiden würde, sehr.
Schöner Thread btw
Gruss
Georg
und dann zusammen mit der Carmina Burana zu "geniessen".
Würde die Musik den Wein erhöhen...oder würde sie ihn noch schlechter aussehen lassen?
Andersrum wäre auch möglich:
Die 82er Comtesse (ich wünschte ich hätte noch eine Flasche) im Duett mit den Wildecker Herzbuben.
Da bin ich mir ziemlich sicher, dass der Wein leiden würde, sehr.
Schöner Thread btw
Gruss
Georg
Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
Mark Twain
Mark Twain