Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Jochen R.
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Fr 20. Dez 2019, 15:29
stollinger hat geschrieben:... Ich denke, wir sind uns aber auch einig, dass 2014 und 2016 qualitativ und preislich attraktiver sind. Die Gerbstoffqualität in 2017 fand ich nicht so erwähnenswert, es wirkt fast etwas grün und der Eindruck von Tiefe will nicht entstehen. Meine Stichproben, und was man aber aus 2015 liest, waren dunkel und kräftig gefärbt, hatten insg. etwas unnahbares; viele, reife Gerbstoffe. Auch wenn sich diese eher unzugänglich präsentierten, behalte ich meinen Glauben, dass auf lange Sicht die 2015er mehr zu bieten haben werden als die Weine aus 2017; besonders gemessen am Preis.
Grüße, Josef
Hallo Josef, klar, 2016 ist qualitativ und 2014 v. a. preislich höchst attraktiv! Viele 2015er haben mich jung eben nicht überzeugt und ich habe deshalb wenig gekauft. Möglicherweise eine Fehleinschätzung - kann mir aber egal sein, da mein Keller mit 2016, 10, 09, 05, 00, ... eh schon übervoll ist. Die paar wenigen 2017er haben mir bisher gefallen - wenn sich die Stilistik so fortsetzt, würde mir das sehr entgegenkommen. Ich brauche keine Weine mehr im Keller zum 30 Jahre weglegen ... Viele Grüße, Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
vanvelsen
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Sa 21. Dez 2019, 12:26
Liebe Bordeaux-Fans Die Union des Grands Crus de Bordeaux lud vor einigen Wochen zur 2017er Arrivage ins Hotel Dolder am Zürichberg. Zahlreiche Château-Vertreter waren anwesend und die Menge der bereitgestellten Weine sprengte den zeitlich verfügbaren Rahmen deutlich. Dennoch wollte ich mir die Chance nicht entgehen lassen, meine Eindrücke, die ich En Primeur in Bordeaux erhalten habe, mit diesen nun abgefüllten Weinen zu spiegeln. Generell gefiel mir die linke Seite besser als die rechte, welche teils stark unter dem Wetter gelitten hatte. Dennoch findet man auch rechts schöne Weine. Meine ganzen Notizen findet man hier. https://vvwine.ch/2019/12/arrivage-bordeaux-2017/Viel Spass beim Lesen und nun erst mal frohe Festtage und einen guten Start ins 2020. Herzlich, Adrian
Jochen R.
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Sa 21. Dez 2019, 20:57
Einer geht noch ... Marquis d´Alesme 2017: Dunkles Weinrot mit Violettstich. Mittelkräftige, fein duftende, Nase: extrem blumig, würzig, nasses Leder, Heidelbeeren. Ein Hauch Marzipan und im Hintergrund Minze. Mit Luftzufuhr Tabak und ständig wechselnde Eindrücke. Fast mittelgewichtig, knackig frische Säure, trinkig mit einer Ladung Sauerkirschen und Heidelbeeren, würzig, sehr lang.
Einwandfrei zum gemischten Gulasch und jetzt auch solo hervorragend! 92 P.
Viele Grüße, Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
Jochen R.
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Do 2. Jan 2020, 22:26
Brane-Cantenac 2017: Dunkles Weinrot. Mittelkräftige Nase: anfangs extrem blumig/würzig, dazu Kirschen, Cassis und frische Minze. Mit Luftzufuhr nasses Leder, heller (süßer) Tabak und Kaffee, im Hintergrund ganz dezent Kirschjoghurt. Intensität nimmt mit der Zeit zu. Komplex! Würziger Cabernet, mittelgewichtig, schöne Frucht, frisch, tolle kräftige Tanninstruktur, sehr lang.
Macht jetzt schon riesen Spaß, wandelt sich und zeigt immer neue Geschmackseindrücke. 93+ P.
Viele Grüße, Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
Jochen R.
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Di 14. Jan 2020, 21:10
Meyney 2017: Dunkles Weinrot mit Violettstich. Betörende, mittelkräftige, Nase mit einem Mix aus floralen Noten und dunklen Früchten. Mit Luftzufuhr Kaffee Leder, Tabak und Minze. Am Gaumen schon einfacher: schlank bis mittelgewichtig, seidig – mit schöner Frucht, würziger Cabernet mit v. a. Cassis und Kirschen, Paprika, frischer Säure, florale Noten, mittellanger bis langer Abgang. 89-90 P.
Naja, der Wein ist schon sehr gut und die Art gefällt mir irgendwie besser als die des sicherlich qualitativ hochwertigeren, aber üppig/modernen, 2016er. Nachkaufen würde ich weder 16/17, an den 2015er kommt m. E. keiner ran ...
Viele Grüße, Jochen
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Sauternes
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Di 14. Jan 2020, 21:31
Danke @Jochen für deine ausführlichen Notizen . So bekommt man schon mal einen Grundgedanken von 2017, mein bisher einzigster Wein aus 2017, den ich schon habe, der Clos Louie, ist noch in der Flasche, hat sich noch nicht ergeben. Den Meyney habe ich aus 2016, mit Reife wird der bestimmt gut, aus 2017 brauche ich dann wohl nicht, wobei neben meiner mickrigen Sub ein weiterer Kauf aus diesem Jahrgang eh ausfällt, kann man haben, muss aber nicht. Grüße Heiko
Jochen R.
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Mi 15. Jan 2020, 10:02
Sauternes hat geschrieben:... Den Meyney habe ich aus 2016, mit Reife wird der bestimmt gut, aus 2017 brauche ich dann wohl nicht, wobei neben meiner mickrigen Sub ein weiterer Kauf aus diesem Jahrgang eh ausfällt, kann man haben, muss aber nicht.
Grüße Heiko
Hallo Heiko, davon bin ich überzeugt, der ´16er Meyney ist schon hervorragend. 50 % Merlot / 14,5 %-Vol. (oder waren es 14 ?) und mehr finde ich jung halt immer etwas anstrengend, da bietet der ´17er in diesem Stadium (für meinen Geschmack) einen ganz anderen Trinkfluß. Viele Grüße, Jochen PS: Wie du den CL ´17 im Vergleich zu den Vorgängerjahren siehst würde mich schon interessieren
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Sauternes
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Mi 15. Jan 2020, 11:26
Ja CL17 ist in Planung, steht schon in Warteposition, hat nur 13,5% Alkohol, für Clos Louie wenig, so wie andere eher kühle Jahrgänge.
Jochen R.
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Sa 25. Jan 2020, 09:22
Ich habe gestern zur Lammlachse mit Bratkartoffeln und Gemüse nochmals 1 Flasche Belgrave aufgezogen. Die Eindrücke vom Dezember haben sich im Wesentlichen bestätigt. Auf was ich eigentlich hinaus will: man hat auf Belgave mit 2017 offensichtlich auf DIAM (10) - Korken umgestellt. Das finde ich interessant, denn an der Qualität ihrer Naturkorken kann es m. E. nicht gelegen haben, die ist (war) einwandfrei. Kann mich an keine Flasche (bis zurück in die 1960ziger) erinnern, wo sich der Korken nicht problemlos am Stück entfernen lies. Einen Korkschmecker hatte ich noch nie - das ist sicher Zufall - aber spricht ja bei der Menge an vernichteten Flaschen auch für Qualität. Aber einen Grund wird es schon geben ... Viele Grüße, Jochen PS: Bei DIAM muss ich zwangläufig immer an den von einem bayr. Weinhändler postulierten "untypischen Bitterton" denken, den ich bisher allerdings noch nie schmecken konnte. Das kann ich ja jetzt mal über einen längeren Zeitraum verfolgen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
stollinger
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Sa 25. Jan 2020, 11:37
Carbonnieux '17 hatte auch DIAM (30).
Mittlerweile bin ich ein Freund von DIAM, es fehlt zwar irgendwie der Charme, aber die Anzahl von Korkschmeckern ist nach meiner Erfahrung nahezu Null.
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