
Ich hatte den Wein bereits gestern geöffnet und war von der doch sehr dominanten Süße ein wenig verschreckt, sodass ich schließlich umdisponierte und mich dem Hühnerberg-Kabi intensiver erst heute widmete. Die 24 Stunden Kühlschrankruhe haben dem Wein gut getan. Die Süße ist zwar immer noch sehr präsent (für mich ist das feinherb am oberen Limit, eigentlich schon eher restsüß), aber doch schon besser eingebunden als kurz nach dem Öffnen. Der Wein beeindruckt mich in diesem Stadium vor allem mit seiner extrem klaren und extrem charmanten Frucht, die wirklich großartig ist. Insgesamt empfinde ich das Süße-Säure-Verhältnis aber als leicht unausgewogen zu Ungunsten der Säure. Wahr ist aber auch, dass das letzte Glas auch diesbezüglich das beste war, sodass sich hier mit etwas Reife wahrscheinlich mehr Balance einstellen wird. Im jetzigen Zustand fehlt mir ein bisschen der Biss, auch wenn das Gejammer auf relativ hohem Niveau ist. Und die Frucht ist wirklich ein Traum.