Hallo,
gestern abend direkt nach dem öffnen ins Glas (blind) und heute mittag noch mal nachverkostet.
Château Laroque - Saint-Emilion Grand Cru 2016:
In der Nase machte der Wein gerade nach dem Öffnen richtig Spaß, heute ist die Frucht dann schon recht dominant. Im Antrunk durchaus fast grazil, um dann mit Kraft nachzusetzten, das Ganze ohne sich aufzudrängen. Heute sind die Gerbstoffe sehr präsent, aber sie sind, wie man es aus 2016 kennt, sehr schön; sie geben dem Wein eine schöne Tiefe.
Ollie und ich hatten ja gestern im 19er Faden zu Laroque geschrieben:
stollinger hat geschrieben:Ollie hat geschrieben:Übrigens: Laroque kommt mit einem pH von 3.44 daher. Ich befürchte, das wird eine ziemlich süß-saure, quietsch-fruchtige Angelegenheit.

Der typische pH-Wert vom Merlot lag in 2019 ja nur bei 3.4; wie machen die das denn, keine malolaktische Gärung, ganz früh lesen, Geiztriebe, aufsäuern?
Ich fand, die Säure war recht fruchtig, ich habe nur einen kleinen Milchsäureanteil empfunden. Und neben den griffigen, reifen Tanninen waren auf der Zunge auch einige grünliche, unreife Tannine dabei. Ich würde vermuten, dass auch Trauben aus Rebzeilen mit einer sehr knappen Reife mit in den Wein gehen, um ihm mehr Frische zu verleihen. Im Bezug auf den 2016er denke ich, die wenigen grünen Tannine werden dem Wein nicht merklich schaden; das wird sich einreifen.
Eine
süß-saure, quietsch-fruchtige Angelegenheit ist das noch nicht, aber es ist schon was dran. Die Frucht ist sehr exponiert. Gestern abend hätte ich gesagt, etwas aus 2019 subskribieren, gerade bin ich unentschlossen, eher nicht. Der Preis ist ja durchaus angemessen, aber ein Wein, den man unbedingt im Keller haben sollte oder mal getrunken haben muss, ist das nicht. Einen Unterhaltungswert hat der Wein aber schon. Wie schreibt LPB in Bezug auf den 19er:
Black Forest cake, kommt nicht von ungefähr.
Was meinst denn du, Ollie, soll ich mir zwei Flaschen kaufen; wirst du dir was kaufen?
Grüße, Josef